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Veröffentlicht am 15.02.2023

Ein toller Auftakt und ein richtig gemeiner Cliffhanger

Ruby
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Prinzessin Rubina von Arthuro ist auf dem Planeten Giarnarni aufgewachsen und eine Geschrodt. Die Bewohner dieser Welt können magische Fähigkeiten in sich aufnehmen.

Um der Zwangsheirat mit König Leon ...

Prinzessin Rubina von Arthuro ist auf dem Planeten Giarnarni aufgewachsen und eine Geschrodt. Die Bewohner dieser Welt können magische Fähigkeiten in sich aufnehmen.

Um der Zwangsheirat mit König Leon zu entgehen, flüchtet Ruby aus ihrer Heimat und versteckt sich auf der Erde. Sie versucht ihre Spuren zu verwischen und baut sich, gemeinsam mit ihrem Freund Tim, der von all dem nichts ahnt, ein Leben in Freiheit auf.
Doch dann erscheint ihr die gute Fee Wanda. Alle Geschrodts erhalten zwischen dem 14. und 18. Lebensjahr von ihr eine besondere Gabe verliehen.
Ruby hatte gehofft, auf der Erde vergessen zu werden, aber ausgerechnet sie bekommt von ihr eine der wertvollsten Fähigkeiten überhaupt, die Gabe des Glücks.
Diese Fähigkeit hat aber auch Vorteile, denn ihr verdankt Ruby ein sorgenfreies Leben mit ihrer großen Liebe Tim.
Doch dann wird sie von Thomas, ihrem Freund aus Kindertagen und 1. Ritter ihrer Eltern aufgespürt und zurück zu ihren in ihre Heimat gebracht.
Wir Ruby es schaffen, die Ehe mit dem König zu verhindern und zurück zur Erde und zu Tim gelangen oder muss sie ihr Schicksal akzeptieren?

Das Cover ist überwiegend in den Farben schwarz und weiß gehalten und spiegelt Rubys Situation sehr treffend wider.
Auch die Innengestaltung, wie die Karte, die Illustrationen auf allen Seiten und zu Beginn eines jeden Kapitels, sind wunderschön.
Den Schreibstil der Autorin ist herrlich locker, sehr flüssig und passend für die Zielgruppe der 12 -18-jährigen LeserInnen. Doch auch ich mit meinen 59 Jahren habe die Geschichte unheimlich gerne gelesen und bin innerhalb von wenigen Seiten in die Handlung eingetaucht.

Auf Giarnarni ist, im Vergleich zur Erde, die Zeit stehengeblieben. Die Männer haben das Sagen und die Frauen so gut wie keine Rechte. Sie sind nur dafür da, um möglichst schnell Nachfahren zu zeugen, denn mit ihrem 21. Lebensjahr werden sie unfruchtbar.
Ehen werden nicht aus Liebe geschlossen, sondern arrangiert, um den Frieden zu wahren.
Ruby wurde deshalb bereits kurz nach ihrer Geburt dem sehr viel älteren und unsympathischen König ihres Landes als Frau versprochen.
Leider werden auch heute noch fast die Hälfte der Frauen auf unserer Erde diskriminiert und ihre Menschenrechte mit Füßen getreten.
Doch das ist eine andere Geschichte.

Im Fokus der Handlung steht Ruby und aus ihrer Sicht verfolgen wir auch den Plot.
Ich mag diese Erzählperspektive sehr, denn so fällt es mir leicht, mich in die Gedanken und Empfindungen der Figuren hineinzuversetzen.
Ruby ist eine Protagonistin, die nicht nur mutig ist, sondern entschlossen, unbeirrt und auch etwas stur ihren Weg geht und nur ein Ziel hat - zurück zur Erde zu kommen.
Die Beweggründe ihrer Familie interessieren sie zu Beginn nicht und das war auch ein Grund, warum sie zunächst ein paar Sympathiepunkte bei mir verlor. Doch sie entwickelt sich im Laufe der Handlung wunderbar weiter.
Ruby will sich nicht ihrem Schicksal fügen und versucht alles, um so schnell wie möglich zurück zur Erde zu gelangen. Doch Thomas ist ihr immer einen Schritt voraus.
Auch wenn ich ihr Verhalten manchmal etwas albern fand, ergaben sich dadurch einige Situationen, die mich zum Schmunzeln brachten.

