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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.02.2023

Lost Places

Atlas der vergessenen Orte
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Travis Elborough hat in diesem „Atlas der vergessenen Orte“ allerlei Spannendes zusammengetragen von dem ich zumindest so nicht wusste. Klar, sind auch Orte dabei, die bekannt sind. Sicherlich sind das ...

Travis Elborough hat in diesem „Atlas der vergessenen Orte“ allerlei Spannendes zusammengetragen von dem ich zumindest so nicht wusste. Klar, sind auch Orte dabei, die bekannt sind. Sicherlich sind das auch für jeden andere. Mir war beispielsweise das Pockenkrankenhaus auf Roosevelt Island bekannt, weil ich schon dort war. Dafür kannte ich Wünsdorf in Deutschland nicht. Das ist ein Ort der hier auftaucht in der Kategorie `Unklare Situationen` mit spannenden Bildern. Jedes einzelne Portrait faszinierend und spannend, ich kann es nicht anders sagen!
Aber ich hege auch eine besondere Liebe zur Geografie und zu ungewöhnlichen Orten. Das Buch enthält auch großartige Karten von Martin Brown. Die Fotografien mit den tollen Lagekarten macht es in Kombination mit den Texten zu einer gelungene Übersicht.
Die „geheimen“ Orte sind in verschiedene Kategorien eingeteilt: Leer stehende Bauwerke, Unklare Situationen, verfallene Reiseziele, Endstationen und ausgediente Einrichtungen. Die beiden schicken uns mit Karten und Bildern rund um den Globus.
Fazit: Ein tolles Buch für alle, die gerne die Welt auf ungewöhnliche Weise entdecken!

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Veröffentlicht am 05.02.2023

Mitdenken ist IMMER gut!

Nur über meine Leiche
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Bildlich hatte ich beim Lesen Berlin-Kreuzberg vor Augen. Eine multikulturelle Gegend, die ihr eigenes Ding macht und sich nicht von anderen sagen lassen was gerade cool oder hip ist. Der Fokus ist deutlich ...

Bildlich hatte ich beim Lesen Berlin-Kreuzberg vor Augen. Eine multikulturelle Gegend, die ihr eigenes Ding macht und sich nicht von anderen sagen lassen was gerade cool oder hip ist. Der Fokus ist deutlich auf Konsumkritik und Gemeinschaft. Auch regt das Buch auf seine Art an, dass hinterfragen und selbst denken immer die bessere Wahl ist.
Im Mittelpunkt steht Lila, die bei ihrer Friseur-Salonbetreibenden Oma aufwächst. Das Viertel und auch der Landen wird massiv von den „Pinken“ angegangen, ein Megakonzern, der versucht eine Monopolstellung beim Verkauf von allem zu gelangen und auch einen ganz bestimmten Lifestyle vermarkten, dem viele hirnlos nacheifern. Natürlich geht es rabiat zu eines Tages ist Oma weg und Lila muss sich mit ihren Freunden alleine dem Angriff der Pinken stellen!
Im Grunde werden durch die "Pinken" aber auch spannenderweise Strukturen wie Stasi und Naziverbindungen deutlich, wenn es um Macht und Aushorchen und unter Druck setzen geht. Genauso wird "Germany's next top model" so richtig schön durch den Kakao gezogen wird. Eine gute Lektüre, die uns zeigt, dass wahre Freundschaft statt Follower zählen und ein positiver Umgang auch ohne Geld glücklich macht!
Wir fanden es lustig und lehrreich zugleich, spricht aber sicherlich mehr Mädchen an und ist aus meiner Sicht eine gute Lektüre ab Klasse 5, frühstens ab 10 Jahren! Oder auch zum Vorlesen und gemeinsam besprechen geeignet.

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Veröffentlicht am 05.02.2023

Alles regelt sich

Die Geschmeidigen
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»Es ist deutlich schwieriger, Haltung zu haben, als zu moralisieren« (S 225)
Selten habe ich so ein inhaltstarkes gutgeschriebenes Sachbuch gelesen, dass den Nerv der aktuellen politischen Situation im ...

»Es ist deutlich schwieriger, Haltung zu haben, als zu moralisieren« (S 225)
Selten habe ich so ein inhaltstarkes gutgeschriebenes Sachbuch gelesen, dass den Nerv der aktuellen politischen Situation im gegenwärtigen Deutschland so gut einfängt. Nora Bossong hat in „Die Geschmeidigen – Meine Generation und der neue Ernst des Lebens“, die Generation geboren 1975 bis 1985 portraitiert. Vor allem ist das Buch eine sehr politische Analyse der Lage und beleuchtet vor allem die Führungsqualität dieser (auch meiner!) Generation. Eine Generation geprägt vom Pragmatismus Angela Merkels und wenig polarisierend.
“Der Glaube, man selbst habe die Wahrheit gepachtet, ist eine Art der Selbstverführung und wird heikel, wenn man sich nicht mehr ins Verhältnis zu den anderen setzen kann. Dann wird es dogmatisch, manchmal sogar fanatisch.” (S 127)

