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Veröffentlicht am 09.05.2023

Emotionslos

Am Ende sterben wir sowieso (Todesboten #2)
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Am Ende sterben wir sowieso heißt es für Mateo und Rufus, die sich am 04. September noch nicht kennen und doch teilen sie einen Tag später das gleiche Schicksal. Die Todesboten haben ihnen mitgeteilt, ...

Am Ende sterben wir sowieso heißt es für Mateo und Rufus, die sich am 04. September noch nicht kennen und doch teilen sie einen Tag später das gleiche Schicksal. Die Todesboten haben ihnen mitgeteilt, dass ihr letzter Tag anbricht. Die beiden Todgeweihten lernen sich kennen und erleben einen gemeinsamen Tag.

Der Klappentext und die Grundidee des Buches empfand ich als sehr spannend, weswegen das Buch den Weg in den Einkaufswagen gefunden hat. Leider konnte mich der Inhalt nicht überzeugen. Bei zwei todgeweihten Jugendlichen ging ich von einem hochemotionalen Buch aus, mich konnte es jedoch emotional nicht packen. Den Protagonisten fehlte es an Tiefe, die Dialoge waren mir zu oberflächlich und das Grundgerüst war zu stark konstruiert. Auch die Idee der „Todesboten“ konnte sein großes Potenzial nicht ausschöpfen. Zudem war mir einer der beiden Jungs nicht sinnhaft gezeichnet, seine Verhaltensweise passt nicht in die Welt, in der er lebt.

Das Ende war vorhersehbar und genau da hätte ich mir nochmal einen ganz bestimmten Plottwist gewünscht, der das Konzept des „Todesboten“ hinterfragt und einem zum nachdenken anregen könnte. Der blieb leider aus und so konnte Am Ende sterben wir sowieso meine Erwartungen zu keinem Zeitpunkt erfüllen. Aspekte zum Nachdenken wurden mir zu oft eingeworfen, ohne dem ganzen einen Tiefgang zu verleihen und den Themen ihren (berechtigten) Platz zu geben. So wirkte es, als würde man lediglich so viele Dinge wie möglich ansprechen wollen. An dieser Stelle ist weniger manchmal mehr. So plätscherte das Buch nur vor sich hin und konnte keinerlei Spannung oder Emotionen aufbauen, am interessantesten waren dabei die Kapitel der Nebencharaktere.

Inhaltlich und sprachlich war mir das Buch zu flach gehalten, weswegen ich nicht mehr als 2* vergeben kann. Schade, denn die Grundidee finde ich weiterhin super, jedoch haperte es an der Umsetzung.

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Das Schiff nimmt Fahrt auf, die Geschichte nicht.

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
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Der Klappentext versprach eine urige Geschichte, die durch Atmosphäre und die Liebe zu Büchern ein tolles Leseerlebnis verspricht.
Allein anhand dessen, und was ich mir darunter vorgestellt hatte, wollte ...

Der Klappentext versprach eine urige Geschichte, die durch Atmosphäre und die Liebe zu Büchern ein tolles Leseerlebnis verspricht.
Allein anhand dessen, und was ich mir darunter vorgestellt hatte, wollte ich die Geschichte mögen, aber es kam anders…

Vorab, Das Bücherschiff des Monsieur Perdu ist der Folgeband von Das Lavendelzimmer. Ein Fakt, der mir zuvor nicht bewusst war. Während des Lesens hatte ich jedoch zu keiner Zeit das Gefühl, etwas verpasst zu haben und kann daher behaupten, dass sich dieses Buch als Einzelband lesen lässt.

Die ersten Seiten hatten mir noch Hoffnung gemacht, Monsieur Perdu, der kauzig sympathisch wirkte, vor allem in seinem ersten Telefongespräch, das mich einige Male zum Schmunzeln brachte.

Dann nimmt das Schiff Fahrt auf und nimmt dabei die Geschichte nicht mit. Perdu lernt auf der Fahrt nach Paris mehrere Menschen, mit kleinen und größeren Problemen kennen. Diese Personen sorgen dafür, dass jedes Weltleid ihren Platz in diesem Buch findet und von Perdus Apotheke geheilt werden möchte. Für mich war schon das zu viel, weil dieses Leid für meinen Geschmack zu stark pauschalisiert wurde und auf diesem Schiff einer Wunderheilung unterlag. Dazu wurden manche Dinge stark empörend dargestellt und andere Dinge einfach so hingenommen, die ich doch kritischer sehe.

Die Kapitel der „Großen Enzyklopädie der kleinen Gefühle“ empfand ich irgendwann als nervig. Einerseits weil Autoren und Bücher lieblos aneinandergereiht wurden, aber auch weil ich das Gefühl hatte, dass hier Autoren ab- bzw. aufgewertet wurden. Explizite Erwähnungen von Werken, wirken teilweise nicht authentisch, weil Perdu als Franzose wohl eher andere Werke empfiehlt als deutschsprachige Leser.
Die Erwähnung des Autoren Jean Bagnol setzt dem ganzen noch ein Krönchen auf. Denn das ist ein Pseudonym der Autorin und ihres Partners. Diese Eigenwerbung ist dann doch eher abschreckend.

Nach beenden dieses Buches bleibt für mich das Gefühl, dass weniger manchmal mehr ist. Weniger Probleme, mehr Tiefgang bei den Einzelnen. Weniger Welt, mehr Bücherschiff. Weniger pauschalisieren, mehr konkretisieren.

