Ganz netter Auftakt
Herr Heiland und der tote PilgerNein, nicht Klaus heißt er, der Heiland, Pastor seines Zeichens. Klaas Heiland ist ein echtes Nordlicht und nun verschlägt es ihn nach Sonntal am See, in Bayern liegt das. Kaum angekommen, will ihn Fräulein ...
Nein, nicht Klaus heißt er, der Heiland, Pastor seines Zeichens. Klaas Heiland ist ein echtes Nordlicht und nun verschlägt es ihn nach Sonntal am See, in Bayern liegt das. Kaum angekommen, will ihn Fräulein Dimpel nicht mal ins Pfarrhaus lassen. Wo käme man denn da hin, wenn hier jeder einfach hereinspaziert, immer dem Kaffeeduft nach. Kaum ist geklärt, dass Heiland künftig hierher gehört, wird er schon von den Pilgern überrascht. Die jährliche Hilarius-Wallfahrt ist in vollem Gange, der Schutzpatron der Linkshänder will gebührend gefeiert werden. Heiland hat keine Ahnung, wie das Ganze ablaufen soll, auch weiß er so gar nichts mit diesem Schutzpatron anzufangen.
Und ja – eine Leiche gibt es auch. Die liegt auf Zimmer Nummer 7 in der Kaiserkrone, dem Wirtshaus von Gerd und Gerda Söhnlein. Später dann, sehr viel später, finden sie in einem Kalkfass einen weiteren Verblichenen und eins steht fest: Heiland ist derjenige, der dank seines kriminalistischen Instinkts gut kombiniert, seiner Vorliebe für Krimis sei Dank.
Es ist der Auftakt einer Reihe um den Pastor (oder doch Pfarrer?) Heiland. Der gelernte Journalist Christian Humberg ist sehr vielseitig, seine Schmunzelkrimis schreibt er unter dem Pseudonym Johann Simons. Dass er sich hier ausgerechnet die bayerische Provinz ausgesucht hat, gefällt mir gut, allerdings ist er im urbayerischen nicht ganz sattelfest, was aber den Unterhaltungswert nicht allzu arg stört. Ob es sich denn wirklich so zutragen könnte? Eine eher skurrile Geschichte, die schon allein durch diesen Schutzpatron ein wenig absonderlich daherkommt.
Die gerade mal 133 Seiten sind schnell gelesen und das nicht nur wegen der Kürze. Nein, hier fehlt es nicht an Würze, auch wenn die Ermittlungsmethoden und der Weg dahin schon absonderlich anmuten, so ist der Unterhaltungsfaktor nicht zu unterschätzen. Ganz nett gemacht für alle jene, die es gemütliche angehen lassen wollen.