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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2023

Leider nicht ganz überzeugend

Feldpost
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Wir schreiben das Jahr 2000 und der Anwältin Cara werden rätselhafte Briefe zugespielt. Es handelt sich um Feldpost, Caras Neugier ist geweckt und sie macht sich auf die Suche nach Adressat und Absender. ...

Wir schreiben das Jahr 2000 und der Anwältin Cara werden rätselhafte Briefe zugespielt. Es handelt sich um Feldpost, Caras Neugier ist geweckt und sie macht sich auf die Suche nach Adressat und Absender. In einem zweiten Handlungsstrang lernen wir 1935 die Familien Kuhn und Martens kennen. Adele, Albert und Richard sind die Kinder der Familien, alle schon junge Erwachsene und gut befreundet. Das Schicksal meint es jedoch nicht gut mit der Familie Kuhn. Der Vater äußert sich kritisch über Hitler, wird inhaftiert und muss schließlich mit seiner Frau das Land verlassen. Adele hadert mit ihrer unerwiderten Liebe zu Richard. Schließlich beginnt der Krieg und die drei Freunde werden vor große Herausforderungen gestellt.
Seit „Trümmerkind“ bin ich ein Fan der Autorin und war sehr gespannt auf ihr neues Buch. Leider konnte es mich nicht komplett überzeugen. Mir fiel es gerade recht schwer, eine Inhaltsangabe zu schreiben und dabei wurde mir klar, dass die Autorin viele Themen in ihrem Buch aufgegriffen hat - vielleicht zu viele. Es geht um die Verfolgung Homosexueller während des 2. Weltkrieges, aber auch um einen fingierten Hausverkauf, Flucht und die titelgebenden Feldpostbriefe. Das Buch ist sehr kurz, was nicht schlecht sein muss, aber hier hätten 100 oder 200 Seiten mehr sicherlich gut getan. Ich bin anfangs nicht recht warm geworden mit den Figuren, was zum Teil daran liegt, dass ihnen Tiefe fehlt. Viele Nebenfiguren tauchen auf und verschwinden wieder. Es betrifft aber auch die Hauptfiguren. Ich möchte nicht spoilern, daher nur so viel: es hätte eine tolle Liebesgeschichte werden können, aber so hat sie leider keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Die Briefe waren zum Teil berührend, aber ich habe die Charaktere nicht gut genug kennengelernt, um wirklich mitzufühlen. Ein weiterer Kritikpunkt: insgesamt ist mir die Geschichte zu tragisch. Sicherlich gab es solche Geschichten wirklich und der Krieg war nun mal tragisch. Aber in einem Buch brauche ich, wenn schon kein Happy End, zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer.

Fazit: Den Anfang empfand ich als etwas zäh, Mittelteil und Ende waren spannend und ließen sich gut lesen. Leider hat die Autorin meiner Meinung nach zu viel gewollt. Eine Beschränkung bei den Themen hätte dem Buch gut getan, die Figuren hätten mehr Tiefe gebraucht. Wer sich für Feldpost und fingierte Hauskäufe interessiert, dem kann ich das Buch empfehlen. Ich vergebe drei von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Leider nicht überzeugend

Die Wintergarten-Frauen. Der Traum beginnt
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Nina von Veltheim ist auf einem Gestüt in der Uckermark aufgewachsen, hat aber immer schon davon geträumt, auf der Bühne zu stehen und darüber hinaus auch Theaterstücke zu inszenieren. Als der Vater nicht ...

