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Veröffentlicht am 06.02.2023

Inhalt wichtig, Umsetzung nicht mein Ding

Zwischen Welten
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Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: Luchterhand (25. Januar 2023)
ISBN-13: 978-3630877419
Preis: 24,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Inhalt wichtig, Umsetzung nicht mein Ding

Inhalt:
Vor ...

Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: Luchterhand (25. Januar 2023)
ISBN-13: 978-3630877419
Preis: 24,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Inhalt wichtig, Umsetzung nicht mein Ding

Inhalt:
Vor zwanzig Jahren studierten Stefan und Theresa in Münster Germanistik, bevor sich ihre Wege trennten. Theresa brach das Studium ab, um den väterlichen Bauernhof in Brandenburg weiterzuführen. Stefan ist mittlerweile stellvertretender Chefredakteur bei Deutschlands bedeutendster Wochenzeitung Der Bote. Als die beiden sich zufällig in Hamburg treffen, ist das nicht positiv. Trotzdem wollen sie per WhatsApp und E-Mail in Kontakt bleiben …

Meine Meinung:
Immer wieder kommt ein Brief- oder E-Mail-Roman auf den Markt. Und normalerweise habe ich damit auch überhaupt keine Probleme. Bisher fand ich das Format immer passend zur jeweiligen Handlung. Bei „Zwischen Welten“ war das leider nicht so. Hier fand ich das Format nicht glaubwürdig.

Theresa und Stefan sind beruflich sehr, sehr stark eingespannt, schreiben sich aber sehr häufig seitenlange E-Mails, in denen wichtige Themen angerissen, aber nicht ausreichend vertieft werden. Auf die Lesenden warten lange Monologe mit einer Aneinanderreihung von Schlagwörtern, plakative Aussagen und Selbstzerfleischung oder auch Beleidigungen des Gegenübers. Dabei gehen die Protas oft überhaupt nicht aufeinander ein, sondern reden aneinander vorbei. Jeder erzählt von sich und seinen aktuellen Problemen. Neben den E-Mails verschicken sie auch immer wieder WhatsApp-Nachrichten, die meist aber belanglos sind und deren Inhalt oft nur ein „Warum meldest du dich nicht?“ ist.

Ich fand den Roman sehr anstrengend zu lesen, fühlte mich von den klischeebeladenen Monologen überhaupt nicht angesprochen, sodass vieles von dem eigentlich wichtigen Inhalt (Klimakatastrophe, Krieg in der Ukraine, Landwirtschaftspolitik und vieles mehr) an mir abprallte, was sicher nicht im Sinne der Autorin/des Autors war.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 05.02.2023

Leider nur mittelprächtig

Ballaststoff
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Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Gmeiner-Verlag (7. Februar 2011)
ISBN-13: 978-3839211120
Preis: 14,00 €
auch als E-Book erhältlich

Leider nur mittelprächtig

Inhalt:
Mitten in einem Turnier wird auf dem ...

Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Gmeiner-Verlag (7. Februar 2011)
ISBN-13: 978-3839211120
Preis: 14,00 €
auch als E-Book erhältlich

Leider nur mittelprächtig

Inhalt:
Mitten in einem Turnier wird auf dem Golfplatz eine Leiche gefunden. Der Tote hatte es sich mit einigen Mitmenschen verscherzt. Aber waren seine Taten wirklich so schlimm, dass man ihm dafür den Tod wünschen würde`

Meine Meinung:
Ich muss zugeben, dass dies der erste Krimi von Ella Danz ist, den ich gelesen habe. Vielleicht hätte er mir besser gefallen, wenn ich vom Anfang der Reihe an mit Kommissar Angermüller ermittelt und sein Privatleben verfolgt hätte. Immerhin ist dies schon der 6. Band. So aber wurde ich mit dem Kommissar, aber auch mit sämtlichen anderen Beteiligten nicht wirklich warm.

Die Ermittlungen im Todesfall laufen sehr schleppend ab und nehmen für meinen Geschmack zu wenig Raum ein. Dafür spielt das relativ durchschnittliche Privatleben Angermüllers eine große Rolle. So verwundert es dann schließlich auch nicht, dass der Fall sich im Endeffekt von selbst löst.

