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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2017

Spannender und überzeugender Thriller über das fesselnde Duell zweier Psychopathen

Nummer 25
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Der erfolgreiche Schriftsteller Andreas Zordan lebt zurückgezogen in einem ehemaligen Forsthaus im Wald. Er pflegt damit in erster Linie sein Image, als selbsternannter Pychopath mit dem Schreiben von ...

Der erfolgreiche Schriftsteller Andreas Zordan lebt zurückgezogen in einem ehemaligen Forsthaus im Wald. Er pflegt damit in erster Linie sein Image, als selbsternannter Pychopath mit dem Schreiben von blutrünstigen Thrillern seine eigenen inneren Dämonen zu bekämpfen, um nicht selber zum Mörder zu werden. Oder ist das gar kein Image ?
Als er ins Visier eines echten Psychopathen gerät, der sich selber Nummer 25 nennt, lässt er sich auf ein undurchsichtiges und gefährliches Spiel ein.
Die Journalistin Greta Weiß will eigentlich nur ein Interview mit dem Autoren führen, um dadurch einen Karrieresprung machen zu können. Doch dabei gerät sie urplötzlich zwischen die Fronten dieses gnadenlosen Duells.

Frank Kodiak (= Andreas Winkelmann) legt hier einen fesselnden Psycho-Thriller vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.
Neben einer gut konstruierten Geschichte überzeugt das Buch durch seine ausgefeilten Charaktere und einen packenden Schreibstil, der seine Leser mit jeder Seite tiefer in den Bann zieht. Schnörkellos und mit einem hohen Erzähltempo treibt der Autor die Geschichte voran und steuert dabei zielsicher auf den großen Showdown und die überraschende Auflösung dieses furiosen Duells zweier Psychopathen zu.
Dabei versteht er es perfekt, die Geschichte mit überraschenden Wendungen immer wieder in eine neue Richtung zu lenken und dabei alle Theorien, die man beim Lesen entwickelt, wieder über den Haufen zu werfen. Dies gelingt in erster Linie durch die eingestreuten Passagen aus der Perspektive von diversen Mördern und auch Mordopfern, bei denen man bis zum Schluß nicht genau weiß, ob sie aus den Büchern des Autoren Zordan stammen oder Charakteren der Geschichte zuzuordnen sind.

Diesem Buch sollte man sich mit Sicherheit nicht alleine in einer abgeschiedenen Waldhütte widmen, aber lesen sollte man es auf alle Fälle.

Veröffentlicht am 25.07.2017

Sitzen ist das neue Rauchen - Warum wir in der Sitzfalle stecken und wie wir ihr entrinnen

Sitzen ist fürn Arsch
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Jedem, der seine Arbeit in erster Linie im Sitzen verrichtet, ist wohl vom Prinzip her bewusst, das dies nicht gerade förderlich für seine Gesundheit und sein körperliches Wohlbefinden ist. Und dennoch ...

Jedem, der seine Arbeit in erster Linie im Sitzen verrichtet, ist wohl vom Prinzip her bewusst, das dies nicht gerade förderlich für seine Gesundheit und sein körperliches Wohlbefinden ist. Und dennoch treibt einen der innere Schweinehund nach Feierabend erst einmal in den bequemen Autositz und anschließend auf das kuschelige Sofa, um sich von den Anstrengungen des Tages in aller Ruhe zu erholen. Da braucht es manchmal schon einen ordentlichen Tritt in den Hintern, um der Bequemlichkeit zu entfliehen und etwas mehr für die eigene Gesundheit zu tun.

Und genau diesen, allerdings eher sanften Tritt liefert das Buch der Diplom-Psychologin Dr. Vivien Suchert, die sich im Rahmen ihrer Doktorarbeit mit dem Zusammenhang zwischen dem Sitzen und der psychischen Gesundheit beschäftigt hat, und das Thema Sitzen nun in ihrem Buch auf äußerst unterhaltsame Art und Weise aufbereitet.
Dabei zeigt sie nicht nur auf, wie sich der Mensch im Laufe seiner Entwicklung vom Steinzeitmenschen zum sitzenden Menschen, dem "Homo sedentarius" entwickelt hat und welche kurz- und langfristigen Folgen zu langes Sitzen für unseren Körper und auch unsere Psyche hat, sie liefert auch jede Menge praktische Tipps, mit denen wir den täglich auf uns lauernden Sitzfallen entkommen können. Dafür sind auch gar keine großangelegten Spotrtprogramme erforderlich, schon eine stetige Erhöhung der Alltagsbewegung liefert hier schon erstaunliche Ergebnisse.

