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Veröffentlicht am 10.03.2023

interessante Grundidee, allerdings wurde das Potenzial nicht voll ausgeschöpft

Court of Sun 1: Court of Sun
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Lexi Ryan – Court of Sun

Ein magischer Vertrag bindet Abriella und ihre Schwester Jas an eine ungeliebte Verwandte und als sie die monatliche Bringschuld nicht mehr bezahlen kann, wird ihre Schwester ...

Lexi Ryan – Court of Sun

Ein magischer Vertrag bindet Abriella und ihre Schwester Jas an eine ungeliebte Verwandte und als sie die monatliche Bringschuld nicht mehr bezahlen kann, wird ihre Schwester Jas kurzerhand an den Hof der dunklen Fae verkauft. Brie, eine talentierte Diebin, macht sich sofort auf die Suche nach ihrer Schwester und trifft auf den dunklen Fae-König Mordeus, der drei magische Gegenstände vom Hof des Lichtes einfordert um Jas freizulassen. Schweren Herzens und mit einer gehörigen Portion Angst will Brie die Aufgaben lösen. Doch sowohl der Prinz der dunklen Fae, Finn, als auch der Prinz der hellen Fae haben Interesse an Brie, was ihre Aufgabe erschwert.

Ich habe "Court of Sun" als ungekürztes Hörbuch, eingelesen von Vanida Karun, gehört. Das Buch hat viele gute Rezensionen, wird auf verschiedenen Social Media Seiten hochgehyped und doch kam ich einfach nicht im Buch an, dass mich in vielen Situationen an diverse Märchen, insbesondere Cinderella erinnert hat. Ich empfand es streckenweise wirklich langweilig, aber das ist ja auch mein persönlicher Geschmack.
Die Synchronsprecherin macht auf jeden Fall einen guten Job, in dem sie die Geschichte situationsangepasst liest, das Tempo hätte etwas strammer sein können, aber es gibt eine gewisse Grundspannung und den Charakteren wird Leben eingehaucht.
Das ungekürzte Hörbuch hat eine Laufzeit von 14 Stunden und 6 Minuten.

Der Erzählstil ist an einigen Stellen recht holperig, die Handlung wiederholt sich sehr oft, die Gedankengänge von Brie sind manchmal etwas anstrengend zu verfolgen. Ja, es ist Jugend-Fantasy, und von daher dürfen die Figuren erst mal in ihre Rollen hineinfinden und natürlich auch Fehler machen, oder naiv sein, aber dieses Liebes-hin und -her, war echt nervenaufreibend und doch sehr teeniemäßig angelegt, was ja auch der Zielgruppe entspricht. Plötzlich findet Brie dann aber doch die Kraft, für sich und ihre Schwester einzustehen, nur dass sie dann ein paar Seiten später sich wieder mit Selbstzweifel und Sehnsüchten zu einem der Prinzen (oder auch beiden) herumschlägt.
Was mich allerdings gestört hat war, dass ich Bries Hass auf die Fae nicht ganz nachvollziehen konnte. Ja, es gab in ihrer Jugend Schauermärchen und ja, ihre Mutter hat sie verlassen, weshalb sie zu der ungeliebten Tante abgeschoben wurde, aber mir fehlte hier die tiefere Motivation.
Mich stört noch nicht mal so sehr, dass in dieser Geschichte einige Märchen vereint werden und/oder Ähnlichkeiten zu weiteren Büchern des Genres bestehen. Das Rad wird schließlich nicht neu erfunden, aber ich hätte mir gewünscht, dass die Hauptfigur deutlich sympathischer ist.
Tatsächlich gefällt mir Finn am besten aus dem Buch. Der dunkle Fae-Prinz ist sicherlich kein Sonnenschein, aber ich kann seine Motive nachvollziehen, auch sein Misstrauen und seinen Antrieb, das es hier natürlich zu ein paar Herzchen-Momenten zwischen ihm und Brie kommt, gibt die Geschichte einfach her.
Wirklich überrascht war ich nicht über den zweiten Fae-Prinzen, bereits auf den ersten Seiten war mir klar, dass er ein Geheimnis hütet. Natürlich verstehe ich auch, warum sich Brie zu ihm hingezogen fühlt, Freundschaft verbindet eben, aber so ganz koscher reagiert er nun auch nicht, und obwohl ich ihn anfänglich sympathisch fand, hat sich das im Laufe der Zeit gewandelt.

