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Veröffentlicht am 20.03.2023

interessante Idee, noch ausbaufähig

Farus-Chroniken I - Schwarzrot
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Lucien Moutier – Farus Chroniken, 1, Schwarzrot

Die Menschen bekämpfen die Xerks schon seit ewigen Zeiten. Gestaltwandler, halb Mensch und halb Tier, instinktgesteuert und ohne Verstand. Sain ist ein ...

Lucien Moutier – Farus Chroniken, 1, Schwarzrot

Die Menschen bekämpfen die Xerks schon seit ewigen Zeiten. Gestaltwandler, halb Mensch und halb Tier, instinktgesteuert und ohne Verstand. Sain ist ein Jäger, doch als er einen verletzten Xerks findet, gerät seine bisher bekannte Welt ins Wanken, denn Deejan redet mit ihm, was laut den Lehren der Menschen absolut unmöglich ist. Letztendlich hilft Sain ihm, aber das hat einen hohen Preis. Denn unwissentlich ist er eine Blutverbindung eingegangen und fortan wird sein Leben von Verrat, Angst und Geheimnissen bestimmt.
Wird er die Verbindung annehmen oder dagegen ankämpfen? Können Xerks und Menschen Frieden schließen, wenn nicht mal die Xerks selbst Frieden untereinander halten können?

Ich habe noch kein Buch des Autoren gelesen. Die Leseprobe hatte mir gut gefallen, weshalb ich das Buch lesen wollte. Da es sich um einen Mehrteiler handelt, endet das Buch mit einem Cliffhanger.

Der Erzählstil ist leicht lesbar, die Sprache insgesamt sehr altertümlich und hochgestochen. Es dauerte eine Weile bis ich mich richtig in die Geschichte fallen lassen konnte. Die Handlung selbst ist recht spannend, aber an einigen Stellen etwas langatmig, weil sie auf der Stelle tritt.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, aber durch den distanzierten Sprachgebrauch konnte ich kaum Nähe zu den Figuren aufbauen. Auch untereinander wirken die Figuren sehr distanziert zueinander. Das System der Xerks, ihre Möglichkeiten, ihre Gepflogenheiten, ihre Werte und was sie ausmachen wurden leider nicht genügend erklärt, sodass es zu vielen Missverständnissen kommt.
Sain ist ein menschlicher Jäger, gut in dem was er tut. Aber nach dem ersten Aufeinanderauftreffen mit Deejan ist er überwiegend ängstlich und verunsichert, da er Verrat an den Menschen begangen hat, will er natürlich unentdeckt bleiben, handelt manchmal wenig rational und übereilt.
Deejan hingegen ist der dominante Part in der Beziehung, zärtlich zu Sain aber verschlossen wenn es um die Sitten und Gebräuche der Xerks geht. Wie gesagt, es kommt zu Missverständnissen die nicht hätten sein müssen, und einen sinnlosen Tod zur Folge haben. Die Xerks sind Krieger und Ehre wird groß geschrieben, die Blutverbindung ist lebensnotwendig und Namen haben eine große Wirkung. Sie gehen lieber in den Tod, als sich gefangen nehmen zu lassen, doch ob das immer so möglich ist?

Es gibt erotische Szenen zwischen Sain und Deejan, die aber nicht bis ins Detail ausgearbeitet und oberflächlich, auch emotional, bleiben. Ich brauche keine expliziten Beschreibungen, aber ich hätte gern schon die Nähe der beiden Hauptfiguren zueinander gespürt.
Aber es gibt leider auch üble Szenen mit Gewalt und sexuellen Übergriffen, die nicht so detailliert hätten sein müssen. An dieser Stelle eine Triggerwarnung.

Die Handlung selbst ist interessant und hat viel Potenzial, leider tritt die Story oft etwas auf der Stelle. Ich werde aber dennoch gerne die Fortsetzung lesen, einfach weil mich interessiert wie es weitergeht. Ich hoffe sehr, dass sich die Spannung steigert und der Handlungsablauf etwas flüssiger wird. Auch würde ich mir wünschen, dass wir mehr über die Hierarchie und Gebräuche der Xerks erfahren. Und weil ich ein Gefühlsmensch bin, hätte ich gerne eine tiefere emotionale Bindung zwischen den beiden Hauptfiguren, denn die fehlt mir hier leider ebenfalls.

