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Veröffentlicht am 14.03.2022

Spannendes Hörerlebnis

E-Death
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Ein spannendes Hörbuch, das zum Nachdenken anregt. Die zwei unterschiedlichen Erzählstränge werden immer abwechselnd von Max Hoffmann und Kevin Kasper gelesen. Beide leisten hier wirklich gute Arbeit ...


Ein spannendes Hörbuch, das zum Nachdenken anregt. Die zwei unterschiedlichen Erzählstränge werden immer abwechselnd von Max Hoffmann und Kevin Kasper gelesen. Beide leisten hier wirklich gute Arbeit und schaffen es, das richtige Gefühl zu vermitteln.

Auf der einen Seite haben wir eine düstere Vergangenheit. Grausame Erlebnisse und kranke Handlungen, die nicht leicht zu hören sind.
Auf der anderen Seite bekommen wir sympathische Ermittler und kleine persönliche Dramen, die die Charaktere greifbar machen. All das wird begleitet von der Frage, wie wichtig Datenschutz am Smartphone ist.

Der Einstieg in das Hörbuch ist sehr leicht, das flotte Erzähltempo fesselt direkt. Längen sind hier kaum zu finden. Das Ende kam schnell und überraschend, ohne dabei too much zu sein. Im Gegenteil, es war schlüssig und sehr gut erzählt.

Ein besonderer Pluspunkt, neben den psychischen Abgründen, die hier grandios beschrieben wurden, waren die liebevoll ausgearbeiteten Charaktere. Die Ermittler sind sehr entspannt im Umgang miteinander, und vor allem sehr präsent. Kleine Dramen auf der Arbeit oder im privaten Umfeld fließen hier immer wieder mit ein. Sowas muss man natürlich mögen. Für mich haben diese Dinge hier aber nicht zu viel Raum eingenommen, sondern die Geschichte schön abgerundet.

Ein Buch für alle Krimi Fans mit starken Nerven und Freude an nahbaren Ermittlern.

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Veröffentlicht am 13.07.2023

Packend, aber etwas too much

Hexentanz
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Kommissar Kalkbrenner ist zurück. In Berlin gehts wieder rund, Probleme an jeder Ecke und natürlich einige Leichen. Hexentanz ist nun der neunte Teil der Thriller Reihe Rund um Kommissar Kalkbrenner und ...

Kommissar Kalkbrenner ist zurück. In Berlin gehts wieder rund, Probleme an jeder Ecke und natürlich einige Leichen. Hexentanz ist nun der neunte Teil der Thriller Reihe Rund um Kommissar Kalkbrenner und natürlich musste ich ihn lesen, nachdem Teil 8 Wunderland im letzten Jahr zu meinen Jahreshighlights gehörte. Die Bücher lassen sich unabhängig voneinander lesen, es gibt aber natürlich persönliche Entwicklungen, die sich im Laufe der Reihe besser erklären.

Wir beginnen direkt mit einer Beerdigung, die unseren Protagonisten sehr mitnimmt und bekommen einige weitere Dramen geboten. Immer im Hinterkopf hat Paul Kalkbrenner den Satz ‚Ich komm schon allein klar‘. Er weicht Gesprächen mit seiner Ex-Frau aus, egal wie dringend ihr Anliegen scheint, und nimmt auch seine eigene Gesundheit nicht so ernst. Da kommt ein großer, rätselhafter Fall natürlich gelegen.. In Berlin scheint nämlich ein Mörder sein Unwesen zu treiben. Die einzige, offensichtliche Verbindung der Opfer, ist eine weiße Rose.
Hardy Sackowitz, ein Journalist ist auch wieder am Start und folgt einer heißen Spur. Auf seiner Suche nach der Wahrheit und danach, was in der Tucholskystraße passierte bringt er nicht nur sich selbst in Gefahr.
Auch Ewas Perspektive lernen wir kennen. Eine 15 Jährige Schülerin, die eigentlich gar nicht mehr so häufig zur Schule geht und ziemlich genervt vom Leben ist. Zuhause läuft es nicht besonders gut und sie möchte einfach nur noch weg. Ihr Freund weiß, wie er sie auf andere Gedanken bringt, auch wenn es nicht immer leicht mit ihm ist. Dass sie sich selbst immer weiter in die Scheiße reitet merkt Ewa erst, als es zu spät ist.

