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Veröffentlicht am 21.01.2024

Eher durchschnittlicher Teil der Bevelstoke Reihe

Bevelstoke – Die unergründlichen Wege einer Lady
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Nachdem Lady Olivias beste Freundin Miranda ihren Bruder geheiratet hat, bleiben der attraktiven Frau zur Zerstreuung nur noch die Klatschbasen Anne, Mary und Philomena. Diesmal jedoch haben sie eine ganz ...

Nachdem Lady Olivias beste Freundin Miranda ihren Bruder geheiratet hat, bleiben der attraktiven Frau zur Zerstreuung nur noch die Klatschbasen Anne, Mary und Philomena. Diesmal jedoch haben sie eine ganz besondere Neuigkeit in petto- Olivias neuer Nachbar Sir Harry Valentine soll tatsächlich seine Verlobte ermordet haben- jedenfalls munkelt man das hinter vorgehaltener Hand; wer jedoch dieses Gerücht in die Welt gesetzt hat, weiß keiner der Freundinnen und so will Olivia in Ermangelung anderer Interessen diesem Gerücht nachgehen.

Von nun an beobachtet sie Harry von ihrem Fenster aus, aus dem sie eine wunderbare Sicht auf Harrys Arbeitszimmer hat. Und Harry benimmt sich tatsächlich für Olivias Geschmack äußerst seltsam, was sie weiterhin dazu ermutigt, den Nachbarn misstrauisch von Gegenüber zu beäugen. Doch eines Tages wird sie beim Spionieren erwischt und als sie ihm etwas später persönlich begegnet, scheint es so, als ob Olivias Abneigung Harry gegenüber, durchaus auf Gegenseitigkeit beruht. Auch bei jeder weiteren Begegnung fliegen die Fetzen zwischen den Nachbarn, wobei beide jedoch auch entdecken müssen, dass sie in Sachen Charme und Humor auf der gleichen Wellenlänge liegen. Und so begraben sie schließlich ihr Kriegsbeil, als Olivia dringend Hilfe benötigt. Ein russischer Fürst hat sich auf ihre Fersen geheftet und will um sie werben. Eigentlich will Olivia diesen Fürsten nicht, doch um ihn abzuweisen braucht sie ein gewisses diplomatisches Geschick. Kann ihr Harry in dieser Hinsicht helfend unter die Arme greifen?

Nachdem Julia Quinn im ersten Teil ihrer Bevelstoke Reihe „Für immer und ewig, Viscount“ die Geschichte von Miranda Cheever und Olivias Bruder, Nigel erzählt wurde, bekommt nun die schöne Olivia im zweiten Teil der Serie nun ihre eigene Story.

Meine große Erwartungshaltung die ich in Anbetracht der Tatsache, dass ich den ersten Teil rundum gelungen fand, an den Nachfolgeband hatte, wurde jedoch leider enttäuscht. Sicherlich werden meine Einschätzung viele Leser anders sehen als ich- es liegt einfach daran, dass jeder etwas anderes von einem historischen Liebesroman erwartet. Normalerweise liebe ich einen amüsanten Unterton und es darf durchaus auch mal eine leichte, beschwingte Lektüre sein, wenn die Geschichte als solches abwechslungsreich ist.

Zugegeben, ich habe einige Male herzlich lachen müssen, denn Olivias und Harrys Dialoge, vor allem ihre Wortgefechte sind sehr spritzig und humorvoll und auch in schriftstellerischer Hinsicht gibt es nichts an „Fenster zum Herzen“ zu rütteln- die Autorin versteht ihr Handwerk, keine Frage, doch mir persönlich war ihr neuer Roman einfach eine Spur zu leicht und seicht gestrickt. Ähnlich wie ein Bonbon, das so süß ist, dass es schon beinahe Zahnschmerzen beim Lutschen bereitet.

Zudem geschieht außer Harrys und Olivias Kennenlernen so gut wie nichts innerhalb der Geschichte. Olivia spioniert Harry aus, er bemerkt sie, spricht sie wenig später darauf an, beide bekriegen sich auf humorvolle Art und Weise, lesen einen Schauerroman zusammen, ein Nebenbuhler taucht auf und auf den letzten Seiten wird es kurzfristig noch mal spannend, jedoch hätte man darauf auch völlig verzichten können.