In dem Buch stecken so viele gute Ideen, aber das Potenzial wurde meiner Meinung nach leider nicht komplett ausgeschöpft. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Fortsetzung lesen werde, ich hätte zwar gerne gewusst, für wen sich Brie letztendlich entscheidet, aber leider bin ich nicht so neugierig geworden, dass ich die Fortsetzung unbedingt nach Erscheinen lesen muss.
Schade. Ja, ich bedauere wirklich keine positivere Rezension schreiben zu können.
Aber wenn ich die für mich positiven Aspekte der Story hervorheben möchte, kann ich folgendes sagen: Die Synchronsprecherin macht einen guten Job, die Story hat viel Potenzial und könnte in der Fortsetzung sicher noch deutlich spannender werden, die Charaktere sind gut herausgearbeitet, wenn auch nicht immer sympathisch und die Autorin legt viel Wert auf gut ausgearbeitete, anschaulich beschriebene Handlungsorte, die stimmungsvoll und atmosphärisch angepasst wurden.
Die Story ist solide, aber für mich eben kein Highlight.

Das Cover ist wunderschön, der schwarze Hintergrund, die goldene Schrift und die angedeuteten goldenen Sonnenstrahlen lassen das Cover sehr edel wirken.

Fazit: interessante Grundidee, allerdings wurde das Potenzial nicht voll ausgeschöpft, dazu kommt eine eher unsympathsiche weibliche Hauptfigur. Konnte mich leider nicht komplett überzeugen. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 21.02.2023

Kurzweilige humorvolle Leselektüre für Zwischendurch

Jetzt ist Sense
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Hans Rath – Jetzt ist Sense

Die Psychologin Liv Bentele ist noch recht perplex, als es an ihrer Tür läutet und ein als Tod verkleideter Mann vor ihr steht. Ein Versehen beteuert der Mann. Kurz darauf ...

Hans Rath – Jetzt ist Sense

Die Psychologin Liv Bentele ist noch recht perplex, als es an ihrer Tür läutet und ein als Tod verkleideter Mann vor ihr steht. Ein Versehen beteuert der Mann. Kurz darauf findet Liv ihre ältere Nachbarin tot in ihrer Wohnung.
Kurz darauf trifft sie erneut auf Zino, der sogar eine Therapie bei ihr anfängt. Mit allem hätte Liv gerechnet, nur nicht das sie dem Gott des friedlichen Todes gegenüber sitzt. Und er hat noch einige Aufgaben zu erfüllen, nicht zuletzt jemanden zu sich zu holen und in die Unterwelt zu bringen. Gemeinsam erkunden sie die alltäglichen Probleme des Jobs, gehen spazieren, führen Gespräche und Liv muss sich entscheiden, wird sie ihm einen Deal anbieten, um das Leben besagter Person zu retten? Doch wie weit ist Liv bereit zu gehen?

Ich habe noch kein Buch des Autoren gelesen. Das Hörbuch wurde eingelesen von Sandra Borgmann. Das Tempo des Hörbuchs ist gut, die Handlung wird lebendig, humorvoll und an einigen Stellen ziemlich überzogen von der Sprecherin eingesprochen. Das gekürzte Hörbuch hat eine Hördauer von 7 Stunden. Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir wichtige Details in der gekürzten Fassung fehlen.

Der Erzählstil ist leicht und erfrischend, der Titel und das Cover haben vermuten lassen, dass es sich hier um eine humorvolle Geschichte handelt. Im Großen und Ganzen war dem auch so, es gab neben all den schweren Themen eine gewisse Leichtigkeit und zwar war der Humor deutlich übertrieben, die Story konnte mich aber dennoch unterhalten.
Trotz der überzeichneten Charaktere, die zwar lebendig und detailliert ausgearbeitet wurden, kam ich an Liv nicht so gut ran, wie ich es mir gewünscht hatte. Ja, sie war schon sympathisch, aber sie nahm mir viele Dinge als zu gegeben hin, was mich überrascht hat. Anfänglich dachte ich, müsste sie nicht schockierter sein oder sich mehr aufregen, mehr Angst verspüren oder toben? Mir fehlten hier die eine oder andere Gefühlsregung, die sie aber im späteren Verlauf gleich dreifach draufpackt. Für mich hat das "Mischungsverhältnis" nicht so ganz gepasst. Aber gut.
Zino ist echt ein Knaller. Der neurotische etwas überarbeitete Gott des friedlichen Todes hat klare Ansichten, und das will ich gerne zugeben, auch Fragen gestellt, die mich zum Nachdenken gebracht haben. Auch er ist stark überzeichnet, aber ich mochte ihn. Hinter jedem Tod steht eine Geschichte voller Leben, und einige werden auch in diesem Hörbuch thematisiert.

