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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2023

Langatmig und ausbleibende Spannung

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Lollo und ihr Mann feiern eine feuchtfröhliche Silvesterparty mit Lollos alten Schulfreundinnen Nina und Malena und deren Ehemännern. Obwohl sie sich schon längst auseinander gelebt und kaum mehr Gemeinsamkeiten ...

Lollo und ihr Mann feiern eine feuchtfröhliche Silvesterparty mit Lollos alten Schulfreundinnen Nina und Malena und deren Ehemännern. Obwohl sie sich schon längst auseinander gelebt und kaum mehr Gemeinsamkeiten haben, ist es Tradition, den Jahresanfang alle zusammen zu verbringen. Auch Lollos Tochter Jennifer und Ninas Tochter Smilla feiern eine wilde Party. Und zwar im Haus von Nina und Fredrik. Doch kurz vor Mitternacht verschwindet Jennifer aufgrund eines Streits von der Party und taucht auch nicht wieder auf. Als die Eltern am nächsten Tag erwachen, schlägt ihnen die Realität hart ins Gesicht. Pure Panik folgt, dunkle Geheimnisse kommen ans Licht. Wie gut kennen sich die Freunde? Und was ist wirklich passiert?

Die Geschichte wird aus den verschiedenen Blickwinkeln der Freunde erzählt. Mal aus der Sicht von Nina, Fredrik und Lollo. Zudem wurde die Geschichte durch Rückblenden aus der Vergangenheit komplettiert, die nach und nach Dinge aus Jennifers Vergangenheit ans Licht brachten.

Einzelne Charaktere lernen die Leser:innen zwar nach und nach kennen, jedoch kratzte für mich alles nur an der Oberfläche. Sie blieben für mich allesamt flach und farblos, was es mir schwer machte, mit einem von ihnen eine Beziehung aufzubauen, geschweige denn mitzufiebern oder Partei zu ergreifen. Daher erlebte ich die Geschichte relativ emotionslos und konnte mich auf keine Seite schlagen.

Ich hatte eine düstere Geschichte erwartet und bekam ein Familiendrama mit einigen Spannungselementen. Die Geschichte zog sich an etlichen Stellen stark in die Länge und gerade, als es spannend wurde, war es auch schon wieder vorbei. Der Showdown & das letzte Drittel hatten so viel Potenzial, wurden jedoch relativ seicht und schnell abgehandelt.

Eine langatmige Geschichte, der es an sympathischen Charakteren und Spannung fehlte. Leider nichts für mich.

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Veröffentlicht am 20.03.2023

Relativ schwach

P.S. Morgen bist du tot
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Chloe Sevres ist nicht wie die anderen Studenten an der John Adams University in Washington. Sie und sieben andere ihrer Kommilitonen sind diagnostizierte Psychopathen, haben ein Stipendium erhalten und ...

Chloe Sevres ist nicht wie die anderen Studenten an der John Adams University in Washington. Sie und sieben andere ihrer Kommilitonen sind diagnostizierte Psychopathen, haben ein Stipendium erhalten und nehmen anonym an einer Studie teil. Doch Chloes Beweggründe sind ganz andere: Sie ist auf einem Rachefeldzug, um jemanden für ein Ereignis büßen zu lassen, dass weit in der Vergangenheit liegt. Sie will ihn umbringen. Bevor sie jedoch selbst zur Mörderin werden kann, grätscht ihr jemand dazwischen und bringt einen nach dem anderen Studenten um. Was sie alle gemeinsam haben: Sie sind ebenso wie Studienteilnehmer.

Der Klappentext hat meine Erwartungen so unglaublich hoch geschraubt. Was kann es spannenderes geben, als eine Reihe an Psychopathen, denen jeglicher Common Sense zu fehlen scheint? Leider wurden diese Erwartungen nicht annähernd erfüllt.

