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Veröffentlicht am 08.02.2023

Ein packendes und düsteres Debüt

Shuggie Bain
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Wer "Shuggie Bain" von Douglas Stuart lesen will, sollte vorgewarnt sein. Dieser Roman enthält einiges an Triggern. Dies ist eine Geschichte über Armut, Drogen und Missbrauch.
Shuggie Bain wächst als ...

Wer "Shuggie Bain" von Douglas Stuart lesen will, sollte vorgewarnt sein. Dieser Roman enthält einiges an Triggern. Dies ist eine Geschichte über Armut, Drogen und Missbrauch.
Shuggie Bain wächst als Kind einer Alkoholsüchtigen in unschönen Verhältnissen auf. Das erste Mal begegnen wir ihm mit 16 Jahren als Kind einer Arbeiterfamilie in den 80er Jahren.

Im Mittelpunkt der Erzählung steht die Beziehung zwischen Shuggie und seiner Mutter, die Alkoholikerin ist, und die Auswirkungen ihrer Sucht auf ihr Leben.
Shuggies Geschwister begleiten ihn auf seinem Weg. Darunter auch der begabte junge Künstler, Alexander, Leek genannt, der seit zwei Jahren einen Brief zur Aufnahme am College mit sich rumträgt, aber ihn nicht annimmt, um Shuggie „Normalität“ beizubringen. Die Glasgower Arbeiterklasse ist selbstverständlich hart im Nehmen - zumindest ist es das, was Leek versucht zu suggerieren. Shuggies ältere Schwester hingegen ist nach Südafrika ausgewandert und meldet sich nur sporadisch.

Was von der Mutter der Kinder, Agnes, nach all den Jahren Sucht noch übrig bleibt, ist ein Missbrauchsverhältnis in Bezug auf Männer gepaart mit Kindern, die sie förmlich pflegend durch den Alltag begleiten müssen.

Insgesamt ist "Shuggie Bain" ein ergreifender und zum Nachdenken anregender Roman, der einen eindringlichen Kommentar zu den verheerenden Auswirkungen von Armut und Sucht auf Familien und Gemeinschaften liefert. Der Roman ist ein wichtiger Beitrag zur zeitgenössischen Literatur und ein Muss für jeden, der sich mit diesen Themen auseinandersetzen möchte. 2020 wurde Stuarts
Werk außerdem mit dem Booker Prize ausgezeichnet.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Madita Tietgen ist zurück

Honigfieber
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Aeryn liebt das Rampenlicht. Als Ikone der Irish Dance Show geht das ja fast schon mit einher.
Ihre Liebe zum Tanz läuft allerdings Gefahr untergraben zu werden.
Ich Freund macht Schluss, live während ...

Aeryn liebt das Rampenlicht. Als Ikone der Irish Dance Show geht das ja fast schon mit einher.
Ihre Liebe zum Tanz läuft allerdings Gefahr untergraben zu werden.
Ich Freund macht Schluss, live während du es Interviews, und macht sich mit Aeryns Geld von Acker. Dass ihr Ruf im Showbusiness ruiniert ist geht damit einher.

Nachdem man sie erstmal nicht mehr beim Tanz sehen will, flüchtet Aeryn aus Dublin. Dass sie dabei einen Jungen rettet und dann noch versehentlich dessen Vater eher anziehend als alles andere für der war so nicht geplant.
Der Junge Liam sein Vater Cillian O'Sullivan sind für die Tänzerin nicht nur Zuflucht vor der Klatschpresse sondern auch schnell ein neues Zuhause. Dass sie sich dabei nicht sicher ist, ob es die wieder auf die Titelseiten der Presse zieht bereitet ihr Unbehagen.

Madita Tietgen fährt in „Honigfieber“ mal wieder zu Höchstleistungen im Irish-Setting auf. Ich fand den 3. Teil der Von Cider bis Liebe Reihe mal wider bezaubernd. Ich fand auch den künstlerischen Teilaspekt, dass es sich bei der Protagonistin um eine Tänzerin handelt cool.
Madita Tietgens Stil ist wie gewohnt flüssig zu lesen und hat an den passenden Stellen die richtigen Plot Twists. Wer sich von 378 Seiten Irlandzauber mitreisen lassen möchte, sollte also mal in Honigfieber schnuppern. Es lässt sich außerdem auch super, ohne die ersten 2 Bände lesen.

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Veröffentlicht am 21.01.2023

Eine epische Geschichte

The Lost Crown, Band 1: Wer die Nacht malt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Jennifer Benkau ist zurück. Ich kann sagen, dass sie es geschafft hat, mich für ihren Schreibstil zu begeistern. „The Lost Crown - Wer die Nacht“ malt war mein erstes Buch von ihr, ich hatte aber vorher ...


Jennifer Benkau ist zurück. Ich kann sagen, dass sie es geschafft hat, mich für ihren Schreibstil zu begeistern. „The Lost Crown - Wer die Nacht“ malt war mein erstes Buch von ihr, ich hatte aber vorher schon viel Gutes von ihren Büchern gehört.

