Profilbild von evaczyk

evaczyk

Lesejury Star
offline

evaczyk ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit evaczyk über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2023

Patente Putzfrau als Hobby-Ermittlerin

Der tote Weckmann (Mord und Wischmopp 2)
0

Pamela Schlonski (benannt nach der Olbaron-Lady aus der 80-er Jahre Serie "Dallas") kann es nicht lassen. Die alleinerziehende Mutter, die im Ruhrpott ein zwei-Frau Reinigungsunternehmen aufgebaut hat, ...

Pamela Schlonski (benannt nach der Olbaron-Lady aus der 80-er Jahre Serie "Dallas") kann es nicht lassen. Die alleinerziehende Mutter, die im Ruhrpott ein zwei-Frau Reinigungsunternehmen aufgebaut hat, drängt es wieder ins Detektivspiel. Als Putzfrau ist sie schließlich Expertin dafür, versteckte Staubkörner, Spinnweben und Dreckspritzer noch in der verborgensten Ecke aufzuspüren. Sie hat den Blick fürs Detail, ihre Kunden müssen nach dem Putzeinsatz nicht erst suchen, wo ihre Siebensachen sind. Und obendrein geht es im zweiten Fall der patenten Putze, um Ehrenrettung des lieben Onkels.

In dessen Bäckereifilaile wird nämlich in "Der Weckmann" von Mirjam Munter im Ofen ein Weckmann entdeckt, der nicht nur deutlich größer ist als das rheinische Backwerk üblicherweise ist, er hat auch einen äußerst beunruhigenden Inhalt: Den Besitzer einer örtlichen Bäckerei. Natürlich mausetot.

Obendrein hatte der Onkel vor Jahren eine handfeste Auseinandersetzung mit dem Mann, wie Pamela erfährt. Jetzt reden die Kunden, die Polizei guckt auch schon ganz misstrauisch, doch Pamela kann sich den gemütlichen Bäckermeister so gar nicht als Mörder vorstellen. Also mischt sie sich ein, obwohl sie Hauptkommissar Lennart Vogt ja eigentlich zugesagt hat, sich nicht mehr in seine Arbeit einzumischen. Aber hier gehts schließlich um Familie, da soll sich das Nordlicht nicht so haben!

Mit Herz und Schnauze blickt Pamela einmal mehr in die dunklen Ecken vergangener Konflikte und Henning Vogt tut gut daran, öfter mal auf sie zu hören. Nebenher schafft es die energische Putzfrazu nicht nur, den Alltag mit pubertierender Tochter zu bewältigen, sie übernimmt auch noch Putzjobs ihrer Kollegin, die wegen Magen-Darm bei den lieben Kleinen unfreiwillig ans Haus gefesselt ist. Und auch ihr alter Schulfreund Totti ist als verdeckter Ermittler wieder mit von der Partie, denn als veganer Hobbygärtner hat er ordentlich Einblick in die Gärtnerszene.

Mehr soll hier gar nicht verraten werden, nur so viel: Es geht mal wieder drunter und drüber. Da hat die ordnungssinnige Pamela viel zu ordnen, am Ende aber natürlich noch vor dem Kommissar den Durchblick. Überhaupt. der Kommissar: Irgendwie kommen sich die beiden nicht nur beim Ermitteln näher. Da liegen zarte Schwingungen in der rauen Ruhrgebietsluft, die Fragen, vielleicht auch Hoffnungen für eine neue Entwicklung in Band drei aufwerfen.