Primär handelt es sich bei der Story um eine humorvolle Story, natürlich ein wenig überspitzt dargestellt. Dennoch gibt es viele gute Anreize und Themen die man zwischen den Zeilen lesen kann. Fragen auf die man sich selbst antworten könnte und die mich zu nachdenken gebracht haben.
Die Story ist kurzweilig und unterhaltsam. Wer was humorvolles mit einem Touch Mythologie und Skurriliät lesen möchte, der wird mit dem Buch/Hörbuch viel Freude haben.

Das Cover ist auffällig und passt zum Inhalt der Geschichte.

Fazit: überzeichnete Figuren, schwarzhumorige Handlung, interessante Fragen. Kurzweilige humorvolle Leselektüre für Zwischendurch. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 16.02.2023

interessante Geschichte jedoch etwas spannungsarm und ohne Thrill-Feeling

Northern Spy – Die Jagd
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Flynn Berry – Northern Spy

Als Tessa ihre Schwester Marian bei einem Raubüberfall im Fernsehen sieht, glaubt sie daran, dass Marian entweder von der IRA gezwungen oder es sich um ein Fake handelt. Sie ...

Flynn Berry – Northern Spy

Als Tessa ihre Schwester Marian bei einem Raubüberfall im Fernsehen sieht, glaubt sie daran, dass Marian entweder von der IRA gezwungen oder es sich um ein Fake handelt. Sie macht sich daran, ihre Schwester zu suchen und nach Möglichkeit zu rehabilitieren. Doch schon bald muss sie erkennen, dass Marian tatsächlich viele Geheimnisse hat und zur IRA gehört. Um ihren Sohn zu schützen lässt sich Tessa auf einen riskanten Deal ein.

Ich habe noch kein Buch von Flynn Berry gelesen. Das Buch ist als Thriller deklariert, und obwohl die Geschichte durchaus interessant war und eine gewisse Grundspannung bot, war es einfach kein Thriller für mich. Dafür fehlte es mir an Tempo, Spannung und vor allem am Thrill-Feeling.
Keine Frage, es gibt den einen oder anderen Schockmoment, aber die Story ist relativ klar und vorhersehbar, was ich widerum ziemlich schade finde.

Ich habe das ungekürzte Hörbuch, eingelesen von Corinna Dorenkamp gehört. Leider hat mich das Hörbuch nicht wirklich mitziehen können, obwohl die Sprecherin ihr möglichstes getan hat um Leben in die Geschichte zu bringen. Das Tempo ist eher mässig, die Spannung zwar solide, aber das reicht mir einfach nicht für einen Thriller. Die Dauer des Hörbuchs beläuft sich auf 7 Stunden und 57 Minuten.

Die Figurenausarbeitung war okay, ich konnte mir diverse Charaktere gut vorstellen, allerdings fehlte mir auch die emotionale Bindung und die Tiefe der Figuren.
Tessa wirkt auf der einen Seite ziemlich verschreckt, auf der anderen Seite hat sie den Mut, alles zu tun um ihren Sohn zu schützen. Dass sie sich dabei auch mit seinem Vater anlegt, der natürlich eine komplett andere Meinung hat und dies zu einigen Twists führt, ist klar. Insgesamt konnte ich Tessa kaum fassen und fühlte mich ihr in keinster Weise nahe, sodass mir ihr Schicksal zwar leid tut, aber ich nicht mit ihr mitfühlen konnte. Die Bindung zu ihrer Mutter war durchaus gefühlvoller, und die Beziehung untereinander war spürbarer, obwohl auch hier einige Twists vorherrschen.