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Veröffentlicht am 23.03.2023

Spannung kommt zum Schluss

Die Zentrale
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Die Zentrale von Veit Etzold ist der zweite Teil um die Bankerin Laura Jacobs und aus meiner Sicht sollte der erste Teil vorab gelesen werden. Ich habe dies nicht getan und hatte das Gefühl, dass mir etwas ...

Die Zentrale von Veit Etzold ist der zweite Teil um die Bankerin Laura Jacobs und aus meiner Sicht sollte der erste Teil vorab gelesen werden. Ich habe dies nicht getan und hatte das Gefühl, dass mir etwas fehlt und das obwohl sehr viel aus dem ersten Band ständig wiederholt wurde.

Der Einstieg gelang mir dabei noch außerordentlich gut und der Autor hatte mich direkt am Haken. Das hat dann leider mit jeder Seite immer mehr nachgelassen. Das lag einerseits an den häufigen Einschüben aus Band Eins, aber auch an unzähligen Erläuterungen, die für mich weder erklärend noch spannend waren.

Zudem empfand ich es phasenweise sprachlich sehr ernüchternd. Dialoge die ständig mit „…und so weiter“ endeten oder häufig wiederholte Wörter zu Beginn eines Satzes wirken irgendwann ungeschmeidig. Störend fand ich ebenso die Erwähnung der Abkürzung des Berliner Flughafens, die laut Buch BRA lautet und mir so noch nie über den Weg gelaufen ist. Geläufiger ist eher BER.

Auch die Beziehung zwischen Laura und Timo konnte mich so gar nicht abholen, sondern hat viel mehr beide Parteien sehr unsympathisch wirken lassen. Laura, die Timo als dummen Handwerker sieht und ihn doch mit teuren Geschenken ruhig hält und Timo, der Lauras Job ständig unterbuttert und sie umbiegen möchte. Vielleicht fehlt mir hier das Vorwissen aus Band Eins, das diese Beziehung erklärt.

Dennoch hat mich Die Zentrale im letzten Drittel doch noch packen können. Hier hat die Spannung extrem angezogen und ich flog plötzlich durch die Seiten. Dann die Ernüchterung am Ende, denn das Buch schließt nicht ab. Zwar wird manches aufgelöst, jedoch eben nicht abgeschlossen und einiges bleibt offen oder wird gar nicht mehr angesprochen.

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Vorwissen der Hauptgeschichte benötigt?!

Mein Schulgeist Hanako 0
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Mein Schulgeist Hanako 0 erzählt die Vorgeschichte von Nene und Hanako und vielleicht sollte man die Hauptgeschichte kennen, um dieser einen gewissen Charme anerkennen zu können. Dieses Vorwissen war bei ...

Mein Schulgeist Hanako 0 erzählt die Vorgeschichte von Nene und Hanako und vielleicht sollte man die Hauptgeschichte kennen, um dieser einen gewissen Charme anerkennen zu können. Dieses Vorwissen war bei mir nicht vorhanden, sodass ich die Story recht langweiliger empfand. Dennoch konnten die Charaktere Hanako und der Ying Yang Meister mein Interesse wecken.

Die Kurzgeschichte Dear My Living Dead konnte mich mehr überzeugen, jedoch auch nicht vom Hocker hauen.

Die Zeichnungen der Figuren haben mir äußerst gut gefallen, jedoch empfand ich die Hintergründe zu schwarz lastig, demnach nicht ganz so detailliert.

Weswegen mich der komplette Manga leider nicht begeistern konnte und wohl auch der (offizielle) erste Band noch eine Weile warten muss.

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Veröffentlicht am 06.02.2023

Tolle Grundidee, bei der es mir an Reife fehlte

Everything We Had (Love and Trust 1)
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Der Klappentext von Everything we had konnte mein Interesse wecken, da ich in ihm meine beiden Hobbies vereint sah. So musste ich als Thrillerleserin unbedingt einen Ausflug in den Romance Bereich wagen. ...

Der Klappentext von Everything we had konnte mein Interesse wecken, da ich in ihm meine beiden Hobbies vereint sah. So musste ich als Thrillerleserin unbedingt einen Ausflug in den Romance Bereich wagen.
Der Schreibstil von Jennifer Bright bringt einen sehr schnell ins Geschehen, jedoch war mir dieser auf Dauer doch sehr einfach gehalten. Ich flog zwar regelrecht durch die Seiten, aber in dem Fall empfand ich das nicht unbedingt als positiv.
Der Perspektivwechsel zwischen Kate und Aiden hat mir sehr gut gefallen, wobei ich mir mehr Ausgewogenheit gewünscht hätte, so war das doch sehr Kate-lastig. Die Story war extrem vorhersehbar, was ich in dem Fall nicht ganz so schlimm finde. Schade empfand ich jedoch die überspitze Darstellung von Kate und Aiden, die mit ihrer Unreife für extremes Kopfschütteln gesorgt haben.
Unpassend empfand ich auch, dass gefühlt jedes Weltthema seinen Platz gefunden hat, ohne dort wirklich Tiefgang zu erreichen. Alle angesprochenen Themen, mal exemplarisch Veganismus, haben gewiss ihre Daseinsberechtigung und dürfen sehr gerne in einem Buch erwähnt werden, allerdings würde ich mir für diese Themen dann auch etwas mehr Inhalt/Tiefe wünschen.

Everything we had war sehr schnell gelesen und konnte mich zum Ende auch noch ein wenig mitnehmen, jedoch hat mir an vielen Stellen sowohl Tempo als auch Tiefe gefehlt.

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