Schmiedin Kaya soll einen Trupp begleiten, der eine Reliquie ins Nachbarland Eshrian bringen soll. Auf ihrer Reise werden sie und ihr bester Freund Nevan allerdings von Räubern überfallen. On top of that: der Capitan der Räubertruppe wird lebensgefährlich verletzt. Kaya und Nevan werden entführt und sollen ihn heilen.

Dem totenbleichen Anführer vor sich liegend bleibt Kaya nichts anderes übrig als ihre Magie zu offenbaren. Kaya hat die Macht mit Magie zu malen.

Als sich dann der Räuber-Boss als letzte Hoffnung entpuppt den machtbesessenen Usurpator zu stürzen beginnt das Spiel mit den Farben der Magie.

Ich muss sagen, dass ich etwa in die ersten 50 Seiten gar nicht rein gefunden habe. Was aber nicht schlimm ist, denn das Buch umfasst etwas mehr als 50. Also noch reichlich Gelegenheit sich auf die Geschichte einzulassen - und ich muss sagen, ich habe es nicht bereut!

The Lost Crown war für mich seit einiger Zeit mal wieder eine gute Fantasy-Geschichte. Als Band 1 der Dilogie macht es auf jeden Fall einen guten Eindruck. Ich freue mich mich schon auf Band 2!

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Veröffentlicht am 30.12.2022

Von hier bis zum Ende

Von hier bis zum Ende
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Ich habe bereits einmal „Das Herz das für dich schlägt“ von Fine Sturm gelesen. Nun kommt sie mit einem noch viel besseren und bereichernderem Buch auf den Markt.

Spannend geschrieben, aber dem Thema ...

Ich habe bereits einmal „Das Herz das für dich schlägt“ von Fine Sturm gelesen. Nun kommt sie mit einem noch viel besseren und bereichernderem Buch auf den Markt.

Spannend geschrieben, aber dem Thema geschuldet auch etwas bedrückend, stellt sich Protagonistin Mia einer nicht enden wollenden häuslichen Gewalt entgegen. In „Von hier bis zum Ende“ wird man dementsprechend auch erstmal mit den nötigen Triggerwarnungen begrüßt.
Es handelt sich hier also um einen Romantik-Thriller für den man bereit sein sollte.

Als der Perspektive der Ich-Erzählerin Mia wird man praktisch von ihrer Gedankenwelt gefangen genommen. Ihr Freund Frank misshandelt und missbraucht sie. Nach außen hin ist sie die Vorzeigefreundin, doch hinter geschlossenen Türen setzt Frank ein gewalttätiges Gesicht ihr gegenüber auf. Das Sprichwort „Gute Miene zum bösen Spiel“ passt hier nur zu gut.
Fine Sturm bringt immer wieder Szenen, direkt aus den Übergriffen Franks. Er treibt es soweit, dass Mia mit den Gedanken zum Selbstmord spielt. Ihre beste Freundin Nina bestreitet mit ihr den Weg aus der toxischen und missbräuchlichen Beziehung und gibt ihr wieder Hoffnung auf ein normales Leben.

Ich habe das Buch richtig bereichernd gefunden. Jedoch ist es teilweise nichts für schwache Nerven, daher musste ich die 585 Seiten immer mal wieder zur Seite legen.

Noch eine Randbemerkung: die Altersempfehlung ist ab 18.

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Veröffentlicht am 29.10.2022

Nachtwölfe

Lupus Noctis
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Das Schreibduo Melissa C. Hill und Anja Stapor hat es geschafft mich in ihren Bann zu ziehen.

Sechs Freunde spielen ein Siel. Angelehnt an das Spiel "Werwölfe von Düsterwald" schlüpfen Lena, Theo, Marcel, ...

Das Schreibduo Melissa C. Hill und Anja Stapor hat es geschafft mich in ihren Bann zu ziehen.

Sechs Freunde spielen ein Siel. Angelehnt an das Spiel "Werwölfe von Düsterwald" schlüpfen Lena, Theo, Marcel, Jakob, Eileen
und Josefine in neue Rollen.

Nachts treffen sie sich an abgelegenen und verlassenen Orten. Sie schlüpfen in Wolfs und Bürger Rollen, mit dem Ziel sich möglichst lange im Spiel zu halten. Denn die Wölfe versuchen die Bürger zu verschlingen, während diese sich natürlich zur Wehr setzen.

Die neueste Spielkulisse ist ein verlassenes Bunkerkrankenhaus mitten in der Stadt. Fünf Meter unter der Erde abgeschottet
vom Rest der Welt machen es sich die Freunde dank Connections zum passenden Türschlüssel im Untergrund bequem. Die Party kann also steigen. Unbequem wird es allerdings am nächsten Tag, als der Schlüssel übermacht verschwindet und die Freunde sich in eingesperrt wiederfinden.

Auf 416 Seiten halten uns die Autorinnen unter Spannung. „Lupus Noctis“ war sehr schnell zu lesen. Durch die vielen verschiedenen Backgrounds der sechs Freunde kam auch nie Langeweile auf. Denn jeder von ihnen hütet ein mal mehr mal weniger düsteres Geheimnis.

Gut ausformulierte Protagonisten und natürlich das ungewöhnliche Setting haben mit auf jeden Fall begeistert. Ich werde weiter nach Büchern von Melissa C. Hill und Anja Stapo Ausschau halten.

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