Die Handlung an sich ist interessant, ich habe neugierig gelesen, wie schnell man auf die "falsche" Seite wechseln kann. Marian war mir allerdings unsympathisch, aber der Autor zeigt, warum sie ihren Weg so geht wie sie ihn geht. Doch der Weg den sie beschreitet ist der Tod, und das widerum stürzt Tessa und viele andere in einen Konflikt, obwohl sie ihre Schwester beschützen will.
Diese Konfliktsituation ist gut dargestellt.

Die verschiedenen Schauplätze sind gut ausgearbeitet, sodass die Story stimmig wird.

Für einen Thriller bot mit die Story einfach zu wenig Spannung und Tempo, mir fehlte das Thrill-Feeling und eine Figur, mit der ich mitleiden oder mitfiebern konnte. Sehe ich darüber hinweg, das mir die Genreeinordnung nicht richtig erscheint, ergibt sich eine interessante Geschichte über die Motive einer Mutter und was sie bereit ist zu tun, um ihre Schwester aber vor allem ihren Sohn zu schützen.
Mich konnte die Geschichte emotional nicht packen und mir fehlte bei vielen Figuren die Tiefe, um mich ihnen Nahe fühlen zu könnnen.
Der Haupttwist ist aber interessant und ich sehe, das der Autor Recherche betrieben hat, das reicht für mich aber leider nicht.
Die Story ist nicht schlecht, aber sie ist eben auch kein Highlight für mich.
Von mir gibt es eine eingeschränkte Leseempfehlung. Wer einen Roman über die IRA und eine Mutter beim Kampf ums Überleben lesen möchte, der wird mit "Northern Spy" sicherlich nichts falsch machen, wer einen Thriller erwartet, wird vermutlich etwas enttäuscht sein.
Am besten vorher Leseprobe und Rezensionen lesen.

Das Cover ist genretypisch, die Landschaft wirkt rau aber idyllisch.

Fazit: interessante Geschichte jedoch etwas spannungsarm und ohne Thrill-Feeling. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 07.02.2023

solider Thriller...

Ostfriesengier
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Klaus-Peter Wolf – Ostfriesengier

Bei der Amtseinführung der Polizeichefin Elisabeth Schwarz explodiert der Wagen des Kollegen Klatt. Der Mordversuch ist nicht der erste und bleibt auch nicht der Letzte, ...

Klaus-Peter Wolf – Ostfriesengier

Bei der Amtseinführung der Polizeichefin Elisabeth Schwarz explodiert der Wagen des Kollegen Klatt. Der Mordversuch ist nicht der erste und bleibt auch nicht der Letzte, bisher ist das Motiv allerdings unbekannt. Als nur kurze Zeit später der Kollege erschossen aufgefunden wird, trauert das komplette Dezernat und Ann Kathrin Klaasen ermittelt. Schnell gibt es Verdächtige. Zu schnell?
Während sich die neue Polizeichefin auf Schach- und Machtspielchen einlässt, ermittelt Ann Kathrin und kommt zum Schluss, dass der Täter in ihrem näheren Umfeld zu finden ist.
Doch ist es wirklich so? Oder tarnt da jemand ganz geschickt die Fäden und führt die Ermittler in eine Sackgasse.
Noch während das Dezernat im höchsten Aufruhr ist, muss sich Ann Kathrins Mann mit einem Identitätsdiebstahl und einem Doppelmord auseinandersetzen.

Ich habe vom Autoren schon das eine oder andere Buch gelesen, kannte aber bisher noch kein Buch aus der Reihe um Ann Kathrin Klaasen. Da mir das Rupert-Undercover-Buch nur semigut gefallen hatte, wollte ich noch mal einen Versuch starten.