Es ist ein netter, harmloser Roman, der mit einigen witzigen Szenen besticht, mir jedoch sicherlich nicht mehr lange im Gedächtnis haften bleiben wird, weil auch Olivia und Harry nicht unbedingt Romanfiguren sind, die durch bestimmte charakterliche Merkmale bestechen oder interessant genug sind. Empfehlen würde ich diesen Roman nur Lesern, die eine nette, leichte Lektüre mit viel Humor zu schätzen wissen, die allerdings auch ohne tiefgründigere Story/Charaktere auskommen können und eingefleischten Julia Quinn Fans.
Man kann den Roman durchaus lesen, versäumt jedoch auch nicht viel, wenn man es nicht tut. Mir persönlich war er einfach zu mittelmäßig.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Interessanter historischer Hintergrund, doch die Erzählform konnte mich nicht packen

Die Jüdin von Konstantinopel
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Nach einer sehr frühen Witwenschaft, verliebt sich die Jüdin Beatrice de Luna Miques, auch unter dem Namen Donna Gracia Nasi bekannt, in ihren zehn Jahre jüngeren Neffen Joseph Nasi. Doch Donna Gracia, ...

Nach einer sehr frühen Witwenschaft, verliebt sich die Jüdin Beatrice de Luna Miques, auch unter dem Namen Donna Gracia Nasi bekannt, in ihren zehn Jahre jüngeren Neffen Joseph Nasi. Doch Donna Gracia, seit dem Tod ihres Mannes und Schwagers kluge und geschäftstüchtige Patriarchin der Familie, weiß genau, dass es nur einen Weg gibt, das Familienvermögen zu vermehren bzw. zu erhalten- und zwar in dem sie ihre Tochter Reyna, Joseph zur Frau gibt.
Dennoch kann sie nicht von ihm lassen und so führen Joseph und Gracia im Laufe der Jahre ihre geheime Beziehung ungehindert weiter.

Die Zeiten für das jüdische Volk sind derweil sehr schlecht. Von allen Seiten droht Gefahr und Donna Gracia, die sich als Retterin und Unterstützerin ihres Volks längst einen Namen gemacht hat, schmiedet einen gewagten aber auch gewitzten Plan.
Doch ausgerechnet machtgierige Mitglieder ihres Volks, lassen diesen Plan scheitern und Gracia verfällt in tiefste Depression, sie sieht keinen Sinn mehr im Weiterleben und will sich vergiften.

Eine Wendung des Schicksals deutet sich an, als Gracia feststellen muss, dass das Gift in der Phiole nicht ausreicht und plötzlich Joseph, der von einer langen gefährlichen Reise zurückgekehrt ist, vor ihr steht.
Joseph ringt Gracia eine Woche Zweisamkeit ab, in der er sie dazu überreden möchte, ihren geplanten Selbstmord ad acta zu legen. Wird es ihm gelingen seine Geliebte von ihrem Vorhaben abzubringen?

Die Autorin Waldtraut Lewin, selbst jüdischer Abstammung, widmet sich in ihrem aktuellen Roman diesmal einer historischen Persönlichkeit, die sich stets für das Wohl der Juden einsetzte - Donna Gracia Nasi.

Doch "Die Jüdin von Konstantinopel", erzählt nicht nur die Lebensgeschichte dieser besonderen Frau- eigentlich ist dieser Roman eine Art Familienchronik in unterhaltsamer Erzählform geworden. Da Frau Lewin jede ihrer Hauptfiguren in "Ich-Form" zu Wort kommen lässt, bekommt der Leser einen guten Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt ihrer Akteure, was mir sehr positiv aufgefallen ist.

Kein Familienmitglied ist perfekt- alle haben ihre Stärken und auch Schwächen, wachsen an ihren Aufgaben und gewinnen nach und nach an Reife, doch trotz allem, gelang es mir dennoch nicht, besonderen Zugang zu den diversen Romanfiguren zu finden.
Erschwerend kommt dazu, dass Frau Lewins Schreibstil zwar herausragend ist, aber die Erzählform auf mich etwas gewöhnungsbedürftig wirkte. Der Roman wurde gleich in mehreren Zeitformen geschrieben- vom Präsens oder Plusquamperfekt, wurde man dann plötzlich wieder ins Präsens katapultiert, was mich beim Lesen unglaublich irritiert hat.

Dennoch ist die Geschichte von Donna Gracias Familie interessant und man erfährt auch sehr viel über die Geschichte und Bräuche der Juden und ihrer Verfolgung während des Beginns der Renaissance und der frühen Neuzeit.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Leider nur ein sehr seichter, belangloser 8. Teil der Secret Escapes Reihe

Die kleine Bucht in Kroatien
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Nick glaubt seinem Glück zunächst nicht trauen zu können, als ihm ausgerechnet das gefragte Jet Set Model Tara Avancen macht. Der Landbursche, lässt sich auf eine Affäre mit der anstrengenden und fordernden ...