Politische Intrigen, einige Dramen und ordentlich Spannung. Hexentanz bedient einige Klischees und die Männer.. Ne, eigentlich wären sie mir super unsympathisch, und teilweise wurde es echt kritisch, aber irgendwie hab ich Kalkbrenner einfach ins Herz geschlossen. Hexentanz bietet einige Elemente, die ich in Thrillern echt nicht mag und besonders Sackowitz und ich werden wohl keine Freunde mehr..

Aber Martin Krist es einfach mal wieder geschafft, in kürzester Zeit ordentlich Spannung aufzubauen und und diese durchgängig zu halten. Ich hatte das Buch in kürzester Zeit beendet, weil ich einfach wissen MUSSTE was abgeht. Wie die einzelnen Stränge am Ende aufgelöst werden, hat mich komplett überzeugt und der Showdown am Ende.. Mein Herz ey, das hab ich auch nach knapp einer Woche noch nicht verarbeitet!

Für mich waren Kalkbrenner und Sackowitz in dem Teil etwas zu anstrengend, da war mir einfach zu viel Testosteron im Spiel, auch die Menge an persönlichen Dramen hat mich ein wenig abgeschreckt. Trotzdem hat mich as Buch gefesselt und gut unterhalten. Für Fans von klassischen Thrillern ist Hexentanz auf jeden Fall das Richtige!

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Super interessant

Anführerinnen, Agentinnen, Aktivistinnen
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Ich liebe Bücher, in denen man zwischendurch immer mal ein paar Seiten lesen kann. Genau so ein Buch ist Anführerinnen, Agentinnen, Aktivistinnen. Es berichtet von 49 Frauen, die alle auf ihre Art besonders ...

Ich liebe Bücher, in denen man zwischendurch immer mal ein paar Seiten lesen kann. Genau so ein Buch ist Anführerinnen, Agentinnen, Aktivistinnen. Es berichtet von 49 Frauen, die alle auf ihre Art besonders sind und großes geleistet haben. Es geht um Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen, Freiheitskämpferinnen und vieles mehr.

Viele dieser Frauen wurden lange ignoriert, einige stehen auch heute noch im Schatten der Männer, die sich an ihren Ideen bereichert haben. Ich denke hier zum Beispiel an Lise Meitner, die dem Chemiker Otto Hahn von ihrer Entdeckung (Kernspaltung) erzählte, woraufhin er im Jahr 1944 den Nobelpreis dafür bekam.

Andere Frauen stehen für große Meilensteine, wie Dora Salter, die durch einen schlechte Witz als Bürgermeisterkandidatin einer kleinen amerikanischen Stadt aufgestellt wurde und tatsächlich gewann. Damit war sie die erste Bürgermeisterin der USA!

Besonders fasziniert hat mich die Geschichte der Dolly Sisters, über die ich jetzt noch viel mehr erfahren möchte. Das Buch bietet natürlich nur kurze Einblicke und hat damit mein Interesse oft geweckt. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie meine Wunschliste jetzt ausschaut..

Frauen, die füreinander einstehen, die für die Freiheit kämpfen und sich für Schwächere einsetzen. Ich hab absolut alles daran geliebt und hätte noch über so viele mehr lese können. Aber auch Frauen, die gelogen und betrogen haben, wie Sonja die Goldene Hand, bekommen Raum, ihnen gegenüber steht zum Beispiel Isabella Goodwin, die möglicherweise die erste Detektivin der Welt war.

Wir bewegen uns über alle Kontinente und durch verschiedene Epochen. Die Auswahl fand ich hier wirklich gelungen, die Länge der einzelnen Kurzportaits bietet einen guten Einblick und weckt das Bedürfnis, sich näher mit den Frauen zu beschäftigen.

Ich könnte euch jetzt noch so viel mehr erzählen, aber wenn ihr auch so gern von bewundernswerten Frauen lest, kann ich euch diesen kleinen Schatz nur empfehlen. Die deutsche Übersetzung stammt von Maximilian Murmann, das finnische Original soll noch etwas länger sein.

