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Veröffentlicht am 05.02.2023

Leben oder Tod

Das Gotteselixier
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Ein Leben nach dem Tod, das verspricht uns die Kirche. Nur es gibt keinen Beweis, bis jetzt ist jeder tot der gestorben ist, wenn dann lebt der Verstorbene in einer anderen Dimension. Keiner möchte gern ...

Ein Leben nach dem Tod, das verspricht uns die Kirche. Nur es gibt keinen Beweis, bis jetzt ist jeder tot der gestorben ist, wenn dann lebt der Verstorbene in einer anderen Dimension. Keiner möchte gern sterben, denn man hat noch soviel vor. Es ist immer zu früh, es gibt noch soviel zu tun. Die Menschen die man zurück lässt.
Nun kommt ein Wissenschaftler und sagt er hat ein passendes Medikament, gegen einen entsprechenden Obolus. Das es wie in diesem Buch die Menschen mit dem entsprechenden Geldbeutel bzw. mit viel Verantwortung auf dieses Angebot eingehen ist normal. Die Konsequenzen dieses Gedanken hat von denen niemand bedacht. Übervölkerung wenn es dann irgendwann für alle gibt und zum aktuellen Zeitpunkt eine zweifelhafte Elite die ewig lebt.
Diese Gedanken sind sehr gut umgesetzt. In Person eines Weihbischofs haben wir zusammen mit einer Journalistin ein Ermittlerteam das nach den Hintergründen für damit einhergehende Morde forscht. Es sind Kardinäle die die Hoheit der Kirche zu diesen Thema schützen wollen. Es gibt Täter und Opfer in dieser unheimlichen Forschung.
Wunderbar umgesetzt ist der Gedanke das schon in der Bibel, mit den zweifelhaften Altersangaben von Methusalem oder Noah die Fähigkeit zum extremen Alter erwähnt wird.
Es werden verschiedene Gedanken nachvollziehbar erklärt.
Vor allem hat mir aber die Aufteilung nach Personen gefallen, mal ist der Bischof die Hauptperson, mal die Journalistin oder eine Forscherin. Jedes mal endet ihr Kapitel mit einem kleinen Cliffhanger. Der Moment in dem der Lesende sich fragt, was haben die gerade erfahren oder wie kommen sie aus dieser Situation wieder heraus. Am Ende ging es etwas schnell, für mich hätte es ruhig da noch etwas detaillierter weiter gehen können.

Veröffentlicht am 05.02.2023

Ich sehe es nich,t also kann es nicht sein, oder?

Ludwig und das Nashorn
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Das Buch ist für mich in erster Linie eine sehr schöne Gute Nacht Geschichte wie sie in vielen Kinderzimmern am Abend abläuft. Das Kind in diesem Buch heißt es Ludwig in Anlehnung an Ludwig ...

Das Buch ist für mich in erster Linie eine sehr schöne Gute Nacht Geschichte wie sie in vielen Kinderzimmern am Abend abläuft. Das Kind in diesem Buch heißt es Ludwig in Anlehnung an Ludwig Wittgenstein und es sieht ein Nashorn in seinem Zimmer. Der Vater sagt erst es ist zu groß um in diesem Zimmer zu sein, sucht aber dann an allen möglichen Orten nach dem Tier. Er schaut im Schrank, Ludwig sieht es unter seinem Bett, der Vater schaut darunter nach, das Nashorn sitzt unter dem Schreibtisch usw..
Es ist vordergründig die Liebe zum Kind, der Vater macht alles um das Kind zu beruhigen damit es schlafen kann. Es ist ein Ritual das zum Schlafengehen dazu gehört.
Die Autoren wollen den philosophischen Gedanken in den Vordergrund stellen.
Gibt es etwas was ich nicht sehen kann? Darüber sind schon viele Streitgespräche geführt worden. Es ist meiner Meinung nach eine Frage des Glaubens und auch des Respekts für den Gegenüber. Nur weil ich es nicht sehe, glaube kann es für den Anderen sichtbar und wahrhaftig sein. Ich darf solche Fragen nicht einfach: mit ist schon gut, ich glaube dir, abtun. Sondern sie ernst nehmen und wie in diesem Fall Vergleiche finden. Man kann bis in die Unendlichkeit diskutieren oder akzeptieren das man etwas nicht beweisen.
Die Bilder sind neu, es sind Neonfarben genommen worden und die Formen sind teilweise grafisch. Es ist trotzdem die Liebe zum Detail die in ein Kinderbuch gehören erhalten geblieben.
Es ist schön für Erwachsene und Kinder und vor allem mit den kurzen Sätzen sehr warmherzig gestaltet.

