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SofieWalden

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2023

Erst geht es rauf, dann irgendwo anders hin

Hype
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Dieses Buch, ein echter Hype, vom Thema her. Und wie das mit Hypes so ist, erstmal kommt das große Ah und Oh und alle Welt will das Entsprechende haben Und dann werden wir sehen..
Hier geht es, klein ...

Dieses Buch, ein echter Hype, vom Thema her. Und wie das mit Hypes so ist, erstmal kommt das große Ah und Oh und alle Welt will das Entsprechende haben Und dann werden wir sehen..
Hier geht es, klein aber fein, um ein Granatapfel-Chutney. Auf den Weg gebracht hat es der geschasste Finanzberater Olivier Cramer, der nach seinem Rauswurf und etwas Inspiration, einmal etwas ganz anders machen will, etwas Echtes mit Qualität, Bioqualität. Und um das mit der Bodenständigkeit nicht zu übertreiben, plant er den geordneten Hype, mit einer bekannten Influencerin als machtvoller Verkaufshilfe im Gepäck. Alles nimmt, klassisch, seinen Lauf. Und dann, bald schon, gerät da finanzell etwas in Schieflage und es muss nachgebessert werden.
Dieser 'Hype', er bietet so manche Überraschung. Vor allem, dass dies eine so runde unterhaltsame Geschichte wird, in der eins zum anderen kommt und auch der sarkastisch angehauchte Humor seinen Teil zum Gelingen beiträgt, hätte man so gar nicht erwartet. Der Titel ist doch tendenziell etwas negativ besetzt. Da wird etwas sehr überhöht und fällt dann, wie ein Ballon, dem langsam die Luft entweicht, wieder in sich zusammen. Bei diesem Roman wird das aber gut genutzt, um letztendlich andere Wege zu gehen und zusammen mit den sympathischen Protagonisten und der herrlichen Landschaft rund um das real existierende schweizerische Dörfchen Quinten fühlt man sich hier bestens unterhalten. Hype hin, Hype her.

Veröffentlicht am 08.02.2023

Auf zum Showdown und das Ende, perfekt

Alien Academy (Band 3) - zurück nach Hause
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Eigentlich steht für Cody und seine Freunde nur ein Schulausflug in den Weltraum an, aber dann kommt alles anders. Die Kinder bekommen ihren allersehnlichsten Wunsch erfüllt, zurück auf ihre Heimatplaneten ...

Eigentlich steht für Cody und seine Freunde nur ein Schulausflug in den Weltraum an, aber dann kommt alles anders. Die Kinder bekommen ihren allersehnlichsten Wunsch erfüllt, zurück auf ihre Heimatplaneten fliegen und vielleicht ja auch ihre richtigen Eltern wiedersehen. Sie alle sind ja von verschiedensten Planeten entführt und dann nach Paras gebracht worden. Deshalb sehen sie so total unterschiedlich aus und sind es auch. Aber neben ihrer Vergangenheit haben sie eine Sache gemeinsam, sie sind ganz dicke Freunde. Dass ihre Erwartungen und die Vorfreude auf das Nachhausekommen dann eher in etwas anderes umschlägt und ihnen so einiges bewusst wird, kann man sich ja vielleicht schon denken, aber wie dieses ultimativ letzte Abenteuer schließlich endet, man wird sehen. Auf jeden Fall ist es perfekt, der Kreis schließt sich und es bleiben keine Fragen offen.
Diese Geschichte, sie hat die Erwartungen seiner, man kann schon sagen, Fangemeinde mehr wie erfüllt. Es war so wunderbar schräg und witzig, kreativ in der Sprache und allem drumherum und einfach ein herrliches Wiedersehen mit diesem ultradiversen Trupp, der immer zusammen hält und jetzt auch nochmal ganz bewusst weiß, wie wichtig und wertvoll das ist.
Einfach ein großer Lesespaß!

Veröffentlicht am 05.02.2023

Zeitreise ist nur die kleinste Ungewöhnlichkeit, mitreißend anders

Knochensuppe (Band 1)
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2064, Lee Uhwan, Waise, Mitte 40, führt ein eher armseliges Dasein, als Hilfskraft in einer kleinen Garküche. Zu etwas bringen wird er es in diesem Leben wohl nicht mehr. Doch dann beauftragt ihn sein ...