Ich habe das Hörbuch, eingelesen von Klaus Peter Wolf gehört. Das ungekürzte Hörbuch hat eine Dauer von 16 Stunden. Der Autor hat eine angenehme Stimme, das Tempo könnte zwar etwas höher und fesselnder sein, insgesamt hat mir das Hörbuch bzw. die Autorenlesung aber gut gefallen.
Der Thriller hält mehrere Handlungsstränge bereit, zum einen der Mordanschlag auf Dirk Klatt, der weite Kreise im Dezernat nach sich zieht, inklusive Folgemorde.
Zum anderen ein Identitätsdiebstahl geboren aus häuslicher Gewalt, wo es ebenfalls einen Doppelmord gibt.
Beide Fälle für sich gesehen sind interessant und die Auflösung hat mich neugierig gemacht, weshalb ich am Hörbuch dran geblieben bin.
Der Erzählstil selbst ist zwar leicht und modern, die Spannung fällt aber öfters ab und die Dialoge wirken mir etwas zu steif und übertrieben. Auch die Dynamik zwischen den Figuren konnte mich einfach nicht für sich einnehmen, ich kann nicht behaupten, mich der Hauptfigur Ann Kathrin Klaasen nahe gefühlt zu haben und auch wenn sie ganz sicher tough ist, scheint sie noch die kompetenteste Person in der Dienststelle zu sein.
Ich bin erneut auf Rupert getroffen, der zum Glück deutlich erträglicher war, als in seiner eigenen Reihe.
Insgesamt konnte ich mir aber sämtliche Figuren vorstellen, sie wirken detailliert ausgearbeitet, aber ernst nehmen konnte ich sie oft leider nicht. Ich weiß nicht woran es liegt, und es tut mir auch schrecklich leid, aber ich finde einfach keinen Zugang zu den Büchern des Autoren.

Was mir hingegen gut gefiel, war die Beschreibung der Tatorte und der verschiedenen Schauplätze, die anschaulich und bildhaft beschrieben wurden. Auch die eingefangene Idylle oder die Atmosphäre an den Tatorten ist dem Autor gut gelungen.

Wer bereits Bücher des Autoren kennt und mag, wird sicherlich auch an diesem Thriller seine Freude haben. Ich empfand ihn als unterhaltsam, die Fälle interessant, der Autor führt uns auf verschiedene Umwege zum Ziel. Insgesamt wirkt mir der Thriller dennoch zu überladen, die meisten Figuren etwas zu überheblich oder unfokussiert, sodass ich mit den Figuren nicht groß mitleiden konnte. Einzig der zweite tote Kollege war mir auf Anhieb sympathisch, und ich habe es bedauert, dass er nur so kurz dabei gewesen ist. Keine Frage, Ann Kathrin Klaasen leistet gute Ermittlerarbeit, wirkt auf mich aber überheblich und unsympathisch.
Selten hab ich mich so schwer mit einer Rezension getan, aber es ist wie es ist. Es gibt von mir eine eingeschränkte Leseempfehlung, denn ich habe schon deutlich besseres gelesen, allerdings auch deutlich schlechteres. Obwohl das Buch bereits der siebzehnte Teil aus der Reihe ist, hatte ich keine Probleme in die Geschichte einzusteigen.

Das Cover ist genretypisch. Die Windmühlen sind ein netter Blickfang.

Fazit: solider Thriller, der mich leider nicht umhauen konnte. Auf mich wirkten die Dialoge und die Figuren etwas zu konstruiert. Trotzdem knappe 3 Sterne, weil beide Fälle interessant waren.

Veröffentlicht am 03.01.2023

Hier wurde leider viel Potenzial verschenkt

Lightlark 1: Lightlark
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Alex Aster – Lightlark

Seit Jahren wurde die Herrscherin Isla Crown vom Wildfolk von ihren Vertrauten für genau diesen Moment ausgebildet: Das Centenial. Alle 100 Jahre wird ein Wettkampf ausgerichtet ...

Alex Aster – Lightlark

Seit Jahren wurde die Herrscherin Isla Crown vom Wildfolk von ihren Vertrauten für genau diesen Moment ausgebildet: Das Centenial. Alle 100 Jahre wird ein Wettkampf ausgerichtet um einen Fluch zu brechen, der als Unbrechbar gilt. Der Wettkampf soll das größte Geschick, die größten Kampffähigkeiten und den größten Trickreichtum hervorbringen. Der schwächste Herrscher/die schwächste Herrscherin soll zum Wohle aller sterben um den Fluch zu brechen.
Isla hat 100 Tage Zeit um den Fluch zu brechen, und auch wenn sie sich auf dieses perfide Spiel nicht einlassen möchte, bleibt ihr nichts übrig um an den Wettkämpfen teilzunehmen. Jedoch sucht sie Verbündete unter den anderen Herrschern, denn sie ist sich sicher, dass es einen anderen Weg geben muss.
Schon bald berührt Grim ihr Herz, und auch der König aller Völker, Oro, scheint sich in den Wildling verliebt zu haben. Jeder Herrscher/jede Herrscherin hat eigene Motive. Ein Kampf um die Macht und Krone folgt.
Doch wer wird überleben? Wer wird zu Wohle aller geopfert?