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Veröffentlicht am 08.02.2023

Herzlich und reaistisch

Die Liebe zum Regen
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Vera ist 57 und eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Leben. Ihr Mann ist nicht der netteste und aufmerksam schon gar nicht, aber sie haben sich arrangiert. Sie scheint in einem Leben zu stecken, das sie ...

Vera ist 57 und eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Leben. Ihr Mann ist nicht der netteste und aufmerksam schon gar nicht, aber sie haben sich arrangiert. Sie scheint in einem Leben zu stecken, das sie nicht ganz erfüllt, aber es reicht aus. Plötzlich geht alles ganz schnell. Ihr Mann lässt sie im Stich und Vera sitzt alleine mit Fragen Zuhause.
Endlich hat sie die Chance zu tun, was sie schon immer tun wollte, aber was ist das überhaupt? Sie entscheidet, dass sie erstmal einfach raus muss. Und so geht es nach London, wo sie als beginnt als Au-pair zu arbeiten. Eigene Kinder hat sie nicht und auch bei der Sprache hapert es. Eigentlich genug Probleme, aber es wird natürlich nicht leichter.
Sie landet bei einer Familie, in der die Mutter verreißt und der Vater dauernd abwesend, auch emotional, ist. Die Kinder gehen unterschiedlich mit der Situation um, nicht alle heißen sie Willkommen. Neben den Kämpfen, die sie mit Amanda führt, sieht sie, wie Ruby immer weiter verschwindet. Die kleinste, Zoë ist ein zuckersüßes Mädchen, das die Stimmung immer wieder aufheitert, aber auch sie spürt, das hier einiges nicht stimmt.
Während sich die eigenen Probleme bei Vera häufen und beiseite geschoben werden, versucht sie einen Zugang zu dieser geheimnisvollen Familie zu finden.

In Die Liebe zum Regen kommen einige Themen zusammen, und so kritisch ich da normalerweise bin, fand ich sie hier wirklich gut getroffen. Es sind gerade genug, um schön dramatisch zu sein, aber eben nicht zu viel. Durch Zoë und Veras teilweise verpeilte, naive Art, gibt es immer wieder lustige Momente, die die Stimmung auflockern. Die perfekte Mischung also.

Die Charaktere sind teilweise etwas klischeehaft und zeichnen sich nicht besonders ab. Das tiefgründigste, stärkste Buch der Welt haben wir hier natürlich nicht. Aber es ist sehr unterhaltsam und bietet einige emotionale Stellen, die zum Nachdenken einladen.

Besonders Vera hat mich sehr fasziniert. Mit 57 Jahren noch mal ganz neu anzufangen, in einem fremden Land, eine ganz neue Beschäftigung.. Ihre Entwicklung war einfach toll und ich hab sie total in mein Herz geschlossen.

Leider ist der Schreibstil leider nicht ganz meins gewesen. Es wirkte zwischendurch, als wolle die Autorin sich besonders gut ausdrücken und leider hat das so gar nicht funktioniert. Gerade zu Beginn war das Buch eher holprig, ich konnte mich aber schnell dran gewöhnen.

Die Liebe zum Regen ist ein tolles Buch für zwischendurch. Veras kleine Macken waren für mich sehr sympathisch und so war das auch mit dem Buch. Nicht perfekt, aber genau das richtige für mich in dem Moment. Empfehlen würde ich es, wenn ihr etwas leichtes, unterhaltsames sucht, was auch ein bisschen mehr in die Tiefe gehen darf.

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Nette Sommerlektüre

Kein Sommer ohne dich
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Poppy und Alex fahren durch einige kleine Zufälle gemeinsam in den Urlaub. Sie kennen sich nicht besonders gut und der Start ist schwierig. Ihre Unterschiede scheinen ihnen im Weg zu stehen. Während der ...