Das Buch ist dabei keine wissentschaftliche Abhandlung, es überzeugt durch einen leicht verständlichen Schreibstil, der komplett ohne erhobenen Zeigefinger auskommt, sondern seine Leser im eher lockeren Plauderton mit allerlei unbequemen Wahrheiten konfrontiert. Zudem sind die Texte noch durch Illustrationen, die komplett aus der Feder der Autorin stammen, aufgelockert. Mit diesem Stilmittel werden die Kernaussagen des Buches noch zusätzlich durch einen visuellen Effekt unterstrichen und prägen sich dadurch umso stärker ein.

Ein wichtiger Beitag zu einem Thema, das uns alle angeht.

Veröffentlicht am 24.07.2017

Überzeugender Nordsee-Thriller mit viel Spannung und Dramatik

Blutebbe
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Als auf einem Geisterschiff im Watt die brutal zugerichteten Leichen von 2 Frauen gefunden werden, wird Knut Jansen, dem Leiter der Polizeiwache im ansonsten beschaulichen Nordseeort Valandsiel schnell ...

Als auf einem Geisterschiff im Watt die brutal zugerichteten Leichen von 2 Frauen gefunden werden, wird Knut Jansen, dem Leiter der Polizeiwache im ansonsten beschaulichen Nordseeort Valandsiel schnell klar, das er es hier mit einem besonders skrupelosen Mörder zu tun bekommt. Gut, das er sich wieder auf die tatkräftige Unterstützung der ehemaligen FBI-Ermittlerin Helen Henning verlassen kann. Denn diesmal geraten die beiden selber ins Visier des Mörders ...

Mit dem inzwischen dritten Band aus der Reihe um die ungleichen Ermittler Jansen und Henning legt Derek Meister hier einen fulminanten Nordsee-Thriller vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.
Neben der spannenden Jagd auf den unheimlichen Mörder führt das Buch auch einige Erzählstränge aus der Vergangenheit der beiden Ermittler fort und führt sie am Ende in einem spektakulären Showdown zusammen. Allerdings muss man die ersten Bände der Reihe nicht unbedingt kennen, um der Geschichte folgen zu können, da für Neu- bzw. Späteinsteiger wie mich alle wesentlichen Informationen zur Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden werden, ohne den Lesefluß dabei zu stören.

Neben einer nahezu perfekt konstruierten Geschichte überzeugt das Buch auch noch mit einem packenden Schreibstil und gut charakterisierten Protagonisten, mit denen man beim Lesen gerne mitfiebert. Das die Identität des Täters hier von Anfang an bekannt ist, tut der Spannung keinerlei Abbruch, da hinter der Geschichte des Täters und den Motiven für die Morde noch eine ganze Menge an überraschenden Wendungen lauern, die die Geschichte immer wieder in eine andere Richtung lenken.

Mein erstes Buch des Autoren wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Clever konstruierter Thriller, der allerdings ein wenig braucht, bis er in die Gänge kommt

Shutter Man
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Als Detective Kevin Byrne mit seinem Team die Ermittlungen in einer Mordserie übernimmt, führen ihn die Spuren schnell auf die Spur der Familie Farren, die seit Jahrzehnten in Philadelphia ihr Unwesen ...

Als Detective Kevin Byrne mit seinem Team die Ermittlungen in einer Mordserie übernimmt, führen ihn die Spuren schnell auf die Spur der Familie Farren, die seit Jahrzehnten in Philadelphia ihr Unwesen treibt. Auch ein dunkles Geheimnis aus Byrnes Vergangenheit hat mit den Farrens zu tun und droht, nun ans Tageslicht zu kommen.
Gut, das sich Byrne auf die Unterstützung seiner ehemaligen Partnerin Jessica Balzano, die als stellvertretende Staatsanwältin gerade einen Prozeß gegen das Oberhaupt des Farren-Clans vorbereitet, verlassen kann.