Die kulturellen Unterschiede zwischen nordischer Schweigsamkeit und anteilnehmender, bis zur Schmerzgrenze ehrlicher Ruhrgebietsschnauze werden einmal mehr genüsslich ausgespielt. Ich könnte mir hier ja auch wirklich gut eine Hörbuchversion vorstellen, aber so muss man sich den Dialekt beim Lesen eben dazudenken. Pamela Schlonski ist jedenfalls eine wunderbare Protagonistin und das Buch eigentlich eine große Liebeserklärung an die Menschen im "Pott". Humorvoll, schräg und dabei auch ohne viel Blutvergießen spannende Unterhaltung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2023

Segeltörn mit toxischer Paardynamik

In blaukalter Tiefe
0

Ein Kriminalroman ist "In blaukalter Tiefe" von Kristina Hauff nicht, spannend ist das Buch über zwei Paare und einen Skipper, aus wechselnden Perspektiven erzählt, dennoch. Denn der romantische Segeltörn ...

Ein Kriminalroman ist "In blaukalter Tiefe" von Kristina Hauff nicht, spannend ist das Buch über zwei Paare und einen Skipper, aus wechselnden Perspektiven erzählt, dennoch. Denn der romantische Segeltörn zum schwedischen Schärengarten wird zu einem handfesten Psychodrama. Sehr unterschiedliche Charaktere, Ambitionen und Träume prallen an Bord der Yacht mit all ihrem begrenzten Raum und fehlenden Rückzugsmöglichkeiten zusammen, der Sturm, der am Ende auch die Wetterlage eskalieren lässt, trägt das Seinige dazu bei.

Für das Powerpaar Caroline und Andreas ist der Törn ein langgehegter Traum. Caroline, Chefredakteurin eines Lifestyle Magazins, hat schon lange von einem Urlaub in den Scherengärten geträumt. Andreas, Wirtschaftsstrafverteidiger und ein typisches Alphatier, erhofft sich bei Segelromantik auch wieder harmonischeres Fahrwasser für die Ehe, denn zwischen dem Paar ist Entfremdung gewachsen. Eigentlich keine gute Idee, unter diesen Umständen die Reise auch noch für einen weiteren Zweck zu nutzen, denn auch der junge Anwalt Daniel und seine Freundin Tanja sind zu dem Törn eingeladen.

Daniel ist jung und ehrgeizig, die Reise ist auch ein Testlauf, ob er als Partner in die Kanzlei aufgenommen wird. Doch indem Daniel sich Andreas als Idealkandidat beweisen will, vernachlässigt er, wie unwohl sich seine Freundin Tanja fühlt. Die Altenpflegerin mit Kinderwunsch stellt sich immer häufiger die Frage, ob die Beziehung Zukunft hat, zumal Andreas derbe Flirtversuche startet.

Caroline wiederum fühlt sich zunehmend zu dem undurchschaubaren, mürrisch-distanzierten Skipper Eric hingezogen - auch, weil der Andreas buchstäblich auflaufen lässt. Das Bordklima scheint immer toxischer - keine guten Voraussetzungen, wenn die Elemente bedrohlicher werden.

Hauff bringt die klaustrophobische Atmosphäre gut zum Ausdruck. Die Segel- und Landschaftsbeschreibungen machen Lust auf das Abenteuer Segeln, verdeutlichen aber auch, dass der menschliche Faktor bei so einer Reise stimmen muss. Wenn alles einen doppelten Boden und unterschwellige Schwingungen hat wie bei dieser Reisegruppe, ist die toxische Gruppendynamik potentiell tödlich. Der Traum von der großen Freiheit unter den Segeln entpuppt sich als Alptraum scheiternder Beziehungen und offenbar werdenden Lebenslügen. Dass auch ein wichtiger Fall im fernen Frankfurt eskaliert, passt da zur stürmischen Dynamik dieser Reise, die für die beiden Paare nicht folgenlos bleiben wird.

Für Freunde psychologischer Beziehungsdramen und locked room Dramen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.02.2023

Mr Hizbollah und die Geheimdiplomatie

Keine Lizenz zum Töten
0

Dass James Bond ein reines Phantasieprodukt ist und Spione ein ganz anderes Leben haben als der Leinwandheld mit der Lizenz zum Töten - das ist wohl auch den Fans des Genres klar. Mit seinem Buch "Keine ...

