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Tarika

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2017

Ein Satz mit x, das war wohl nix!

Sweetbitter
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Eigentlich wollte Tess nicht Kellnerin werden. Sie wollte ihrer provinziellen Herkunft entkommen, in die Großstadt eintauchen und endlich herausfinden, wofür sie geschaffen ist. Doch dann landet sie in ...

Eigentlich wollte Tess nicht Kellnerin werden. Sie wollte ihrer provinziellen Herkunft entkommen, in die Großstadt eintauchen und endlich herausfinden, wofür sie geschaffen ist. Doch dann landet sie in einem edlen New Yorker Restaurant und es ist wie der Eintritt in ein neues Universum, in dem ganz eigene Regeln und Gesetze herrschen, in dem der falsche Wein im falschen Moment zum Verhängnis werden kann. Oder die Ignoranz gegenüber der Einzigartigkeit einer Auster.
Sweetbitter ist ein großer Roman über den Genuss und die Obsession – darüber, dass man manchmal besessen sein muss, um wirklich genießen zu können. (Klappentext)


Was sich im Klappentext so wundervoll anhört, führt beim Lesen leider nur zu einer bitteren Enttäuschung. Mit süß hat das da nichts mehr zu tun. Ehrlich gesagt, fragte ich mich beim Lesen auf den eindeutig zu vielen Seiten, was mir die Autorin mitteilen möchte. Nicht nur, dass ich am liebsten das Buch nach den ersten Seiten abgebrochen hätte, und dennoch habe ich durchgehalten. Leider wurde es nicht besser. Hier lohnt sich durchquälen einfach nicht. Der Schreibstil, der um es nett zu formulieren, ist langweilig und einfach nur grauenvoll, ich vermisste auch den roten Faden der Geschichte. Dieses Buch hat gefühlt keinerlei Aussagekraft, maximal die, wie man sich auf gut 400 Seiten so dermaßen schrecklich langweilen kann. Manchmal hatte man das Gefühl, dass ein Handlungsstrang einfach mittendrin abbricht ohne erkennbaren Grund.
Die Protagonistin bleibt bis zum Ende hin einfach nur blass und man kann sie gefühlt durch jede x-beliebige Person austauschen, wie eigentlich alle Figuren in diesem Buch. Als Leser baut man einfach zu überhaupt keiner Figur irgendeine Bindung auf. Zudem hatte ich größte Schwierigkeiten dem zu folgen, wer nun wer ist.
Was dieses Buch wohl ausmachen soll, sind Geschmäcker, also der Geschmack von Wein, Austern etc. Ganz ehrlich, da hätte ich lieber ein Wörterbuch gelesen, als diese in meinen Augen sinnlose Aneinanderreihung von Wörtern.

Ich kann hier leider keine Empfehlung geben, denn leider ist die Handlung, wenn es denn so eine gibt, einfach nur schrecklich und kaum nachvollziehbar und zudem ist der Schreibstil auch ziemlich dürftig. Für mich der Flop des Jahres!

Veröffentlicht am 24.07.2017

Auf der Suche nach dem roten Faden

Das Licht und die Geräusche
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Es ist Johanna schleierhaft, warum sie und Boris kein Paar sind. Klar, eigentlich ist Boris mit Ana-Clara zusammen, aber die ist weit weg in Portugal, während Johanna und Boris jede freie Minute miteinander ...

Es ist Johanna schleierhaft, warum sie und Boris kein Paar sind. Klar, eigentlich ist Boris mit Ana-Clara zusammen, aber die ist weit weg in Portugal, während Johanna und Boris jede freie Minute miteinander verbringen und über alles reden, außer darüber, warum sie sich noch nicht geküsst haben. Johanna versteht das nicht, und das nervt sie. Und sie will auch verstehen, warum Marcel sich auf der Klassenfahrt nach Barcelona einen Mitschüler wie einen Knecht hält, warum Boris die ganze Zeit kichern muss, während ihn vier Typen auf der Tanzfläche eines Clubs zusammenschlagen wollen, und warum er nach dieser Nacht am See plötzlich verschwunden ist. Gemeinsam mit Ana-Clara und Boris’ Eltern sucht Johanna in Island nach Boris und findet heraus, dass viele Dinge ihr Wesen verändern, je länger man sie betrachtet. Und dass Ana-Claras Augen doch nicht so ausdruckslos sind, wie sie immer gedacht hat. (Klappentext)

