Gruseliges Spukhaus wird das neue Zuhause eines elternlosen Kindertrios
"Die Polidoris und der Pakt der Finsternis" von Anja Fislage erzählt auf fast 390 Seiten die Geschichte der Geschwister Roberta, Petronella und Pellegrino Polidori in dem Haus, Polidorium genannt ihrer ...
"Die Polidoris und der Pakt der Finsternis" von Anja Fislage erzählt auf fast 390 Seiten die Geschichte der Geschwister Roberta, Petronella und Pellegrino Polidori in dem Haus, Polidorium genannt ihrer Großeltern Gloria und Pernell Polidori. Nachdem die Eltern der drei Kinder von einer Atlantikexpedition nicht wieder zurück gekehrt sind, müssen die drei Geschwister ins Polidorium umziehen. Dort erwarten sie nicht nur die noch für sie etwas fremden Großeltern, sondern auch seltsame Gestalten, Erscheinungen, Gebräuche und Räumlichkeiten. Auch in der neuen Schule müssen sie sich noch zurecht finden, was ihnen aufgrund des unheimlichen Rufes des Polidoriums nicht gerade leicht fällt.
Nach einem kurzen Prolog gliedert sich die Erzählung in drei Teile auf. Im ersten Teil wird die Ankunft der Kinder im Polidorium beschrieben. Der zweite Teil befasst sich dann mit den eigenartigen zusätzlichen "Bewohnern" des Hauses und der dritte Teil führt die Leser/innen ins Finale.
Werden sich die Kinder in ihrem neuen Zuhause und der ungewohnten Umgebung zurecht finden? Werden sie ihre Eltern wiedersehen?
Die Geschichte ist sehr spannend erzählt und liest sich flüssig. Das Buchcover ist ungemein farbenfroh aber auch - dem Inhalt natürlich geschuldet - ein wenig gruselig gestaltet. Die "Bildergalerie" im Buchdeckel verschafft einen guten Überblick über die einzelnen Protagonisten, mit denen wir in dem Buch unsere Bekanntschaft machen und die zahlreichen Abbildungen im Verlauf der Lektüre lockern diese sehr schön auf.
Der Autorin gelingt es durch die komplette Geschichte immer wieder neue Spannungs- und Gruselmomente zu kreieren, hält die Leser/innen aber zu den drei Kindern auf eine gewisse Distanz. Dabei entwickelt man schon Sympathien zu den drei Geschwistern, hat jedoch fortwährend das Gefühl, nicht ganz zu ihnen gelangen zu können. Die einzelnen Kapitel in den drei Hauptteilen des Buches erscheinen mir für die jungen Leser etwas zu lang. Auch die Gruselmomente bedürfen meiner Meinung nach des gemeinsamen Lesens mit einer älteren Person (einem Erwachsenen oder älteren Geschwistern), da sie für die jungen Leser/innen der ein oder anderen Erklärung benötigen.
Mein Fazit:
Für alle jungen Leser/innen, die sich vor gruseligen Geschichten und Beschreibungen und Darstellungen nicht fürchten und eine spannende Erzählung suchen, ist der erste Band der Polidoris sehr zu empfehlen.