Ich habe noch kein Buch der Autorin gelesen und ich bin ehrlich gesagt auch nicht sicher, ob ich die Fortsetzung lesen oder hören werde. In der Leserschaft scheint das Buch richtig zu polarisieren, und da mir die Leseprobe gut gefiel, habe ich mich für das Hörbuch entschieden. Eingelesen wird das Hörbuch von Nina Reithmeier, die das Buch in einem angenehmen Tempo liest und mit der Geschichte mitgeht. Sowohl die temporeichen, spannenden Passagen als auch die ruhigeren, emotionalen Momente konnte die Sprecherin gut in Szene setzen. Lediglich bei den unterschiedlichen Charakteren hätte ich mir etwas mehr Varianz in Tonlage und Stimmfarbe gewünscht. Das ungekürzte Hörbuch hat eine Spieldauer von 16 Stunden und 7 Minuten.

Die Story selbst ist interessant, allerdings hat es gefühlt Ewigkeiten gedauert, bis ich in der Story angekommen bin. Gleich zu Anfang macht die Spannung einen rapiden Abfall, als erst mal die Welt und die Charaktere erklärt werden. Trotz der Einleitung fehlte mir dann aber doch an vielen Stellen das Hintergrundwissen. Der Erzählstil ist locker gehalten.
Die Charaktere blieben mir in der Allgemeinheit doch zu blass. Die Hauptfigur ist Isla, die noch mit am besten ausgearbeitet wurde. Dadurch, dass wir ihr in der Geschichte folgen, erleben wir ihre Emotionen hautnah mit, wie sie mit Situationen umgeht und sie sich "verliebt", obwohl das strengstens verboten ist, da der Fluch Todesopfer fordert. Natürlich ist nichts wie es scheint, und im Verlauf der Handlung hätte ich mir weniger Vorhersehbarkeit gewünscht, so hat mich das Finale nicht wirklich überraschen können, aber man darf auch nicht vergessen, dass die Geschichte noch weiter gehen wird. Ein "Liebesdreieck" wird durch den grummeligen, abweisenden Oro und den sehr charmanten Grim klischeehaft übernommen. An sich nicht schlimm, denn etwas Spannung sollte in jeder Geschichte herrschen, allerdings war es dann doch zu offensichtlich und wenig raffiniert ausgearbeitet.
Die Geschichte hat im Allgemeinen so viel Potenzial: Die Idee der Flüche, der verschiedenen Völker, Feindschaft, Macht, Machtgier, eine Liebesgeschichte (oder zwei), Geheimnisse, Interessenskonflikte, jedes Volk ein anderer Fluch, der Versuch alles zu retten, und doch fehlte es hier an allenb Ecken und Kanten. Die Umsetzung wirkte leider überhaupt nicht ausgereift, es blieben Logiklöcher, es gab viele Wiederholungen, Isla die teils naiv und unbedacht wirkt, aber auf der anderen Seite als stark und mächtig dargestellt wurde, der wirklich absolut absehbare Verrat.
Ich finde es wirklich schade, keine positivere Rezension schreiben zu können.
Falls ich die Fortsetzung lese, wünsche ich mir, eine durchgängigere Spannung, eine gute Entwicklung der Charaktere, weniger Wiederholungen und dafür ein schnelleres bzw. durchgängigeres Vorankommen an das Ziel. Auch eine schöne emotionale Tiefe verschiedener Charaktere würde ich mir wünschen.

Das Cover ist hübsch, die dunklen Farben mit den goldenen Verschlingungen geben dem Cover einen mysteriösen, filigranen Touch.

Fazit: Von mir gibt es eine eingeschränkte Leseempfehlung. Leser/innen von leichten Jugendbüchern werden die Geschichte schön finden, wer viel Wert auf Ausarbeitung der Figuren und der Schauplätze sowie eine stimmige Geschichte legt, könnte enttäuscht werden. Hier wurde leider viel Potenzial verschenkt. 3 Sterne.