Guter Einstieg in die Thematik
Das Buch hat eine ungewöhnliche, aber gut gewählte und handliche Größe. Es hat ein Format zwischen Roman und Backbuch. Es liegt gut in der Hand, fühlt sich hochwertig an und hat ein simples, aber eindeutiges ...
Das Buch hat eine ungewöhnliche, aber gut gewählte und handliche Größe. Es hat ein Format zwischen Roman und Backbuch. Es liegt gut in der Hand, fühlt sich hochwertig an und hat ein simples, aber eindeutiges Cover. Um den Titel zu verstehen braucht man entweder die Symbolik des Covers oder die zweite Überschrift.
Die Sprache ist leicht verständlich und die Texte sind auch für nicht-Mediziner*innen gut formuliert. Die Formatierung ist dabei auch hilfreich, die Absätze sind nicht zu lang und es gibt Zwischenüberschriften. So verliert man beim Lesen nicht die Orientierung oder kann Stellen überspringen. Die Aufmachung des Buches ist schlicht, aber sehr übersichtlich.
Das erste Viertel des Buches gibt einen guten Einstieg in die Thematik. Es geht dabei um die Medizigeschichte, verschiedene Faktoren des Gesundheitswesen und Lifestyleaspekte. So bekommt man einen guten Eindruck, warum geschlechtersensible Forschung und Behandlung so enorm wichtig ist.
In den letzten drei Vierteln geht es um die Volkskrankheiten Bluthochdruck, Diabetes, Herzbeschwerden, Übergewicht, Schilddrüsenerkrankungen, Krebs, Depressionen, Demenz und (Long) Covid. Somit sind wirklich viele Themen abgedeckt, die einen Großteil der Gesellschaft beschäftigen. In den Kapiteln über die einzelnen Krankheiten wird erst eine Übersicht gegeben, es folgen die geschlechterspezifischen Symptomatiken und Hinweise, was man selbst tun kann. Auch Tipps zur Vorbeugung werden gegeben.
Besonders gut finde ich, dass das Buch nicht nur auch physische , sondern auch auf psychische und gesellschaftliche Faktoren eingeht! Das kommt mir in medizischen Debatten oft zu kurz.
Alles in allem ist das Buch wirklich ein gelungener Einstieg für das Thema Gendermedizin! Wer sich schon viel informiert wird, wird vielleicht nicht mehr so viel Neues lesen können. Auch als Geschenk finde ich das Buch geeignet, da es meiner Meinung nach immer noch viele Menschen gibt, die gar nicht auf den Gedanken kommen, dass es bei Krankheiten und Symptomen signifikante Unterschiede geben könnte! Es ist unaufgeregt, informativ und gleichzeitig sachlich und verständlich.