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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2023

Süß, humorvoll & ohne Drama

Kopf, Herz und Eishockey
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Dieser erste Band der Reihe rund um die Eishockey-Mannschaft der Colchester-University dreht sich um Foster und Zach und wird abwechselnd von diesen beiden Protagonisten erzählt.

Zach ist schwul und hat ...

Dieser erste Band der Reihe rund um die Eishockey-Mannschaft der Colchester-University dreht sich um Foster und Zach und wird abwechselnd von diesen beiden Protagonisten erzählt.

Zach ist schwul und hat seit vielen Jahren nur seinen besten Freund Seth an seiner Seite, da er ein Nerd ist, der mit dem Interpretieren und Verstehen von sozialen Interaktionen große Probleme hat. Dennoch - oder gerade deshalb - studiert er Psychologie und wechselt für seinen Master an die verfeindete Uni in der selben Stadt. Sein bester Freund macht sich Sorgen um ihn und bittet daher seinen Zwillingsbruder Foster, mit dem er nur wenig gemeinsam hat, auf Zach aufzupassen. Zach mag das überhaupt nicht - nicht nur, weil er durchaus allein zurecht kommt und keinen Babysitter benötigt, sondern auch, weil er sich in Fosters Nähe nur schwer auf etwas anderes konzentrieren kann. Doch Foster scheint ihm unerklärlicherweise kaum noch von der Seite zu weichen...

Ich mochte Zach und vor allem Foster sehr und habe die Dynamik zwischen den beiden geliebt. Foster ist der Star der Eishockeymannschaft, bei allen beliebt und entspricht trotzdem nicht dem gängigen Klischee. Er ist gegenüber seinem Bruder, seinen Freunden und an seiner Uni als bi geoutet, gegenüber seinen Eltern hat er sich zu diesem Schritt jedoch noch nicht überwinden können. Man merkt sehr schnell, dass er schon lange an Zach interessiert ist - an mehr als nur einer einmaligen Sache - sich aufgrund seines Bruders jedoch immer zurückgehalten hat. Ich mochte sehr, wie hartnäckig er um Zachs Aufmerksamkeit kämpft und wie er ihn mit kleinen Sticheleien versucht, aus der Reserve zu locken. Die entstehenden Gefühle erschienen mir auf beiden Seiten sehr natürlich und es war einfach schön, den beiden dabei zuzusehen, wie sie sich kennenlernen.

Obwohl es in der Geschichte kein großes Drama gibt und der Verlauf der Handlung absehbar ist, war die Geschichte durchweg fesselnd und auch immer wieder überraschend, und sie hat mein Herz erwärmt. Ich mochte es sehr, dass keine unnötigen Hindernisse künstlich heraufbeschworen wurden, sondern dass die beiden Protagonisten Verständnis für den jeweils anderen hatten und ihre Probleme durch Gespräche gelöst haben. Zwar war die Geschichte deshalb insgesamt sehr ruhig, aber zugleich auch sehr erwachsen und gerade deshalb eine Besonderheit in diesem Genre.

Fazit:
Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine süße, charmante und humorvolle Gay Romance. Es gibt kein großes Drama, dafür sehr viel Liebe. Ein absolutes Wohlfühlbuch, das ich absolut empfehlen kann. 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Brutaler, aber auch sehr emotionaler und spannender Auftakt einer der besten queeren Fantasy-Reihen!

Der verschollene Prinz
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Dies ist der erste Teil der "Die Prinzen"-Fantasytrilogie um die Protagonisten Damen und Laurent. Die Geschichte wird aus Damens Sicht erzählt.
Damen, Prinz vom Königreich Akielos, verliert in einer Nacht ...

Dies ist der erste Teil der "Die Prinzen"-Fantasytrilogie um die Protagonisten Damen und Laurent. Die Geschichte wird aus Damens Sicht erzählt.
Damen, Prinz vom Königreich Akielos, verliert in einer Nacht nicht nur seinen Vater, sondern durch eine Intrige auch seinen Titel als dessen Nachfolger. Als Sklave wird er in das verfeindete Königreich Vere geschickt und soll dort dem Prinzen Laurent dienen, der in wenigen Monaten die Herrschaft antreten wird. Damen muss sich in seine neue Rolle als Sklave fügen, wenn er überleben und seine Flucht planen will; denn wenn jemand erfährt, wer er ist, wird man ihn töten...

Die ersten 5 Kapitel dieses Buches waren für mich sehr schwer zu ertragen. Es gibt in dieser Welt, die von Krieg, Machtkämpfen und Sklavenhaltung geprägt ist, sehr viel Gewalt; sowohl physische, als auch psychische und sexuelle. Laurent ist von Hass auf das Königreich Akielos erfüllt, seit er im Krieg seinen Vater und seinen Bruder verloren hat, und lässt diese Wut auf perfide Art an Damen aus. Was mich diese ersten Seiten überstehen ließ, war die Sympathie, die ich schon nach kurzer Zeit für Damen empfand. Ich habe mit ihm gelitten und gehofft und wurde mehrfach von seiner inneren Stärke und seinen moralischen Werten beeindruckt. Und nachdem die Geschichte an Fahrt aufnimmt und man auch Laurent besser kennenlernt, konnte ich mich kaum noch von der Geschichte lösen. Die Dynamik, die sich zwischen Damen und Laurent entwickelt, ist äußerst spannend, und auch Laurent selbst ist ein einziges großes Mysterium. Ich war zudem überrascht davon, welche Twists die Autorin in die Geschichte einbaute, sodass das Geschehen nie vorhersehbar war.

