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Veröffentlicht am 14.04.2023

Kein wirklicher Krimi

Tod in Siebenbürgen
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Worum geht’s?
Als Investigativjournalist Paul Schwartzmüller die Nachricht erhält, dass er den Bauernhof seiner verstorbenen Tante in Siebenbürgen geerbt hat, ist er schockiert. Seit seiner Kindheit war ...

Worum geht’s?
Als Investigativjournalist Paul Schwartzmüller die Nachricht erhält, dass er den Bauernhof seiner verstorbenen Tante in Siebenbürgen geerbt hat, ist er schockiert. Seit seiner Kindheit war er schon nicht mehr in Rumänien, und laut seines Vaters lebte die Tante schon seit Jahren nicht mehr. Hals über Kopf reist er in das Dorf seiner Kindheit – und stolpert prompt mitten hinein in einen Mordfall, der nicht nur alte Wunden aufreißt, sondern auch sein gesamtes journalistisches Können verlangt.


Meine Meinung
Rumänien hatte ich bis dato tatsächlich weder in Hinblick auf meine Leseliste, noch als mögliches Reiseziel so wirklich auf dem Schirm. Dementsprechend gespannt war ich auch auf diese Geschichte, denn unbekannte Settings zu entdecken ist für mich immer gleich doppelt so interessant.

Was mir zunächst einmal gut gefallen hat, waren tatsächlich die vielen Landschaftsbeschreibungen und Einblicke in das Leben und die Küche in Siebenbürgen. Beim Lesen konnte ich mir anhand der bildhaften Beschreibungen immerhin recht viel der Umgebung vorstellen, sodass etwaige Enttäuschung über den etwas flachen Spannungsbogen und den verhältnismäßig geringen Krimianteil in dieser Geschichte nicht ganz so schwer gewogen haben.

Der Schreibstil war an sich sehr angenehm zu lesen, was die relative Kürze des Buches in meinen Augen allerdings recht deutlich gemacht hat. Beim Lesen hatte ich rückblickend nicht den Eindruck, dass besonders viel passiert, was bei der Streckung weniger Tage auf ein ganzes Buch auch keine besonders große Überraschung sein dürfte. Mir ist dabei allerdings interessanterweise nicht langweilig geworden, auch wenn ich dieses Geschichte ganz ehrlich nur schwer als Krimi bezeichnen kann. Hinsichtlich des Spannungsbogens habe ich nämlich tatsächlich erst zum Schluss wirklich wissen wollen, um wen es sich denn nun beim Täter überhaupt handelt. Zeitweise ist der eigentliche Mordfall für mich dabei so in den Hintergrund gerückt, dass ich ein kleines bisschen überrascht war, wenn es dann doch wieder den ein oder anderen Fortschritt in der Ermittlung gab.

Maßgeblich dazu beigetragen hat in meinen Augen auch Protagonist Paul, den ich ehrlich gesagt noch immer nicht so wirklich beurteilen kann. Den hocherfolgreichen Investigativjournalist nehme ich ihm nicht wirklich ab, dafür war er für meinen Geschmack nämlich einfach zu unkoordiniert und verwirrt, um in dieser Rolle authentisch zu sein. Wirklich unsympathisch fand ich ihn allerdings auch nicht, von daher bin ich durchaus gespannt darauf, ob er in einem weiteren Band genug Entwicklungspotenzial zeigt und mir so vielleicht doch ein etwas konkreteres Urteil erlaubt.


Fazit
Auch wenn der Spannungsbogen mich nicht so richtig packen konnte, habe ich mich beim Lesen nicht gelangweilt. Die Landschaftsbeschreibungen haben für mich dabei den größten Reiz ausgemacht, was zwar in Hinblick auf die Genrezuordnung der Geschichte eigentlich etwas enttäuschend ist, mich die Region aber auf interessante Art hat entdecken lassen.

Von mir gibt es dafür dreieinhalb Bücherstapel.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.04.2023

Goethe trifft Beatles

Gezählte Tage
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Worum geht’s?
Was wäre, wenn der gesamte Erfolg der Beatles nicht auf ihrer Musik, sondern auf einem folgenschweren Pakt zwischen John Lennon und dem Teufel basieren würde? Zu Beginn der 1960er-Jahre sind ...

