Ein kurzweiliger Auftakt
A Night of Promises and Blood„Sie lief durch das Museum, als hätte sie Farben in den Venen und Pinselstriche auf der Haut.“ (S. 272)
Auf diese Geschichte war ich seit der Ankündigung neugierig. Nicht nur war die Aufmachung einfach ...
„Sie lief durch das Museum, als hätte sie Farben in den Venen und Pinselstriche auf der Haut.“ (S. 272)
Auf diese Geschichte war ich seit der Ankündigung neugierig. Nicht nur war die Aufmachung einfach traumhaft, sondern auch der Inhalt sprach mich an. Nach Beenden des Buches kann ich diese Geschichte an diejenigen weiterempfehlen, die auf der Suche nach einer schnell zu lesenden und lockeren Romantasy-Geschichte für verregnete Tage sind.
Das Cover: Düster, ein wenig verspielt und geheimnisvoll. Auch die Farbpalette, die sich aus dem Dunkelblau und den Magentatönen zusammensetzt ist angenehm und ästhetisch ansprechend ausgewählt.
Die Handlung: Die Schwestern Winnie und Jo leben zusammen in New York. Doch Winnie ist nicht nur zum Studieren hingezogen, sondern versucht nebenbei herauszufinden, warum ihr Vater sie vor vielen Jahren wortlos verließ. Gleichzeitig steigen ihre Sorgen um ihre Schwester, nachdem sie sich mit der Nachbarin Jo angefreundet hat, die Winnie mit ihrer mysteriösen Art misstrauisch macht. Tatsächlich ist diese nicht nur berechtigt, sondern ihr Geheimnis könnte die beiden in große Gefahr bringen.
Meine Meinung: „A Night of Promises and Blood“ ist eine locker, fluffige Geschichte, die durch ihren flüssigen Schreibstil die Lesenden durch die Geschichte zieht. Zeitgleich schafft es die Autorin, dass Lesende bei der im Zentrum stehenden Liebesgeschichte mitfiebern, die durch Authentizität und Kommunikation punkten kann. Dennoch musste ich im Fortgang der Geschichte feststellen, dass es sich beim Auftakt um eine sehr lange Einleitung in die Welt handelte. Es gab keinen ersichtlichen Spannungsbogen und als am Ende Dynamik aufkam, wurde diese direkt mit einem Cliffhanger beendet. Mir fehlte teilweise die Energie in der Geschichte, die zum Weiterlesen animierte, da durch das gleichbleibende Tempo (abseits der letzten 10%) die Geschichte nicht ihr volles Potenzial entfalten konnte. Ebenso waren mir manche Wendungen zum Ende hin zu konstruiert und schnell abgehandelt – da hätte ich mir beim Finale mehr Entspannung gewünscht, damit der Schluss runder wird und nicht einfach abrupt endet. Dennoch bin ich gespannt auf den weiteren Verlauf der Geschichte und werde den Folgeband im Hinterkopf behalten.
Die Charaktere: Anne Pätzold hat den Schwerpunkt ihrer Geschichte auf die Charaktere gesetzt. Innerhalb der Geschichte hatte man viele Möglichkeiten intensive Einblicke in ihren Alltag zu bekommen und viele Dialoge mitzuverfolgen. Jo und Winnie haben mir als Protagonistinnen gut gefallen, dennoch habe ich manchmal das Gefühl, dass sie beide nicht viele Facetten aufwiesen, obwohl man so viel Zeit mit ihnen verbrachte. Außerdem muss ich sagen, dass mir das Leseerlebnis aus Jos Sicht noch mehr zusagte, als bei Winnie. Sasha, Winnies jüngere Schwester konnte mich auch überzeugen, nur hätte ich mir gewünscht, dass man manchmal noch mehr von ihr erfahren hätte. Aber vielleicht geschieht das im zweiten Band.
Fazit: Vielleicht hatte ich mir mehr Spannung, mehr Atmosphäre und Intrigen gewünscht, aber diese Geschichte ist eher für Lesende geeignet, die eine ruhige und lockere Romantasygeschichte erleben möchten. Ich vergebe hier 3/5 Sternen und bin neugierig auf den Fortgang der Dilogie!