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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2023

Irre Chefs und wo sie zu finden sind

Mein Chef ist irre – Ihrer auch?
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Meine Meinung
Wenn ich auf dieses Buch zurückblicke, bin ich wirklich dankbar, im Vergleich zu den hier aufgegriffenen Beispielen bisher immer an vergleichsweise harmlose Vorgesetzte gekommen zu sein und ...

Meine Meinung
Wenn ich auf dieses Buch zurückblicke, bin ich wirklich dankbar, im Vergleich zu den hier aufgegriffenen Beispielen bisher immer an vergleichsweise harmlose Vorgesetzte gekommen zu sein und keinem Psychoterror begegnet bin. Nichtsdestotrotz fand ich das Thema sehr interessant, denn allein die überdurchschnittliche Besetzung von Führungspositionen mit psychopathischen Charakteren wirft eine Menge Fragen auf.

Was ich persönlich gut gemacht fand, war der Aufbau bzw. die Heranführung an die verschiedenen Persönlichkeitstypen und ihre Verhaltensweisen. Kindheitserfahrungen, Arbeitsweise und Hinweise zum Umgang mit solchen Personen werden von den Anfängen an behandelt, was einen breiten Überblick über schwierige Cheffiguren ermöglicht.

Die Erläuterungen zu den unterschiedlichen Persönlichkeitstypen fand ich grundsätzlich interessant, auch wenn ich im Verlauf des Buches durchaus das Gefühl hatte, dass es vermehrt zu Doppelungen kam. Das wird zwar vermutlich einfach der Thematik und den eng beieinander liegenden Merkmalen geschuldet sein, für mich persönlich wurde die Lektüre so aber irgendwann einfach ein wenig zäh.

Allgemein kann man sowohl das Thema, als auch das Buch an sich spannend finden, ohne persönlich von unangenehmen bis irre anmutenden Vorgesetzten betroffen zu sein. Ein wenig Durchhaltevermögen habe ich persönlich beim Lesen aber definitiv gebraucht, denn trotz des teils eher saloppen Stils liest sich das Buch nicht einfach locker nebenher.


Fazit
Auch wenn ich mich zum Ende des Buches hin ein wenig dazu zwingen musste weiterzulesen, war die Thematik doch sehr interessant aufbereitet. Trotz einiger Wiederholungen bekommt man doch einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Persönlichkeitstypen und ihre Hintergründe, was in der Praxis zwar vielleicht nicht ganz so relevant ist, im Umgang mit schwierigen Charakteren aber sicherlich ein erster Ansatzpunkt zum Handeln ist.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

Veröffentlicht am 02.02.2023

Nette Kurzgeschichten im Bridgerton-Universum

Bridgerton - Neues von Lady Whistledown
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Worum geht’s?
Auch wenn die Familie Bridgerton die interessanteste Familie Londons ist, verlieben sich auch andere Mitglieder des Ton – die einen mehr, die anderen weniger glücklich. Am besten informiert ...

Worum geht’s?
Auch wenn die Familie Bridgerton die interessanteste Familie Londons ist, verlieben sich auch andere Mitglieder des Ton – die einen mehr, die anderen weniger glücklich. Am besten informiert ist dabei weiterhin Lady Whistledown, die natürlich keine Gelegenheit auslassen kann, um die neuesten Ereignisse für ihre Leser zusammen zu sammeln.


Meine Meinung
Dass dieser Band als neunter Teil der Bridgerton-Reihe beworben wurde, hat mich nach dem Lesen ehrlich gesagt ein wenig irritiert, denn so eine große Rolle spielt die Familie in diesen beiden Kurzgeschichten gar nicht.

Der Schreibstil und das Setting haben mir wie immer wirklich gut gefallen, auch wenn ich beim Lesen immer so ein wenig darauf gewartet habe, dass es tatsächlich irgendwann auch einmal um die Bridgertons gehen würde. Dass das nicht der Fall war, war an sich zwar kein großartiges Problem für mich, ein paar enttäuschte Erwartungen hat die Umsetzung so aber schon bei mir verursacht.