2064, Lee Uhwan, Waise, Mitte 40, führt ein eher armseliges Dasein, als Hilfskraft in einer kleinen Garküche. Zu etwas bringen wird er es in diesem Leben wohl nicht mehr. Doch dann beauftragt ihn sein Chef, in die Vergangenheit zu reisen und dort ein Rezept für die einst traditionelle Knochensuppe zu finden. Fleisch gibt es zwar in Lee's Heute nicht mehr, aber 'das Ding', das ersatzweise verwendet wird und ein obstruses Gemisch aus mehreren Tierarten ist, auch damit, glaubt sein Boss, muss eine solch herrliche Suppe kochbar sein. Zeitreisen ist gefährlich, aber was hat Lee Uhwan schon zu verlieren. Und tatsächlich, nur zwei Personen überleben den Trip ins Jahr 2024, einer davon ist Lee. Das mit dem Rezept klappt dann auch, aber das umtriebige, mystische, futuristische oder vielleicht auch einfach nur sehr absonderliche Geschehen, dass den Mann und damit auch uns Leser dann ereilt, das hat schon seinen ganz eigenen Charme. Für Lee wird es zudem unerwartet familiär, mit unbekannten Eltern und noch eine Generation davor. Wie Lichtblitze erscheinen verschiedenste Menschen, Gruppen, Handlungstränge, Erzählperspektiven, real, abgehoben, völlig aus der Ordnung gefallen und dann doch wieder auch nicht, auf dem Papier. Wobei das alles so bildhaft daherkommt, dass es sich im eigenen Kopf auch ein bisschen wie auf einer große Leinwand darstellt. Es ist schwer, das schon irgendwie angedachte große Ganze dabei nicht aus den Augen zu verlieren, aber man beißt sich durch und selbst, wenn man sich das ein oder andere Mal nur dem entsprechenden Moment hingibt, es funktioniert.
Ein tolles Buch, das man keinem einzelnen Genre zuordnen kann, anders, ungewöhnlich, eigen auch im Stil und meilenweit davon entfernt, sich dem sogenannten Mainstream zuordnen lassen zu können. Und es gibt noch mehr davon. Denn ein profan normales Ende, das ist hier natürlich nicht vorgesehen. Das Erlesen, Erleben geht bald weiter und zumindest ich bin dann wieder mit dabei.

Veröffentlicht am 04.02.2023

Die Philosophie von 'nicht' und dazu ein tolles Kinderbuch

Ludwig und das Nashorn
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Es ist Abend. Ludwig sitzt in seinem Zimmer und unterhält sich mit jemanden. Sein Vater hört ihn reden und klopft, verwundert darüber, an seine Tür. Mit wem sprichst du, es ist doch niemand da. Doch, ein ...

Es ist Abend. Ludwig sitzt in seinem Zimmer und unterhält sich mit jemanden. Sein Vater hört ihn reden und klopft, verwundert darüber, an seine Tür. Mit wem sprichst du, es ist doch niemand da. Doch, ein Nashorn, sagt der Junge und der mehr wie zweifelnde Vater durchsucht den ganzen Raum. Aber immer, wenn er irgendwo nachsieht, hat sich das Nashorn gerade irgendwo anders versteckt. Ich sehe kein Nashorn, also gibt es hier keins, ist des Vaters Fazit. Aber Ludwig bleibt dabei und gibt zu bedenken, dass es den Mond auch gibt, auch wenn man ihn nicht immer sieht. Diese feine zarte Geschichte, sie ist so einfach und doch so voller Möglichkeiten, wenn es um Interpretation und noch viel weiterführender, um das Philosophieren geht. Und es gibt auch einen Hintergrund dazu, den Streit zwischen dem Philosophen Ludwig Wittgenstein und seinem Professor, darüber, ob man überhaupt beweisen kann, das etwas NICHT da ist.
Also genießen wir die Geschichte und lassen unserem Geist freien Lauf, wo immer er uns auch hinträgt, allein oder in reger Diskussion mit denen, die es auch mögen, die Dinge 'aus den Angeln' zu heben. Und das Auge, auch dies wird mit diesem Buch reich beschenkt, tolle Illustrationen, kunstvoll gestaltet, mit neonhellen Farben und einer aus mehreren Techniken zusammengefügten Bilderwelt, die daduch zu etwas ganz Neuem geworden ist.
Ein wahrer Schatz.

Veröffentlicht am 03.02.2023

Anderssein gehört dazu und das Leben funktioniert trotzdem

Die kleine Hummel Bommel
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Die kleine Hummel Bommel schaut sich so um in ihrer Welt und stellt fest, alle anderen Insekten um sie herum haben schöne große Flügel. Und sie sagen ihr, dass man das auch braucht, damit Fliegen funktioniert. ...

Die kleine Hummel Bommel schaut sich so um in ihrer Welt und stellt fest, alle anderen Insekten um sie herum haben schöne große Flügel. Und sie sagen ihr, dass man das auch braucht, damit Fliegen funktioniert. Nun ist Bommel ganz traurig und mutlos, denn ihre Flügel sind winzig klein. Sie wird es dann wohl nie können, sich in die Luft erheben um, von Blüte zu Blüte zu fliegen, wie es ja irgendwann mal ihre Aufgabe ist. Doch es ist nicht immer die Größe, die zählt. Und anders sein ist überhaupt nichts Schlechtes, denn da ist ganz viel in einem drin, was macht, das es genauso funktioniert, wie es dann eben soll, damit man glücklich ist. Ob das auch bei der Hummel Bommel so sein wird, wird uns diese tolle Geschichte verraten. Und die Bilder dazu, so warm und heimelig, machen das Lesen noch mal so schön.
Aber jetzt kommt's. Da dies ja ein SAMI-LESEBÄR-Buch ist, kann man es sich auch vorlesen lassen. Immer wenn man eine Seite umblättert, lesen die Stimmen genau das, was dann dort steht, total lebendig, emotional, mit passenden Hintergrundgeräuschen und auch Lieder sind mit dabei. Da wird schon irgendwie noch mal eine ganz eigene kleine Erlebniswelt geschaffen, weit über das normale Vorlesen hinaus.
Eine tolle altersgerechte Gestaltung und deren Audioumsetzung, mich hat diese SAMI-LESEBÄR-Welt absolut überzeugt.