Das Cover gefällt mir gut.

Fazit: interessante Idee, noch ausbaufähig. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 10.03.2023

interessante Grundidee, allerdings wurde das Potenzial nicht voll ausgeschöpft

Court of Sun 1: Court of Sun
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Lexi Ryan – Court of Sun

Ein magischer Vertrag bindet Abriella und ihre Schwester Jas an eine ungeliebte Verwandte und als sie die monatliche Bringschuld nicht mehr bezahlen kann, wird ihre Schwester ...

Lexi Ryan – Court of Sun

Ein magischer Vertrag bindet Abriella und ihre Schwester Jas an eine ungeliebte Verwandte und als sie die monatliche Bringschuld nicht mehr bezahlen kann, wird ihre Schwester Jas kurzerhand an den Hof der dunklen Fae verkauft. Brie, eine talentierte Diebin, macht sich sofort auf die Suche nach ihrer Schwester und trifft auf den dunklen Fae-König Mordeus, der drei magische Gegenstände vom Hof des Lichtes einfordert um Jas freizulassen. Schweren Herzens und mit einer gehörigen Portion Angst will Brie die Aufgaben lösen. Doch sowohl der Prinz der dunklen Fae, Finn, als auch der Prinz der hellen Fae haben Interesse an Brie, was ihre Aufgabe erschwert.

Ich habe "Court of Sun" als ungekürztes Hörbuch, eingelesen von Vanida Karun, gehört. Das Buch hat viele gute Rezensionen, wird auf verschiedenen Social Media Seiten hochgehyped und doch kam ich einfach nicht im Buch an, dass mich in vielen Situationen an diverse Märchen, insbesondere Cinderella erinnert hat. Ich empfand es streckenweise wirklich langweilig, aber das ist ja auch mein persönlicher Geschmack.
Die Synchronsprecherin macht auf jeden Fall einen guten Job, in dem sie die Geschichte situationsangepasst liest, das Tempo hätte etwas strammer sein können, aber es gibt eine gewisse Grundspannung und den Charakteren wird Leben eingehaucht.
Das ungekürzte Hörbuch hat eine Laufzeit von 14 Stunden und 6 Minuten.

Der Erzählstil ist an einigen Stellen recht holperig, die Handlung wiederholt sich sehr oft, die Gedankengänge von Brie sind manchmal etwas anstrengend zu verfolgen. Ja, es ist Jugend-Fantasy, und von daher dürfen die Figuren erst mal in ihre Rollen hineinfinden und natürlich auch Fehler machen, oder naiv sein, aber dieses Liebes-hin und -her, war echt nervenaufreibend und doch sehr teeniemäßig angelegt, was ja auch der Zielgruppe entspricht. Plötzlich findet Brie dann aber doch die Kraft, für sich und ihre Schwester einzustehen, nur dass sie dann ein paar Seiten später sich wieder mit Selbstzweifel und Sehnsüchten zu einem der Prinzen (oder auch beiden) herumschlägt.
Was mich allerdings gestört hat war, dass ich Bries Hass auf die Fae nicht ganz nachvollziehen konnte. Ja, es gab in ihrer Jugend Schauermärchen und ja, ihre Mutter hat sie verlassen, weshalb sie zu der ungeliebten Tante abgeschoben wurde, aber mir fehlte hier die tiefere Motivation.
Mich stört noch nicht mal so sehr, dass in dieser Geschichte einige Märchen vereint werden und/oder Ähnlichkeiten zu weiteren Büchern des Genres bestehen. Das Rad wird schließlich nicht neu erfunden, aber ich hätte mir gewünscht, dass die Hauptfigur deutlich sympathischer ist.
Tatsächlich gefällt mir Finn am besten aus dem Buch. Der dunkle Fae-Prinz ist sicherlich kein Sonnenschein, aber ich kann seine Motive nachvollziehen, auch sein Misstrauen und seinen Antrieb, das es hier natürlich zu ein paar Herzchen-Momenten zwischen ihm und Brie kommt, gibt die Geschichte einfach her.
Wirklich überrascht war ich nicht über den zweiten Fae-Prinzen, bereits auf den ersten Seiten war mir klar, dass er ein Geheimnis hütet. Natürlich verstehe ich auch, warum sich Brie zu ihm hingezogen fühlt, Freundschaft verbindet eben, aber so ganz koscher reagiert er nun auch nicht, und obwohl ich ihn anfänglich sympathisch fand, hat sich das im Laufe der Zeit gewandelt.