Richard Montanari legt hier einen weiteren Band aus der Reihe um Kevin Byrne und Jessica Balzano vor, den man aber aber auch ohne Vorkenntnisse aus den vorherigen Büchern problemlos lesen und verstehen kann.
Die Story ist äußerst clever konstruiert, immer wieder erlangen scheinbare Nebensächlichkeiten im weiteren Verlauf noch eine gewichtige Bedeutung. Auch der packende Schreibstil und die gelungenen Charakterisierungen der Haupt- und Nebenpersonen wissen zu überzeugen.
Allerdings müssen zu Beginn auch eine ganze Reihe an Protagonisten eingeführt werden, zudem gibt es zahlreiche (aber absolut notwendige) Rückblenden in die Geschichte der Farrens, so das die Geschichte ein wenig braucht, bis sie so richtig in die Gänge kommt, auch wenn sie auch in diesen Passagen zu keinem Zeitpunkt langweilt.
Ist dieses anfängliche Dickicht dann aber erst einmal erfolgreich überwunden, wird man mit einem spannenden Thriller belohnt, bei dem der Autor alle Register zieht, mit einigen unerwarteten Wendungen zu überraschen weiß und mit einer überzeugenden Auflösung aufwartet.

Klassischer Old-School-Thriller, der alle Fans und Liebhaber dieser Stilrichtung begeistern wird.
Wer eher auf temporeiche Action-Thriller steht, kommt allerdings eher nicht auf seine Kosten.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 27.06.2017

Spannender Krimi um einen brutalen Mörder und alte Stasi-Seilschaften

Spätes Gewissen
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Paul ist 15 Jahre alt, als er im Jahr 1960 mit seinen Eltern und seiner Schwester aus der DDR flieht. Kurz nach der Wende kehrt er nun anläßlich der Beerdigung seines Vaters in seinen Heimatort Kröpelin ...

Paul ist 15 Jahre alt, als er im Jahr 1960 mit seinen Eltern und seiner Schwester aus der DDR flieht. Kurz nach der Wende kehrt er nun anläßlich der Beerdigung seines Vaters in seinen Heimatort Kröpelin zurück. Als er dort erfährt, das sich sein bester Freund Karl, den er damals schweren Herzens und ohne Abschiedsworte zurücklassen musste, vor einigen Jahren aus noch ungeklärten Umständen umgebracht haben soll, meldet sich sein schlechtes Gewissen und er setzt alles daran, die noch offenen Fragen zum Tod von Karl zu klären. Seine Suche bringt ihn auf die Spur eines brutalen Mörders und führt ihn und seine Helfer zu alten Stasi-Seilschaften, die immer noch aktiv und vor allem hochgefährlich und absolut skrupellos sind.

Dem Autor Wolfgang Westphal gelingt hier ein spannender, stimmungsvoller und vor allem gut recherchierter Kriminalroman, der zudem im ersten Teil stark biographisch angehaucht ist und auf eigenen Erfahrungen beruht. Aus dieser Ausgangssituation strickt der Autor im folgenden eine gut konstruierte Kriminalgeschichte, die seine Leser durch einen packenden Schreibstil mit jeder Seite tiefer in ihren Bann zieht und mit einem durchgehenden Spannungbogen, der die Geschichte bis zum Ende trägt, ausgestattet ist.

Die Protagonisten in den Haupt- und Nebenrollen des Buches sind überwiegend gut und vor allem lebensnah charakterisiert, lediglich beim Ich-Erzähler Paul bleiben große Teile seiner Biographie aus der Zeit zwischen der Flucht und seiner Rückkehr nach Kröpelin im Dunkeln. Dieser Umstand, der nach Auskunft des Autoren in einer Leserunde zum Buch aber durchaus gewollt war, hat mir den Zugang zu der Figur doch ein wenig erschwert. Dies ist aber durch die absolut gelungenen Beschreibungen zu den anderen Charakteren (Hier sind besonders Pauls Helfer Konrad Grochowski und Susanne Wagner hervorzuheben), mehr als ausgeglichen worden und schlägt somit für mich nicht negativ zu Buche.

Als einziger kleiner Kritikpunkt bleiben somit gewisse kleinere Ungenauigkeiten bei den Zeitangaben im ersten Drittel der Geschichte, die mich beim Lesen das eine oder andere Mal ein wenig ins Schleudern gebracht haben, am absolut überzeugenden Gesamteindruck aber nur einen minimalen Makel hinterlassen konnten.

Wer auf spannende Kriminalromane mit Anspruch steht und am Thema Stasi und dessen Auswirkungen auf das Leben der Menschen in der DDR interessiert ist, wird hier bestens unterhalten und erhält zudem wichtige Informationen und Eindrücke zu diesem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte.