Ein lesenswertes Buch mit kleineren inhaltlichen Schwächen..
Auf Höhenflug und Absturz der SPD folgt nun ein aktuelles und recht interessantes Sachbuch von Susanne Gaschke mit dem Titel „SPD. Eine Partei zwischen Burnout und Euphorie“. Die Autorin verfügt als ehemalige ...
Auf Höhenflug und Absturz der SPD folgt nun ein aktuelles und recht interessantes Sachbuch von Susanne Gaschke mit dem Titel „SPD. Eine Partei zwischen Burnout und Euphorie“. Die Autorin verfügt als ehemalige Oberbürgermeisterin der Stadt Kiel selber über politische Erfahrung und bietet mit ihrem Buch einen detaillierten, wenn auch stellenweise sehr subjektiven Blick auf die Entwicklungen der SPD.
Mir gefielen der eigentliche Schreibstil, wie auch der strukturelle Aufbau des Buchs durchweg recht gut. Es ist gut leserlich und man kann allen Ausführungen flüssig folgen. Susanne Gaschke beleuchtet dabei nicht nur die aktuelle Situation der SPD und die Erwartungen, die an den neuen Partei-Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten Martin Schulz gerichtet sind. Sie lenkt den Blick auch auf vergangene Zeiten und all die bekannten Höhen und Tiefen, die für die SPD teils noch in die Gegenwart hineinwirken. Trotz der Schnelllebigkeit der Politik und der maßgeblichen Veränderungen kurz vor Erscheinen dieses Titels ist das Buch dennoch absolut aktuell und spiegelt wohl auch in einem breiten Spektrum die derzeitige Lage der SPD wider.
Inhaltlich fand ich die Ansätze der Autorin recht interessant - auch wenn ich ihr nicht immer zustimmen konnte. Doch sie wirft Fragen auf, die tatsächlich maßgeblich verantwortlich für Erfolge, bzw. das Scheitern der SPD zu sein scheinen, insbesondere mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl. Im Gesamtrückblick fand ich das Buch mit den anfänglichen Themen „Krise“, Vorstellung der SPD im Allgemeinen, Reformen und „Neumitglieder“ interessanter als in den abschließenden Kapiteln und Themenbereichen. Ich konnte der Autorin bezüglich „Bildung“ oder „Zielgruppe“ inhaltlich kaum zustimmen, da sich die Partei meiner Meinung nach in diesen Bereichen doch erheblich verändert hat und die Darstellungsweise der Autorin auf mich oftmals zu subjektiv, bzw. zu wenig sachlich wirkte.
Susanne Gaschke legt dennoch mit ihrem Titel „SPD. Eine Partei zwischen Burnout und Euphorie“ ein sehr lesenswertes Buch vor, das sicherlich zu mancher Diskussion rund um die gestandene Arbeiterpartei anregen dürfte und auch in weiten Teilen sehr informativ ist. Mich hat es vielfach zum Nachdenken über die SPD angeregt und ich kann das Buch trotz einiger Schwächen durchaus empfehlen. Gute 3 Sterne.