Fazit:
Es mag abschreckend wirken, in welchem Maße Gewalt in dieser Welt zur Normalität gehört, und insbesondere in den ersten Kapiteln findet nur wenig Charakterentwicklung statt. Dran bleiben lohnt sich aber. Ich vergebe sehr empfehlenswerte 4,5 Sterne für diesen emotionalen, spannenden Auftakt der Reihe und kann jedem Fantasy-Fan oder Fan von queeren Liebesgeschichten nur dringend empfehlen, dieser Reihe eine Chance zu geben. <3

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Die bessere Cinderella-Story

A (Gay) Cinderella Story
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Diese Freundschafts- und Liebesgeschichte wird aus der Perspektive des 18-jährigen schwulen Quinn erzählt, welcher seit dem Tod seines Vaters von seiner Stiefmutter und seinen beiden Stiefbrüdern tyrannisiert ...

Diese Freundschafts- und Liebesgeschichte wird aus der Perspektive des 18-jährigen schwulen Quinn erzählt, welcher seit dem Tod seines Vaters von seiner Stiefmutter und seinen beiden Stiefbrüdern tyrannisiert wird. Die Geschichte ist grob an Cinderella angelehnt, spielt allerdings in der Gegenwart.
Quinn und Finnley mochte ich sehr, sie sind herzensgute Menschen, die mir schon nach wenigen Seiten sympathisch waren. Obwohl sie beide die selbe Schule und den selben Jahrgang besuchen, hatten sie bisher nur wenig miteinander zu tun und kennen sich daher kaum. Durch einen Zufall - oder eine glückliche Fügung - lernen sie sich in ihrem letzten Schuljahr näher kennen und stellen fest, dass sie einiges gemeinsam haben.

Quinn leidet nicht nur sehr unter den vielen Aufgaben, denen er Zuhause nachkommen muss, sondern auch unter den vielen Verboten, die für ihn gelten, und der psychischen Gewalt. Er befindet sich in einem ständigen Zwiespalt zwischen Frust und Wut über seine Situation und der Hoffnung, doch noch Liebe und Anerkennung von seiner Stiefmutter zu erfahren. Ich konnte seine Gedanken sehr gut nachvollziehen und finde, die Problematik von häuslicher/psychischer Gewalt wurde hier sehr gut dargestellt.
Ich mochte das zarte Vertrauen, das mit der Zeit zwischen Quinn und Finnley entstand, und wie man Stück für Stück auch mehr über Finnley erfährt. Dieser hat ebenfalls viel durch gemacht und mit vielen Lasten zu kämpfen, die man nicht erwarten würde, wenn man ihn nur flüchtig trifft. Ich mochte Quinns Freundeskreis, der aus vielen queeren Personen besteht, und die Veränderung, die sich im Verlauf des Buches in ihm abspielt. Auch das Ende hat mir gefallen, weil es mir sehr unerwartet noch einen anderen Blickwinkel eröffnet und mich zum Nachdenken gebracht hat.
Obwohl man eine Gay Romance erwartet und irgendwie auch bekommt, handelt das Buch eher von der Bedeutung von Freundschaft und davon, dass man selbst etwas verändern muss, wenn man eine Veränderung in seinem Leben erreichen will. Es macht Mut, für sich selbst einzustehen. Da es keine expliziten Szenen gibt, ist es sehr gut auch für jüngere Leser*innen geeignet.

Fazit:
Eine wirklich schöne Geschichte über Freundschaft und eine zarte Liebe, die einige sehr ernste Themen anspricht und diese nachvollziehbar und sensibel aufarbeitet. Sehr empfehlenswerte 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.01.2023

Tiefgründiges Jugendbuch über Freundschaft und das Erwachsenwerden

Sommer mit Yashar
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Diese jugendliche Liebesgeschichte wird aus der Perspektive von Mattes erzählt.
Mattes fühlt sich unter Druck gesetzt, weil er noch nie ein Mädchen geküsst hat und nun alle von ihm erwarten, dass er etwas ...

Diese jugendliche Liebesgeschichte wird aus der Perspektive von Mattes erzählt.
Mattes fühlt sich unter Druck gesetzt, weil er noch nie ein Mädchen geküsst hat und nun alle von ihm erwarten, dass er etwas mit Katrin beginnt, die hübsch und offensichtlich an ihm interessiert ist. Obwohl Mattes schon länger bemerkt hat, dass er einen Jungen aus seinem Freundeskreis zu oft und zu lange anstarrt, will sich sein Kopf nicht eingestehen, was sein Herz schon lange weiß. Dies ändert sich, als ein neuer Junge und dessen Mutter im Dorf auftauchen. Der Junge, der nie spricht und über den es zahlreiche negative Gerüchte im Ort gibt, übt eine extreme Faszination auf Mattes aus, sodass er irgendwann beginnt, sich ihm zu nähern.

