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Veröffentlicht am 07.02.2023

Permakultur kann etwas bewirken

Permakultur leben
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Was wäre, wenn du dieses Buch liest und es würde dich verändern?

Dieses Sachbuch ist ein ganz besonderes. Schon der erste Eindruck ist außergewöhnlich: Das illustrierte Cover reiht sich perfekt mit seinen ...

Was wäre, wenn du dieses Buch liest und es würde dich verändern?

Dieses Sachbuch ist ein ganz besonderes. Schon der erste Eindruck ist außergewöhnlich: Das illustrierte Cover reiht sich perfekt mit seinen Farben und dem Zeichenstil in die Reihe der Bücher ein, die ich vom Löwenzahnverlag besitze und hat einen Wiedererkennungswert. Zudem wird das Buch klimaneutral gedruckt, ist kompostierbar und wird ohne Plastikverpackung geliefert.

In dem Buch berichtet die Autorin Sabrina Wagner, die einige vielleicht von ihrem Blog „Cumnatura_Permakultur“ kennen, über die Permakultur. Diese beschränkt sich nicht nur aufs Gärtnern, nein, man kann seinen gesamten Alltag und alle Lebensbereiche nach diesem Prinzip umkrempeln.

Neben den zwölf Grundlagen der Permakultur, in denen man sich ein Basiswissen aneignen kann, erzählt die Autorin auch ihre eigene Geschichte und macht das Buch dadurch sehr persönlich und sympathisch.

Zahlreiche ansprechende Fotos untermalen das Gelesene und sorgen für eine Auflockerung.

Es gibt viele konkrete Vorschläge zur Umsetzung, zum Bespiel das Reparieren, das Haltbarmachen, wie man ein Haus nach dem Prinzip baut und spezielle Beete anlegt und lädt ein, das eigene Konsumverhalten zu überdenken.

Es geht um die Beachtung von Kreisläufen, die Gestaltung eines gerechteren Miteinanders und die Schaffung fruchtbarer Ökosysteme. Dazu brauchst du keinen eigenen Garten - wieso nicht, erfährst du in dem Buch. Na, neugierig?

Fazit: Das Buch macht Mut auf Veränderung und zeigt neue Möglichkeiten auf, um ein Zeichen für ein zukunftsorientiertes Leben zu setzen. Das alles ohne erhobenen Zeigefinger, es ist viel mehr eine Einladung. Ich bin der Einladung gerne gefolgt und mich hat das Buch definitiv verändert.

Ich kann „Permakultur leben: Denken wir die Welt neu - mit permakulturellen Prinzipien“ wirklich von Herzen empfehlen!

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Veröffentlicht am 06.02.2023

Eine Bar mit besonderen Gästen

Meine Bar in Italien
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Das Cover mit den zwei Tassen mit Kaffee und Meerblick und die angenehme Größe des in Leinen eingebundenen Buches hat mir eine leichte Urlaubslektüre suggeriert, bekommen habe ich viel mehr als das.

Der ...

Das Cover mit den zwei Tassen mit Kaffee und Meerblick und die angenehme Größe des in Leinen eingebundenen Buches hat mir eine leichte Urlaubslektüre suggeriert, bekommen habe ich viel mehr als das.

Der Autor Stefan Maiwald lebt seit 20 Jahren in „Bella Italia“, genau genommen in Grado, wo er gerne seinen Kaffee am Morgen und seinen Aperitivo am Abend bei Pino trinkt. Pino ist der Besitzer einer Bar und die hat immer geöffnet. Kein Wunder, dass sie als Treffpunkt der Dorfbewohner dient und immer gut besucht ist.

Der Autor hat das Buch nun jenen Besuchern gewidmet. Ausgestattet mit einer hervorragenden Beobachtungsgabe beschreibt er die verschiedenen Persönlichkeiten Kapitel für Kapitel.