In dem Buch stecken so viele gute Ideen, aber das Potenzial wurde meiner Meinung nach leider nicht komplett ausgeschöpft. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Fortsetzung lesen werde, ich hätte zwar gerne gewusst, für wen sich Brie letztendlich entscheidet, aber leider bin ich nicht so neugierig geworden, dass ich die Fortsetzung unbedingt nach Erscheinen lesen muss.
Schade. Ja, ich bedauere wirklich keine positivere Rezension schreiben zu können.
Aber wenn ich die für mich positiven Aspekte der Story hervorheben möchte, kann ich folgendes sagen: Die Synchronsprecherin macht einen guten Job, die Story hat viel Potenzial und könnte in der Fortsetzung sicher noch deutlich spannender werden, die Charaktere sind gut herausgearbeitet, wenn auch nicht immer sympathisch und die Autorin legt viel Wert auf gut ausgearbeitete, anschaulich beschriebene Handlungsorte, die stimmungsvoll und atmosphärisch angepasst wurden.
Die Story ist solide, aber für mich eben kein Highlight.

Das Cover ist wunderschön, der schwarze Hintergrund, die goldene Schrift und die angedeuteten goldenen Sonnenstrahlen lassen das Cover sehr edel wirken.

Fazit: interessante Grundidee, allerdings wurde das Potenzial nicht voll ausgeschöpft, dazu kommt eine eher unsympathsiche weibliche Hauptfigur. Konnte mich leider nicht komplett überzeugen. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 21.02.2023

Kurzweilige humorvolle Leselektüre für Zwischendurch

Jetzt ist Sense
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Hans Rath – Jetzt ist Sense

Die Psychologin Liv Bentele ist noch recht perplex, als es an ihrer Tür läutet und ein als Tod verkleideter Mann vor ihr steht. Ein Versehen beteuert der Mann. Kurz darauf ...

Hans Rath – Jetzt ist Sense

Die Psychologin Liv Bentele ist noch recht perplex, als es an ihrer Tür läutet und ein als Tod verkleideter Mann vor ihr steht. Ein Versehen beteuert der Mann. Kurz darauf findet Liv ihre ältere Nachbarin tot in ihrer Wohnung.
Kurz darauf trifft sie erneut auf Zino, der sogar eine Therapie bei ihr anfängt. Mit allem hätte Liv gerechnet, nur nicht das sie dem Gott des friedlichen Todes gegenüber sitzt. Und er hat noch einige Aufgaben zu erfüllen, nicht zuletzt jemanden zu sich zu holen und in die Unterwelt zu bringen. Gemeinsam erkunden sie die alltäglichen Probleme des Jobs, gehen spazieren, führen Gespräche und Liv muss sich entscheiden, wird sie ihm einen Deal anbieten, um das Leben besagter Person zu retten? Doch wie weit ist Liv bereit zu gehen?

Ich habe noch kein Buch des Autoren gelesen. Das Hörbuch wurde eingelesen von Sandra Borgmann. Das Tempo des Hörbuchs ist gut, die Handlung wird lebendig, humorvoll und an einigen Stellen ziemlich überzogen von der Sprecherin eingesprochen. Das gekürzte Hörbuch hat eine Hördauer von 7 Stunden. Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir wichtige Details in der gekürzten Fassung fehlen.