Worum geht’s?
Was wäre, wenn der gesamte Erfolg der Beatles nicht auf ihrer Musik, sondern auf einem folgenschweren Pakt zwischen John Lennon und dem Teufel basieren würde? Zu Beginn der 1960er-Jahre sind die Beatles noch längst nicht so erfolgreich, wie sie es heute sind. Trotzdem ist John bereit, alles für den großen Durchbruch zu riskieren – sogar seine eigene Seele.


Meine Meinung
Dieses Buch kann man in meinen Augen definitiv als Experiment bezeichnen, was einerseits eine wahnsinnig interessante Umsetzung darstellt, andererseits aber auch gleichzeitig dafür sorgt, dass sich die Geschichte definitiv nicht einfach liest.

Beatles-Fans werden sicherlich eine etwas fundiertere Wissensgrundlage hinsichtlich der Ereignisse um John Lennon und die Band haben, aber auch ohne eine Menge Vorwissen fand ich die Geschichte an sich sehr interessant erzählt. Die Parallelen zu Goethes Faust waren zwar beabsichtigt und daher ziemlich offensichtlich, als Stilmittel und Gedankenexperiment fand ich es aber durchaus interessant, einen vielleicht nicht ganz so beliebten Klassiker aus dem Deutschunterricht mit der Bandgeschichte der Beatles zu verknüpfen.

In Bezug auf die Umsetzung kann ich leider nicht sagen, dass ich nach dem Lesen besonders begeistert von diesem Buch bin. So interessant wie ich die Grundidee auch finde, die Mischung aus bunten Drogentrips und Halluzinationen mit Songtexten und ein wenig Bandgeschichte war für meinen Geschmack etwas zu abgedreht, um genießbar zu sein.

Was mir allerdings sehr beim Lesen geholfen hat, war zum einen der leicht zu lesende Schreibstil und das hohe Tempo, mit dem der Plot vorangetrieben wird. Das unterstützt in meinen Augen zwar auch die etwas wirre Grundgestaltung dieser Geschichte, aber trotz nicht ganz so großer Begeisterung beim Lesen habe ich mich so immerhin nicht mühselig durch das Buch quälen müssen.


Fazit
Die Mischung aus Bandgeschichte, Goethes Faust und jeder Menge wirrer Drogentrips ist definitiv gewöhnungsbedürftig und sicherlich nicht jedermanns Fall. Auch wenn die Umsetzung nichts für mich war, fand ich die Idee an sich doch innovativ und habe durchaus ein gewisses Potenzial gesehen.

Dafür gibt es dreieinhalb Bücherstapel von mir.

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Veröffentlicht am 31.01.2023

Reihen-Revival für Raven-Boys-Fans

Wie der Falke fliegt
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Worum geht’s?
Als Träumer kann Ronan so ziemlich alles vorstellbare erschaffen, und das ist nicht zwangsläufig ein Segen. Mithilfe seiner Brüder glaubt Ronan jedoch, halbwegs die Kontrolle zu behalten ...

Worum geht’s?
Als Träumer kann Ronan so ziemlich alles vorstellbare erschaffen, und das ist nicht zwangsläufig ein Segen. Mithilfe seiner Brüder glaubt Ronan jedoch, halbwegs die Kontrolle zu behalten und die Gefahren einschätzen zu können. Als dann jedoch plötzlich Träumer wie er gejagt werden, muss Ronan handeln – und das bringt nicht nur sein ganzes Weltbild in Gefahr.


Meine Meinung
Als großer Fan der Raven-Boys-Reihe und ihrer Autorin stand es für mich natürlich völlig außer Frage, dass ich dieses Spin-off unbedingt lesen wollte. Vorfreude weckt bei mir zwar immer auch entsprechend hohe Erwartungen, aber auch wenn mir einige Punkten im Vergleich zur Raven-Boys-Reihe nicht ganz so gut gefallen haben, möchte ich diese Reihe insgesamt doch gerne weiterverfolgen.

Was mir bereits zu Beginn der Geschichte aufgefallen ist, war der leicht veränderte Ton im Schreibstil. Da ich bisher nur Jugendbücher von Maggie Stiefvater gelesen habe, ist mir der Unterschied durchaus aufgefallen, zum Buch passt das meiner Meinung nach aber auch schon wieder.

Mit den Figuren bin in insgesamt nicht so wirklich warm geworden, was aber auf einfach daran gelegen haben kann, dass es sich bei dieser Geschichte um einen Auftaktband handelt. Auch im Handlungsbogen hatte ich so ein wenig das Gefühl, dass einige der Erzählstränge lediglich geöffnet wurden, um Anknüpfungspunkte für die Folgebände zu schaffen. Grundsätzlich ist die Idee natürlich gar nicht schlecht, beim Lesen waren diese vielen offenen Fragen aber durchaus ein wenig unbefriedigend.

Was mir dann aber wiederum sehr gut gefallen und das Weiterlesen trotz einiger zäher Stellen interessant gemacht hat, war die Atmosphäre der Geschichte. Fans der Raven-Boys-Reihe werden definitiv eine vergleichbare Stimmung bemerken, und für mich war genau das ein ausschlaggebendes Argument, um die Reihe weiterverfolgen zu wollen und so den vielleicht nicht ganz so starken Auftaktband später ein wenig ignorieren zu können.


Fazit
Reihen-Fans werden an diesem Buch sicherlich ihre Freude haben, auch wenn ich persönlich der Meinung bin, dass es sich hierbei leider nicht um das stärkste Buch von Maggie Stiefvater handelt. Die Welt der Träumer ist aber nichtsdestotrotz wirklich lesenswert, weshalb ich schon jetzt sehr gespannt auf die Folgebände bin.

Von mir gibt es dafür dreieinhalb Bücherstapel.

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 30.12.2022

Friends-to-Lovers mit etwas wenig Pep

Bridgerton - Ein hinreißend verruchter Gentleman
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Worum geht’s?
Dass Michael unglücklich in seine beste Freundin Francesca Bridgerton verliebt ist, will er um jeden Preis geheim halten, denn sie ist ausgerechnet mit seinem Cousin verheiratet. Als der ...

Worum geht’s?
Dass Michael unglücklich in seine beste Freundin Francesca Bridgerton verliebt ist, will er um jeden Preis geheim halten, denn sie ist ausgerechnet mit seinem Cousin verheiratet. Als der jedoch unerwartet stirbt, bringen Michael Trauer und Hoffnung in eine missliche Lage. So misslich, dass er für mehrere Jahre nach Indien flieht und der Kontakt zu Francesca abbricht – bis sie daran denkt, noch einmal zu heiraten und Michael zum ersten Mal wieder an eine Chance auf sein Glück zu glauben beginnt.


Meine Meinung
Ich bin definitiv großer Fan der Bridgerton-Reihe, auch wenn ich nach den ersten drei Bänden durchaus das Gefühl hatte, dass mich die Geschichten stetig ein kleines Stückchen weniger begeistert haben.

Was mir durchaus gut gefallen hat, waren der Schreibstil und der Humor, der auch in dieser Geschichte wirklich gut zum Tragen gekommen ist. Das Lesen war grundsätzlich sehr unterhaltsam, auch wenn ich zu Beginn des Buches irgendwie das Gefühl hatte, dass die Handlung durch einen überlangen Prolog aufgehalten wurde.

Die Ausgangslage war zwar in Hinblick auf den Informationsgehalt definitiv wichtig für die Geschichte, bis die Handlung allerdings so wirklich an Fahrt aufgenommen hat, hat es mir ehrlich gesagt etwas zu lange gedauert.

Auch die Figuren sind meiner Meinung nach nicht so wirklich in die Gänge gekommen, was ihre Beziehung in meinen Augen überwiegend seltsam gestaltet hat. Die Freundschaft habe ich ihnen zwar durchaus abgenommen, für mich kam aber vor allem bei Francesca die Anziehung etwas zu plötzlich, was die Liebesgeschichte für mich leider nicht besonders authentisch gemacht hat.

Was mir thematisch allerdings sehr gut gefallen hat, war der Umgang mit schwierigen Themen wie Trauer und Verlust. Als emotionale Komponente hat mir das definitiv gut gefallen, auch wenn es einiges an unnötigem Hin und Her zwischen den Figuren gab, das man mit etwas weniger Trauma sicherlich ein wenig anders hätte gestalten können.


Fazit
Die Grundidee dieser Geschichte hat mir eigentlich ganz gut gefallen, vor allem weil emotional hier wirklich eine ganze Menge geboten wird. Die Umsetzung ist für meinen Geschmack dann aber leider deutlich zu langsam in die Gänge gekommen, was es mir einfach erschwert hat, mich so wirklich für die Charaktere und ihre Geschichte zu begeistern.

Von mir gibt es dafür dreieinhalb Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 26.11.2022

Niedliche Kleinstadtromantik mit schwachem Schlussteil

Sweeter than Fame
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Worum geht’s?
Nach dem Tod seiner Frau hat Rockstar Garrett weder Zeit noch Motivation dazu, sich in eine neue Beziehung zu stürzen. In der kleinen Ortschaft Wildwood will er zur Ruhe kommen, hat dabei ...

Worum geht’s?
Nach dem Tod seiner Frau hat Rockstar Garrett weder Zeit noch Motivation dazu, sich in eine neue Beziehung zu stürzen. In der kleinen Ortschaft Wildwood will er zur Ruhe kommen, hat dabei aber leider die Rechnung ohne seinen besten Freund und Bandkollegen gemacht. Der beauftragt ausgerechnet Garretts neue Nachbarin damit, ihn ein wenig aus seinem Schneckenhaus hervor zu locken – und das klappt überraschend gut.


Meine Meinung
Ich bin ein riesiger Fan von Kleinstadtromanzen und freue mich immer wieder über idyllische Settings und interessante Charaktere. Auch hier hat mir die Ausarbeitung der Kleinstadt wirklich gut gefallen, die Figuren allerdings haben mich schlussendlich nicht ganz überzeugen können.

Das erste Drittel der Geschichte habe ich als durchaus gut gelungen wahrgenommen, man kommt recht schnell in die Handlung rein und lernt so langsam aber sicher die beiden Protagonisten und ihre jeweilige Hintergrundgeschichte kennen. Der Dynamik zwischen den beiden stand ich zunächst relativ skeptisch gegenüber, da mir der Ausgangspunkt eigentlich gar nicht so wirklich gut gefallen hat.

Interessanterweise mochte ich die zunächst freundschaftlichen Entwicklungen in der Beziehung der Protagonisten, was normalerweise eigentlich eher immer ein Punkt ist, mit dem ich mich etwas schwer tue. Trotz der ernsten Grundthematiken war die Stimmung insgesamt wirklich unterhaltsam und angenehm zu lesen, was für mich einfach perfekt zum Kleinstadtsetting gepasst hat.

Womit ich dann aber leider irgendwann einfach so ein wenig meine Probleme hatte, war die weitere Entwicklung der beiden Protagonisten. Ani fand ich zwar grundsätzlich wirklich sympathisch, mit Garrett habe ich mich aber ehrlich gesagt so ein wenig schwer getan. Ihre beiden Charaktere haben mich tatsächlich gar nicht so sehr gestört, was allerdings überhaupt nicht authentisch auf mich gewirkt hat, war die unglaublich schnelle Überwindung von Vergangenheit und Unsicherheiten. Diese Drehung kam für mich nicht nur zu plötzlich, sondern irgendwie auch zu gegensätzlich zu dem, was man zuvor über die Figuren erfahren hat – und das hat für mich schlussendlich einfach nicht so wirklich gut zusammengepasst.


Fazit
Obwohl ich den Anfang wirklich gut fand, hat sich diese Geschichte in meinen Augen nach hinten raus leider ein wenig verfahren. Die Entwicklungen zwischen den Figuren waren irgendwann einfach nicht mehr so wirklich authentisch, was dem Handlungsbogen definitiv keinen Gefallen getan hat.

Von mir gibt es dafür dreieinhalb Bücherstapel.

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