Da gibt es zum Beispiel den unermüdlich arbeitenden Gärtner Bruno, den Golflehrer des Ortes Giulio und Laura, die Beherrscherin des Schreibtischs und zufällig auch noch Frau des Autors.

Von allen können wir etwas lernen, alle scheinen auf ihre Weise ihr Glück gefunden zu haben.

Ein Fazit, worum es wirklich geht und was Stefan Maiwald in Italien gelernt hat, ist am Ende des Buches auch noch zu finden.

Und wem diese Beschreibung jetzt immer noch nicht reicht, das Buch lesen zu wollen, dem würde ich gerne noch verraten, dass er sonst auch das Rezept für die perfekte Bolognese verpasst (auch wenn sie nicht so heißen darf).

Fazit: Wie es schon im Klappentext heißt: „Das Besondere wartet immer dort, wo wir es am wenigsten vermuten.“ Ich findet, jeder sollte mal einen Besuch bei Pino wagen, deshalb eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 31.01.2023

Liebevoll gestaltete Geschichte mit toller Message

SAMi - Die kleine Hummel Bommel
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Es ist schön, dass die Geschichte von der kleinen Hummel Bommel jetzt auch für den SAMI-Lesebären erscheint!

SAMI ist eine Eisbär-Figur, die dick eingepackt mit Mütze und Schal auf einer Eisscholle sitzt ...

Es ist schön, dass die Geschichte von der kleinen Hummel Bommel jetzt auch für den SAMI-Lesebären erscheint!

SAMI ist eine Eisbär-Figur, die dick eingepackt mit Mütze und Schal auf einer Eisscholle sitzt und Tee trinkt. An der Mütze schaltet man SAMI ein. Sogleich begrüßt er einen und gibt kindgerechte Anweisungen zu seiner Bedienung: Die Eisscholle steckt man hinten auf die Markierung am Buchrücken. Der Trick: In seiner Tasse ist ein kleiner optischer Sensor versteckt, der die jeweils aufgeschlagene Seite erkennt. SAMI spielt nun die Geschichte ab, die wie ein Hörspiel gestaltet ist: mit verschiedenen Stimmen, Geräuschen und auch Liedern. An den Ohren kann man die Lautstärke variieren.

Bommel ist eine kleine Hummel. Eigentlich sind die Flügel der Hummel viel zu klein, um fliegen zu können. Die anderen Insektenkinder lachen die kleine Hummel deswegen aus und Bommel ist ganz traurig. Doch auf dem Weg nach Hause trifft sie viele Wiesenbewohner, wie zum Beispiel Lilli Libelle, Marie Marienkäfer und Ricardo Raupe, die ihr Mut machen wollen. Gisela Grille singt ihr sogar ein Lied über das Mutigsein vor und am Ende ihrer kleinen Reise landet sie bei Dr. Willi Weberknecht, der es schafft, dass sie ganz ohne Medizin fliegt.

Meiner Meinung nach ist das Buch ein wahrer Schatz mit einer ganz wichtigen Botschaft für die Kleinsten: Hab nur Mut und ein bisschen Selbstvertrauen, die Kraft ist bereits in dir!

Uns hat es unheimlich viel Spaß gemacht, mit der kleinen Hummel Bommel die anderen Wiesenbewohner kennen zu lernen und ihr bei ihrem Abenteuer rund ums Fliegen-Lernen zuzusehen und zuzuhören. Dabei war es eine wahre Bereicherung, die Geschichte zusammen mit dem SAMI-Lesebären zu entdecken: Die Erzählstimme ist sehr angenehm und ruhig. Die Geschichte wird auf jeder Seite mit Geräuschen und Musik untermalt, so dass es nie langweilig wird. Die Illustrationen auf jeder Seite sind sehr schön gestaltet und geben dem Buch einen ganz unverkennbaren Touch. Ein Highlight war definitiv das Lied von Gisela Grille, das von Maite Kelly gesungen wird.