Der Erzählstil ist leicht und erfrischend, der Titel und das Cover haben vermuten lassen, dass es sich hier um eine humorvolle Geschichte handelt. Im Großen und Ganzen war dem auch so, es gab neben all den schweren Themen eine gewisse Leichtigkeit und zwar war der Humor deutlich übertrieben, die Story konnte mich aber dennoch unterhalten.
Trotz der überzeichneten Charaktere, die zwar lebendig und detailliert ausgearbeitet wurden, kam ich an Liv nicht so gut ran, wie ich es mir gewünscht hatte. Ja, sie war schon sympathisch, aber sie nahm mir viele Dinge als zu gegeben hin, was mich überrascht hat. Anfänglich dachte ich, müsste sie nicht schockierter sein oder sich mehr aufregen, mehr Angst verspüren oder toben? Mir fehlten hier die eine oder andere Gefühlsregung, die sie aber im späteren Verlauf gleich dreifach draufpackt. Für mich hat das "Mischungsverhältnis" nicht so ganz gepasst. Aber gut.
Zino ist echt ein Knaller. Der neurotische etwas überarbeitete Gott des friedlichen Todes hat klare Ansichten, und das will ich gerne zugeben, auch Fragen gestellt, die mich zum Nachdenken gebracht haben. Auch er ist stark überzeichnet, aber ich mochte ihn. Hinter jedem Tod steht eine Geschichte voller Leben, und einige werden auch in diesem Hörbuch thematisiert.

Primär handelt es sich bei der Story um eine humorvolle Story, natürlich ein wenig überspitzt dargestellt. Dennoch gibt es viele gute Anreize und Themen die man zwischen den Zeilen lesen kann. Fragen auf die man sich selbst antworten könnte und die mich zu nachdenken gebracht haben.
Die Story ist kurzweilig und unterhaltsam. Wer was humorvolles mit einem Touch Mythologie und Skurriliät lesen möchte, der wird mit dem Buch/Hörbuch viel Freude haben.

Das Cover ist auffällig und passt zum Inhalt der Geschichte.

Fazit: überzeichnete Figuren, schwarzhumorige Handlung, interessante Fragen. Kurzweilige humorvolle Leselektüre für Zwischendurch. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 16.02.2023

interessante Geschichte jedoch etwas spannungsarm und ohne Thrill-Feeling

Northern Spy – Die Jagd
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Flynn Berry – Northern Spy

Als Tessa ihre Schwester Marian bei einem Raubüberfall im Fernsehen sieht, glaubt sie daran, dass Marian entweder von der IRA gezwungen oder es sich um ein Fake handelt. Sie ...

Flynn Berry – Northern Spy

Als Tessa ihre Schwester Marian bei einem Raubüberfall im Fernsehen sieht, glaubt sie daran, dass Marian entweder von der IRA gezwungen oder es sich um ein Fake handelt. Sie macht sich daran, ihre Schwester zu suchen und nach Möglichkeit zu rehabilitieren. Doch schon bald muss sie erkennen, dass Marian tatsächlich viele Geheimnisse hat und zur IRA gehört. Um ihren Sohn zu schützen lässt sich Tessa auf einen riskanten Deal ein.

Ich habe noch kein Buch von Flynn Berry gelesen. Das Buch ist als Thriller deklariert, und obwohl die Geschichte durchaus interessant war und eine gewisse Grundspannung bot, war es einfach kein Thriller für mich. Dafür fehlte es mir an Tempo, Spannung und vor allem am Thrill-Feeling.
Keine Frage, es gibt den einen oder anderen Schockmoment, aber die Story ist relativ klar und vorhersehbar, was ich widerum ziemlich schade finde.

Ich habe das ungekürzte Hörbuch, eingelesen von Corinna Dorenkamp gehört. Leider hat mich das Hörbuch nicht wirklich mitziehen können, obwohl die Sprecherin ihr möglichstes getan hat um Leben in die Geschichte zu bringen. Das Tempo ist eher mässig, die Spannung zwar solide, aber das reicht mir einfach nicht für einen Thriller. Die Dauer des Hörbuchs beläuft sich auf 7 Stunden und 57 Minuten.