Nina von Veltheim ist auf einem Gestüt in der Uckermark aufgewachsen, hat aber immer schon davon geträumt, auf der Bühne zu stehen und darüber hinaus auch Theaterstücke zu inszenieren. Als der Vater nicht aus dem Krieg heimkehrt, beschließt der Rest der Familie, Nina diesen Traum zu ermöglichen. Nina zieht nach Berlin, stößt aber in der von Männern dominierten Theaterwelt schon bald auf Schwierigkeiten. Glücklicherweise lernt sie bald Jenny und Sonia kennen. Die drei werden Freundinnen und kämpfen nun gemeinsam für ihren Erfolg in der Theaterwelt.
Ich war schon sehr gespannt auf den Auftakt zu Charlotte Roths neuer Trilogie. Meine Erwartungen waren recht hoch, da die Bücher der Autorin schon oft Highlights für mich waren. Frau Roth hat auch für diesen Roman wieder gut recherchiert, die historischen Hintergründe wirken absolut authentisch. Hinzu kommt der tolle Schreibstil der Autorin, es macht Spaß, das Buch zu lesen. Leider hat die Autorin bei diesem Buch meiner Meinung nach mit der Charakterisierung ihrer Protagonistin Nina danebengegriffen. Ich bin mit ihr von Anfang an nicht warm geworden, sie war mir zu halsstarrig und so manche Entscheidung konnte ich nicht nachvollziehen. Auch hatte das Buch im Mittelteil einige Längen. Ob ich die weiteren Teile dieser Trilogie lesen werde, weiß ich noch nicht.

Fazit: Auch wenn das Drumherum stimmt - eine Geschichte steht und fällt mit ihren Protagonisten. Leider konnte mich Nina nicht überzeugen und auch die anderen Charaktere haben mich nicht restlos begeistert. Ein Buch, das man lesen kann, aber nicht muss. Von mir gibt es gut gemeinte 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Unausgereift

Rob & Jonny (Bd. 1)
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Der kleine Roboter Rob möchte nicht sein Dasein in einer Fabrik fristen und so flieht er eines Tages und macht sich auf den Weg nach London, weil er diese Stadt schon immer einmal sehen wollte. Kaum angekommen, ...

Der kleine Roboter Rob möchte nicht sein Dasein in einer Fabrik fristen und so flieht er eines Tages und macht sich auf den Weg nach London, weil er diese Stadt schon immer einmal sehen wollte. Kaum angekommen, wird er Zeuge, wie ein Hundefänger den Streuner Jonny einfangen will und hilft dem Hund kurzentschlossen. Die Beiden werden Freunde und die Leser begleiten sie ein Stück auf ihrem Weg.
Bei diesem Buch haben mich als erstes die Illustrationen angesprochen. Das Bild, wo Rob sich mit seinen langen Armen aus der Fabrik „abseilt“ fand ich so niedlich, sodass ich das Buch unbedingt mit meiner Tochter lesen wollte. Die Illustrationen sind auch wirklich gelungen, die Geschichte konnte uns leider nicht überzeugen. Auf mich wirkt sie unausgereift, als hätte sich ein London-Fan mal eben eine nette Geschichte über einen Roboter und einen Hund aus den Fingern gesogen. Die Details über London werden die meisten Kinder nicht interessieren und sind für mich überflüssig. Klar, den Buckingham Palace kann man erwähnen, aber was soll die Szene bei Harrods? Leider ging es mir mit mehreren Szenen so, deswegen auch mein Urteil, dass die Geschichte unausgereift ist. An mehreren Stellen dachte ich „Und weiter? Da fehlt doch was!“. Vielleicht wird das in Band 2 aufgelöst? Wir werden den allerdings nicht lesen, zumal auch die Spannung im Buch zu kurz kam. Es ist eine nette Geschichte über eine Freundschaft, aber das war uns zu wenig.

Fazit: Schöne Illustrationen, aber schwache Geschichte. Unausgereift, manchmal zu detailreich, dafür an anderen Stellen lückenhaft. Ich kann leider keine richtige Leseempfehlung aussprechen und vergebe 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.03.2022

Leider zu viel gewollt

Unser kostbares Leben
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Caro und Minka wachsen in den 70er Jahren auf, in einer hessischen Kleinstadt, die geprägt wird von einer dort ansässigen Schokoladenfabrik, deren Chef Caros Vater ist. Minkas Vater dagegen ist der Bürgermeister ...

Caro und Minka wachsen in den 70er Jahren auf, in einer hessischen Kleinstadt, die geprägt wird von einer dort ansässigen Schokoladenfabrik, deren Chef Caros Vater ist. Minkas Vater dagegen ist der Bürgermeister der Stadt und glühender SPD-Anhänger. Eine weitere wichtige Rolle spielt Claire, ein vietnamesisches Waisenmädchen. Die Themen im Buch sind vielfältig, sie reichen von Politik über Umweltschutz bis hin zu Experimenten an Waisenkindern. Eine Inhaltsangabe fällt schwer, grob lässt sich sagen, dass wir die Mädchen beim Aufwachsen begleiten und Zeuge werden von ihrem erwachenden Umweltbewusstsein und dem Interesse für Politik.
Mein Eindruck ist, dass Katharina Fuchs hier etwas zu viel gewollt hat. Es waren etwas zu viele Themen, die unbedingt Platz in diesem Buch finden mussten. Auf mich wirkt das zu gewollt und unausgegoren. Was mich an den vorherigen Büchern der Autorin so fasziniert hat (und was für mich ein gutes Buch ausmacht) ist, dass die Geschichte vor meinen Augen lebendig wurde. Die Geschichten waren so stimmig, die Charaktere so gut gezeichnet, dass ich vollkommen eintauchen konnte. Leider ist mir das bei diesem Buch nicht gelungen. Kritisieren muss ich außerdem, dass ich die Figuren nicht authentisch fand (sie waren für zehnjährige Mädchen einfach viel zu erwachsen), viele Handlungsstränge im Nichts verliefen und dass die Autorin sich oft in Details verliert. Da wird zum Beispiel über eine halbe Seite die Einrichtung einer Küche beschrieben inklusive Freischwinger-Sessel, nur damit ich als Leserin auch wirklich merke, dass das Ganze in den 70er Jahren spielt. Oder die Mutter ist ganz überrascht von der Wirkung des neuen Spülmittels „Pril“. Hier musste ich fast lachen, das grenzte schon fast an Schleichwerbung.

Fazit: Leider konnte an das Buch nicht an die großartigen anderen Bücher der Autorin anschließen, ich kann leider keine Leseempfehlung aussprechen und vergebe 2,5 Sterne, aufgerundet auf drei.

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Veröffentlicht am 29.11.2021

Das geht besser!

ministeps: Mein erstes großes Wörterbuch
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Dieses Buch aus der Reihe ministeps von Ravensburger ist ein umfangreiches Wörterbuch, das viele verschiedenen Themen aufgreift. Es geht zum Beispiel um die Jahreszeiten, die Kita, Farben, Essen oder ums ...

Dieses Buch aus der Reihe ministeps von Ravensburger ist ein umfangreiches Wörterbuch, das viele verschiedenen Themen aufgreift. Es geht zum Beispiel um die Jahreszeiten, die Kita, Farben, Essen oder ums Einkaufen. Die Zeichnungen sind sehr ansprechend. Leider gibt es einige Dinge, die mich bei diesem Buch stören: mal sind Tiere die Hauptakteure auf den Seiten (bereits bekannt aus anderen Büchern der Reihe), mal sind es Kinder. Ich hätte es besser gefunden, wenn man sich für eines entschieden hätte. Das Buch bietet zwar eine große Themenvielfalt, wirkt aber auf mich etwas ungeordnet. Besonders gestört haben mich außerdem zwei weitere Dinge:
1. Warum muss es eine Seite mit Dingen geben, die kleine Kinder nicht tun dürfen (zum Beispiel mit Feuer und Schere hantieren)? So wird es für Kleinkinder erst recht interessant. Die Bilder sind außerdem nicht eindeutig, kein Kind wird hier selbst darauf kommen, dass die Tiere sich an den Gegenständen verletzt haben. Da besteht viel Erklärungsbedarf.
2. Warum muss es in einem Buch für Kinder ab 12 Monaten Buchstaben geben? Auf der letzten Seite des Buches sind alle Buchstaben des Alphabets aufgeführt Diese Seite finde ich vollkommen überflüssig. Wenn die Kinder beginnen, sich für so abstrakte Dinge wie Buchstaben zu interessieren, sind sie aus diesem Buch schon längst „herausgewachsen“.

Fazit: Ich bin eigentlich ein Fan der Reihe. Dieses Buch hat mich nicht vollkommen überzeugt, es gibt bessere Wörterbücher (auch von Ravensburger). Leider kann ich nur eine bedingte Vorleseempfehlung aussprechen und vergebe 3 Sterne.

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