Wir sind auf jeden Fall Fans der kleinen Hummel Bommel geworden und empfehlen das Buch sehr gerne weiter. In Kombination mit SAMI ist das Buch besonders schön, da so schon die Allerkleinsten das Buch selbstständig entdecken können, auch wenn sie noch nicht selbst lesen können. Tja und wenn man Lust hat, dann kann man das Buch natürlich auch noch selber dem Kind vorlesen. Ich weiß auf jeden Fall jetzt schon, dass ich die Geschichte von der kleinen Hummel Bommel das nächste Mal mitnehmen werde, wenn ich wieder den Kindergartenkindern vorlese, was ich ehrenamtlich mache.

Ich bedanke mich beim Team von Vorablesen und dem Ravensburger Verlag, dass ich die Geschichte von Bommel vorab lesen und dank SAMI auch hören durfte. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 17.01.2023

Lesenswerter Krimi

Wenn das Böse nach Brandenburg kommt
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Brandenburg – damit assoziiere ich persönlich vor allem einen wenig gelungenen Urlaub inkl. nächtlichem Krankenhausbesuch und den Song von Rainald Grebe („In Brandenburg, in Brandenburg, ist wieder jemand ...

Brandenburg – damit assoziiere ich persönlich vor allem einen wenig gelungenen Urlaub inkl. nächtlichem Krankenhausbesuch und den Song von Rainald Grebe („In Brandenburg, in Brandenburg, ist wieder jemand gegen einen Baum gegurkt“). Wahrscheinlich wird beides dem Bundesland nicht gerecht trotzdem oder gerade deswegen hat mich der Titel neugierig gemacht.


Auf der Rückseite prangt „Brandenburg in Angst“ – doch das passt eigentlich nicht zum ruhigen Erzählstil des Buches, bei dem sich die Emotionen erst langsam entfalten. Das Buch gefiel mir aufgrund des unaufgeregten, gleichmäßigen Rhythmus von Anfang an, wirklich in den Bann gezogen hat es mich aber erst später. Nach und nach entsteht eine Bindung zu den Protagonisten, deren Charaktere detailliert und authentisch ausgearbeitet wurden. Kein Wunder, ist der Autor doch Psychotherapeut. Auch das Ende hat noch einige Wendungen zu bieten, wobei das Buch weniger auf effekthaschende Plottwists als eine sauber strukturierte, vielschichtige Story setzt.

Kriminalhauptkommissarin Carla Stach und ihre Kolleg*innen Julia, Maik und Ruben verfolgen einen Serienmörder, der Jugendliche erst züchtigt und dann tötet: Ein Psychopath, der seine Opfer in den Wäldern Brandenburgs zurücklässt. Doch was ist das verbindende Element zwischen den Opfern? Parallel ermittelt Maik in einem Mordfall, der Jahrzehnte zurück liegt und einige Schrecken des Unrechtsstaats DDR wieder aufleben lässt.

Richard Brandes hat nach seinem Debütroman „Tod in der Schorfheide“ einen absolut lesenswerten Krimi geliefert, der Fans des Genres begeistern dürfte. Die düstere Stimmung wird stets von einer optimistischen Grundhaltung begleitet, so dass es trotz alles andere als seichter Themen nie schwer zu lesen war. Das richtige Maß an Spannung ließ mich das Buch im Schlussdrittel nur unter Zwang aus der Hand legen.

Mir gefallen die emons:-Cover generell gut (und ich freue mich immer noch, bei der Cover-Wahl ein Buch gewonnen zu haben!), in diesem Fall passt der Spaten auf der Lichtung in jeder Hinsicht – schließlich ist Brandenburg zu mehr als einem einem Drittel seiner Fläche bewaldet, vor allem im Norden, wo der Roman spielt. Die Stimmung des Buches wird durch das Cover treffend widergespiegelt.

5/5 Sternen

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Veröffentlicht am 09.12.2022

berührendes Buch

Das letzte Versprechen
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Ich war sehr neugierig auf den neuen Tatsachenroman von Hera Lind, denn ihre vorherigen Romane haben mich immer sehr bewegt. Im Rahmen einer Leserunde auf „Lovelybooks“ habe ich das Buch gelesen.