Die beiden Kurzgeschichten fand ich an sich ganz niedlich gemacht und im klassischen Stil von Julia Quinn auch gut gelungen. Durch die völlig neuen Protagonisten kam ein wenig frischer Wind in das Universum der Reihe, was ich grundsätzlich für eine gute Idee halte. Lediglich die Figurenentwicklung hat deutlich unter der Kürze der Geschichten gelitten, was zwar gattungstypisch ist, mir persönlich aber nicht so wirklich gefallen hat.

Das hohe Tempo des Handlungsbogens in beiden Fällen hat bei mir leider auch so ein wenig dazu geführt, dass ich die Notwendigkeit dieses Buches hinterfragt habe. Unterhaltsam zu lesen waren beide Geschichten zwar schon, aber einen neunten Teil der Reihe anzupreisen, der eigentlich kein wirklicher neunter Teil der Reihe ist und dann auch noch zwei etwas arg kurz geratene Handlungsbögen liefert, war für mich insgesamt doch ein kleines bisschen enttäuschend.


Fazit
Nett zu lesen waren beide Kurzgeschichten definitiv, auch wenn sowohl die Handlungsbögen als auch die Charakterentwicklungen etwas arg kurz für meinen Geschmack ausfallen. Als Ergänzung zu einem Universum, dass ich nach acht Bänden noch nicht ganz verlassen wollte, fand ich dieses Buch noch einmal ganz nett, Luft nach oben wäre bei der Umsetzung aber allemal noch gewesen.

Von mir gibt es dafür knappe vier Bücherstapel.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.02.2023

Berührende Geschichte mit ungleichmäßiger Rollenverteilung

Only One Letter
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Worum geht’s?
Auch Wochen nach ihrem schlimmsten Albtraum steht Liz' Welt noch immer Kopf. Erst als der Amerikaner Nate vorübergehend in die WG ihrer besten Freundin einzieht, ändert sich alles. Gemeinsam ...

Worum geht’s?
Auch Wochen nach ihrem schlimmsten Albtraum steht Liz' Welt noch immer Kopf. Erst als der Amerikaner Nate vorübergehend in die WG ihrer besten Freundin einzieht, ändert sich alles. Gemeinsam arbeiten die beiden daran, dass alles wieder gut wird – ohne, dass Liz dabei etwas von Nates ganz eigenen Dämonen ahnt.


Meine Meinung
Dieses Buch fährt auf emotionaler Ebene wirklich große Geschütze auf, was ich nach dem Lesen des Klappentextes zwar nicht völlig überraschend, stellenweise aber auch nicht ganz einfach zu lesen fand.

Die Umsetzung als Tagebuch bzw. als Brief an Nate fand ich sehr interessant gemacht, auch wenn die Zeitsprünge es mir zwischenzeitlich nicht ganz leicht gemacht haben, immer den Überblick zu behalten. Die recht langen Kapitel waren zwar an sich angenehm zu lesen, sobald die Handlung dann aber in die Gegenwart sprang, musste ich erst einmal überlegen, was da eigentlich gerade so vor sich geht.

Hinsichtlich der Figuren bin ich noch immer ein kleines bisschen zwiegespalten. Obwohl hier emotional wirklich einiges abgearbeitet wird, hatte ich über das gesamte Buch hinweg irgendwie das Gefühl, weder Liz noch Nate so wirklich zu kennen, was auch durch das Ungleichgewicht in ihrer Rollenverteilung nicht so wirklich behoben wurde. Grundsätzlich muss ich dazu sagen, dass ich die Ausgangslage dieser Geschichte unglaublich berührend fand und wirklich mit Liz mitgelitten habe. Was sie erlebt hat, stellt auf jeden Fall ein unglaubliches Trauma dar, wodurch ihr Bewältigungsprozess einen entsprechenden Raum in diesem Buch einnehmen musste.

Was mich in Bezug auf Nate dann aber so ein wenig gestört hat, war die Knappheit, mit der er und seine Erlebnisse abgehandelt wurden. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Liz genau das an seiner Familie kritisiert, die Geschichte ihn als Figur dann aber eben genau so behandelt, fand ich diese Vorgehensweise irgendwie ein wenig paradox.

