Tage der Furcht / Roxane Gay 3,5/5
Tage der Furcht
Nachdem mich in diesem Jahr noch kein Buch richtig von der ersten Seite an fesseln konnte, dachte ich sofort beim Beginn dass sich dies nun ändert und sich das Buch zu einem Highlight entwickelt.
Mireille ...
Nachdem mich in diesem Jahr noch kein Buch richtig von der ersten Seite an fesseln konnte, dachte ich sofort beim Beginn dass sich dies nun ändert und sich das Buch zu einem Highlight entwickelt.
Mireille reist mit ihrem Mann Michael und Sohn Christoph aus Amerika in ihr Heimatland Haiti um dort ihre Eltern zu besuchen. Als die drei zum baden an den Strand wollen, wird ihr Auto gestoppt und Mireille wird entführt. Da dies in Haiti an der Tagesordnung ist, macht sie sich zunächst nicht so viele Gedanken da ihr Vater reich ist und schnell das geforderte Lösegeld zahlen wird.
Da hat sie sich aber getäuscht, denn dieser denkt gar nicht daran den Entführern Geld für Null Arbeit in den Rachen zu werfen und er ist fest davon überzeugt das seine Tochter bald frei gelassen wird wenn die Entführer merken das nichts zu holen ist.
Mireille verbringt 13 schlimme Tage in den Händen der Entführer, die sie aufs schlimmste misshandeln und vergewaltigen, sie aber nie zeigt wie sehr sie darunter leidet, denn dies gönnt sie ihren Peinigern nicht.
Gleich zu Beginn ging es richtig zur Sache und die Entführung wurde sehr gut und spannend geschildert, leider ging es danach in eine ganz andere Richtung. Mireille, die in der Ich Form berichtet, erzählt viel zu den Unterschieden zwischen Haiti und Amerika, ebenso gibt es Rückblenden auf das kennenlernen zwischen ihr und ihrem Mann Michael. Zunächst fand ich es ganz interessant, wurde mir dann aber zu ausführlich und ich gebe zu das ich in diesen Abschnitten viel überlesen habe.
Wie zum Ausgleich wurden die Abschnitte der Entführung und des Leidens von ihr äußerst grausam widergegeben und es viel schon manchmal schwer weiter zu lesen und dies zu verarbeiten.
Ein gutes bis sehr gutes Schicksalsdrama / Erfahrungsbericht, aber auf keinen Fall ein Thriller, denn dafür fehlte es an Spannung. Gefallen hat mir das Buch dennoch weil alles realistisch, mit gut gewählten Worten, geschildert wurde. Ich finde es immer ärgerlich wenn Leser mit Angabe eines falschen Genres in die "Falle" gelockt werden und schon einmal deshalb bekommt das Buch von mir Sterneabzug und nicht die normalerweise vergebenen 4,5 Sterne.