Cover-Bild Leonhardsviertel
11,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 21.04.2016
  • ISBN: 9783954518128
Thilo Scheurer

Leonhardsviertel

Herbst 1995: Ein Bankierssohn wird im Stuttgarter Rotlichtviertel erschossen aufgefunden. Schon nach kurzer Zeit und ohne einen Verdächtigen werden die Ermittlungen eingestellt. Zwanzig Jahre später liegen die Akten beim neu gegründeten LKA-Dezernat für ungeklärte Mordfälle. Ehe sie sich’s versehen, stecken Hauptkommissarin Marga Kronthaler und ihr neunmalkluger Assistent Sebastian Franck in einem Sumpf aus Kunstdiebstahl, Geldwäsche und Geheimdiensten. Als die Spuren in die höchsten Kreise der Politik führen, wird es für das ungleiche Duo gefährlich.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.01.2018

Fesselnd bis zur letzten Seite

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Der Einstieg in diesen Krimi erfolgt durch einen fesselnden Prolog, der den Lesern die Ereignisse der Vergangenheit näher bringt, nämlich den Mord an Anselm Friedmann, einem Bankierssohn.

Zwanzig Jahre ...

Der Einstieg in diesen Krimi erfolgt durch einen fesselnden Prolog, der den Lesern die Ereignisse der Vergangenheit näher bringt, nämlich den Mord an Anselm Friedmann, einem Bankierssohn.

Zwanzig Jahre später zieht der Newcomer im Team des T.O.M., Sebastian Franck, Franck mit „ck“, die alte verstaubte Akte aus dem Regal.

Leiterin des neu gegründeten Dezernates, T.O.M. ist die Abkürzung für „Tote ohne Mörder“, also das Pendant zu „Cold Cases“, ist Marga Kronthaler, eine gestandene Fünfzigerin, Kette rauchend und strafversetzt. Ihr stehen mehrere interessante Charaktere zur Seite: zum einem der als Quotentürke beschriebene Cem Akay und zum anderen Franziska „Franzi“ Hegel.
Marga und Sebastian sind so verschieden wie Tag und Nacht. Sie fährt einen alten Campingbus und er, der Sohn aus reichem Hause, einen Mercedes Roadster SL. Sebastian ist mit Kunst- und Hausverstand ausgestattet, hat jedoch eine Bakterienphobie und einem ausgeprägten Hang zu Besserwisserei. Sein Interesse an allem was teuer ist und vier Räder hat, bringt die Ermittler nun auf die Spur des mysteriösen Mordes.

Was oder wer steckt wirklich hinter dem ungeklärten Fall?

Erzählstil und Spannung:

Geschickt verwebt Autor Thilo Scheuer verschiedene Handlungsstränge. Kaum sieht sich der Leser auf einer Erfolg versprechenden Fährte, wird ein Haken geschlagen und die Spur erkaltet.

Der Krimi liest sich flott und flüssig. Die vielen Wortspielereien bringen eine humoristische Note in den Alltag der Ermittler. Wegen des Schauplatzes Stuttgart, darf auch in Schwäbischem Dialekt gesprochen werden (da hätte ich mir mehr gewünscht). Köstlich, die pingeligen Verbesserungen Sebastians an den von Marga teilweise falsch zitierten Sprichwörtern.

Charaktere:

Herrlich die Beschreibung und Charakterzüge von Marga Kronthaler. Ich mag sie einfach. Ein Mensch wie du und ich, mit Fehlern, Ecken und Kanten. Super, wie sie den Psychologen mehr oder weniger austrickst.
Der Rucksack an Problemen, den sie mit sich herumschleppt ist ja nicht ohne: geschieden, allein erziehende Mutter eines Sohnes, der in krumme Geschäfte verwickelt ist, ständig in Geldnöten und das Diszi. Kein Honiglecken!