Nick glaubt seinem Glück zunächst nicht trauen zu können, als ihm ausgerechnet das gefragte Jet Set Model Tara Avancen macht. Der Landbursche, lässt sich auf eine Affäre mit der anstrengenden und fordernden Frau ein und obwohl er ihr Äußeres sehr ansprechend findet, nimmt er, mehr und mehr, Taras hässliche Charakterzüge wahr.
Als beide Urlaub auf einer von Freunden gecharterter Yacht machen, lernt er dort eine gute Freundin seiner Schwester Nina kennen. Nina hatte Maddie den Job als Hilfskraft und Köchin auf dem Schiff vorab vermittelt und Maddie, die eigentlich eher künstlerisch interessiert ist, ist überaus dankbar, denn sie braucht Geld und einen Tapetenwechsel.

Eigentlich hatte sie sich sehr auf Nick gefreut, den sie bis dato noch nicht kannte. Glaubte sie, Nick wäre so nett und zugänglich wie Nina. Doch schon beim ersten Zusammentreffen, fliegen die Fetzen zwischen ihnen. Maddie macht Nick und Tara schnell klar, dass sie sie für absolute Snobs hält.
Und auch der Rest der Passagiere auf der Yacht, fällt leider in dieses Raster. Immerhin freundet sich Maddie mit dem Captain der Yacht an, einem Kroaten, der sie zum Abendessen im Kreis seiner Familie einlädt. Dessen Mutter zaubert köstliche Speisen und so hat Maddie nun neue Rezepte in petto, die sie nachkochen kann.
Dass Tara ihre Kajüte stets in einem heillosen Chaos hinterlässt, was Maddie zusätzliche Zeit kostet, macht sie nicht unbedingt sympathischer, doch zumindest merken Nick und Maddie bei einem gemeinsamen Treffen außerhalb des Schiffes, dass sie doch einige Gemeinsamkeiten haben und schließen eine Art Waffenstillstand…

Julie Caplins „Secret Espcapes“ Reihe, geht bereits in die achte Runde. Obwohl ich die ersten drei Teile seinerzeit verschlungen hatte, verlor ich dann leider ein wenig das Interesse daran, was nicht der Autorin anzulasten ist, sondern meiner Geduld; habe ich doch ein kleines Problem damit, wenn Serien allzu sehr ausgebreitet werden.
Als ich „Die kleine Bucht in Kroatien“ bei einer Verlosung gewann, freute ich mich dennoch sehr, erhoffte ich mir erneut eine tolle Liebesgeschichte mit viel Herz und Humor, facettenreichen Protagonisten, Menschlichkeit und bildhafte Beschreibungen von Land, Leuten und kulinarischen Speisen.

Um es vorweg zu sagen- obwohl Julie Caplin ihren eingängigen Schreibstil beibehalten hat und der Roman durchaus unterhaltend sein mag; es ist leider nur eine sehr schwache Story, wenn man sie mit den wunderbaren ersten Bänden der Reihe vergleicht. Zudem ist, ein Großteil der Akteure in diesem Band, leider sehr unsympathisch gestrickt. Sie wirken wie langweilige, verzogene Jet Set Stereotype, was ich als sehr schade empfunden habe. So interessiert es einen nicht wirklich, was sie bislang erlebt haben.
Taras Brechattacken werden anfangs so gar nicht hinterfragt und Nick fand ich ziemlich schwach. Einen Romanhelden zu erschaffen, der sich alles von seiner Freundin bieten lässt, nur weil sie schön ist, bietet nicht unbedingt einen Anreiz, die Liebesgeschichte weiter verfolgen zu wollen.
Dazu fehlt es dem Roman an den Attributen, die die Serie so beliebt gemacht hat. Weder bekommt man interessante Gerichte vermittelt, klammert man einmal den Besuch bei Iwans Mutter aus, noch stellt sich ein Fernwehgefühl beim Lesen ein, da man nur sehr wenig über das Land in dem der Roman spielt erfährt. Und die Ereignisse auf der Yacht beschränken sich auf langweiliges Geplänkel, so dass ich den Roman am liebsten schon vorab zur Seite gelegt hätte.
Abschließend denke ich, war es vielleicht für mich eine gute Entscheidung, die Serie nach den ersten drei Bänden nicht mehr weiterzuverfolgen, so leid es mir für die Autorin auch tun mag.

Kurz gefasst: Leider nur ein sehr seichter, belangloser 8. Teil der Secret Escapes Reihe.