Die Geschichte wird aus den verschiedenen Perspektiven unserer Protagonisten erzählt, die allesamt im Programm der Studie sind. Eigentlich hätte ich bei dieser Erzählweise erwartet, dass die Leser:innen so Einblicke in deren Gedankenwelt, Beweggründe und Hintergrundinformationen erhalten. Aber gefühlt kratzte alles an der Oberfläche, sodass der Tiefgang der Charaktere fehlte. Vielleicht war es Teil des Erzählstiles, aber ich konnte zu keiner der Figuren eine Bindung aufbauen. Sie waren mir nicht nur unsympathisch, sondern allesamt schlichtweg egal.
Ich weiß nicht, wie ich mir eine Psychopathin vorgestellt habe, die einen Mord plant, aber mir persönlich war sie einfach zu normal. Ja, man merkt, dass sie anders ist, aber sie könnte auch eine unverstandene Frau sein, die ein bisschen temperamentvoller ist.
Ich mochte das Zusammenspiel der Charaktere jedoch relativ gern. Das Misstrauen dem jeweils anderen gegenüber fand ich spannend, zu verfolgen. Jedoch überzeugten sie mich insgesamt leider nicht.

Der Fokus liegt anfangs stark auf Chloes Rachefeldzug, was ich wirklich spannend und faszinierend fand. Jedoch wird er relativ schnell auf die Ermittlungen verlagert, die sich damit beschäftigen, dass der Killer gesucht wird.

Die Handlung an sich war solide, aber irgendwie konnte mich die Geschichte nicht sonderlich packen. Mir fehlte der Spannungsbogen, es waren viel zu viele Namen und Hintergründe beteiligt, der Showdown ging mir viel zu schnell, dafür dass so lange darauf hingearbeitet wurde.

Hier muss ich sagen, dass die Handlung durchaus solide war. Es tauchen relativ viele Namen auf, aber das Motiv für die Taten und die Auflösung waren okay, obwohl der Showdown recht zügig abgearbeitet wurde.

Es war eine okaye Geschichte, die mir zeitweise gut unterhalten hat, jedoch hätte ich gerne tiefere Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der Psychopathen gehabt, wenn diese schon den Mittelpunkt bilden.

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Veröffentlicht am 08.02.2023

Enttäuschend

The Fourth Monkey - Das Mädchen im Eis
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Die Leiche einer vor 3 Wochen als vermisst gemeldeten jungen Frau wird in einem eingefrorenen See gewunden. Das Komische ist nur: Der See ist bereits seit Monaten zugefroren. Sofort stürzen sich die Medien ...

Die Leiche einer vor 3 Wochen als vermisst gemeldeten jungen Frau wird in einem eingefrorenen See gewunden. Das Komische ist nur: Der See ist bereits seit Monaten zugefroren. Sofort stürzen sich die Medien auf den Four Monkey Killer Anson Bishop, aber der ermittelnde Detective Sam Porter ist sich unsicher. Während Porter versucht, dem Täter auf die Schliche zu kommen, verschwindet ein Mädchen nach dem anderen. Die Uhr tickt.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Einerseits wird sie aus den Blickwinkeln der verschiedenen Ermittler erzählt und andererseits aus Sicht der Opfer und des Täters. Die Passagen, in denen es Einblicke in die Leben der Opfer und des Täters gab, haben mir am besten gefallen. Sie waren spannend geschrieben, aber beschränkten sich leider im Verhältnis nur auf wenige Seiten, sodass die Geschwindigkeit immer wieder verloren ging.

Die Charaktere an sich haben mir wie im ersten Band sehr gut gefallen. Ich mag Porter, seine Kollegen, die Opfer und finde auch die Tätersicht jedes Mal unglaublich spannend. Aber leider konnten die sympathischen oder faszinierenden Charaktere die fehlende Spannung nicht wett machen.

Der zweite Teil der Four Monkey Killer Reihe konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Ich war absoluter Fan vom ersten Teil, aber hier zogen sich die 700 Seiten stark in die Länge und konnten nicht wirklich fesseln. Viel Geplänkel, im Dunkeln tappen und unnötige Ausführungen, die der Story den Wind aus den Segeln nahmen.