Dass James Bond ein reines Phantasieprodukt ist und Spione ein ganz anderes Leben haben als der Leinwandheld mit der Lizenz zum Töten - das ist wohl auch den Fans des Genres klar. Mit seinem Buch "Keine Lizenz zum Töten" räumt Gerhard Conrad mit den gängigen Klischees über das Leben in mehr oder weniger geheimer Mission auf. Der Mann weiß, wovon er spricht - schließlich war er jahrelang Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) und hatte hohe Positionen im Nachrichtenwesen auch auf europäischer Ebene inne.

Damit ist schon mal klar: Alles, was Conrad in dem Buch über sein Agentenleben berichtet, ist vermutlich stark gefiltert und schildert nur Fälle, die ohnehin bereits öffentlich bekannt sind oder die zumindest nicht mehr als Staatsgeheimnis gelten. Diskretion als oberstes Gebot eines Nachrichtendienstlers endet schließlich nicht mit dem Eintritt in den Ruhestand.

Der Politik- und Islamwissenschaftler Conrad war gewissermaßen zur richtigen Zeit am richtigen Ort, als er in den 90-er Jahren beim BND anfing. Da war der Kalte Krieg schon weitgehend abgewickelt, Kremlinologen saßen auf ihrem plötzlich kaum noch gefragten Wissen, doch die Krisen im Nahen Osten blieben - und spätestens am 11. September 2001 war dann jedem klar, dass das Thema Bedrohung durch islamistischen Terrorismus auch die Nachrichtendienste auf Jahre beschäftigen würde.

Conrad hatte auch insofern Glück, als er gleich zu Beginn seiner Laufbahn Teil eines Verhandlungsteams war, dass für Israel und die Hizbollah im Libanom einen Gefangenenaustausch vermittelte. Wie es so ist, wenn zwei Erzfeinde nicht miteinander reden wollen, ein Dialog aber in beiderseitigem Interesse liegt, um etwas zu erreichen. Und auch später kam es zu ähnlichen Verhandlungen, an denen er dabei als Verantwortlicher an den Gesprächsfäden zog.

Dieser Teil des Buches ist wirklich interessant, verschafft er doch eine Ahnung von der aufwändien Logistik, um Gespräche zu führen, von denen niemand etwas wissen darf - einschließlich des Bemühens der Unterhändler, nirgends aufzufallen. Wer sich für den Nahost-Konflikt interessiert, findet hier eine Innensicht, die nicht unspannend wird. Zugleich wird deutlich, wie langwierig die Nachrichtenarbeit angelegt ist und wie bürokratisch es dabei zu geht. Zumindest in Deutschland. Dass Conrad häufig ein ziemlich offiziöses Juristendeutsch schreibt, passt da irgendwie rein, macht den Text aber nicht unbedingt lesefreundlicher.

Einiges verrät "Mister Hizbollah", wie Conrad wegen seiner guten Kontakte genannt wurde, dann doch, etwa die Herkunft des berühmten Kürzels "007". Gibt´s beim BND übrigens ebenso wenig wie eine Lizenz zum Töten. Dass es nicht immer so gesittet zugeht wie bei den Gesprächen, die Conrad beschreibt, dürfte dennoch zu vermuten sein. Schließlich war der BND-Mann auch als "Resident", also örtlicher Vertreter des Dienstes etwa im Libanon oder in Syrien nicht undercover unterwegs, sondern in offizieller Mission, mit diplomatischem Status. Dass Agenten auch noch deutlich klandestinere Einsatzbedingungen haben - über die hier nichts näheres berichtet wird - wird dabei nur angedeutet. Dabei wäre das Thema sicher spannend. Aber da ist dann doch die Diskretion des erfahrenen Nachrichtendienstlers vor jedem Enthüllungstext.

Fazit: Erhellt nur so viel, wie der Autor für richtig hält. Wer Action sucht, sollte lieber zu einem Spionagethriller greifen. Als Hintergrund zum Thema Sicherheitsdiesnte und internationale Politik durchaus informativ.