Poppy und Alex fahren durch einige kleine Zufälle gemeinsam in den Urlaub. Sie kennen sich nicht besonders gut und der Start ist schwierig. Ihre Unterschiede scheinen ihnen im Weg zu stehen. Während der disziplinierte Alex Veränderungen hasst und allgemein der Inbegriff von Selbstkontrolle ist, ist Poppy das Chaos. Doch schnell merken die beiden, dass sie einiges gemeinsam haben und sich doch sehr sympathisch sind. Die beiden werden enge Freunde und fahren nun jedes Jahr gemeinsam in den Urlaub. Sie sehen viele Länder, lernen fremde Menschen kennen und genießen ihre Freundschaft und diese wenigen Prozent ‚Was wäre wenn?‘, die bei Poppy mit jedem gemeinsamen Urlaub mehr werden.
Nach einigen Jahren kommt der Cut. Keine gemeinsamen Urlaube mehr, eigentlich gar keine Gespräche mehr. Bis die beiden nach zwei stillen Jahren wieder Kontakt aufnehmen. Ein weiterer gemeinsamer Urlaub soll alles retten, und die beiden wieder näher zusammenbringen. Es darf nur nicht wieder schief laufen, es gibt viele Themen, die nicht angesprochen werden sollen. Und dann kommen sie in er furchtbaren Unterkunft an..

Wir erleben die Geschichte von Poppy und Alex in all ihren Facetten. Die Gegenwart und der aktuelle Urlaub, aber auch Rückblenden zu ihren vergangenen Urlauben. Ich mochte Poppy und Alex auf Anhieb und habe sie total gern begleitet. Ihre Freundschaft ist was besonderes und die Nähe zwischen den beiden einfach echt.

“Die Version von mir, die Alex zum Vorschein bringt, mag ich lieber als die in meiner Heimatstadt. Diese Poppy fühlt sich nämlich sicher in der Welt, weil es ihn gibt und weil er, ganz tief in seinem Inneren, dort, wo es wichtig ist, so ist wie ich.”


Auch die beiden an sich waren einfach toll. Poppy und ihre besondere Familie, Alex und sein optimistisches Wesen.. Einfach liebenswerte Protas, für die sich viel Zeit genommen wurde. Ich dachte lange, ich könnte ewig von den beiden Lesen, aber zum Ende hin wurde es mir dann doch etwas zu viel. Zu viel Drama, zu viele furchtbare Gespräche.. Da hatte die Autorin dann doch etwas viel gewollt.

Was zu dem Cut ihrer Freundschaft geführt hat, war eigentlich total naheliegend. Ich hatte die ganze Zeit gehofft, dass da noch irgendwas kommt. Es wurde wirklich bis fast zum Schluss ein Geheimnis draus gemacht, um es dann so langweilig zu thematisieren.. Ich hab mich schon etwas verarscht gefühlt.

Letztendlich ging es auch hier mal wieder um Kommunikation und da war ich dann echt kurz genervt. Don’t get me wrong, ich mochte das Buch und hab es gern gelesen, aber das Ende hätte besser sein können.. Unnötig Dramatisch. und klischeehaft.

“»Ist das nicht lächerlich?« Ich stöhne und lache gleichzeitig. »Mein Leben ist genauso geworden, wie ich es mir erhofft habe, und jetzt vermisse ich es so, etwas zu wollen.«“

Außerdem fand ich die Lösung auch eher schwierig. ‼️Spoiler Warnung! ‼️Am Ende ging es etwas darum, das Poppy unzufrieden ist. Sie hat ihre Ziele erreicht und empfindet immer seltener Freude. Irgendwann gegen Ende wird ihr klar, dass sie wirklich etwas tun muss. Eine eigentlich sehr interessante Perspektive. Leider war ihre Lösung die Liebe und Ne. So läuft das Leben nicht. Du kannst von einer Beziehung nicht erwarten, dass sich plötzlich all deine Probleme in Luft auflöse. ‼️Spoiler Warnung Ende ‼️

Eine sommerliche, leichte Geschichte, die immer wieder etwas vor sich hinplätschert. Ich hatte viel Spaß beim Lesen, ein krasses Highlight ist das Buch aber natürlich nicht. Wenn ihr nichts gegen Drama habt und am Ende vielleicht ein Auge zudrücken könnt, gibts eine Empfehlung von mir.

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