Ich hatte oftmals das Gefühl, einer seichten Story zu folgen, die einfach nur Seiten füllen sollte, anstatt zu unterhalten. Ich wartete ständig auf den Spannungsbogen, der anzieht, jedoch letztendlich nur labbrig zurückblieb.
Als das Ende dann noch offen blieb, hat mich der zweite Band komplett verloren und enttäuscht zurückgelassen. Ich hab auf einen Showdown hingefiebert und gehofft, dass der meine Meinung nochmal rumreissen kann, wurd aber leider stark enttäuscht.

Dennoch werde ich den dritten Band lesen, darauf hoffen, dass die offenen Fragen geklärt werden und die Enttäuschung aus diesem Band nicht überschwappt.

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Veröffentlicht am 31.01.2023

Klischees an jeder Ecke

Westwell - Heavy & Light
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Zweieinhalb Jahre nach dem Tod ihrer Schwester Valerie, kehrt Helena Weston nach New York zurück. Auf der Verlobungsfeier der Schwester kamen diese und ihr Verlobter Adam ums Leben. Schuld an allem, sei ...

Zweieinhalb Jahre nach dem Tod ihrer Schwester Valerie, kehrt Helena Weston nach New York zurück. Auf der Verlobungsfeier der Schwester kamen diese und ihr Verlobter Adam ums Leben. Schuld an allem, sei Valerie. Seitdem lässt Adams Familie keine Gelegenheit aus, die Öffentlichkeit wissen zu lassen, dass Valerie die Alleinverantwortliche für ihren Verlust ist. Nur Helena glaubt nicht daran, dass ihre Schwester an allem Schuld ist und ermittelt auf eigene Faust, um den Namen der Familie wieder reinzuwaschen. Auf der Suche nach der Wahrheit begegnet sie Adams Bruder Jessiah. Was zunächst in Antipathie beginnt, kann sich nicht lange halten ...

Die Geschichte wird aus den Blickwinkeln der beiden Protagonisten Helena und Jessiah erzählt. Beginnen ihre Handlungsstränge zunächst getrennt, werden sie relativ schnell immer näher zusammengeführt, um letztendlich auf einer Erzählebene zu enden.
Die beiden Charaktere sind rund erzählt, so authentisch, wie man in der Upper Class eben sein kann.
Auch wenn es vorhersehbar und stark klischeebehaftet ist, fand ich es ganz nett, wie sich die Gefühle der beiden aufgebaut und sie einen Weg zueinander gefunden haben. Es ging schneller als angenommen, jedoch war es für mich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht sonderlich konstruiert, sondern nachvollziehbar.

Der restliche Verlauf war in meinen Augen aber leider stark konstruiert. Man merkte, wie es auf Biegen und Brechen eine neue Inszenierung von Romeo und Julia sein musste, die nicht viel Neues einbrachte, sondern lediglich an die heutige Zeit angepasst wurde.
Und genau so handelten auch die Familien der beiden Protagonisten. Man wusste sofort, in welche Richtung es gehen würde, wer welche Rolle einnahm, bevor man die Nebendarsteller kennenlernte und wohin sie die Geschichte pushen würden. Da blieb wenig Platz für Überraschung, die mir definitiv fehlte.

Ebenso war ich enttäuscht von der Logik einzelner Handlungsstränge. Es ist ja nett, dass Helena nach zweieinhalb Jahren auf einmal aus dem Nichts auftaucht, die Ermittlungen aufnimmt und innerhalb weniger Tage mehr herausgefunden hat als die Polizei. I see, die Polizei ermittelt nicht in jedem Fall bis zum Äußersten und es gibt sicherlich auch viel Gemauschel, meinetwegen ne Menge Geld, die fließt, aber sind wir mal ehrlich, in der Upper Class würden sie niemals innerhalb von gefühlt 2 Sekunden die Ermittlungen an den Nagel hängen, sodass unsere Heldin Helena die Einzige ist, die alles vorantreibt.