Die Figurenausarbeitung war okay, ich konnte mir diverse Charaktere gut vorstellen, allerdings fehlte mir auch die emotionale Bindung und die Tiefe der Figuren.
Tessa wirkt auf der einen Seite ziemlich verschreckt, auf der anderen Seite hat sie den Mut, alles zu tun um ihren Sohn zu schützen. Dass sie sich dabei auch mit seinem Vater anlegt, der natürlich eine komplett andere Meinung hat und dies zu einigen Twists führt, ist klar. Insgesamt konnte ich Tessa kaum fassen und fühlte mich ihr in keinster Weise nahe, sodass mir ihr Schicksal zwar leid tut, aber ich nicht mit ihr mitfühlen konnte. Die Bindung zu ihrer Mutter war durchaus gefühlvoller, und die Beziehung untereinander war spürbarer, obwohl auch hier einige Twists vorherrschen.

Die Handlung an sich ist interessant, ich habe neugierig gelesen, wie schnell man auf die "falsche" Seite wechseln kann. Marian war mir allerdings unsympathisch, aber der Autor zeigt, warum sie ihren Weg so geht wie sie ihn geht. Doch der Weg den sie beschreitet ist der Tod, und das widerum stürzt Tessa und viele andere in einen Konflikt, obwohl sie ihre Schwester beschützen will.
Diese Konfliktsituation ist gut dargestellt.

Die verschiedenen Schauplätze sind gut ausgearbeitet, sodass die Story stimmig wird.

Für einen Thriller bot mit die Story einfach zu wenig Spannung und Tempo, mir fehlte das Thrill-Feeling und eine Figur, mit der ich mitleiden oder mitfiebern konnte. Sehe ich darüber hinweg, das mir die Genreeinordnung nicht richtig erscheint, ergibt sich eine interessante Geschichte über die Motive einer Mutter und was sie bereit ist zu tun, um ihre Schwester aber vor allem ihren Sohn zu schützen.
Mich konnte die Geschichte emotional nicht packen und mir fehlte bei vielen Figuren die Tiefe, um mich ihnen Nahe fühlen zu könnnen.
Der Haupttwist ist aber interessant und ich sehe, das der Autor Recherche betrieben hat, das reicht für mich aber leider nicht.
Die Story ist nicht schlecht, aber sie ist eben auch kein Highlight für mich.
Von mir gibt es eine eingeschränkte Leseempfehlung. Wer einen Roman über die IRA und eine Mutter beim Kampf ums Überleben lesen möchte, der wird mit "Northern Spy" sicherlich nichts falsch machen, wer einen Thriller erwartet, wird vermutlich etwas enttäuscht sein.
Am besten vorher Leseprobe und Rezensionen lesen.

Das Cover ist genretypisch, die Landschaft wirkt rau aber idyllisch.

Fazit: interessante Geschichte jedoch etwas spannungsarm und ohne Thrill-Feeling. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 07.02.2023

solider Thriller...

Ostfriesengier
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Klaus-Peter Wolf – Ostfriesengier

Bei der Amtseinführung der Polizeichefin Elisabeth Schwarz explodiert der Wagen des Kollegen Klatt. Der Mordversuch ist nicht der erste und bleibt auch nicht der Letzte, ...

Klaus-Peter Wolf – Ostfriesengier

Bei der Amtseinführung der Polizeichefin Elisabeth Schwarz explodiert der Wagen des Kollegen Klatt. Der Mordversuch ist nicht der erste und bleibt auch nicht der Letzte, bisher ist das Motiv allerdings unbekannt. Als nur kurze Zeit später der Kollege erschossen aufgefunden wird, trauert das komplette Dezernat und Ann Kathrin Klaasen ermittelt. Schnell gibt es Verdächtige. Zu schnell?
Während sich die neue Polizeichefin auf Schach- und Machtspielchen einlässt, ermittelt Ann Kathrin und kommt zum Schluss, dass der Täter in ihrem näheren Umfeld zu finden ist.
Doch ist es wirklich so? Oder tarnt da jemand ganz geschickt die Fäden und führt die Ermittler in eine Sackgasse.
Noch während das Dezernat im höchsten Aufruhr ist, muss sich Ann Kathrins Mann mit einem Identitätsdiebstahl und einem Doppelmord auseinandersetzen.

