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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2023

Späte Rache

Brandmal
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Saana ist Online-Reporterin gewesen, aber nun zu Beginn des Sommers arbeitslos geworden. Um sich neu zu orientieren, beschließt sie, die Sommermonate abseits von Helsinki in der Provinz bei ihrer Tante ...

Saana ist Online-Reporterin gewesen, aber nun zu Beginn des Sommers arbeitslos geworden. Um sich neu zu orientieren, beschließt sie, die Sommermonate abseits von Helsinki in der Provinz bei ihrer Tante zu verbringen. Schnell ist sie von einem lange zurückliegenden Mordfall fasziniert. Sie fängt an, Material zu sammeln, um eventuell eine Reportage oder ein Buch darüber zu verfassen.
Unterdessen ist Kommissar Jan Leino in Helsinki auf der Spur eines Mörders, der sein Opfer brandmarkt. Es bleibt nicht bei einem Toten und die Ermittlungen führen auch in Saanas Ferienort. Der alte Fall und die neuen Morde scheinen in Verbindung zu stehen.
Die Handlung ist erst auf den letzten Seiten spannend und actionreich. Über weite Strecken hat man es hier eher mit einem Roman zu tun, denn man lernt sowohl Jan mit seiner Kollegin Heidi als auch Saana mit ihrer Tante sehr genau kennen. Auch einige Dorfbewohner werden detailliert beschrieben, allerdings spielen sie im weiteren Verlauf eine Rolle bei den Ermittlungen. Über allem liegt die authentische Atmosphäre des hellen finnischen Sommers. Und nicht zuletzt auch der Beginn einer Romanze zwischen zwei notorischen Einzelgängern, die noch nicht an das Glück der Liebe glauben wollen.
Die Story liest sich flüssig und angenehm, aber ich finde, es ist mehr ein normaler Krimi, denn der Nervenkitzel eines Thrillers fehlt.

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Veröffentlicht am 09.02.2023

Thriller über Liebe und Vergeltung

Die Totenuhr
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Ann Lindell, Ex-Polizistin, besucht ihren langjährigen Freund Edvard auf der kleinen Insel Gräsö. Vor vielen Jahre ist hier Cecilia Karlsson nach dem Mord an ihrer großen Liebe Casper sang- und klanglos ...

Ann Lindell, Ex-Polizistin, besucht ihren langjährigen Freund Edvard auf der kleinen Insel Gräsö. Vor vielen Jahre ist hier Cecilia Karlsson nach dem Mord an ihrer großen Liebe Casper sang- und klanglos verschwunden. Was keiner weiß: Sie ist anlässlich einer Beerdigung in ihre Heimat zurückgekehrt und lebt nun versteckt in einem verlassenen Haus. Sie ist auf tödliche Rache aus. 
Eigentlich ist der Plot voller Verbrechen aus Liebe und Leidenschaft, doch das spiegelt sich nicht im Spannungsbogen wider. Dieser Thriller ist ein Buch der leisen Töne, ein Blick in menschliche Seelen.
Eine Nebenrolle ist mir angenehm aufgefallen, nämlich der reiche, unbelehrbare Mann vom Festland, der ohne landwirtschaftliche Kenntnisse seine Vorstellungen verwirklichen will. Ohne Rücksicht, wie alles in die Umgebung passt. Geld regiert die Welt.
Obwohl die Handlung ohne Längen voranschreitet, hat es mir doch deutlich an Spannung gefehlt. Das konnte auch nicht das etwas mehr Action bringende Ende samt Auflösung von dem damaligen Mord retten. Deswegen "nur" vier Lesesterne. Ich weiß, dass Kjell Eriksson es besser kann.

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Veröffentlicht am 03.02.2023

Back to the roots

Was nicht war, kann ja noch werden
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In wechselnden Erzählerperspektiven und in Rückblenden lernt der Leser Freya und ihre große Liebe Chris kennen. Nach dem Abitur war die Beziehung zwischen beide am Ende. Freya wollte so schnell wie möglich ...