Thomas ist eine Figur, die ich nur schwer durchschauen konnte. Er ist sehr loyal Rubys Eltern gegenüber und diese Loyalität steht ihm immer wieder im Weg, wenn es um die Freundschaft zu Ruby geht. Doch er würde alles für sie tun und je mehr ich mich in ihn hineinversetzen konnte, umso sympathischer wurde er mir.
Aber auch alle anderen Charaktere, sind vielschichtig, plastisch und realistisch gestaltet und wirken sehr lebendig. Egal ob es sich um Rubys Eltern handelt, um Margret, Maximilian, Clara, Melina oder König Leon, sie sind zu jeder Zeit für mich greifbar.
Besonders Maximilian, die Drachen und vor allem Sherlock der Drachling von Ruby haben es mir angetan und ich bin gespannt, welche Rollen sie im zweiten Teil noch spielen werden.

Die Geschichte hat eine tolle Tiefe und die Emotionen sind zu jeder Zeit spürbar.
Durch immer neue Wendungen schafft Katrina Lähn es, die Spannung auf einem hohen Niveau zu halten.
Am Ende lässt sie mich mit einem richtig gemeinen Cliffhanger zurück und ich werde also den zweiten Teil in nicht allzu langer Zukunft lesen müssen, um meine Neugier zu befriedigen.
Für den ersten Teil gibt es verdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2023

Eine Story die unter die Haut geht

Ein Schloss aus Silber und Scherben
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Die 17-jährige Prinzessin Maren trägt, seit ihr Vater mit den anderen Fürsten in den Krieg zog, die alleinige Verantwortung für Mandrell, dem Königreich der Blumen Mandrell. Zwei Jahre später ist nicht ...

Die 17-jährige Prinzessin Maren trägt, seit ihr Vater mit den anderen Fürsten in den Krieg zog, die alleinige Verantwortung für Mandrell, dem Königreich der Blumen Mandrell. Zwei Jahre später ist nicht einmal mehr das Geld vorhanden, um Feuerholz zu bezahlen.
Um ihr verarmtes Königreich zu retten, würde Maren alles tun, doch dann trifft ausgerechnet von ihrem Kinderfreund Lord Willjareth aus Beli ein Heiratsgesuch ein. Seit ihre Freundschaft vor drei Jahren abrupt endete, hat sie ihn nicht gesehen und möchte das eigentlich auch jetzt nicht. Aber man lässt Maren keine Wahl und so muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen. Ohne zu ahnen, dass nicht nur Will ein schreckliches Geheimnis vor ihr verbirgt, sondern dass am Winterhof ein Albtraum auf sie wartet, kehrt sie zurück in das Schloss aus Silber und Eis.

Aufmerksam wurde ich auf das Buch durch das wunderschöne Cover und den Klappentext, der mich neugierig auf die Geschichte gemacht hat. Das Cover ist ein richtiger Eyecatcher und auch die Innengestaltung ist wunderschön geworden.

Mein subjektiver Eindruck ist oft, dass das Genre Fantasy müde belächelt wird und als nicht besonders anspruchsvoll angesehen wird. Doch es gibt so viele tolle AutorInnen, die das Gegenteil beweisen und Fantasy-Geschichten mit Tiefgang in die Welt hinausschicken.
Zu diesen Autoren gehört auch Arianne L Silbers.

Nachdem mich 2021 bereits das Debüt der Autorin „Die Birkenbraut & ihr Ungeheuer“ begeistert hat, war ich gespannt auf ihr neues Buch.
Als Leser sollte man sich bewusst sein, dass die Bücher von Arianne keine Geschichten sind, die man mal so nebenbei liest. Wie schon in ihrem Debüt muss man sich auch hier ausreichend Zeit nehmen und sich ganz darauf einlassen.
Warum das so ist, versuche ich, ohne zu Spoilern zu erläutern.

Die Autorin hat mich mit ihrem wunderschönen Schreibstil von Anfang an abgeholt. Die Story hatte mich bereits nach wenigen Seiten fest im Griff und dann nicht mehr losgelassen.
Aber diese Geschichte hat mich auch sehr viel Kraft gekostet und ich kann nur allen ans Herz legen, sich die Triggerwarnung am Ende des Buches vorher durchzulesen.
Bisher habe ich diese Warnungen immer unterschätzt und gedacht, dass ich so etwas nicht brauche, doch ich wurde eines Besseren belehrt.

Nach ca. 100 Seiten wurde es, nachdem ich erkannt hatte, was mich erwartet, etwas besser.
Bis zu diesem Zeitpunkt hat die Story mich jedoch viele Tränen gekostet und ich habe mich mehrfach gefragt, ob es wirklich notwendig war, die Geschichte in diesem exorbitanten Ausmaße zu erzählen.
Warum ich trotzdem 5 Sterne gegeben habe? Weil ich mir am Ende diese Frage mit „Ja“ geantwortet habe.

Toxische Schönheitsideale, Bodyshaming, Mobbing und Essstörungen sind Themen, die viel öfter behandelt werden müssen.
Arianne ist es gelungen, eingebettet in eine tolle Fantasystory, uns offen und unverblümt, aber auch auf eine brutale und schockierende Art, eine Gesellschaft vor Augen zu führen, für die oberflächliche Schönheit wichtiger ist, als der Mensch dahinter.

Maren ist eine ganz besondere Hauptprotagonistin. Sie ist sehr pflichtbewusst und würde alles tut, um ihrem Volk zu helfen. Obwohl sie weiß, dass Will und die Menschen in Beli ihr nicht wohlgesonnen sind, lässt sie sich auf die Heirat mit ihm ein und entwickelt immer mehr Gefühle für ihn.
Um dieses Martyrium, sowie die Enttäuschungen und Zurückweisungen auszuhalten,
tröstet sie sich immer wieder mit Süßigkeiten.

Zu Will kann ich nicht viel sagen, ohne richtig wütend zu werden. Er ist zwar gut aussehend, aber arrogant und total "Ich-bezogen". Für ihn ist nur das Aussehen wichtig.
Ich glaube im Moment auch nicht, dass er sein Verhalten jemals wieder gut machen und ich ihm verzeihen kann.
Es gibt nicht viele sympathische Figuren in der Geschichte. Zu den wenigen Ausnahmen gehört Marens Leibwächter und Berater Lord Rorick und Ilisil.
Doch Arianne hat alle Charaktere, egal ob sympathisch oder nicht, mit einer unheimlichen Lebendigkeit und Präsenz gefüllt und ich habe im Laufe des Plots gefühlt jede erdenkliche Emotion durchlebt.

Auf den 450 Seiten ist es ihr wunderbar gelungen, die meist bedrückende und düstere Atmosphäre samt der jeweiligen Stimmung gekonnt einzufangen und es bleibt bis zur letzten Seite spannend, aufwühlend und sehr emotional.
Es gibt viele tiefgründige Szenen und detaillierte Beschreibungen und man spürt, wie viel Arbeit und Herzblut, sie in die Geschichte gesteckt hat.

Doch lest das Buch einfach selbst.
Haltet aber auf jeden Fall die Taschentücher griffbereit.

Fazit

Arianne L. Silber hat mich mit ihrem Buch emotional abgeholt.
„Ein Schloss aus Silber und Scherben “ ist eine Story, die nicht nur grausam, fesselnd, vielschichtig und bewegend ist, sondern extrem unter die Haut geht.
Ein echtes Highlight und ein Diamant unter allen Büchern, dass unbedingt gelesen werden sollte. Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung! Dafür gibt es verdiente 5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.02.2023

Eine Bestimmung, eine Liebe und ein Schicksal, dass alles verändert

Sternendämmerung
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Mina fällt es schwer, ihr Schicksal als Göttin und ihr Erbe anzunehmen. Außerdem ist sie wütend und furchtbar enttäuscht von Nereus. Sie zieht sich deshalb auf den Mars zurück und versinkt in Selbstmitleid. ...

Mina fällt es schwer, ihr Schicksal als Göttin und ihr Erbe anzunehmen. Außerdem ist sie wütend und furchtbar enttäuscht von Nereus. Sie zieht sich deshalb auf den Mars zurück und versinkt in Selbstmitleid. Doch Ihr Vater besteht weiterhin darauf, dass sie Nereus heiratet und ihre Pflicht und damit die Herrschaft über den Planeten übernimmt.
Mina will davon nichts wissen, denn sie möchte zurück zur Erde und zu ihrer Familie. Doch dann schließt sie mit Mars einen Kompromiss.
Ihr Vater gibt ihr zwei Wochen, um ihren Heimatplaneten kennenzulernen und eine Entscheidung zu treffen.
Wird sie bleiben und ihr Erbe annehmen oder gehen?

Nachdem mich schon der erste Teil der Reihe überzeugt hatte, war ich gespannt auf die Fortsetzung der Geschichte. Das Cover ist wieder ein richtiger Eycatcher und gefällt mir ausgesprochen gut.

Die Handlung knüpft direkt an Band 1 an. Ich bin schnell wieder in die Geschichte eingetaucht und es fiel mir nicht schwer, dem Geschehen zu folgen.
Der Schreibstil des Autorenduos macht es einem aber auch nicht schwer, denn er ist wunderbar leicht und flüssig, sehr spritzig und lebendig.
Wir befinden uns auf dem Mars und Mina muss sich ihrem Schicksal als Göttin und Erbin des Planeten stellen. Man merkt deutlich, dass sie sich im Laufe des Plots stetig weiterentwickelt. Ihre Schwärmerei für Nereus, die mich im ersten Teil etwas genervt hat, hat sich etwas gelegt und erstmal will sie von ihm gar nichts mehr wissen.
Doch Poppy A. Robin hat eine Romantasy-Story geschrieben und natürlich bleibt die Beziehung zwischen unseren beiden Hauptfiguren spannend, abwechslungsreich und spritzig.

Alle Protagonisten, egal ob ich sie bereits aus dem ersten Teil kannte, oder ob sie neu hinzugekommen sind, wurden wunderbar vielfältig und lebendig gestaltet.
Es gibt wieder sehr unterschiedliche Charaktere und jede Figur hat etwas, dass sie besonders macht. Wir lernen nicht nur Discordia besser kennen, sondern endlich auch die Kinder der anderen Götter.
Hab ich schon erwähnt, dass ich Kuma liebe? 
Er ist der tierische Begleiter von Mina und einfach großartig! Ich liebe seinen Humor und er hat mich immer wieder zum Lachen gebracht. Ich möchte auch einen Kuma haben!

Auch das Worldbildung konnte mich wieder absolut überzeugen. Die Autorinnen haben auf dem Mars eine einzigartige und epische Fantasy-Welt erschaffen und ich hatte das Gefühl, die Landschaft bildhaft vor meinen Augen zu sehen.
Band zwei endet wieder mit einem bösen Cliffhanger und lässt mich nun ungeduldig auf den dritten finalen Teil warten.

Fazit
Das Autorenduo hat es wieder geschafft, mich mit einer tollen Mischung aus römischer Mythologie und den unterschiedlichsten Fabelwesen, auf eine fantasievolle, magische und spannende Reise mitzunehmen. Sie bieten uns eine unglaublich tolle Story voller Spannung und mit vielschichtigen Charakteren.

Band 2 hat mir fast noch besser gefallen, als der erste Teil der Reihe und gehört definitiv zu meinen Jahreshighlights. Dafür gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.01.2023

Eine fantastische Fortsetzung der Dunkeldorn-Saga

Die Dunkeldorn-Chroniken - Knospen aus Finsternis
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Opal hat herausgefunden, dass sie nicht die einzige Überlegende der Plantage ist und im Keller der Universität grausame Experimente durchgeführt werden. Der Versuch, eine für sie wichtige Person zu befreien, ...