Im Grunde sind wir diejenigen, die Helfen können unsere Demokratie zu stabilisieren und zu vermitteln, denn wir sind noch kompromissbereit, das Lager vor uns schon verkrustet und das Lager nach uns verhärtet. Weniger radikal als die 68er und die Social Justice Worrier nach uns. Wir, die Geschmeidigen, sind die einzige Generation, die weder digital natives („die Jungen) noch digital immigrants (die „Alten“) sind.
Das Buch hat so viele gute Stellen über die sich sprechen ließen, ich könnte fast jeden Satz anstreichen. Es läd so gut zum reflektieren ein und verbindet verschiedenste Gedankengänge auf eine neue Weise, aus einem Blickwinkel, der mir teilweise neu war und damit sehr bereichernd.

„Zwar gibt es auch neue gemäßigte Lager wie die paneuropäische Bewegung Volt, doch insgesamt wächst die Ambiguitätsintoleranz: Man bezieht sich links wie rechts wieder stärker auf einen Wahrheitsanspruch, der keine Kompromisse kennt.“ (S 197)

Fazit: Ihr Lieben Banker:inne, Lehrer:innen, Marketinspezialist:innen haben wir, die Geschmeidigen, zu viel selbst optimiert und die blinden Flecken sind gewachsen auf unserer gesellschaftlichen Landkarte? Für ein erhalt unserer Demokratie sind wie alle gefordert und das aktiv!

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Veröffentlicht am 04.02.2023

Morgen ist ein neuer Tag

Die Sehnsucht nach Licht
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‚Morgen ist ein neuer Tag‘ so lautet das Motto der Familie Steiner, die im Erzgebirge ansässig ist und allesamt im Bergbau tätig sind. Das Schlematal hat seine ganz besondere Geschichte und Kati Naumann ...

‚Morgen ist ein neuer Tag‘ so lautet das Motto der Familie Steiner, die im Erzgebirge ansässig ist und allesamt im Bergbau tätig sind. Das Schlematal hat seine ganz besondere Geschichte und Kati Naumann schaffte es wunderbar die Familiengeschichte über mehrere Generationen mit der Geschichte des Ortes zu einer Melange zusammenzubringen. Es beginnt im Jahr 1908, wir lernen die Familie Steiner kennen sowie das Mettier des Bergbaus. Die Autorin muss wahnsinnig viel recherchiert haben, denn das was über den Beruf und den Ort im Roman verarbeitet wird enthält Fachbegriff und Terminologien, die ich vorher noch nie hörte. Spannend ist es wie diese tiefe Verbundenheit zur Region und zum Bergbau besteht. Es folgen beide Weltkriege und die Geschichte zieht sich über die russische Betreiberzeit bis zu seiner Schließung 1991. Alle Perioden mit ihren Schattenseiten sehr gut portraitiert.
Kati Naumann macht die Vergangenheit erlebbar und sehr plastisch. Mir hat die Geschichte um die Familie Steiner gebettet in dieses sehr spezielle Umfeld gut gefallen. Leicht lesbar und wieder viel gelernt!

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Miss Panda wird zu Mary Poppins

Ein Panda zieht ein
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Es gab da diesen Panda im Zoo von Edinburgh, dessen großes Vorbild Mary Poppins war. Diese Pandadame namens Pudding war DIE Attraktion im Zoo und war täglich sehr zufrieden mit den vielen Besuchern und ...

Es gab da diesen Panda im Zoo von Edinburgh, dessen großes Vorbild Mary Poppins war. Diese Pandadame namens Pudding war DIE Attraktion im Zoo und war täglich sehr zufrieden mit den vielen Besuchern und beglückte sie alle mit einer guten Show. Doch dann sollte die Pandadame zurück nach China verschifft werden und sie bückst kurzer Hand aus und half Cal! Denn Cal hatte zum Geburtstag diese Pandadame adoptiert – also eigentlich sein Vater – und nun kam sie ihm zur Hilfe wie eben Mary Poppins, denn in Cals Familie war einiges im Argen.
Was für ein niedliches Kinderbuch, dass die Britin Sarah Horne geschrieben hat und von Catrin Frischer großartig übersetzt wurde. Hier kommen runde Charaktere vor, solche die man lieben lernt, solche die man fürchten mag und solche die einen traurig machen und über allem liegt ein britischer Humor und ein Augenmerkt auf Manieren – very british.
Aber was es vor allem ist: niedlich und echt eine nette Geschichte. Reichlich bebildert auch von Sarah Horne in Schwarz-Weiß ist es ein super schönes Kinderbuch für die Grundschulzeit. Vorgelesen werden kann es schon ab 5 Jahren. Zum Selbstlesen empfehle ich den Beginn der 3. Klasse vom durchschnittlichen Leseniveau.
Fazit: ‚Ein Panda zieht ein‘ hat und überzeugt!

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