Veröffentlicht am 26.01.2023

Sumpf der Vergangenheit

Totes Moor (Janosch Janssen ermittelt 1)
0

Es modert an allen Ecken in "Totes Moor", dem Rhön-Krimi von Lars Engels, der laut Verlagsangaben auch der Beginn einer neuen Serie ist. Da ist zum einen die Lage des Rhön-Städtchens Grimmbach am Roten ...

Es modert an allen Ecken in "Totes Moor", dem Rhön-Krimi von Lars Engels, der laut Verlagsangaben auch der Beginn einer neuen Serie ist. Da ist zum einen die Lage des Rhön-Städtchens Grimmbach am Roten Moor. Der junge Polizist Janosch Janssen ist mit sehr gemischten Gefühlen in seinen Heimatort und in sein marodes Elternhaus zurückgekehrt, um seiner unter Angststörungen leidenden Mutter unter die Arme zu greifen. Nur vorübergehend, wie er sich und allen anderen versichert. Es drängt ihn zurück nach Frankfurt, wo er seit seiner Ausbildung gearbeitet hat. In Grimmbach spürt er die Last schwerer Erinnerungen und einer schmerzlichen Vergangenheit.

Diese Vergangenheit aber tritt mit dem Fund einer Leiche im Moor wieder zutage. Die Tote war seit neun Jahren vermisst: Matilda, eine Mitschülerin von Janosch, der damals gerade das Abitur machte und heimlich für die schöne und extrovertirerte junge Frau schwärmte.

Matildas letztes Lebenszeichen war ein Anruf beim Notruf, nach einem nächtlichen Unfall auf der Landstraße. Im anderen Auto, bewusstlos, saß damals ausgerechnet Janoschs Vater, der Besitzer eines Blumenladens. Als eine Gärtnerschere mit seinen Fingerabdrücken und Mathildas Blut gefunden wurden, wurde er als Verdächtiger behandelt. Nach einem besonders aggressiven Verhör der ehrgeizigen Ermittlerin Diana Quester fand ihn Janosch erhängt im Laden.

Ausgerechnet diese Beamtin, mittlerweile in der Hierarchie noch weiter aufgestiegen, leitet nun die Sonderkommission, die sich noch einmal mit dem Verschwinden Mathildas befasst. Um Janosch besser im Blick zu behalten, holt sie ihn trotz seines persönlichen Bezugs zu dem Fall in die SoKo. So hofft sie den jungen Poliziste besser im Blick zu haben, wenn er eigenständig ermitteln will. Denn Janosch will posthum unbedingt die Unschuld seines Vaters beweisen.

Doch es gibt viele, die die Vergangenheit ruhen lassen wollen. Der eigentliche Sumpf, müssen die Ermittler erkennen, ist Grimmbach, wo lang gehütete Geheimnisse vielen buchstäblich die Luft genommen haben. Und doch muss irgendjemand gewollt haben, dass Mathilda gefunden wird, befestigte eine Solarlampa am Ort, an dem die Leiche lag. Dass es bei den Ermittlungen zu Spannungen zwischen Janosch und Diana Quester kommt, zu wechselseitigen Vorwürfen und Misstrauen, ist angesichts der Vorgeschichte wohl unvermeidlich. Doch je hartnäckiger die Ermittler sich in den Sumpf vorwagen, desto mehr Überrauschungen und neue Gefahren tauchen auf.

Mitunter wird in "Totes Moor" etwas dick aufgetragen, sind die Protagonisten reichlich plakativ und lassen Tiefe vermissen. Die düstere Atmosphäre des Moores und die Verformung der Dorfgesellschaft durch Verschweigen und Verdrängen dagegen sind gut getroffen. Trotz einiger Schwächen insgesamt solide Krimi-Kost.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.01.2023

Mord im Dunkeln

The Dark
0

Eigentlich ist es schwer, von einem locked room mystery zu sprechen, wenn der Schauplatz der Handlung für unendliche Weite steht. Doch in Emma Haughtons Antarktis-Krimi "The Dark" sind die Charaktere abgeschlossen ...