Secret Escapes Reihe:

1. Teil: Das kleine Cafe in Kopenhagen
2. Teil: Die kleine Bäckerei in Brooklyn
3. Teil: Die kleine Patisserie in Paris
4. Teil: Das kleine Hotel auf Island
5. Teil: Der kleine Teeladen in Tokio
6. Teil: Das kleine Chalet in der Schweiz
7. Teil: Das kleine Cottage in Irland
8. Teil: Die kleine Bucht in Kroatien

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Veröffentlicht am 07.02.2023

Leider etwas oberflächlicher, sehr beliebiger Unterhaltungsroman

Ein zauberhafter Winter
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Bo lebt in London und versucht seit fünf Jahren einen gehobenen Posten in ihrer Firma zu bekommen. Sie ist überaus fleißig, doch irgendwie fühlt sie sich nicht erfüllt in ihrem Job. Zu gerne wäre sie ...

Bo lebt in London und versucht seit fünf Jahren einen gehobenen Posten in ihrer Firma zu bekommen. Sie ist überaus fleißig, doch irgendwie fühlt sie sich nicht erfüllt in ihrem Job. Zu gerne wäre sie in die Gastronomie gegangen, doch ihr Vater, ein Buchhalter und ihre ängstliche Mutter rieten ihr, bis dato, von einem Berufswechsel ab.

In Sachen Liebe, sieht es ebenfalls eher mau aus. Zwar ist Bo mit einem attraktiven Mann verbandelt, der ihre Dates zumeist in gehobene Restaurants stattfinden lassen möchte, doch vermisst sie es, dass er kein Typ zum Kuscheln ist. Zudem ist er ein Arbeitskollege und will ihre Beziehung geheim halten vor allen anderen Kollegen in der Firma.

Als Bo eines Tages gekündigt wird, kommt es zum Paukenschlag. Denn sie muss erfahren, dass ihr Freund den Job bekommt, den sie eigentlich gerne gehabt hätte. Zudem munkelt man im Büro, dass er ein Verhältnis mit einer anderen Kollegin haben soll.

Bo ist unglücklich, doch dann macht ihre Freundin und Mitbewohnerin Kirsten, eine Dänin, ihr einen Vorschlag. Bo soll Kirsten begleiten, die bald in dem Strandhaus ihrer Familie Urlaub machen möchte. Mit von der Partie sind weitere Bekannte. Zwar ist das Wetter im Winter, in Dänemark nicht gerade heimelig zu nennen, doch dank Emil einem Koch und Florence einer quirligen Künstlerin und einem wortkargen Romanautor, lernt Bo schließlich was Hygge ist und lernt zu entspannen.
Wird sie weiterhin erkennen, was wirklich wichtig ist im Leben?

Auf der Suche nach winterlichem Lesestoff stieß ich beim Stöbern im Buchladen auf „Ein zauberhafter Winter“, von Clara Christensen.
Im Klappentext deutete sich schon an, dass es sich zum größten Teil um eine Selbstfindungsstory handeln würde. So erwartete ich keinesfalls eine große Liebesgeschichte. Ich hätte jedoch nicht für möglich gehalten, dass die Heldin dermaßen naiv und passiv durchs Leben geht. Die erste Hälfte zieht sich ein wenig, in der die seltsame „Beziehung“ zwischen Bo und ihrem Freund beschrieben wird, doch ab dem Moment, als das Setting wechselt, nimmt die Geschichte etwas an Fahrt auf und was ich richtig toll fand, war die beschriebene Annäherung zwischen der Heldin und einem der Strandhausbewohner. Auch wie sie diesem in einer schweren Situation beisteht, konnte mich berühren.

Leider war das allerdings so ziemlich das einzig Positive, das ich aus diesem Roman herausziehen konnte, da alles andere im zwischenmenschlichen Bereich, für meinen Geschmack zu kurz kommt. Ein Beispiel: Bos Freund, aus der Firma, wird dermaßen in den Fokus gesetzt, der allerdings völlig uninteressant und unsympathisch erscheint.
Nachvollziehbar und besser wäre es gewesen, dass die Autorin sich mehr auf Bos Bekanntschaft in Dänemark gestürzt hätte, statt dass sie die erste Hälfte des Romans so langatmig und uninteressant gestaltet hätte. Was mich ebenfalls gestört hat, war, dass Bos Selbstfindung, zum Teil, nicht allein von ihr ausgeht und sich dieser Punkt völlig problemlos und fix in Wohlgefallen auflöst.

