Das Fräulein vom Amt
Fräulein vom Amt – Der Tote im KurhausIch muß sagen, dass dies ein sehr interessantes Buch ist und uns in das Jahr 1924 nach Baden Baden führt, Das Kaiserreich gibt es nicht mehr, der erste Weltkrieg ist auch schon ein paar Jahre her, das ...
Ich muß sagen, dass dies ein sehr interessantes Buch ist und uns in das Jahr 1924 nach Baden Baden führt, Das Kaiserreich gibt es nicht mehr, der erste Weltkrieg ist auch schon ein paar Jahre her, das dritte Reich ist im Anmarsch und die ersten Juden werden schikaniert. In Baden Baden wird gerade im Kurhaus Aida aufgeführt, es sind die ägyptischen Wochen und Alma mir ihrer Freundin Emmi sind auch anwesend. Am nächsten Tag ist der große Ball, der unter dem Thema Nil steht. Emmi bandelt mit dem Tenor Josef Wittlich an, während ihr Freund August dies eifersüchtig überwacht. Dann wird Wittlich tot aufgefunden, erschlagen mit einem Artefakt. Natürlich wird sofort August verdächtigt und Emmi ruft Alma zur Hilfe. Diese beginnt nun ihrerseits mit den Ermittlungen. Dabei trifft sie wieder auf Ludwig, Kommissar bei der Polizei, der ihr Freund war und mit ihm hatte sie deswegen Schluß gemacht, weil man als verheiratete Frau nicht mehr arbeiten darf. Alma ist ein Telefonfräulein bei der Post, der Beruf macht ihr Spaß und sie übt ihn mit viel Hingabe aus. Ludwig liebt sie aber noch immer. Und dann erfährt Alma, dass sich das Ensemble teilweise schon aus Ägypten kennt, dort schon bei den Ausgrabungen waren. Es sind einige Verdächtige und auch Alma wird verfolgt. Und man kommt nicht umhin, dass die Ausgrabungen und Ägypten an sich etwas mit dem Mord zu tun haben. Mir hat das Buch mehr als gefallen, zumal man auch die damaligen Zeit näher erklärt bekommt. Die ersten Anzeichen der Emanzipation sind zu spüren. Almas Mutter macht Turnübungen, was ja eigentlich nicht züchtig war. Die Droschken werden weniger, es fährt nun eine Straßenbahn und Emmi hat mit Alma zusammen eine eigene Wohnung. Ich fand die Lektüre sehr informativ und auch das Thema Ägypten war sehr aufschlußreich. Vom kriminalistischen her hat uns das Autorenduo ganz gekonnt auf eine falsche Spur gesetzt und als dann am Ende der Mörder entlarvt wurde, war ich total perplex. Das Cover finde ich sehr gut gewählt. Es zeigt ein sehr schönes junges Fräulein im Stil der damaligen Zeit und die Schrift ist in glänzendem Türkis hervorgehoben und ähnelt sehr dem ersten Band. Ein wunderbares Remake an vergangene Zeiten.