Zum ...

Ich war sehr neugierig auf den neuen Tatsachenroman von Hera Lind, denn ihre vorherigen Romane haben mich immer sehr bewegt. Im Rahmen einer Leserunde auf „Lovelybooks“ habe ich das Buch gelesen.

Zum Inhalt:

Lazarfeld an Heiligabend im Jahr 1944: Für die 5-jährige Anni zerbricht die heile Welt, denn ihre Familie wird auseinandergerissen und sie müssen alle ums Überleben kämpfen. Die Mutter wird in ein Arbeitslager nach Sibirien verschleppt und Anni landet in einem jugoslawischen Kinderheim. Und das nur, weil sie als sogenannte Donauschwaben dafür bezahlen müssen, was das Hitler-Regime angerichtet hat. Ihre Oma bleibt die ganze Zeit an ihrer Seite und gibt ihr Halt. Als sie im Nachkriegsdeutschland ihre Mutter wiedersieht, holen sie die Schatten der Vergangenheit immer wieder ein.

Mein Leseeindruck:
Die Geschichte von Anni Eckardt und ihrer Familie hat mich emotional tief bewegt. Der Tatsachenroman hat mich schockiert zurück gelassen und ist definitiv nichts für schwache Nerven. Die Autorin hat sich hier an harten Stoff gewagt und hat Anni und einem ganzen Volk eine Stimme verliehen, so dass die Verbrechen, die ihnen angetan wurden nicht in Vergessenheit geraten.

Vor dem Lesen des Buchs hatte ich noch nie etwas von den sogenannten Banater Schwaben oder auch Donauschwaben gehört. Sie siedelten sich im 18. Jahrhundert im Banat in Südosteuropa an. Nach der Befreiung Europas von dem Hitler-Regime wurde die Region von Serben und Russen ethnisch gesäubert und das Volk der Banater Schwaben musste für die Gräueltaten der Nazis büßen, in dem ihnen selbst unfassbare Dinge angetan wurden.

Abwechselnd wird das Buch aus der Sicht von Anni und ihrer Mutter Amalie erzählt. Dadurch habe ich das spätere Verhalten von Annis Mutter besser verstanden. Immer wieder werden Gedichte von Annis Großvater eingeschoben, die tief blicken lassen.

Besonders gut hat mir gefallen, dass das Buch die gesamte Lebensgeschichte von Anni erzählt. Als sie selbst Großmutter ist, schließt sich der Kreis.

Anna, wie sie sich als Erwachsene nennt, hat viele Schicksalsschläge ertragen müssen und hatte es nicht leicht im Leben. Trotz allem hat sie nichts von ihrer Gutmütigkeit eingebüßt und ich bewundere sie dafür. Es gibt auch schöne Momente, die mich richtig gerührt haben. Sehr gefallen hat mir ein eingeschobenes Kapitel, in dem Hera Lind die mittlerweile 82-jährige Anna besucht. Hier konnte ich mir noch einmal ein zusätzliches Bild von ihr machen.

Was hier auch gut rüberkommt ist, dass viele Menschen nach dem Krieg traumatisiert und unfähig zu lieben waren. Zeit, sich einer zarten und geschundenen Kinderseele anzunehmen, hatte kaum jemand. Das fand ich sehr bedrückend und erschreckend.

Den Schreibstil würde ich als sehr angenehm und fesselnd beschreiben und der ganze Aufbau des Buches hat mir sehr gut gefallen.

Fazit: Hera Lind hat die Lebensgeschichte von Anni Eckardt auf hochemotionale Weise erzählt, die noch lange nachhallt. Sie hat damit ein Mahnmal erschaffen, in dem sie auf das Schicksal eines ganzen Volkes aufmerksam macht. Ich finde es richtig und wichtig solche Bücher zu schreiben und spreche eine klare Leseempfehlung aus!

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