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Veröffentlicht am 17.02.2023

Psychologische Spannung aus Island

Verschwiegen
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Die Polizistin Elma kehrt aus Reykjavik in ihre Heimatstadt Akranes zurück und arbeitet bald an einem Mordfall. Eine unbekannte Tote wurde aufgefunden, die als Kind in Akranes gewohnt hat, aber bereits ...

Die Polizistin Elma kehrt aus Reykjavik in ihre Heimatstadt Akranes zurück und arbeitet bald an einem Mordfall. Eine unbekannte Tote wurde aufgefunden, die als Kind in Akranes gewohnt hat, aber bereits seit vielen Jahren nicht mehr in der Kleinstadt war. Nach und nach verdichten sich die Indizien, dass ihr Tod mit einem Ereignis aus der Kindheit zusammenhängt, aber welches das ist, lässt sich leider nicht so einfach herausfinden, denn die damals beteiligten Personen haben selbst eigene Geheimnisse.

Dies ist der Auftakt zu einer neuen Buchreihe, die in Island spielt, und ich bin bereits jetzt ein großer Fan. Es ist ein sehr zurückhaltender Krimi, der ganz ohne große Schockmomente auskommt, die menschlichen Abgründe spielen hier eine nicht unerhebliche Rolle. Geheimnisse, Versteckspiele, Heimlichkeiten und Lügen, eine Mischung die ich unwiderstehlich finde, wenn es um zwischenmenschliche Beziehungen geht. Der Fall selbst reichte weit in die Vergangenheit, wodurch die Ermittlung sich manchmal etwas zäh gestaltete, was ich aber nicht uninteressant fand. Im Gegenteil war ich fasziniert davon, wie sich nach und nach eine Geschichte vor mir entfaltete, deren Teile erst spät ein Ganzes ergaben. Hier ein Hinweis, da ein Tipp, langsam wurde mir klar, was passiert ist und warum. Anfangs hatte ich zwar einige Probleme mit den ungewohnten Namen sowie den Sprüngen zwischen den vielen Personen, aber im Laufe des Buches legte sich das, als ich die meisten Beteiligten zuordnen konnte. Die Auflösung war schmerzhaft und schlüssig, mir gefiel sehr, dass zum Ende hin die meisten Fragen beantwortet wurden, wenn auch einiges im Unklaren blieb. Ob dies im nächsten Teil aufgelöst wird, wird sich zeigen. Ich jedenfalls freue mich bereits sehr auf die Fortsetzung, die für Anfang September angekündigt wurde. Volle Punktzahl und eine Leseempfehlung gibt es von mir.

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Toller Reihenauftakt

Tod in der Schorfheide
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Ein Mann wird bestialisch ermordet, er verbrennt bei lebendigem Leib. Kriminalhauptkommissarin Carla Stach und ihr Team sind erschüttert über so viel Hass. Am nächsten Tag wird eine junge Schülerin vermisst ...

Ein Mann wird bestialisch ermordet, er verbrennt bei lebendigem Leib. Kriminalhauptkommissarin Carla Stach und ihr Team sind erschüttert über so viel Hass. Am nächsten Tag wird eine junge Schülerin vermisst gemeldet, erste Hinweise führen zu dem Toten. Nun gilt es, herauszufinden, ob und wie die beiden so unterschiedlichen Fälle zusammenhängen. Es eilt, denn augenscheinlich muss zuerst der Mord aufgeklärt werden, um das Mädchen finden zu können. Da erfahren die Ermittler etwas, was ihren Blickwinkel ändert. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Vor einiger Zeit hatte ich den zweiten Teil der Reihe um Carla Stach und ihre Kollegen und Kolleginnen gelesen, der mir sehr gefallen hat. Bemängelt hatte ich damals lediglich meinen fehlenden Bezug zu den ermittelnden Personen, weil ich das Gefühl hatte, dass mir in dieser Hinsicht ein wenig Hintergrundwissen fehlt. Nun habe ich die Buchreihe zwar in der falschen Reihenfolge gelesen, aber was die Fälle angeht, ist dies tatsächlich egal, denn diese sind in sich abgeschlossen. Was die Beteiligten angeht, wurde meine Neugier aber nun befriedigt und alle meine Fragen beantwortet. Ich bin dankbar und erfreut über diese Möglichkeit, die ich dem Autor zu verdanken habe.

Der Fall selbst war brutal, die Ermittlung spannend, die ein oder andere Wendung überraschend und einfallsreich. Der Wechsel der Perspektive hat mir sehr gefallen, ich mag es, wenn es nicht nur bei einer Sicht der Dinge bleibt. Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen, zu keinem Zeitpunkt wurde es langweilig und auch die privaten Einblicke in das Leben der Ermittler fand ich fein dosiert und klug gewählt. Zum Ende hin war ich mir sicher, die Lösung erraten zu haben, musste aber feststellen, dass ich ganz schön an der Nase herumgeführt worden bin. Ein kluger Kriminalroman, der wunderbar das Lokalkolorit der Gegend widerspiegelt. Von mir gibt es fünf Sterne mit Sternchen und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.02.2023

Brutal und verstörend

Stigma (Milosevic und Frey ermitteln 1)
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Als eine verstümmelte Männerleiche gefunden wird, finden die Ermittlerin Jagoda Milosevic und ihr Kollege Vincent Frey Hinweise dafür, dass der Tote kein netter Mensch gewesen ist, denn er hat Frauen sexuell ...

Als eine verstümmelte Männerleiche gefunden wird, finden die Ermittlerin Jagoda Milosevic und ihr Kollege Vincent Frey Hinweise dafür, dass der Tote kein netter Mensch gewesen ist, denn er hat Frauen sexuell missbraucht. Als kurze Zeit später ein weiteres Opfer auftaucht und sich herausstellt, dass dieser ein verurteilter Sexualstraftäter gewesen ist, bestätigt sich der Verdacht, dass es jemand auf solche Täter abgesehen hat.

Die beiden Autorinnen, die hinter dem Pseudonym Lea Adams stehen, haben hier den Spieß mal umgedreht und statt des üblichen weiblichen Opfers die Täter solcher Taten ermorden lassen. Dies war sehr spannend zu verfolgen, denn die Grenze zwischen Opfer und Täter verwischte, es war schwer, Mitleid zu empfinden mit solchen Bestien und für die ermittelnden Beamten war dies auch nicht ganz leicht. Die zu Beginn des Thrillers gesetzte Warnung, dass das Buch explizite Darstellung von körperlicher, seelischer sowie sexualisierter Gewalt enthält, möchte ich besonders hervorheben, für sensible LeserInnen ist diese Geschichte sicherlich nicht geeignet.

Die Ermittler haben mir gefallen, wobei Jagoda Milosevic, kurz Milo genannt, die Hauptperson in der Geschichte war. Von ihr und ihrem Privatleben erfuhr ich am meisten, ihre Persönlichkeit und ihr Charakter sprachen mich sehr an. Die Morde waren brutal, die Ermittlungen knifflig, das Zusammenspiel des Teams war stimmig und das Setting genial. Ich konnte die Atmosphäre förmlich spüren, die Beschreibung von Hamburg war passend und das regnerische Wetter optimal. Die Geschichten der Frauen, die immer wieder die laufende Story unterbrachen, waren erschütternd, beschämend, abstoßend und schwer zu ertragen. An vielen Stellen musste ich pausieren und mich sammeln, das war schon sehr hart. Ein ungewöhnlicher Thriller, der mir keine Zeit zum Luft holen gelassen und mir nervenaufreibende und spannende Lesestunden beschert hat. Gestört hat mich dabei lediglich die manchmal sehr derbe Sprache, bei diesem sensiblen Thema hätte ich mir oft eine andere Ausdrucksweise gewünscht. Aber das ist jammern auf hohem Niveau, denn ansonsten war dies ein Thriller, wie man ihn sich nur wünschen kann. Volle Punktzahl und eine Leseempfehlung gibt es dafür von mir.

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Veröffentlicht am 02.02.2023

Zusammen ist es viel schöner

Das Kätzchen und das Mäuselein – können beide Freunde sein | Lustiges Kinderbuch über Freundschaft | Bilderbuch für Kinder ab 3 Jahre | Lustige Kindergeschichte Maus und Katze
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Die kleine Maus lebt im Haus der vierköpfigen Familie Haselbeck, als eine Katze ins Haus zieht, was natürlich viel Unruhe reinbringt ins Leben der kleinen Maus. Kurz bevor das Mäuschen verzweifelt, dreht ...

Die kleine Maus lebt im Haus der vierköpfigen Familie Haselbeck, als eine Katze ins Haus zieht, was natürlich viel Unruhe reinbringt ins Leben der kleinen Maus. Kurz bevor das Mäuschen verzweifelt, dreht sich das Kräfteverhältnis.

Dieses mit tollen Illustrationen versehene Büchlein ist nach Aussage des Verlages für Kinder zwischen drei und zehn Jahren geeignet, das angenehm abgerundete Hardcover liegt gut in der Hand und ist groß genug, damit ein Kind beim vorlesen mit ins Buch gucken kann. Das Lesebändchen ist bei dieser Länge zwar sinnlos, aber trotzdem etwas besonderes. Die Geschichte ist in Reimen gehalten, die einfach und dadurch sehr verständlich sind. Es wird zwar nicht erklärt, warum Katz und Maus verfeindet sind, aber deutlich gemacht, dass eine Freundschaft auch dann möglich ist, wenn man sich nicht von Anfang an mag. Hilfsbereitschaft ist das Zauberwort, und dass es schöner ist, nicht nachtragend zu sein. Gerne empfehle ich das Kinderbuch weiter.

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Einsamkeit verbindet

Nicht aus der Welt
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Hempel und Friederike kennen sich nicht, stehen aber beide an einem Punkt im Leben, an dem sie nicht mehr weiterwissen, da bekommen sie unabhängig voneinander die Chance, in ein geheimnisvolles Hotel einzuchecken, ...

Hempel und Friederike kennen sich nicht, stehen aber beide an einem Punkt im Leben, an dem sie nicht mehr weiterwissen, da bekommen sie unabhängig voneinander die Chance, in ein geheimnisvolles Hotel einzuchecken, von dessen Existenz niemand etwas weiß und auch nicht wissen darf. Von Anfang an läuft aber irgendwie alles schief, Hempel ist nicht so willkommen, wie er gedacht hat, Friederike kommt nicht zur Ruhe und wer ist eigentlich die Person, die seit Stunden auf dem einzigen Balkon des Hotels auf dem Boden liegt?

Anfangs habe ich nicht sofort ins Buch gefunden, aber je mehr Charaktere aufgetaucht sind, desto interessanter wurde die Story. Es war, als würde die Autorin sich frei schreiben, als würde die Erzählung übernehmen und als wollte die Geschichte schnellstmöglich raus. Die beteiligten Personen skurril zu nennen, würde ihnen Unrecht tun, denn diese Skurrilität begründet sich darin, dass alle so unglaublich normal sind. Eigentlich. Da ist Hempel, der mit seinem Nachnamen hadert und seinen Vornamen dabei tunlichst verschweigt. Hempel ist einer, der sich treiben lässt; sei es durch sein Studium, das ihn nicht interessiert, sei es durch das Leben. Da seine Freundin darauf besteht, dass jeder einen Traum braucht, erfindet er einen und steht gerade mit ihrer Hilfe kurz davor, dass sich dieser Traum erfüllt, was Hempel wiederum mit Grauen erfüllen dürfte, da alles eine Lüge war. Und da ist Friederike, die ungewollt schwanger geworden ist, deren Baby stundenlang brüllt und sie nicht zur Ruhe kommen lässt. Das Baby, für das sie nichts empfindet, das sie nicht gewollt hat und das ihre Phantasie mit Bildern überflutet, die sie sich nicht traut, jemandem anzuvertrauen, schließlich sagt ihr Mann immer wieder zu ihr, sie solle sich nicht so anstellen. Diese und viele weitere Charaktere machen den Charme der Erzählung aus.

Ich musste beim lesen oft schmunzeln, der Humor war grandios und alle bekamen ihr Fett ab. Nicht alle Personen waren gleichermaßen liebenswert, aber den Hoteldirektor habe ich ins Herz geschlossen, obwohl er wahrscheinlich derjenige mit den meisten Macken war. Diese ungewöhnliche Geschichte hat mein Herz erobert und ungerne habe ich das Ende auf mich zukommen lassen, ich wollte es nicht beenden, dieses tolle Buch. Für mich persönlich ein Highlight, das ich gerne weiterempfehlen möchte. Wer „Zusammen ist man weniger allein“ und „Die zauberhafte Welt der Amélie“ mochte, wird dieses Buch lieben.

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