Am besten hat mir noch der hin und wieder in feinen Prisen eingestreute Humor gefallen sowie die Rezepte im Anhang. Da ist so manches Schmankerl dabei ;)

★★★☆☆

Veröffentlicht am 02.02.2023

Ein sehr behäbiger Krimi, aber amüsant

Auferstehung der Toten
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Taschenbuch: 160 Seiten
Verlag: Rowohlt, Neuausgabe (1. August 2000)
ISBN-13: 978-3499228315
Preis: 12,00 €

Ein sehr behäbiger Krimi, aber amüsant

Inhalt:
Mitten in einem österreichischen Skigebiet, ...

Taschenbuch: 160 Seiten
Verlag: Rowohlt, Neuausgabe (1. August 2000)
ISBN-13: 978-3499228315
Preis: 12,00 €

Ein sehr behäbiger Krimi, aber amüsant

Inhalt:
Mitten in einem österreichischen Skigebiet, nämlich in Zell, werden an einem Dezembermorgen die tiefgefrorenen Leichen zweier Amerikaner entdeckt. Die Kripo rückt an, um den Fall zu klären, muss aber unverrichteter Dinge wieder abziehen. Simon Brenner, zunächst Polizist, dann Privatdetektiv, nimmt schließlich die Ermittlungen wieder auf.

Meine Meinung:
Dies ist der 1. Band der Krimi-Reihe um den Privatdetektiv Simon Brenner. Ich bin froh, dass ich schon zwei Bücher von Wolf Haas kenne, nämlich „Silentium!“ und „Brennerova“, die ich beide weitaus soannender fand als „Auferstehung der Toten“. Hätte ich tatsächlich mit Band 1 angefangen, hätte ich die Reihe womöglich nicht weitergelesen. Aber so bleibe ich auf jeden Fall dran, denn diese Krimis sind schon etwas Besonderes. Jetzt nicht unbedingt wegen den Kriminalfällen, sondern wegen dem Brenner, der ein ziemlich origineller Mitmensch ist. Und dann natürlich der Schreibstil vom Wolf Haas. Man kriegt die ganze Geschichte wie von einem guten Bekannten erzählt. Dabei wird man immer wieder persönlich angesprochen und dabei natürlich geduzt. Die Sätze sind in aller Regel auch nicht ganz astrein gebildet. Da fehlt oftmals ein Wort oder ein ganzer Halbsatz oder ein angefangener Gedanke läuft einfach ins Leere. Es ist halt wie ins Unreine gesprochen. Mir hat das gefallen, ich fand es witzig, aber das ist natürlich Geschmacksache.

Man sollte auf jeden Fall die Besonderheiten der Sprache und des Wesens der Österreicher mögen, sonst wird man sich mit dieser Erzählweise schwertun und keinen Gefallen an dem Buch daran finden.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 22.12.2022

"mich überkommt eine große Lustlosigkeit"

Die Mauersegler
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Gebundene Ausgabe: 832 Seiten
Verlag: Rowohlt (13. September 2022)
ISBN-13: 978-3498003036
Originaltitel: Los vencejos
Übersetzung: Willi Zurbrüggen
Preis: 28,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

„mich ...

Gebundene Ausgabe: 832 Seiten
Verlag: Rowohlt (13. September 2022)
ISBN-13: 978-3498003036
Originaltitel: Los vencejos
Übersetzung: Willi Zurbrüggen
Preis: 28,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

„mich überkommt eine große Lustlosigkeit“

Inhalt:
Toni, 54 Jahre alt, Philosophielehrer an einem Madrider Gymnasium, geschieden, ein Sohn, lebensmüde, beschließt, sich in genau 365 Tagen umzubringen. Bis dahin will er seine Angelegenheiten ordnen und vielleicht herausfinden, warum er eigentlich nicht mehr leben will.

Meine Meinung:
Die Idee zu diesem Roman ist einfach klasse, die Umsetzung eigentlich auch. Dafür ist das Buch inhaltlich umso Haare sträubender.

Das Buch ist unterteilt in 12 Monate von August bis Juli, die einzelnen Monate beinhalten so viele Kapitel wie der jeweilige Monat Tage hat. Es ist eine Art Tagebuch, in dem Toni Aktuelles und Vergangenes reflektiert. Dabei drückt er sich gewählt, aber nicht überkandidelt aus, was das Lesen recht angenehm macht. Es geht um alltägliche Dinge, Politik, Religion, aber auch um Liebe, Hass und Freundschaft. Toni berichtet von Ereignissen in seiner Familie oder der seiner Eltern, er zeichnet seine Gedanken zu philosophischen und anderen Themen auf. Der Protagonist springt dabei wild in den Zeiten durcheinander, was ich recht mühsam fand, denn es dauerte immer einige Sätze, bis ich erkannte, wann die beschriebene Szene gerade stattgefunden hat.

