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Veröffentlicht am 02.02.2023

Spannender Spionagethriller

Das Moskau-Komplott
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Ein Spionagethriller von Daniel Silva um den israelischen Agenten, Restaurator und Maler Gabriel Allon, der sich positiv von der Masse abhebt.
Wie jedes Jahr zum Jahreswechsel strömt die russische Geldelite ...

Ein Spionagethriller von Daniel Silva um den israelischen Agenten, Restaurator und Maler Gabriel Allon, der sich positiv von der Masse abhebt.
Wie jedes Jahr zum Jahreswechsel strömt die russische Geldelite in den exklusiven Skiort Courchevel. Der russische Journalist Alex Lubin hat von Boris Ostrowskij, Chefredakteur des Wochenmagazins Gaseta, den Auftrag erhalten, Iwan Charkow während seines Winterurlaubs zu beobachten. Alex Lubin landet im einzigen Hotel des Skiortes, das sich gegen die russische Invasion wehrt und Reisenden aus anderen Ländern den Vorzug gibt. Doch lange währt sein Aufenthalt dort nicht, denn er wird ermordet.

Gabriel Allon verbringt seine Flitterwochen in Umbrien und ist vom Vatikan beauftragt worden, ein kostbares Gemälde zu restaurieren. In der Villa erreicht Gabriel der Ruf des israelischen Geheimdienstes. In Rom will ihn der Chefredakteur Boris Ostrowskij treffen. Unter großen Sicherheitsvorkehrungen soll der Kontakt aufgenommen werden. Doch bevor eine Begegnung stattfindet, wird Boris Ostrowskij vergiftet. Was wollte der Chefredakteur mit Gabriel Allon besprechen? Wie konnte er trotz der Überwachung getötet werden?

Der Mord an den beiden russischen Journalisten lässt Gabriel nicht ruhen. Die Spur führ zu dem obskuren russischen Milliardär und Waffenhändler Iwan Charkow. Doch schnell wird klar, dass es um größeres geht. Die Welt soll vor einem weiteren Terroranschlag wie am 11. September bewahrt werden.

Daniel Silva hat einen einzigartigen Erzählstil, der mir sehr gut gefällt. Er gehört meines Erachtens zu den besten Autoren von Spionagethrillern. Die jeweiligen Handlungsorte und deren Atmosphäre werden hervorragend geschildert. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich gut lesen. Ein herausragender Spionagethriller, der alle Kriterien in Sachen Spannung, Aktualität und Qualität erfüllt.

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Veröffentlicht am 29.01.2023

Ein weiterer Fall für Martha Frisch

Frisch ermittelt: Der Fall Kaltwasser
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Auch der zweite Band um Martha Frisch führt uns nach Leer in das Jahr 1958. Die Heißmangel-Betreiberin Martha Frisch will das Grab ihres Mannes besuchen und entdeckt hinter dem Ehrenmal einen Toten. Es ...

Auch der zweite Band um Martha Frisch führt uns nach Leer in das Jahr 1958. Die Heißmangel-Betreiberin Martha Frisch will das Grab ihres Mannes besuchen und entdeckt hinter dem Ehrenmal einen Toten. Es ist ihr Schwager, der Richter Siegfried Kaltwasser, der mit ihrer jüngeren Schwester verheiratet war. Die Polizei vermutet den Täter unter den letzten Fällen des Richters. In der Heißmangel geht es zu wie in einem Taubenschlag, denn alle wollen mehr über den Tod von Siegfried Kaltwasser erfahren. Martha Frisch stellt ihre eigenen Nachforschungen an und erfährt dies und das von ihren Kundinnen. Wenige Tage später wird auf dem Friedhof ein zweites Opfer gefunden. Beide Ermordete gehörten dem neu gegründeten Verein zur Wahrung von Sitte und Anstand an.

Die Autorinnen Franke und Kuhnert haben wieder einen wunderbaren Fünfzigerjahre Krimi geschrieben, der die damalige Zeit lebendig werden lässt. Die Atmosphäre der 50er Jahre wird durch sprachliche Gepflogenheiten sehr passend geschildert, so dass ich mich in die Zeit versetzt fühlte. Der bekannte flüssige Schreibstil der Autorinnen hat dafür gesorgt, dass die Seiten nur so dahin flogen. Dank der kurzen Kapitel mit ständig wechselnden Perspektiven lässt sich die Geschichte flott lesen. Durch die Ermittlungen der interessanten Charaktere gestaltet sich der Fall sehr abwechslungsreich und bleibt bis zum Schluss spannend.

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Veröffentlicht am 26.01.2023

Gelungener Nachkriegskrimi

Der Hunger der Lebenden (Friederike Matthée ermittelt 2)
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Die Menschen kämpfen nach dem Krieg ums Überleben. Polizeiassistentin Friederike Matthée arbeitet seit fast einem Jahr bei der Weiblichen Polizei in Köln. Als im Bergischen Land die Bäuerin Ilse Röder ...

Die Menschen kämpfen nach dem Krieg ums Überleben. Polizeiassistentin Friederike Matthée arbeitet seit fast einem Jahr bei der Weiblichen Polizei in Köln. Als im Bergischen Land die Bäuerin Ilse Röder ermordet aufgefunden wird, ist auch gleich ein junges Mädchen der Tat verdächtigt. Der Knecht Gottfried Büchler hatte das Mädchen mit einer Pistole in der Hand neben dem Opfer entdeckt. Friederike wird zum Tatort geschickt, um die erste Vernehmung zu führen. Der dortige Oberwachtmeister hält nichts von Frauen bei der Polizei und wartet lieber auf einen erfahrenen Ermittler. Als Friederike mit der vermeintlichen Täterin allein ist, beteuert diese ihre Unschuld. Doch vieles spricht gegen die junge Frau. Friederike fühlt sich hin- und hergerissen, soll sie ihrem Bauchgefühl glauben oder haben die männlichen Kollegen recht. Überraschend kommt Richard Davies von der Royal Military Police wieder nach Köln, der sie in ihren Nachforschungen unterstützt.
Da ich bereits den ersten Band dieser Reihe gelesen habe, hat mich dieser Band auch wieder begeistert. Beate Sauer führt den Leser wieder gekonnt in die Nachkriegszeit, so dass man das Gefühl hat, in die Vergangenheit einzutauchen. Schon auf den ersten Seiten gelingt es der Autorin, die äußerst deprimierende und verzweifelte Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen. In behelfsmäßigen Unterkünften leben die Menschen auf engsten Raum zusammen. Die Lebensmittel reichen vorne und hinten nicht und so mancher muss mit einer schweren Schuld leben. Die Geschichte wird in einer sehr bildreichen und lebendigen Schreibweise erzählt. Die sehr authentischen Schilderungen und die dichte Atmosphäre zeichnen diesen Roman aus.
Neben der spannenden Kriminalgeschichte haben mir besonders die Beschreibungen der damaligen Lebensumstände gefallen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für diesen rundum gelungenen Nachkriegskrimi.

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Veröffentlicht am 25.01.2023

Wunderbare Zeitreise

Der Salon. Wunder einer neuen Zeit
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In dem kleinen Ort Hebertshausen in der Nähe von München beendet Leni im Salon ihrer Mutter die Friseurlehre. Sie träumt davon ihr Leben in der Großstadt zu verbringen. Als sie eine Stellenanzeige vom ...