Auch nicht ganz logisch fand ich, wie schnell Liz Nates Verhalten bei seiner Familie hinnimmt. Wenigstens eine Entschuldigung wäre angebracht gewesen, auch wenn die vermutlich in den sich zum Ende hin überschlagenden Ereignissen ein wenig untergegangen wäre. Nichtsdestotrotz hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass das Happy End ein kleines bisschen erzwungen wurde, was angesichts der sich zuvor ein wenig in die Länge ziehenden Geschichte etwas anders hätte gelöst werden können.


Fazit
Grundsätzlich hat mich diese Geschichte wirklich berührt, auch wenn ich mit dem Handlungsbogen nicht immer vollauf zufrieden war. Thematisch ist dieses Buch definitiv keine leichte Kost, mit etwas Zeit und entsprechenden emotionalen Kapazitäten kann man die Geschichte von Liz und Nate aber durchaus genießen.

Von mir gibt es dafür knappe vier Bücherstapel.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.01.2023

Witzige Idee mit etwas langatmiger Umsetzung

Du bist mein Lieblingsgefühl
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Worum geht’s?
Als sich Max und Nela zum ersten Mal begegnen, trägt sie ausgerechnet ein Hochzeitskleid – und das, obwohl sie eigentlich überhaupt nicht heiraten will. Die Anziehung zwischen den beiden ...

Worum geht’s?
Als sich Max und Nela zum ersten Mal begegnen, trägt sie ausgerechnet ein Hochzeitskleid – und das, obwohl sie eigentlich überhaupt nicht heiraten will. Die Anziehung zwischen den beiden lässt sich von der ersten Sekunde an nicht leugnen, doch da die beiden davon ausgehen, dass der jeweils andere vergeben ist, fällt das ersehnte Happy End ins Wasser. Als Max dann mit seiner Firma ausgerechnet über Nelas Plattenladen einzieht, ist das Chaos perfekt – denn die Funken zwischen ihnen wollen einfach nicht aufhören zu sprühen.


Meine Meinung
Die Idee hinter dieser Geschichte ist vielleicht nicht vollkommen neu, der Klappentext klang für mich jedoch so unterhaltsam, dass ich definitiv neugierig auf dieses Buch geworden bin. Mangelnde Kommunikation ist zwar überhaupt nicht mein Ding, Verwechslungen dagegen schon – und genau deshalb bin ich definitiv froh darüber, dass ich mich nicht vom Lesen habe abhalten lassen.

Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und insbesondere in Hinblick auf das Erzähltempo frisch genug, um mich wirklich gut zu unterhalten. Vor allem zu Beginn musste ich über den Humor ziemlich häufig nicht bloß schmunzeln, sondern das ein oder andere Mal richtig lachen.

Die Charaktere fand ich grundsätzlich sehr unterhaltsam gestaltet, wobei mir insbesondere Nela schnell sympathisch geworden ist. Das Hin und Her zwischen den beiden war angenehm zu verfolgen und immer wieder Grund genug, um sich abwechselnd an den Kopf zu fassen und so richtig grinsen zu müssen. Auch die Perspektivwechsel fand ich dabei sehr gelungen, nicht nur weil ich ganz grundsätzlich ein Fan davon bin, die Gedanken und Gefühle beider Protagonisten in solchen Szenarien verfolgen zu können.

Was meinen Gesamteindruck dann allerdings irgendwann so ein kleines bisschen getrübt hat, war die etwas unnötig aufgebauschte Handlung. Jedes Thema ist irgendwann einmal ausgereizt, und hier hatte ich leider das Gefühl, dass man die Geschichte auch ein kleines bisschen kürzer hätte fassen können, um unnötige Längen zu vermeiden.