Nichtsdestotrotz mocht ich den Schreibstil der Autorin richtig gern. Er war flüssig, zeichnete Bilder und mit mehr inhaltlichem Twist, weniger Vorhersehbarkeiten und Klischees kann ich mir vorstellen, dass ich das Buch sogar genossen hätte.

Ich glaub, Bücher, die vor Klischees triefen und keines auslassen, sind einfach nicht wirklich was für mich. Ich bin mir sicher, dass es genug Leser:innen gibt, die hier voll und ganz auf ihre Kosten kommen und eine Neuinterpretation von Gossip Girl erleben, aber für mich war's leider einfach zu flach.

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Veröffentlicht am 15.01.2023

Keine bahnbrechende Geschichte

Entrissen
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Ein Serienkiller treibt sein Unwesen. Seine Opfer: schwangere Frauen, denen er den Embryo aus dem Leib schneidet. Detective Inspector Phil Brennan und die Psychologin Marina Esposito, die für die Polizei ...

Ein Serienkiller treibt sein Unwesen. Seine Opfer: schwangere Frauen, denen er den Embryo aus dem Leib schneidet. Detective Inspector Phil Brennan und die Psychologin Marina Esposito, die für die Polizei als Profilerin arbeitet, versuchen den Killer zu schnappen, bevor er ein weiteres Mal zuschlagen kann.

Die Geschichte wird kapitelweise aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. So zum Beispiel aus den Blickwinkeln von Marina, Phil, den Opfern oder dem Täter selbst. Auf diese Weise erhalten die Leser:innen verschiedene Einblicke, die die Spannung steigern und unterschiedliche Sichtweisen auf die Geschichte ermöglichen sollen. An sich bin ich absoluter Fan von wechselnden Perspektiven, vor allem wenn man Einblicke in die Gedanken und Emotionen des:der Täter:in bekommt, aber in diesem Fall konnte das der Spannung leider auch nicht wirklich helfen.
Ich hatte das Gefühl, dass hier viel gewollt, aber nichts wirklich zuende geführt wurde. Es kam mir so vor, als hätte die Autorin möglich viele blutrünstige Elemente gewählt, um die Leser:innen zu schocken, nur um krampfhaft Schockmomente zu kreieren, anstatt die Variante der leisen Bedrohung zu wählen, die sich im Hintergrund aufbaut, die sich langsam steigert und die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Es wurden viele Erzähl- und Handlungsstränge aufgemacht, nur um irgendwas zu erzählen zu haben. Ob das nun wirklich sinnvoll in die Geschichte passte oder nicht.
Dadurch gab es zwar etliche Wendungen, aber keine von ihnen war wirklich bahnbrechend, unvorhergesehen oder überraschend.

Das Tempo ist anfangs eher gemütlich, zieht jedoch im Laufe der Seiten an. Es wird in meinen Augen nie bahnbrechend, aber ist stets durchschnittlich solide.

Durch das Hinzuziehen von Marina hätte ich mir zum Beispiel ein paar Einblicke in die menschliche Psyche gewünscht, die mich wirklich schockiert hätten. Ihre bahnbrechenden Erkenntnisse hätte jeder andere Polizist genauso rausfinden können, daher hatte sie für mich nicht unbedingt eine Daseinberechtigung.

Eine Sache, die mich im Nachhinein relativ stark verwirrte ist, dass mir durch Rückblenden immer wieder das Gefühl gegeben wurde, ich würde nicht den ersten Teil einer Reihe lesen. Ich hatte ständig das Gefühl, ich hätte etwas verpasst oder überlesen. Nach einer kurzen Recherche scheint aber das hier der erste Teil zu sein, was mich noch mehr verwirrt. Fühlte sich nicht unbedingt gut an, mocht ich nicht.

Alles in allem ein okayer Thriller, den ich nicht bereue, gelesen zu haben, aber den ich auch niemandem explizit weiterempfehlen würde.

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