Eigentlich ist es schwer, von einem locked room mystery zu sprechen, wenn der Schauplatz der Handlung für unendliche Weite steht. Doch in Emma Haughtons Antarktis-Krimi "The Dark" sind die Charaktere abgeschlossen vom Rest der Welt in einer Forschungsstation im antarktischen Winter. Da kann niemand rein und niemand raus, draußen herrscht vier Monate lang völlige Dunkelheit, wenn man mal von Sternen und gelegentlichen Polarlichtern absieht. Keine Umgebung also für Menschen mit Platzangst oder Furcht vor dem Dunkeln.

Ein denkbar schlechter Arbeitsplatz also für die englische Notärztin Kate, die sich im antarktischen Winter von den Dämonen der Vergangenheit befreien will. Nach einem schweren Verkehrsunfall fühlt sie sich wegen der Narbe im Gesicht verunstaltet, ihre Beziehung ist gescheitert und sie ist tablettenabhängig. Nicht die besten Voraussetzungen für ein Leben mit nur zwölf anderen Menschen, mit denen man irgendwie auskommen muss, ohne viele Abwechslungsmöglichkeiten und buchstäblich am Ende der Welt. Richtig stressig wird es allerdings, als Kate immer mehr Hinweise darauf erhält, dass der Unfalltod ihres Vorgängers womöglich kein Unfall war. Als es dann noch einen weiteren Toten gibt, wird immer deutlicher: Einer der Kollegen ist ein Mörder - oder eine Mörderin.

Das Setting und der Plot des Buches haben mich überzeugt, ebenso Tanja Geke als Sprecherin, die jedem der Besatzung eine eigene "Stimme" gibt. Die Tatsache, dass das Team international zusammengewürfelt ist und sie zumindest teilweise mit Akzenten arbeiten kann, macht das beim Zuhören sehr abwechslungsreich. Auch die Beschreibungen der Weite der Antarktis, des Schwindens der Sonne, der Weite der Landschaft, der Isolation und zunehmenden Paranoia sind der Autorin gut gelungen.

Zu den Schwächen des Buches gehört für mich aber insbesondere die mangelnde Glaubwürdigkeit der Hauptfigur Kate. Angesichts der medizinischen und psychologischen Tests, die mit der Arbeit an so einem entlegenen Ort verbunden sein dürften, ist es unwahrscheinlich, dass der ständige Pharma-Cocktail in ihrem Blut und ihr seelischer Zustand unentdeckt bleiben würden. Dass die Stationsärztin sich nicht nur an den Medikamentenvorräten der Forschungsstation vergreift, sondern ihren Kolleginnen und Kollegen entgeht, dass sie ständig breit ist, ist ebenso unwahrscheinlich. Und dass sie selbst mit kaltem Entzug es fertig bringt, in der Krise den Rest des Teams zu koordinieren, ganz zu schweigen von einem komplizierten medizinischen Eingriff - nein, da konnte mich die Autorin überhaupt nicht überzeugen.

Ein Denkfehler Kates zum Mörder auf der Station, der fast fatale Folgen gehabt hätte, war ebenfalls nicht sonderlich glaubwürdig. Insofern bin ich bei "The Dark" zwiegespalten. Die Antarktis als Schauplatz eines Whoodunit ist eine faszinierende Location, ich mag das Setting, wo die Beteiligten in Dunkelheit und Kälte ihren ganzen Überlebenswillen sammeln müssen, die Beschreibungen der Station sind faszinierend, und die kleinen und großen Macken des Personals sorgen für zusätzliche Entwicklungen der Handeln. Die Figur der Kate dagegen ist einfach viel zu dick aufgetragen und hat mich irgendwann nur noch genervt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere