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Veröffentlicht am 02.03.2023

Beklemmend, zum Nachdenken, spannend

Der weiße Fels
0

Ich habe das vorherige Buch von Anna Hope "Was wir sind" gelesen und war davon sehr angetan gewesen.

"Der weiße Fels" ist völlig anders, hat mich aber von Anfang an völlig in seinen Bann gezogen.

Eine ...

Ich habe das vorherige Buch von Anna Hope "Was wir sind" gelesen und war davon sehr angetan gewesen.

"Der weiße Fels" ist völlig anders, hat mich aber von Anfang an völlig in seinen Bann gezogen.

Eine kleine Familie, angeregt oder fast gezwungen, um ein schamanisches Ritual zu erfüllen, auf einer Reise durch Mexiko, wobei Landschaft, Umgebung, Begleitmenschen und Gedanken eher beklemmend sind als eine Art Urlaubsstimmung zu erzeugen.

Dazu im Hintergrund die Corona-Pandemie, fernes Europa mit politischen und gesellschaftlichen Problemen, die aber allgegenwärtig zu sein scheinen, der Klimawandel, der auch während der Reise zum weißen Felsen seine bedrohlichen Marker setzt...

Eine gute Geschichte, spannend geschrieben - von der Handlung will ich hier nicht mehr verraten - , in einer bunten, lebendigen gut zu lesenden Sprache - angesichts mancher prämierter, aber selbst von Buchhändlern als "unlesbar" bezeichneten Neuerscheinungen erscheint mir das besonders erwähnenswert.

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Veröffentlicht am 02.03.2023

Beklemmend, zum Nachdenken, spannend

Der weiße Fels
0

Ich habe das vorherige Buch von Anna Hope "Was wir sind" gelesen und war davon sehr angetan gewesen.

"Der weiße Fels" ist völlig anders, hat mich aber von Anfang an völlig in seinen Bann gezogen.

Eine ...

Ich habe das vorherige Buch von Anna Hope "Was wir sind" gelesen und war davon sehr angetan gewesen.

"Der weiße Fels" ist völlig anders, hat mich aber von Anfang an völlig in seinen Bann gezogen.

Eine kleine Familie, angeregt oder fast gezwungen, um ein schamanisches Ritual zu erfüllen, auf einer Reise durch Mexiko, wobei Landschaft, Umgebung, Begleitmenschen und Gedanken eher beklemmend sind als eine Art Urlaubsstimmung zu erzeugen.

Dazu im Hintergrund die Corona-Pandemie, fernes Europa mit politischen und gesellschaftlichen Problemen, die aber allgegenwärtig zu sein scheinen, der Klimawandel, der auch während der Reise zum weißen Felsen seine bedrohlichen Marker setzt...

Eine gute Geschichte, spannend geschrieben - von der Handlung will ich hier nicht mehr verraten - , in einer bunten, lebendigen gut zu lesenden Sprache - angesichts mancher prämierter, aber selbst von Buchhändlern als "unlesbar" bezeichneten Neuerscheinungen erscheint mir das besonders erwähnenswert.

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Good old Bristish style

Der Tote von Wiltshire - Lockyer & Broad ermitteln
0

Die Leseprobe hatte mir sehr gut gefallen, hat mich von Anfang an in ihren Spannungsbogen hineingezogen.

Ich hatte vorher von Katherine Webb nur ein paar Romane gelesen, keinen Krimi, und finde, dass ...

Die Leseprobe hatte mir sehr gut gefallen, hat mich von Anfang an in ihren Spannungsbogen hineingezogen.

Ich hatte vorher von Katherine Webb nur ein paar Romane gelesen, keinen Krimi, und finde, dass ihr dieses Genre überraschend gut gelingt.

Das Cover strahlt Eleganz aus, ein edles Herrenhaus umrahmt von fröhlich anmutenden Blumenwiesen, aber über allem ein sehr düsterer Himmel. der erst am Horizont wieder heller wird und den Blick auf grüne waldige Hügelketten frei gibt.

Der Kontrast zwischen hell und dunkel, düster und fröhlich, das sich im scheinbar Positiven dunkel Verbergende, passen gut zur Geschichte.

Mir hat der Anfang sehr gut gefallen. Ich habe auf einen Rutsch 150 Seiten gelesen und das Buch nur ungern aus der Hand gelegt, weil mir um 23.30 h die Augen zu fielen.

Die Figuren sind für mich deutlich uns "sichtbar" geworden, nur Gemma bleibt blass und unscheinbar, zurückhaltend in jeder Hinsicht in der ganzen Geschichte. Ich hätte mir das anders gewünscht, vielleicht im nächsten Band?

Der Inspektor gefällt mir gut, auch der Einblick / Rückblick in seine Familiengeschichte.