Fazit
Die Grundidee dieses Buches fand ich auf jeden Fall sehr unterhaltsam zu lesen, auch wenn sich der Handlungsbogen in meinen Augen irgendwann einfach ein wenig verzettelt hat. Wer aber grundsätzlich auf der Suche nach einer wirklich witzigen Geschichte mit sympathischen Charakteren ist, dem kann ich dieses Buch trotz kleinerer Kritikpunkte sehr ans Herz legen.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 31.01.2023

Spannendes Setting

The Dark
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Worum geht’s?
Für Dr. Kate North ist der mehrmonatige Aufenthalt mitten im unbarmherzigen Winter der Antarktis genau das Richtige, um ihr altes Leben und all ihre Probleme hinter sich zu lassen. Als in ...

Worum geht’s?
Für Dr. Kate North ist der mehrmonatige Aufenthalt mitten im unbarmherzigen Winter der Antarktis genau das Richtige, um ihr altes Leben und all ihre Probleme hinter sich zu lassen. Als in ihr dann jedoch der Verdacht wächst, dass der Tod ihres Vorgängers kein so tragischer Unfall war, wie zunächst angenommen, bringt sie nicht nur sich in Lebensgefahr – denn unter den übrigen Crewmitgliedern befindet sich ein Mörder, der durch Kates Ermittlungen zunehmend aufgeschreckt wird und genau wie alle anderen keine Möglichkeit hat, zu entkommen.


Meine Meinung
Was mich an diesem Buch vor allem angesprochen hat, war das wirklich spannende Setting. Die Antarktis finde ich gleichermaßen beeindruckend wie beängstigend, was sich meiner Meinung nach perfekt als Vorlage für einen Thriller eignet. An der Umsetzung hat mir diese beklemmende Atmosphäre tatsächlich auch am besten gefallen, denn die Kombination aus Dunkelheit und Abgeschiedenheit ist wirklich gut zur Geltung gekommen.

Mit Protagonistin Kate habe ich mich dann ehrlich gesagt ein wenig schwer getan, wobei ich sie tatsächlich nicht unbedingt nervig, sondern eher ein wenig deplatziert fand. Bei einer Figur mit deutlichen psychischen Problemen, die darüber hinaus schon über einen längeren Zeitraum hinweg medikamentenabhängig ist, frage ich mich ganz ehrlich, wie das zum einen niemand bei den umfangreichen Untersuchungen und Auswahlprozessen gemerkt hat, und wie sie dann zum anderen trotzdem in eine so extreme Umgebung geschickt werden konnte.

Im Vergleich zu den anderen Figuren war sie meiner Meinung nach aber immer noch deutlich besser ausgearbeitet, was bei der Menge an Charakteren zwar irgendwo nicht sonderlich überraschend war, beim Lesen aber hin und wieder doch dafür gesorgt hat, dass ich überhaupt nicht wusste, von wem da jetzt eigentlich die Rede war.

In Hinblick auf den Spannungsbogen haben mir die ersten zwei Drittel wirklich gut gefallen, auch wenn sich die Geschichte zwischenzeitlich ein wenig gezogen hat. Je näher man dann dem Ende kam, desto höher wurde das Tempo der Geschehnisse, was grundsätzlich zu einem wirklich gelungenen Finale hätte führen können. Für meinen Geschmack haben sich die Ereignisse dann aber leider ein wenig zu sehr überschlagen, was insbesondere den letzten Teil der Geschichte unglaublich gehetzt gestaltet hat. Hinzu kam für mich dann außerdem, dass das Motiv des Täters etwas zu abstrus auf mich gewirkt hat. Die Kombination hat diesen eigentlich gut konstruierten Thriller ein wenig platt auf mich wirken lassen, was in meinen Augen einfach keinen runden Abschluss darstellt und mein Lesevergnügen ein wenig getrübt hat.


Fazit
Im Großen und Ganzen hat mir diese Geschichte eigentlich ziemlich gut gefallen, was insbesondere an dem ausgesprochen gut gelungenen Setting lag. Hätte der Spannungsbogen für einen runden Schluss gesorgt, hätte mir das Buch sicherlich noch besser gefallen, aber auch so kann ich auf eine durchaus spannende Lektüre mit Luft nach oben zurückblicken.

Von mir gibt es dafür knapp vier Bücherstapel.

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