Veröffentlicht am 28.01.2023

Schwere Erinnerungen

Sibir
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Josef Ansbacher ist von Kind an ein Vertriebener, ein Heimatloser der trotz allen Widrigkeiten es schafft irgendwo und irgendwie zuhause zu sein. Als Kind wurde er mit seiner Familie nach Kasachstan ...

Josef Ansbacher ist von Kind an ein Vertriebener, ein Heimatloser der trotz allen Widrigkeiten es schafft irgendwo und irgendwie zuhause zu sein. Als Kind wurde er mit seiner Familie nach Kasachstan deportiert, als Erwachsener kam er aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland, denn er hat deutsche Wurzeln seine Familie stammt aus dem Warthegau. Erst gehörte dieses Gebiet zu Preußen, nach dem 1. Weltkrieg zu Polen, ab 1939 wieder zum großdeutschen Reich, danach wieder Polen. In Kasachstan leben all die Menschen die Stalin nicht als Russen betrachtet. Ursprünglich Deutsche aus den unterschiedlichsten Gebieten Russlands die früher oder später dorthin gebracht wurden. Andere ethnische Minderheiten und Kasachen die die Einzigen die mit den schwierigen Lebensumständen umgehen können.
Josef lernt sich überall zurecht zu finden. Er nimmt aber immer ein Stück vergangene Heimat mit. Davon erzählt er seiner Tochter, die Geschichten sind teilweise grausam, mystisch und für ihn immer noch real. Dann verliert er nach und nach seine Erinnerung und ist auf seine Tochter angewiesen, für die diese Geschichten auch ihre eigenen sind.
Die Autorin hat meiner Meinung nach nicht nur einen Roman geschrieben. es ist auch ein Tatsachenbericht. Vor allem vermittelt er uns Lesern eine Innenansicht der Menschen die hier sehr oft als Russlanddeutsche bezeichnet werden. Mal ist dieser Name ein Wort wie er ist Hamburger oder Niedersachse, mal ist es ein Synonym für Andersartigkeit, Bescheidenheit, für etwas was wir in unserer Wohlstandsgesellschaft nicht mehr kennen. Selbstversorgung durch einen Garten, alles wird repariert, geflickt und weiter gegeben. Die Frage warum sind sie anders als Menschen die hier aufgewachsen sind, wird sehr klar beantwortet. Es ist das Leben das uns formt.
Ein Buch von dem meine Nachbarin sagt: Es ist ein guter Ansatz. Sie muss es wissen, denn sie könnte eine Schwester von Josef Ansbacher sein.

Veröffentlicht am 27.01.2023

Ein Widerspruch

Fürimmerhaus
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Carter weiß außer seinem Namen gar nichts mehr über seine Vergangenheit, wer er ist oder woher er kommt. Er erfährt von einem Geisterwesen wo er nun ist: Im Fürimmerhaus, was das für ein Haus ist, wer ...