Im mittleren Teil hat das Buch für mich einige Längen entwickelt. Auch wenn das alles natürlich zur polizeilichen Ermittlungsarbeit dazu gehört, war mir das Hin und Her zu viel, die Überlegungen vorwärts, rückwärts zu lange - ich habe zwischendurch manachmal wirklich das Interesse verloren.

Gut gelungen finde ich die eingewobene Geschichte zwischen der ursprünglich Verdächtigten, die schon seit 14 Jahren im Gefängnis sitzt, und dem Inspektor, menschlich und kriminalistisch.

Überhaupt kommen die agierenden Figuren gut raus, nur eben Gemma leider nicht.

Insgesamt ein guter Krimi, dem aber für meinen Geschmack zu 5 Sternen noch ein bisschen was fehlt.



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Veröffentlicht am 12.01.2023

Interessante Blickwinkel

Frankie
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Superschön finde ich schon mal das Buchcover. Ein orangefarbenes Auto, halb versteckt im Grünen unter Bäumen, weckt Assoziationen an den Sommer und an die Siebziger. Man weiß nicht genau, ob das Auto in ...

Superschön finde ich schon mal das Buchcover. Ein orangefarbenes Auto, halb versteckt im Grünen unter Bäumen, weckt Assoziationen an den Sommer und an die Siebziger. Man weiß nicht genau, ob das Auto in seinem Inneren vielleicht Menschen versteckt, behütet, oder ob es wegen Unachtsamkeit des Fahrers in die Bäume gerauscht ist. Im Verlauf der Geschichte spielt Autofahren jedenfalls eine Rolle...

Sehr gut gefällt mir der relativ einfache, klare Sprachstil. Erzählt wird - zunächst und größtenteils- aus der Sicht eines Jugendlichen mit anfänglich relativ kindlichem Blickwinkel.

Ich habe mit großer Begeisterung "Matou" von Michael Köhlmeier gelesen und war sehr gespannt auf "Frankie" mit der doch sehr anders anmutenden Thematik.

Sehr interessant erzählt wird das Beziehungsgeflecht zwischen Großvater, Enkel und dessen Mutter. Es schwankt und entwickelt sich zwischen Ängsten, Ablehnung, Faszination, Kämpfen. Zwischen schlechtem Gewissen, philosophischen Gedanken - oft skurril erscheinend - und Leben-Erleben-Wollen. Auch die Sympathien zu den drei Protagonisten liefen für mich als Leserin hin und her, auf und ab.

Aber generell hat mich das Buch gepackt, ich wollte an jeder Stelle unbedingt wissen, wie es weiter geht.

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Präzise Sprache voller Abgründe

Die Mauersegler
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Das Cover gefällt mir sehr gut, lässt mich an eine spanische Stadt denken, an ein Schlendern durch heiße trockene Straßen, eine Sonne über den Dächern, die nicht nur freundlich ist, sondern auch beklemmend, ...

Das Cover gefällt mir sehr gut, lässt mich an eine spanische Stadt denken, an ein Schlendern durch heiße trockene Straßen, eine Sonne über den Dächern, die nicht nur freundlich ist, sondern auch beklemmend, dominierend. Sehr raffiniert finde ich die Gestaltung des Spiegelbildes - eine flache Wasserfläche - eine Pfütze auf der Straße? - , in der sich nicht nur die Fassaden der Häuser, sondern auch Wolken und blauer Himmel, Bäume und Vögel - die viel zitierten Mauersegler? - spiegeln.

"Patria" des Autors habe ich nicht gelesen, aber "Reise mit Clara durch Deutschland" hat mir entgegen der Meinung vieler anderer sehr gut gefallen.

Die "Mauersegler" haben mich durch einen Stil beeindruckt, der ganz anders ist als bei "Clara". Aramburu arbeitet mit sehr knappen Worten, präzisen, relativ kurzen Sätzen ohne große Schnörkel, aus denen sich dennoch Abgründe auftun.

Eher derb als poetisch sind manche Ausdrücke. Man spürt, dass die scheinbare Schilderung von reinen Fakten nur oberflächlich tiefere Emotionen überdeckt.

Familiäre Konflikte und Zwistigkeiten werden in portionierten Rückblenden und kleinen Handlungssträngen geschildert, die sich zum Teil zu Eskalationen steigern, zum Teil auch ungelöst stehen bleiben. Das gleiche gilt für Bekanntschaften und Freundschaften, die für mich oft bis zum Schluss undurchsichtig bleiben, auch manches unverständlich, insbesondere was "Humpel" betrifft.

Ich möchte - für die Menschen, die das Buch noch lesen möchten - nichts weiter über den Inhalt verraten, was über den Klappentext und das oben Gesagte hinausgeht.

Als Resumée ziehe ich für mich: gut zu lesen, aber in der zweiten Hälfte manchmal etwas ermüdend, was Sprache und Handlung betrifft.

Dennoch eine Leseempfehlung mit 4 Sternen.

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