Doch auch Besserwisser Sebastian Franck (mit ck) hat schwer an seiner Vergangenheit zu tragen. Gibt er sich doch die Schuld am Tod seines Bruders. Aus Hannover nach Stuttgart „geflüchtet“, muss er sich erst an den Stil von Marga und seinen anderen Teamkollegen Franzi und Cem gewöhnen. Als Newcomer schreckt er auch vor unkonventioneller Beschaffung von Beweismitteln nicht zurück, was ihm Achtung von Marga einbringt.

Franziska „Franzi“ Hegel ist eine junge Frau, die durch ihre liebenswerte Art schnell die Herzen der Leser gewinnt. Gepierct, mit schrägem Outfit ist sie ebenso wie Marga ein krasser Gegensatz zum Krawatte tragenden Sebastian. Die Fahrt mit Franzis pinkem Auto wird Franck (mit ck) vermutlich lange im Gedächtnis bleiben.

Cem Aky, der Quotentürke, erscheint noch ein wenig blass, doch könnte der passionierte Elvis-Fan in einer Fortsetzung eine größere Rolle spielen. Potential dazu hätte er.

Fazit:

Ein durchaus anspruchsvoller Krimi, der sich mit einem Nebenthema in der Krimilandschaft befasst: mit den Toten ohne Mörder, also T.O.M..
Der Cliffhänger auf der letzten Seite lässt auf eine spannende Fortsetzung schließen. Ja, bitte, unbedingt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leonhardsviertel

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1995: Im Leonhardsviertel, dem Stuttgarter Rotlichtviertel, wird ein Bankierssohn erschossen aufgefunden. Nach kurzer Zeit werden die Ermittlungen ohne Grund eingestellt.

2015: Die neu gegründete Abteilung ...

1995: Im Leonhardsviertel, dem Stuttgarter Rotlichtviertel, wird ein Bankierssohn erschossen aufgefunden. Nach kurzer Zeit werden die Ermittlungen ohne Grund eingestellt.

2015: Die neu gegründete Abteilung TOM des LKA Stuttgart nimmt sich des Falles erneut an. Chefin Marga Kronthaler und ihr Assistent Sebastian Franck kommen bei ihren Ermittlungen mit Kunstdiebstahl, Geldwäsche und Geheimdiensten in Berührung. Und auch ihnen wird es schwer gemacht, den Täter zu überführen. Doch sie ermitteln weiter und begeben sich in höchsten Kreisen der Politik auf dünnes Eis....

Auch das neue Ermittlerteam, das Thilo Scheurer geschaffen hat, ist unheimlich sympathisch. Die Charaktere sind einfach einzigartig. Vor allem der selbstherrliche Sebastian hat es mir angetan. Trotz seiner Eigenarten ist auch er ein Sympathieträger. So unterschiedlich die Charaktere sind - sie funktionieren zusammen unheimlich gut und ergänzen sich. Es ist unheimlich schön zu verfolgen, wie dies zusammengewürfelte Team im Laufe der Handlung zusammenwächst und zusammenhält. Thilo Scheurer hat es auch hier mit seinem grandiosen Schreibstil geschafft, mich an das Buch, die Handlung und die Charaktere zu fesseln. Was besonders schön ist, jedenfalls meiner Meinung nach, sind die kurzen Kapitel. So kann man immer mal zwischendurch weiterlesen - denn man kann gar nicht lange ohne dies tolle Buch sein. Man muß ständig wissen, wie es weitergeht. Der Spannungsbogen ist bereits mit dem Prolog sehr hoch, denn man fragt sich, wer das Opfer war und warum. Während der Handlung wird man immer wieder auf falsche Fährten gelockt, ist davon überzeugt die Lösung zu kennen und - liegt falsch. Mit dem wahren Ende rechnet wohl niemand....

Das Stuttgarter Team braucht sich in keinster Weise hinter den Rottweiler Ermittlern verstecken. Ich hoffe sehr, daß beide Serien fortgeführt werden.