In wechselnden Erzählerperspektiven und in Rückblenden lernt der Leser Freya und ihre große Liebe Chris kennen. Nach dem Abitur war die Beziehung zwischen beide am Ende. Freya wollte so schnell wie möglich in die Großstadt und hatte genau definierte Pläne für die Zukunft. Chris dagegen wollte die Welt sehen und sich nicht festlegen.
Nun ist Freya 30 Jahre alt, hat einen festen Job, einen Freund, der klare Vorstellungen von der näheren Zukunft hat, nämlich Haus und Kind zusammen mit Freya, und sie ist unglücklicher denn je. Denn Freya will nun selbst hinaus in die Welt und nicht im Alltagstrott einer vorgezeichneten Zukunft versauern.
Also zieht sie sich zum Nachdenken auf den elterlichen Bauernhof zurück und versucht mit aller Gewalt, an ihre Jugend anzuknüpfen.
Die Protagonistin ist nicht übermäßig sympathisch, denn sie versetzt nicht in die Lage von Eltern und Ex-Freund.
Doch eine große Retro-Party bringt den Wendepunkt.
Auf den ersten Blick ist die Story eine humorvolle Liebesgeschichte, denn die Autorin hat einen sehr witzigen Schreibstil und gibt ihrer Freya einen angenehmen Spritzer Selbstironie mit auf den Weg. Alles liest sich locker und leicht, auch der Schicksalsschlag ist gut verpackt. Insgesamt ist es aber eine Geschichte, wie Menschen sich verändern und wie sie sich dem Leben anpassen müssen. Es ist eine Lektion, dass man miteinander aufrichtig reden muss, dass man zuhören und sich in den anderen hineinfühlen muss. Vor allem ist es eine Lektion, dass es keinen Plan für das Leben gibt.

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Mörderischer Untergrund

Der Mitternachtsmord
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London, im Jahr 1958.
Hier lebt Marion Lane zusammen mit ihrer unsympathischen Großmutter. Ein guter Freund von Marions verstorbener Mutter vermittelt ihr eine Ausbildung bei Londons bester und geheimnisvollster ...

London, im Jahr 1958.
Hier lebt Marion Lane zusammen mit ihrer unsympathischen Großmutter. Ein guter Freund von Marions verstorbener Mutter vermittelt ihr eine Ausbildung bei Londons bester und geheimnisvollster Detektei. Der Arbeitsplatz liegt streng geheim in unterirdischen Tunneln. Hier werden talentierte junge Menschen zu Inquirern ausgebildet, also zu einer Art Meisterdetektiv. Marion hat eine technische Begabung und so arbeitet sie gerne mit an der Erfindung neuer Gadgets à la James Bond. Als eine unbeliebte Kollegin ermordet wird, stehen alle unter Generalverdacht, doch ganz besonders Marions Mentor. Sie beginnt auf eigene Faust mit Nachforschungen und findet ein mörderisches Labyrinth und ein explosives Geheimnis, während der wahre Mörder weiter im Dunkeln bleibt.
Die Handlung hat wenig Tiefgang, aber ist voller guter Mystery-Elemente. Mit Marion kann man schnell warm werden und die unterschiedlichen Charaktere im Kollegenkreis machen die Geschichte lebendig. Der Schreibstil der Autorin ist klar, sodass man sich immer gut zurechtfindet. Nicht nur durch den Mord, sondern auch durch die fantasievolle Umgebung bleibt die Spannung erhalten. "Der Mitternachtsmord" ist eine nette Fantasy-Lektüre für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 31.01.2023

Liebe am Loch Lomond

Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands
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"Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands" ist der vierte Band einer Reihe. Auch als Quereinsteiger hatte ich keinerlei Probleme, mich in die sympathische Dorfgemeinschaft am Loch Lomond hineinzudenken.
Amely ...

"Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands" ist der vierte Band einer Reihe. Auch als Quereinsteiger hatte ich keinerlei Probleme, mich in die sympathische Dorfgemeinschaft am Loch Lomond hineinzudenken.
Amely hat hier nach dem Tod ihrer Mutter Zuflucht und Ruhe gefunden. Außerdem bahnt sich eine berührende Liebesgeschichte zwischen ihr und dem Whiskey-Hersteller Peter an.
Als Leser kann man sich wunderbar in die schöne schottische Landschaft versenken und alle Probleme vergessen. Man weiß einfach, dass für Amely alles gut ausgehen wird, auch wenn noch kleinere Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt werden müssen.
Einerseits hat mir die ganze Atmosphäre sehr zugesagt, auch wenn ich die Handlung etwas einfach gestrickt finde. Aber ich bevorzuge eine straffere Erzählweise. Auch wenn ich selbst gerne stricke, so waren mir die Beschreibungen der Wolle viel zu ausführlich. Sie sind für die Handlung unerheblich und dienen als reiner Füllstoff. Deswegen gibt es von mir nicht die volle Punktzahl.


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