Eine Liebesgeschichte?
Uns bleibt immer New YorkIch muss sagen, dass ich vom Klappentext her eine Liebesgeschichte mit Krimi-Anteil erwartet habe. Immerhin trifft die Pariserin Lorraine auf den New Yorker Künstler Leo, der rettet sie vor einem Überfall ...
Ich muss sagen, dass ich vom Klappentext her eine Liebesgeschichte mit Krimi-Anteil erwartet habe. Immerhin trifft die Pariserin Lorraine auf den New Yorker Künstler Leo, der rettet sie vor einem Überfall und die beiden verlieben sich. Und als Krimi-Anteil habe ich den Stalker, der Lorrain seit Jahren verfolgt und scheinbar etwas mit der Ermordung ihres Vaters vor 20 Jahren zu tun hatte oder zumindest etwas darüber weiß eingeschätzt. Außerdem ist Leo gerade erst aus dem Gefängnis entlassen worden, wo er wegen Kunstfälschungen im ganz großem Stil einsaß und er wird außerdem noch von den zwielichtigen Gestalten seiner Vergangenheit heimgesucht. Und ein wertvolles Gemälde spielt auch noch eine wichtige Rolle. All das klang für mich sehr vielversprechend, in meinen Augen hat sich der Autor allerdings in seiner Geschichte verzettelt. Eine bildhafte und detaillierte Sprache und Hintergrundinformationen zu einigen Themen bereichern einen Roman ja eigentlich, hier lenken sie aber zu stark von der wesentlichen Handlung ab. Man bekommt beim Lesen zu viel Input, um sofort zu wissen, was für den Verlauf der Geschichte wirklich wichtig ist. Zugleich wahren die Charaktere eine gewisse Distanz und entwickeln für mich zu wenig Tiefgang. Trotzdem ist der Roman verhältnismäßig gut lesbar, einfach, weil die Beschreibungen, die Atmosphäre gut aufgebaut sind und viele interessante Themen angeschnitten werden, aber ich persönlich hätte mir mehr Fokus auf die Geschichte selbst, sei es jetzt Liebesgeschichte mit Krimianteil oder Krimi mit viel Liebesgeschichte gewünscht.