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Veröffentlicht am 06.02.2023

Der Riss

Der Riss
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Ein Thriller, der im ewigen Eis in der Antarktis spielt. Vulkanologin Antonia wurde ausgesucht, auf der Station Neumayr in der Antarktis zu forschen, ob die neu entdeckten fast 100 Vulkane bald aktiv werden ...

Ein Thriller, der im ewigen Eis in der Antarktis spielt. Vulkanologin Antonia wurde ausgesucht, auf der Station Neumayr in der Antarktis zu forschen, ob die neu entdeckten fast 100 Vulkane bald aktiv werden könnten, denn deren Ausbruch hätte unwahrscheinliche Folgen für die ganze Menschheit. Sie hat aber zugleich ein anderes Ziel vor Augen. Ihr Bruder Emilio und ein anderer Wissenschaftler sind seit ein paar Wochen in ewigen Eis verschollen. Niemand gibt ihnen eine Überlebenschance, außer Antonia, denn sie meint zu wissen, wo ihr Bruder sich befindet, denn um die Kindheit der Geschwister wird ein großes Geheimnis gemacht. Mit einem australischen Piloten macht sie sich auf der Suche nach ihrem Bruder. Doch dann machen sie und Arlo eine außergewöhnliche Entdeckung. Als Touristen getarnte Männer machen Bohrungen im ewigen Eis, was die Verschiebung von den Eisplatten zur Folge haben kann und die ganze Welt in Gefahr bringt. Antonia läßt sich nicht unterkriegen und eine abenteuerliche Reise in die Tiefe der Antarktis beginnt und nur einem Wunder und das beherzte Eingreifen von ihren Kollegen rettet ihr das Leben. Ein wissenschaftlicher Thriller, der in der Kälte der Antarktis spielt und für mich mehr als spannend war. Das Leben in der Kälte und die unmenschlichen Bedingungen werden hier geschildert, das Leben in der Enge führt zu Streitigkeiten untereinander und zu einem Lagerkoller. Und irgend jemand aus dem wissenschaftlichen Team arbeitet eng mit dem Ausbeutern zusammen. Was alles überaus interessant beginnt, steigert sich im Laufe der Zeit mit viel Action zu einem Buch ala Indiana Jones und dergleichen. Wunden werden wie von Zauberhand geheilt, es werden halsbrecherische Fahrten mit dem Schneemobil unternommen, Wildwestknallerei und so manchen technische Defekte werden im nu behoben, Ich muß sagen, hier ist mir zu viel Mystik und Zauberei am Werk. Das Buch nennt sich Wissenschaftsthriller, ich würde es eher unter Dystopie suchen. Der Autor versteht es, den Spannungsbogen sehr hoch zu halten, seine Sprache ist ohne Schnörksel gut zu verstehen, kurz und korrekt. Eben ein Wissenschaftsjournalist. Nur hat er sich bei diesem Buch zu sehr an Abenteuerbücher orientiert, was ich von ihm nicht erwartet hätte. Ganz besonders möchte ich das Nachwort hervorheben. Hier meldet sich endlich der Wissenschaftler zu Wort und erklärt uns wirklich detailliert den weißen Fleck auf der Weltkarte. Durch diese paar Seiten habe ich so einiges über dje Eiswüste, die Rohstoffe, die Flora und Fauna und die Entstehung an sich erfahren. Das hat mich dann wieder für den "Karl May" entschädigt. Das schwarz-weiße Cover mit dem Eis paßt hervorragend zu dem Buch.

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  • Handlung
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  • Spannung
Veröffentlicht am 08.01.2023

Mary de Rachewilz

Mary de Rachewiltz – Auf der Seite meines Vaters Ezra Pound
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Ein nicht ganz leicht zu lesendes Buch, das uns hier dargeboten wird. Die inzwischen fast 100jährige Mary erzählt über ihren Vater Ezra Pound. Bisher war mir von diesem Künstler nicht allzu viel bekannt. ...

Ein nicht ganz leicht zu lesendes Buch, das uns hier dargeboten wird. Die inzwischen fast 100jährige Mary erzählt über ihren Vater Ezra Pound. Bisher war mir von diesem Künstler nicht allzu viel bekannt. Doch nach der Lektüre des Buches habe ich mich dann noch genauer damit befaßt. Mary ist die uneheliche Tochter von Pound und einer Geigerin. Sie wurde gleich nach der Geburt zu einer Bauernfamilie gegeben, die sie groß zogen. Jedoch in späteren Jahren hatte Mary ein intensives Verhältnis zu ihren Eltern. Sie erzählt uns von den Begegnungen in Italien, mit anderen Künstlern, wie ihre Eltern in den Tag hineinlebten, das Geld manchmal knapp war, vom Krieg, der Gefangenschaft ihres Vaters und von den Werken, die er in dieser Zeit schrieb. Die Spurensuche führt uns durch ganz Italien, die Eltern wechselten oftmals ihre Wohnorte, es werden Zeitzeugen gehört. Jedoch sind die Kapitel nicht chronologisch, sondern manchmal sehr sprunghaft geschrieben. Mary heiratet dann später Boris, von dem sie zwei Kinder bekommt und sie erwerben die alte Burg Brunnenberg, die Mary verstand, wieder einigermaßen bewohnbar zu machen. In späteren Jahren war Brunnenberg der Zufluchtsort der Eltern und auch anderer Künstler. Die alte Dame kann sich noch gut an verschiedene Begebenheiten erinnern und erzählt dies sehr interessant und glaubhaft. Das Buch ist mit wunderbaren Fotos versehen, fast erscheint es mit wie ein kostbarer Bildband. Die Titelseite des Buches ziert Mary de Rachewilz in all ihrer Eleganz und Anmut.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 02.01.2023

Der letzte Tanz der Debütantin

Der letzte Tanz der Debütantin
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Man schreibt das Jahr 1958 und es ist das letzte Ma, dass die Debütantinnen bei der Queen vorstellig werden dürfen. Auch Lily macht auf Drängen ihrer Mutter und Großmutter dieses Debütentenjahr mit und ...

Man schreibt das Jahr 1958 und es ist das letzte Ma, dass die Debütantinnen bei der Queen vorstellig werden dürfen. Auch Lily macht auf Drängen ihrer Mutter und Großmutter dieses Debütentenjahr mit und muß mit der Schule aufhören, obgleich sie ihre Schule weiterhin besucht hätte und um dann zu studieren. Die Töchter der besseren Gesellschaftsschicht werden alle Debütantinnen und die meisten finden dann ihren Ehemann auf den Bällen und gründen eine Familie. Lilys Mutter ist verwitwet und verarmt und die Großmutter unterstüttz die beiden, denn das hohe Ansehen möchte die Familie nicht verlieren. Und so wird von der Großmutter ein sehr hoher Betrag gesponsert, damit sich Lily die vielen Kleider, Schuhe, Frisörtermine, Bälle und Partys leisten kann. Sie findet hier neue Freundinnen, insbesondere Leana nimmt Lily sehr in Beschlag, aber bald merkt Lily, dass Leana nicht die richtige Freundin ist und sie findet Katherine und deren Clique. Bei einem der Bälle geschieht ein Unglück, doch die meisten Leute erschrecken zwar, feiern aber munter weiter. Und dann entdeckt Lily, dass mit ihrer Familie etwas nicht in Ordnung ist, als sie einen seltsamen Brief findet. Lily geht dieser Familienangelegenheit nach und die Partys sind für se Nebensache geworden. Am Anfang liest sich das Buch wie ein Mädchenroman, hier geht es nur um Kleider, Schönheit und Jungs. Was mir aber auffällt, ist der immense Alkoholkonsum sowohl bei den jungen Männern als auch bei den Frauen. Doch dann ab der Mitte hin nimmt das Buch Fahrt auf, es geschehen interessante Dinge und man liest sehr zügig, denn man will wissen, wie alles weitergeht. Die Autorin schreibt flüssig und hat eine ruhige und gleichmäßige Sprache. Was zuerst als eintönig und träge erscheint, bekommt dann wirklich Schliff und Pfiff. Insbesondere war ich schon erstaunt, dass es im Jahr 1958 diese Bälle noch gab und sich die Mädchen zur Schau stellten wie auf einem Heiratsmarkt. Ich dachte, dass das schon langsam der Anfang der modernen Zeit war und die Jugend sich nicht mehr so züchtig und in Rüschenkleider zum Tanz begibt. Langsam beginnt doch hier schon der RocknRoll. Durch das Buch habe ich viel über die sogenannte feine Gesellschaft erfahren, wie jeder mit seinen Bällen mehr protzen muß und die Mütter sich mit ihrem Schmuck übertrafen. Für mich gesagt, eine andere Welt, obgleich ich selbst 1956 geboren bin. Das Cover zeigt eine junge Frau in einer mondänen Robe, die sinnend aus dem Fenster schaut

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 13.11.2022

Vanessa, die scharfe Bauerstochter

Vanessa - Die scharfe Bauerstochter | Erotischer Roman
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Ein Buch, das lesenswert ist. Vanessa wächst in einem Bauernhof auf und muß neben der Schule tatkräftig mitarbeiten. Sie hat den Tiere immer wieder bei deren Treiben zugeschaut und kennt sich so einigermaßen ...

Ein Buch, das lesenswert ist. Vanessa wächst in einem Bauernhof auf und muß neben der Schule tatkräftig mitarbeiten. Sie hat den Tiere immer wieder bei deren Treiben zugeschaut und kennt sich so einigermaßen aus, was zwischen dne Geschlechtern geschieht. Sie entdeckt ihre eigene Sexualität und ihr gefällt es, sich nackt anzuschauen und zu zeigen. Der junge Anton nimmt ihr ihre Unschuld und sie merkt, dass auch Schmerzen ihr Lust bereiten. Sie provoziert gerne und bis es ihr Nachbar in den falschen Hals bekommt und die Sache fast aus dem Ruder läuft. Vanessas Vater ist ein sehr strenger, auf den Ruf seiner Tochter bedachter Mann. Die Autorin schreibt sehr flüssig, die verschiedenen sexuellen Handlungen beschreibt sie tabulos bis ins kleinste Detail und der Leser kann dabei sein Kopfkino spielen lassen. Zwar gefallen mir nicht alle Spielarten in dem Buch, aber im großen und ganzen ein gut gelungener Erotikroman. Auch das Cover mit dem Pärchen beim Austausch von Zärtlichkeiten ist gut gelungen.

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Veröffentlicht am 23.10.2022

Papamädchen

Papamädchen
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Ein sehr schwer zu lesendes, emotionales Buch. Schon das Cover hatte für mich eine aufwühlende Wirkung, es wirkt irgendwie beängstigend. Die Autorin wuchs in einem eher lieblosen Elternhaus auf, bis ihr ...

Ein sehr schwer zu lesendes, emotionales Buch. Schon das Cover hatte für mich eine aufwühlende Wirkung, es wirkt irgendwie beängstigend. Die Autorin wuchs in einem eher lieblosen Elternhaus auf, bis ihr Vater sie im Alter zwischen vier und zwölf Jahren mißbraucht hat. Es war keine Vergewaltigung an sich, die Protagonistin beschreibt es als "Papas spielende Hände". Rike machte das Abitur, studierte Jura, arbeitete als Anwältin, kam aber im großen und ganzen mit ihrem Leben nicht klar. Ihre Sicht auf Männer war krankhaft. Als sie sich in eine psychosomatische Klinik begab, wurde ihr von der Anwaltssozietät gekündigt. Sie begann mehrere Berufe, brach alle ab und lebte letztendlich von Sozialhilfe. Sie begab sich in jahrzehntelange Behandlungen, konnte sich aber von dem Inzest nicht lösen. Als sie dann von einem Mitpatienten in der Klinik eine Tochter bekam, hielt auch diese Beziehung nicht. Mit 60 Jahren heiratete sie dann einen Mann, der mit ihrer Krankheit klar kam und sie löste sich langsam von ihrer Psychose. Man spürt, dass das Buch aus einer inneren Verzweiflung und Zerrissenheit geschrieben wurde. Wenn man dann bedenkt, was der Vater mit seinen "spielenden Händen" angerichtet hat. Auch die Mutter half ihrer Tochter nicht, sondern schaute lieber darüber hinweg. Rike brauchte fast 50 Jahre, um sich einigermäßen von dem seelischen Trauma zu erholen. Ihre gesamte berufliche Laufbahn scheiterte, sie, als Akademikerin mußte mit ihrer Tochter von der Fürsorge leben. Ausdrucksstark sind die Bilder in dem Buch, die Rike während ihres Klinikaufenthalts gemalt hat. Man spürt beim Betrachten die Verzweiflung, den Schrei der Seele. Alles in allem war mir das Buch ein wenig zu lang, bisweilen gab es Wiederholungen und mir fällt auf, wie penetrant sich Rike an einen Mann gehängt hat, wenn er ihren Vorstellungen entsprach. Eine Lektüre, die noch lange in mir nachhallt und mir einiges zum Nachdenken gibt.

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