Carter weiß außer seinem Namen gar nichts mehr über seine Vergangenheit, wer er ist oder woher er kommt. Er erfährt von einem Geisterwesen wo er nun ist: Im Fürimmerhaus, was das für ein Haus ist, wer es bewohnt, wo es steht, nichts Genaues erfährt man. Nur es ist unheimlich, es lebt, es wird von eigenartigen Wesen bewohnt. Ein paar andere Menschen, auch ein Kaninchen sind auch noch anwesend. Nach und nach erfährt man, sie waren Weltenretter und sind nun im Exil, verbannt von den Tyrannen gegen die sie gekämpft haben. Aber war Carter auch so ein Held. Sein Gefühl sagt ihm nein, du hast niemanden gerettet nicht einmal einen einzigen Menschen, geschweige denn eine ganze Welt. Carter begibt sich mit Hilfe der anderen auf die Suche nach seinem Ich.
Es ist ein ganz anderes Buch als wie ich es je gelesen habe, klar die Bücher von Kai Meyer sind immer etwas anders, phantastisch eben, aber dieses ist noch einmal eine ganz andere Geschichte. Es fehlt ihr an Spannung aber trotzdem kann man das Buch nicht aus der Hand legen. Es fehlt an polarisierenden Charakteren, trotzdem will ich sie näher kennenlernen. Es fehlt ein Sinn, eine Ursache, ein Grund für dieses Haus, trotzdem will ich es mal sehen, dadurch gehen, mir selber ein Bild davon machen.
Trotz der beschriebenen Ereignisse ist es ein ruhiges Buch. Es passiert nicht viel, ganz leise und teilweise sehr diffus erfährt man mehr über die Hintergründe. Das Ende ist eine Überraschung oder auch wieder nicht. Denn es passt sehr gut und schließt diese Geschichte wunderbar ab.
Das Buch ist wie meine Rezension, ein Widerspruch in sich.

Veröffentlicht am 26.01.2023

Klassenfahrt mit Hindernissen

Crater Lake: Schlaf NIEMALS ein (Crater Lake 1)
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Klassenfahrt ist eigentlich etwas Schönes. Aber wenn die Lehrerin Lance auf dem Kieker hat und wenn der schlimmste Typ der Klasse immer wieder seine Hasstiraden loslassen darf, braucht es schon ...

Klassenfahrt ist eigentlich etwas Schönes. Aber wenn die Lehrerin Lance auf dem Kieker hat und wenn der schlimmste Typ der Klasse immer wieder seine Hasstiraden loslassen darf, braucht es schon ein paar besondere Freunde um das auszuhalten. Deshalb hat sich Lance auf das Wochenende gefreut, aber dann kommt es zu sehr eigenartigen Zwischenfällen, die den Aufenthalt in Crater Lake unheimlich und gefährlich machen.
Es ist ein Buch mit einer Portion Gruselcharakter, besonders für mich, denn ich hasse Wespen. Meinetwegen dürfen sie gern leben aber bitte nicht in meiner Reichweite. Ich erstarre in ihrer Gegenwart, trotzdem stechen sie mich ab und zu, dann muss ich ins Krankenhaus. Horror pur. In diesem Buch geht es noch schlimmer, aber Lance und seine Freunde und Freundinnen sind ein phantastisches Team. Sie geben alles um den anderen zu helfen. Ihre unterschiedlichen Fähigkeiten, wie sehr gut laufen oder klettern zu können, ein Computergenie zu sein, vereinigen sie zu einer starken Macht gegen die Aliens.
Freundschaft, Teamgeist, Hilfsbereitschaft, Respekt sind die Schlagworte die zu diesem Buch passen. Gepaart mit einer sehr spannenden Geschichte die auch noch einige außergewöhnliche Informationen in Kurzform enthält, ist es ein sehr gutes Buch für Kinder ab 10 Jahre. Dazu kommt eine gehörige Portion Humor, denn das Hilfsmittel gegen die Aliens ist schon ungewöhnlich, auch warum die Anführerin der Außerirdischen dagegen immun ist. Da habe ich herzlich gelacht und ich kann mir vorstellen, Kinder werden dieses Argument gerne in ihrem Alltag benutzen.
Der Schreibstil stellt die Gefühle der einzelnen Protagonisten in den Vordergrund, "nur weil ich ein Mädchen bin", "er ist ein Nerd" oder über seinen Lebensstil, sein Elternhaus ist wenig bekannt. Vorurteile werden hinterfragt. Dadurch war das Buch sehr überzeugend. Denn es regt in vielerlei Hinsicht zum Nachdenken an.