Ich habe vom Autoren schon das eine oder andere Buch gelesen, kannte aber bisher noch kein Buch aus der Reihe um Ann Kathrin Klaasen. Da mir das Rupert-Undercover-Buch nur semigut gefallen hatte, wollte ich noch mal einen Versuch starten.

Ich habe das Hörbuch, eingelesen von Klaus Peter Wolf gehört. Das ungekürzte Hörbuch hat eine Dauer von 16 Stunden. Der Autor hat eine angenehme Stimme, das Tempo könnte zwar etwas höher und fesselnder sein, insgesamt hat mir das Hörbuch bzw. die Autorenlesung aber gut gefallen.
Der Thriller hält mehrere Handlungsstränge bereit, zum einen der Mordanschlag auf Dirk Klatt, der weite Kreise im Dezernat nach sich zieht, inklusive Folgemorde.
Zum anderen ein Identitätsdiebstahl geboren aus häuslicher Gewalt, wo es ebenfalls einen Doppelmord gibt.
Beide Fälle für sich gesehen sind interessant und die Auflösung hat mich neugierig gemacht, weshalb ich am Hörbuch dran geblieben bin.
Der Erzählstil selbst ist zwar leicht und modern, die Spannung fällt aber öfters ab und die Dialoge wirken mir etwas zu steif und übertrieben. Auch die Dynamik zwischen den Figuren konnte mich einfach nicht für sich einnehmen, ich kann nicht behaupten, mich der Hauptfigur Ann Kathrin Klaasen nahe gefühlt zu haben und auch wenn sie ganz sicher tough ist, scheint sie noch die kompetenteste Person in der Dienststelle zu sein.
Ich bin erneut auf Rupert getroffen, der zum Glück deutlich erträglicher war, als in seiner eigenen Reihe.
Insgesamt konnte ich mir aber sämtliche Figuren vorstellen, sie wirken detailliert ausgearbeitet, aber ernst nehmen konnte ich sie oft leider nicht. Ich weiß nicht woran es liegt, und es tut mir auch schrecklich leid, aber ich finde einfach keinen Zugang zu den Büchern des Autoren.

Was mir hingegen gut gefiel, war die Beschreibung der Tatorte und der verschiedenen Schauplätze, die anschaulich und bildhaft beschrieben wurden. Auch die eingefangene Idylle oder die Atmosphäre an den Tatorten ist dem Autor gut gelungen.

Wer bereits Bücher des Autoren kennt und mag, wird sicherlich auch an diesem Thriller seine Freude haben. Ich empfand ihn als unterhaltsam, die Fälle interessant, der Autor führt uns auf verschiedene Umwege zum Ziel. Insgesamt wirkt mir der Thriller dennoch zu überladen, die meisten Figuren etwas zu überheblich oder unfokussiert, sodass ich mit den Figuren nicht groß mitleiden konnte. Einzig der zweite tote Kollege war mir auf Anhieb sympathisch, und ich habe es bedauert, dass er nur so kurz dabei gewesen ist. Keine Frage, Ann Kathrin Klaasen leistet gute Ermittlerarbeit, wirkt auf mich aber überheblich und unsympathisch.
Selten hab ich mich so schwer mit einer Rezension getan, aber es ist wie es ist. Es gibt von mir eine eingeschränkte Leseempfehlung, denn ich habe schon deutlich besseres gelesen, allerdings auch deutlich schlechteres. Obwohl das Buch bereits der siebzehnte Teil aus der Reihe ist, hatte ich keine Probleme in die Geschichte einzusteigen.

Das Cover ist genretypisch. Die Windmühlen sind ein netter Blickfang.

Fazit: solider Thriller, der mich leider nicht umhauen konnte. Auf mich wirkten die Dialoge und die Figuren etwas zu konstruiert. Trotzdem knappe 3 Sterne, weil beide Fälle interessant waren.