Der Anfang des Buches hat mich noch begeistert, ich konnte vieles nachvollziehen, da ich Ähnliches selbst schon erlebt habe. Doch dann wird es immer abgedrehter und derber. Toni wird mir dabei leider nicht sympathischer. Er ist ein Mann, mit dem ich mich in real life nicht freiwillig abgeben würde. Er behandelt seine Mitmenschen von oben herab und zieht über alle her. Frauen teilt er ein in schöne, mit denen er gerne schlafen würde, und hässliche, denen er aus dem Weg geht. Seinen Bruder hasst er eh und sein Sohn ist geistig minderbemittelt. Das einzige Wesen, für das Toni etwas zu empfinden scheint, ist seine Hündin Pepa, und selbst diese Beziehung hat ihre wunden Stellen.

Mehrmals musste ich mich zum Weiterlesen zwingen. Zuweilen ziehen sich die Seiten wie Kaugummi, dann wird es wieder ganz interessant und fesselnd. Abstoßende Szenen sind so geschickt eingefügt, dass man einfach voyeuristisch zusehen muss und sich nicht abwenden kann, obwohl man das am liebsten täte. Als es auf S. 620 heißt: „mich überkommt eine große Lustlosigkeit“, wurde auch ich sofort von einer solchen erfasst. Allein, dass ich bereits drei Viertel des Romans hinter mir hatte und somit nur noch ein Viertel vor mir, ließ mich bis zum Ende durchhalten.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 07.12.2022

Nicht schlecht, aber ...

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Broschiert: 464 Seiten
Verlag: FISCHER Scherz (16. November 2022)
ISBN-13: 978-3651001169
Originaltitel: Ett Gott Nytt År
Übersetzung: Maria Poets
Preis. 16,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Nicht ...

Broschiert: 464 Seiten
Verlag: FISCHER Scherz (16. November 2022)
ISBN-13: 978-3651001169
Originaltitel: Ett Gott Nytt År
Übersetzung: Maria Poets
Preis. 16,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Nicht schlecht, aber …

Inhalt:
Silvester 2018. Die Freundinnen Nina, Lollo und Malena treffen sich mit ihren Familien im Haus von Lollo, um gemeinsam das neue Jahr zu begrüßen. Unterdessen veranstalten die siebzehnjährigen Töchter von Nina und Lollo in Ninas Haus ihre eigene Party. Am nächsten Tag ist Jennifer, Lollos Tochter, spurlos verschwunden.

Meine Meinung:
Mich konnte dieser Roman leider nicht so begeistern wie viele andere. Zwar musste ich mich nicht zum Weiterlesen zwingen, aber wirklich gefesselt war ich nicht.

Was sich nach der Inhaltsbeschreibung nach Krimi oder Thriller anhört, ist eher ein Familiendrama. Dafür war es mir dann aber nicht tiefgründig genug, sondern zielte eher auf Spannung ab, die jedoch nicht da war. Es werden im Verlauf des Buches einige Geheimnisse gelüftet, der Großteil davon allerdings erst im letzten Viertel. Davor dümpelt die Handlung ein wenig vor sich hin. Leider war mein Interesse dann schon ziemlich erloschen, als es dann endlich richtig losging mit der Spannung.

Sehr gut haben mir die Perspektivwechsel gefallen. Es wird aus der Sicht von Nina, Ninas Ehemann Fredrik und Lollo erzählt. Die Kapitel sind dabei klar zugeordnet.

In den ersten drei Vierteln des Buches gingen mir aber alle drei Protas ziemlich auf die Nerven. Sie wirken zum Teil oberflächlich, egoistisch und jämmerlich. Ständig geht es um „Ach, hätte ich nur …“ , „Was soll ich nur …“, „Ich tue mir ja so leid …“ Das hat mich einfach nicht gereizt. Und da konnte auch das wirklich sehr gut gelungene letzte Viertel das Ruder nicht mehr herumreißen.

★★★☆☆