Beeindruckend
Der Tag, an dem meine Kindheit endeteFarhad beschreibt sein Leben mit eigenen Worten und anfangs aus kindlicher Perspektive. Dadurch sind Sprache und Blinkwinkel zu Beginn etwas eingeschränkt, was die Geschichte umso eindringlicher macht. ...
Farhad beschreibt sein Leben mit eigenen Worten und anfangs aus kindlicher Perspektive. Dadurch sind Sprache und Blinkwinkel zu Beginn etwas eingeschränkt, was die Geschichte umso eindringlicher macht. Ursprünglich das einfache, aber glückliche Leben mit der Familie im Irak, dann der Überfall aufs Dorf und die Ermordung des Vaters, die Verschleppung der Schwestern und die mühsame Flucht. Durch dieses Buch sind die Nachrichten aus dem TV für mich lebendig geworden und ich konnte die Schicksale hinter den trockenen Nachrichtentexten sehen und verstehen. Erschreckend ist die Willkürlichkeit, die über Rettung oder Tod oder Schlimmerem entscheidet. Mir hat besonders gut gefallen, dass die Perspektive Farhads durch die Geschichten der verschleppten Schwestern und des zurückgebliebenen Bruders ergänzt wurden und die Familienfotos die Personen nahbar gemacht haben. Am Ende gibt es noch allgemeine Information über das Jesidentum, die ich als gut zusammengestellt und ausgewählt empfand. Ein ausgesprochen lesenswertes und bewegendes Buch!