Opal hat herausgefunden, dass sie nicht die einzige Überlegende der Plantage ist und im Keller der Universität grausame Experimente durchgeführt werden. Der Versuch, eine für sie wichtige Person zu befreien, scheitert und nur knapp gelingt Opal die Flucht.
Während der Dornenprinz es auf ihre Gabe abgesehen hat und ein Kopfgeld auf sie ansetzt, versucht Opal, völlig auf sich allein gestellt, ein Versprechen, dass sie gegeben hat, einzulösen, den Dunkeldorn zu vernichten und die Universität zu Fall zu bringen. Aber ist der Dunkeldorn wirklich so gefährlich wie alle glauben?

Nachdem mich bereits der erste Teil der Dunkeldorn-Chroniken wahnsinnig begeistert hat, habe ich sehnsüchtig auf die Fortsetzung der Reihe gewartet. Ich war deshalb sehr froh, dass ich nicht so lange darauf warten musste und schnell wieder in die Geschichte eintauchen konnte.

Katharinas Schreibstil ist richtig toll. Herrlich leicht, flüssig und bildgewaltig führt sie ihre Leser durch die Seiten. Sie hat einfach ein Händchen dafür, Worte in eine wundervolle Geschichte umzuwandeln, die nicht nur wahnsinnig vielschichtig und facettenreich ist, sondern auch düster und teilweise bedrückend wirkt.
Ich war sofort wieder in der Story drin und es fiel mir schwer, dass Buch zwischendurch zur Seite zu legen. Diesem immensen Sog kann man sich einfach nicht entziehen und die rasante Handlung sorgt dafür, dass der Puls nicht nur einmal in die Höhe getrieben wird.

Ich habe die Handlung wieder aus der Perspektive von Opal verfolgt und so fiel es mir nicht schwer, mich in sie hineinzuversetzen. Ihre Gefühle und Emotionen waren zu jeder Zeit für mich nachvollziehbar und greifbar.
Opal ist eine außergewöhnliche Protagonistin, die alles vereint, was eine mutige Frau ausmacht. Sie ist willensstark, kämpferisch und trägt eine ganze Menge Wut in sich. Aber sie ist gleichzeitig auch herzensgut und empathisch anderen gegenüber und gibt die Hoffnung nicht auf. Doch sie handelt weder unüberlegt, noch ist sie perfekt. Sie macht auch Fehler und gerade das macht ihre Figur so glaubwürdig.

Aber auch die Nebencharaktere sind interessant gestaltet, haben Tiefe, sind lebendig beschrieben und zu jeder Zeit greifbar. Sie runden die Geschichte perfekt ab. Ich wusste oft nicht, wem zu trauen ist und wo der Feind sich wirklich versteckt.
Julian und Ivan sind wie Tag und Nacht und besonders Ivar bleibt sehr geheimnisvoll. Selten hat ein Protagonist bei mir für so eine Gefühlsachterbahn gesorgt.
Auch wenn es im Moment so aussieht, als ob er der unbarmherzige, brutale und gefühllose
Dunkeldornprinz ist und ich es kaum aussprechen mag, habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass vielleicht doch ein guter Kern in ihm steckt und er uns noch überraschen wird.
Eigentlich bin ich ein großer Romantasy-Fan, aber hier finde ich es toll, dass die Liebesgeschichte nicht im Fokus steht.

Auch wenn der zweite Teil uns mehr über die Hintergründe informiert, sorgen Intrigen, Geheimnisse und überraschende Wendungen für einen konstanten Spannungslevel. Klischees, die man in vielen Geschichten findet, sucht man hier vergebens.

Am Ende hat Katharina Seck mich völlig entsetzt zurückgelassen.
Gott sei Dank muss ich nicht allzu lange auf den dritten und finalen Teil warten.

Fazit

Ich war von der ersten Seite an in diese epische Fantasy-Story verliebt und es fällt mir schwer, in Worte zu fassen, wie sie mich begeistert und gefesselt hat. Ich liebe die Idee dahinter und vor allem Opal als Hauptprotagonistin.

Auch wenn ich eigentlich nicht möchte, dass die Reihe endet, warte ich jetzt gespannt auf den finalen dritten Teil.
„Ranken aus Asche“ ist für mich das erste Highlight des Jahres 2023 und bekommt hochverdiente 5 Sterne + von mir.

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