In dem kleinen Ort Hebertshausen in der Nähe von München beendet Leni im Salon ihrer Mutter die Friseurlehre. Sie träumt davon ihr Leben in der Großstadt zu verbringen. Als sie eine Stellenanzeige vom Salon Keller in München entdeckt, fährt sie heimlich dort hin, um persönlich vorzusprechen.
Auch ihr Bruder lebt bereits in München. Der Wunsch seines Vaters war, dass Hans Medizin studiert, doch er wäre lieber auf die Musikhochschule gegangen. Mit Freunden verbringt Hans seine Abende im Jazz-Keller, hier trifft er auf Charlotte, die unerreichbar für ihn ist, denn sie ist bereits verheiratet mit einem Mann, den sie nicht liebt. Leni und Hans müssen Entscheidungen treffen, die ihr Leben verändern werden.
Julia Fischer hat einen sehr anschaulichen lebendigen Erzählstil und führt ins Jahr 1956. Der damalige Zeitgeist ist sehr gut eingefangen. Obwohl die Kriegszeit noch in Erinnerung ist, sind die Wünsche und das Lebensgefühl hautnah spürbar. Das Wirtschaftswunder beginnt und Träume werden wahr. Viele Themen werden angesprochen und damalige Ereignisse mit der Geschichte verwoben. Mir hat diese wunderbare Zeitreise ausgesprochen gut gefallen und spannende Lesestunden bereitet, so dass ich nun auf die Fortsetzung gespannt bin.

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Veröffentlicht am 23.01.2023

Neuanfang

Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse
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Charlotte lebt in Schweden und hat vor einem Jahr ihren Mann durch einen Unfall verloren, deshalb vergräbt sie sich in ihre Arbeit. Überraschend erhält sie die Nachricht eines Anwalts aus London, dass ...

Charlotte lebt in Schweden und hat vor einem Jahr ihren Mann durch einen Unfall verloren, deshalb vergräbt sie sich in ihre Arbeit. Überraschend erhält sie die Nachricht eines Anwalts aus London, dass sie von ihrer Tante Sara ein Haus mit Buchhandlung geerbt hätte. Charlotte wollte eigentlich nicht nach London fliegen und das Haus sofort verkaufen, aber der Anwalt machte ihr klar, dass sie es ihrer Tante, die sie nie kennengelernt hatte und den Angestellten schuldig wäre, sich den Riverside Bookshop anzusehen, bevor sie eine Entscheidung träfe. Charlotte entschloss sich das Haus und den Laden kurz anzuschauen, doch die Buchhandlung schien sie magisch anzuziehen und strahlte Wärme sowie Geborgenheit aus. Sie trifft auf die beiden Angestellten Sam und Martinique, die sich seit dem überraschenden Tod von Sara um die Buchhandlung und den Kater Tennyson gekümmert haben. Sam und Martinique plagen Ängste, dass Charlotte den Laden verkaufen will, da das Geschäft ums Überleben kämpft. Doch welche Entscheidung wird Charlotte treffen und weshalb hat ihre Tante Sara ihr die Buchhandlung vererbt?
Das Cover hat mich sofort angesprochen und verzaubert. Frida Skybäck hat einen sehr flüssigen und bildhaften Schreibstil, so dass ich mich sofort in das Leben der Protagonisten und den Riverside Bookshop versetzt fühlte. Die Charaktere waren abwechslungsreich sowie interessant beschrieben. Mir gefiel die etwas ungehobelte Art von Sam sowie die immer hilfsbereite Martinique. Auch die Kunden aus der Nachbarschaft hinterließen einen bleibenden Eindruck. Neben dem Haupterzählstrang um Charlotte gibt es noch einen Nebenstrang, der Anfang der 1980er Jahre spielt. Er erzählt die Geschichte von Kristina, der Mutter von Charlotte und Sara, die von Schweden nach London gekommen waren, um einen Neuanfang zu wagen. Nach und nach wird ein Familiengeheimnis gelüftet.
Trotz der vielen Seiten war das Buch nie langweilig oder oberflächlich. Mir hat dieser wunderbare Wohlfühlroman sehr gefallen und angenehme Lesestunden bereitet.

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