Was sich im Klappentext durchaus interessant anhört, entpuppt sich beim Lesen leider als völlige Zeitverschwendung. Es kam mir zumeist so vor, als ob der Autor hier sehr gerne unheimlich viel erzählen möchte. Doch leider fasst das Buch nur 256 Seiten, wodurch er bei seinen vielen Erzählungen nicht in der Lage ist, in die Tiefe zu gehen, und man fragt sich, warum schneidet er nun dieses Thema an, wenn er doch gleich wieder erledigt ist? So habe ich mich leider die meiste Zeit gefühlt, auf der Suche nach dem „warum?“. Manchmal war ich aber auch auf der Suche, in welcher Zeit ich mich befinde, denn manchmal springen die Erzählstränge bzw. die Gedanken von Johanna nur so, was es manchmal schwierig macht, der Geschichte zu folgen. Vermutlich soll die Geschichte darauf hinaus, dass Jugendliche Erwachsen werden, aber den sprichwörtliche rote Faden konnte ich nicht finden.
Auch die drei Protagonisten blieben für mich eher blass und ich konnte keine Beziehung aufbauen. Wenn ich sie wenigstens noch unsympathisch hätte finden können, wäre so wenigstens eine Gefühlsregung meinerseits aufgekommen, aber die drei waren mir einfach egal und man hätte sie durch einen anderen Charakter wohl beliebig ersetzen können. Während man Johanna als Erzählerin wenigstens etwas mehr erfährt, blieben Boris und Ana-Clara trotz ihrer scheinbar vorgesehen Bedeutung wohl eher unbedeutend. Aber auch bei Johanna blieb mir ihr Handeln manchmal schleierhaft und einige Szenen wirkten auf mich auch eher befremdlich.

Leider kann ich dieses Buch nicht empfehlen, da es für mich eine Verschwendung an wertvoller Lesezeit ist. Die Themen hatten Potential, wurden aber leider meist nur angerissen, sodass man sich eher nach dem Sinn und Zweck dieses Buches fragt.

Veröffentlicht am 24.04.2017

Dieser Sommer wäre wohl besser ohne Liebe geblieben...

Kein Sommer ohne Liebe
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Greer ist Location-Scout und auf der Suche nach dem perfekten Drehort. Weißer Sand, blaues Meer und ein verschlafenes Städtchen sind ihr Auftrag. Nach schier endloser Suche stößt sie auf Cypress Key, ein ...

Greer ist Location-Scout und auf der Suche nach dem perfekten Drehort. Weißer Sand, blaues Meer und ein verschlafenes Städtchen sind ihr Auftrag. Nach schier endloser Suche stößt sie auf Cypress Key, ein uriges Fischerdorf an Floridas Golfküste. Doch der attraktive Bürgermeister Eben ist alles andere als begeistert von dieser Idee. Während sie noch streiten, merkt Greer, dass sie gerade ihr Herz verliert ... (Klappentext)

Auf dieses Hörbuch war ich doch sehr gespannt, denn ich wollte eigentlich mal wieder was Schönes fürs Herz hören. Nun ja, leider wurde ich so ziemlich enttäuscht. Denn dieser Sommer in Mary Kay Andrews Buch ist leider so ziemlich ohne Liebe, gerade mal ein bisschen Geflunker am Ende, aber dafür lohnt es nicht.
Die Charaktere fand ich leider auch alle ziemlich nervtötend, überzogen oder überflüssig, manchmal auch alles gleichzeitig. Mir Greer kam ich so gar nicht klar. Sie bleibt mir zu farblos, vor allem da sie vermutlich als Sympathieträgerin dienen soll. Viele Geschichten der Charaktere werden auch nur angerissen, es fehlt ein ziemlich ganzes.
Die Handlung an sich fand ich ziemlich langweilig, und manches auch einfach überflüssig. Greer sucht eine ganze Weile nach den geeigneten Locations für diesen Film. Sowas mag, wenn man es denn als Film sehen würde, sicher gut aussehen, wäre auch schnell genug abgehandelt, aber im Buch bzw. Hörbuch führt es einfach nur zu einer gähnenden Langweile und man fragt sich, wann denn nun eigentlich so richtig was passiert. Dass allerdings so richtig was passiert, die Post abgeht, das Gefühl hatte ich eigentlich nicht. Auch die Ereignisse am Ende fand ich doch arg konstruiert, weniger glaubwürdig und einfach nur überflüssig und irrelevant. Das einzige zu was „Kein Sommer ohne Liebe“ tatsächlich nützt, ist um das Wort „Langweile“ neu zu definieren.
Leider konnte auch die Vorleserin Rike Schmid nicht zu meiner Unterhaltung beitragen.

Für mich was das leider ein ziemlicher Griff daneben. Selten habe ich mich so gelangweilt und kann das (Hör-)Buch leider nicht weiterempfehlen.