Seelenverwandtschaft?
Leo zieht zum Studieren nach Hamburg, doch von Anfang an läuft nichts so wie gedacht. Ihre Wohnung entpuppt sich als feuchtes Drecksloch, ihre Nachbarn sind unerträglich, doch der Hamburger Wohnungsmarkt ...
Leo zieht zum Studieren nach Hamburg, doch von Anfang an läuft nichts so wie gedacht. Ihre Wohnung entpuppt sich als feuchtes Drecksloch, ihre Nachbarn sind unerträglich, doch der Hamburger Wohnungsmarkt gibt einfach nichts her, so dass sie eigentlich nur noch weg will. Durch Zufall trifft sie auf Loris, der ihr anbietet, in dem Haus, dessen Renovierung er überwacht, einzuziehen. Loris, der den Hauptfiguren ihrer erfundenen Geschichten bis aufs Haar gleicht und zu dem sie sofort einen Draht hat. Loris, in den sie sich verliebt und der ihr doch so viel Kummer bereitet.
Der Jugendroman „Wenn ich dich nicht erfunden hätte“ liest sich von Anfang an leicht und flüssig. Die Geschichte um Leo und ihren nicht ganz einfachen Alltag in Hamburg ist packend erzählt und spannend zu lesen. Leo brachte mich mit ihren Gedanken und Taten sehr oft zum Lächeln, schaffte es aber genauso oft, dass ich sie gerne packen und schütteln wollte. Ihre Beziehung zu Loris verläuft von Anfang an so, dass der Leser ahnt, dass es nicht bei diesen verliebten, locker-leichten Stunden zwischen den beiden bleibt, sondern sich ein Unheil anbahnt. Als es eintritt, kommt der Roman nicht mit erhobenem Zeigefinger daher, sondern zeigt die Schattenseiten von Loris Leben auf. Ich konnte mich sehr gut in Leos Gefühlswelt einfinden und verstand sehr gut, was sie durchmachte. Den Schluss der Geschichte fand ich sehr versöhnlich und schön, wenn auch traurig, was aber zum Roman passte.
Insgesamt ein gut zu lesender, spannender, lustiger Jugendroman über ein schwieriges Thema, der mich gut unterhalten hat.