Also, es ist kein richtig schlechter Roman, das will ich damit nicht sagen, aber leider sticht er aus der Masse an Unterhaltungsromanen nicht heraus. Dafür ist er zu beliebig und seicht.

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Veröffentlicht am 03.02.2023

Leider nur mäßige Weihnachtsromance- Massenware, die man getrost liegen lassen kann

Weihnachtswünsche sind wie Schneeflocken
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Nach dem Tod der Großmutter, einer passionierten Bäckerin, die zusammen mit ihrem Mann ein kleines Backcafe betrieb, steht die Zukunft des Lädchens in den Sternen. Eigentlich sollten die Enkelinnen bald ...

Nach dem Tod der Großmutter, einer passionierten Bäckerin, die zusammen mit ihrem Mann ein kleines Backcafe betrieb, steht die Zukunft des Lädchens in den Sternen. Eigentlich sollten die Enkelinnen bald übernehmen, da dem Großvater langsam die Kräfte ausgehen, doch durch finanzielle Misswirtschaft droht die baldige Pleite. Zudem hat der Besitzer des gepachteten Ladens die Miete erhöht, so dass die Familie die Schließung ihres Familienbetriebs plant.
Besonders hart trifft diese Entscheidung die alleinerziehende Noelle, denn ihr wurde bereits der Job gekündigt und so hat sie jetzt keinen Plan B mehr in petto.
Als sie von einer gutbezahlten Stelle als Gesellschafterin für einen alten Mann erfährt, nimmt sie daher gerne an. Ahnt jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass es sich bei dem Mann um den Großvater des Vermieters der Bäckerei handelt.

Erschwerend kommt dazu, dass der Enkel des Mannes, Alexander, ein äußerst interessanter Mann ist und so verliebt sie sich Hals über Kopf in ihn. Selbst Noelles kleiner Sohn Lucas baut schnell eine Freundschaft zu Alexander auf und so könnte dem Glück eigentlich nichts im Wege stehen. Eigentlich, denn er plant schon bald einen beruflichen und örtlichen Wechsel.
Dazu hasst Alexander seinen Großvater und will möglichst bald aus dem Haus seiner Großeltern ausziehen. Kann es Noelle gelingen, die beiden sturen Männer zu versöhnen?

Ich lese sehr gerne in der Weihnachtszeit, die passende Lektüre, allerdings sollte sie nicht zu schwülstig geraten sein. Von Jenny Hale hatte ich bereits zuvor eine Christmas Romance geschmökert, die eich eigentlich sehr nett und warmherzig geschrieben empfand.
Daher griff ich auch sogleich zu, als ich „Weihnachtswünsche sind wie Schneeflocken“ auf dem Remittendentisch eines Buchladens liegen sah.
Im Nachhinein betrachtet, wäre es auch nicht schade drum gewesen, wenn ich den Roman liegen gelassen hätte, da die Autorin, meiner Meinung nach, hier eine Story zusammengeschustert hat, die ziemlich unglaubwürdig wirkt.
Dazu ist die Romanheldin eine Frau, die sehr unreif agiert und ziellos durchs Leben streift; sich eher von außen in die ein oder andere Richtung treiben lässt. Das wäre vielleicht noch verständlich, wenn es sich hier um ein junges Mädchen handeln würde, immerhin ist sie aber eine erwachsene Frau mit Kind. Noelle mochte ich daher nicht so wirklich, aber vor allem kann sie die Story nicht allein tragen, weil sie zu uninteressant ist und die Nebenfiguren dermaßen blass wirken, dass sich bei mir schnell Langeweile beim Lesen einstellte.

Die Nebenhandlung, in der es darum geht dass ein Familiengeheimnis gelüftet werden muss, sorgt zwar für unterhaltsamere Momente, doch ist das Geheimnis im Grunde schnell zu durchschauen und der Romancefaktor ist ebenfalls überschaubar. Der Roman wirkt, so leid es mir tut, wie eine trockene Verlagsauftragsarbeit, in der diverse weihnachtliche Eckpunkte abgearbeitet und lieblos zusammengefügt werden. Gerade was den zwischenmenschlichen Bereich angeht, wird der Leser enttäuscht. Es fehlen tiefsinnige, berührende Dialoge und die Sache mit der dementen alten Dame im Heim, die dorthin einfach abgeschoben wurde, behagte mir so gar nicht. Könnte ein steinreicher Mann mit eigenem Haus nicht einfach eine Pflegekraft für seine angeblich große Liebe leisten?
So vergebe ich lediglich für den, wieder einmal, eingängigen Schreibstil der Autorin drei von fünf Bewertungspunkten.

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