Bei diesem Buch handelt es sich in erster Linie um eine Geschichte über Freundschaft und über das Erwachsenwerden, mit all seinen positiven und negativen Facetten. Es ist eine emotional mitreißende, sanfte und süße Freundschafts- und Liebesgeschichte, aber es werden auch viele wichtige gesellschaftliche Themen wie Ausgrenzung, Diskriminierung, Mobbing, Krieg, Tod, Verlustängste, psychische und neurologische Erkrankungen sowie körperliche, psychische und sexuelle Gewalt angesprochen.

Ich habe Mattes sehr schnell ins Herz geschlossen und auch wenn ich mich manchmal über sein Verhalten geärgert habe, war es für mich aufgrund der Umstände und seiner Gefühle und Ängste doch immer nachvollziehbar, wieso er so handelte. Ich habe die vorsichtige und zarte Freundschaft, die zwischen ihm und Yashar entstand, geliebt und über das gesamte Buch hindurch mit ihm mitgelitten und mitgefiebert. Mir hat gefallen, dass auch die Nebencharaktere intensiv ausgearbeitet waren und eine wichtige Rolle in der Handlung spielten, und dass immer wieder Gesellschaftskritik angesprochen wurde. Auch wenn in dieser Coming-of-Age-Geschichte viele ernste Themen eine wichtige Rolle einnahmen, so wirkte die Stimmung dennoch nie bedrückend. Das Ende war bittersüß - wobei das Süße doch etwas überwiegt -, realistisch und sehr passend zur gesamten Geschichte, sodass ich damit sehr glücklich bin.

Fazit:
Ein tiefgründiges Jugendbuch über Freundschaft und eine zarte Liebe zwischen zwei Jungen, das viele wichtige Themen aufgreift. Ich vergebe sehr empfehlenswerte 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.12.2022

Unterhaltsam, schockierend und emotional aufwühlend

True Crime. Der Abgrund in dir
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Die Autorin Romy Hausmann, welche neben Heike Warmuth und Oliver Kube dieses Hörbuch vorliest, beschäftigt sich hier mit verschiedenen Kriminalfällen, welche sich aufgrund ihrer Verläufe oder Motive besonders ...

Die Autorin Romy Hausmann, welche neben Heike Warmuth und Oliver Kube dieses Hörbuch vorliest, beschäftigt sich hier mit verschiedenen Kriminalfällen, welche sich aufgrund ihrer Verläufe oder Motive besonders erschreckend oder unerwartet gestalten. Dabei stellt sie die Fälle nacheinander vor und geht gelegentlich durch Gespräche mit Experten auf bestimmte psychische Erkrankungen, Störungen oder Verhaltensweisen ein. Lediglich ein Fall wird fortlaufend in kurzen Episoden zwischen den anderen Kriminalfällen erzählt.

Insgesamt hat mich dieses Buch sehr beschäftigt, bewegt und nachhaltig beeindruckt. Die vorgestellten Geschichten, von denen mir lediglich eine schon zuvor bekannt war, haben mich sehr berührt und oft gab es Wendungen, die mir tatsächlich vorkamen, als wären sie der Feder einer Autorin entsprungen. In der Regel musste ich nach einem vorgestellten Fall erst einmal mit dem Hören pausieren, weil ich noch Zeit brauchte um das Schicksal dieser Menschen oder die Motive der Täter*innen zu verarbeiten. Manchmal habe ich anschließend zu den Geschichten recherchiert und mir weitere Artikel, Videos o.ä. dazu angesehen. Romy Hausmann hat es geschafft, die Fälle sowohl strukturiert und nachvollziehbar als auch spannend und emotional zu erzählen, sodass ich ihr stets gut folgen konnte.

Was mich am Anfang etwas irritierte, war der eine Fall (Phoebe), der immer wieder aufgegriffen wurde und vermutlich als roter Faden durch das Buch führen sollte. Lange Zeit weiß man nicht, was in diesem konkreten Fall passiert ist und hat keine emotionale Verbindung dazu, und das hat bei mir leider dazu geführt, dass ich mir die erzählten Einzelheiten zu dieser Geschichte nicht merken konnte und diese kurzen Episoden zwischen den anderen Fällen eher so vor sich hin plätscherten. Erst im letzten Drittel konnte mich auch dieser Fall erreichen und bewegen.
Auch hätte ich mir zu manchen Fällen ein paar mehr Einzelheiten gewünscht; einige Fälle wurden sehr ausführlich erzählt, was mir gut gefiel, andere waren jedoch nur sehr kurz angerissen.

Sowohl die Autorin selbst, als auch die anderen beiden erzählenden Personen haben sehr angenehme Stimmen. Die Inhalte des Buches wurden sehr deutlich und angenehm betont vorgetragen, sodass ich sehr gerne ihren Stimmen gelauscht habe.

Fazit:
Eine absolute Empfehlung für alle True Crime Interessierte. Unterhaltsam, schockierend und emotional aufwühlend. 4,5 Sterne.

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