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Veröffentlicht am 11.02.2023

Ein Dorf unter Verdacht

Die letzte Party
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Am See Llyn Drych, einem idyllischen See auf der Grenze von Wales und England, liegt das Ferienresort The Shore. Die Dorfbewohner sind von dieser Anlage nicht begeistert. Als der Bauherr Rhys Lloyd dort ...

Am See Llyn Drych, einem idyllischen See auf der Grenze von Wales und England, liegt das Ferienresort The Shore. Die Dorfbewohner sind von dieser Anlage nicht begeistert. Als der Bauherr Rhys Lloyd dort eine rauschende Silvesterparty feiert, lädt er auch das ganze Dorf als Versöhnungsangebot ein. Am Morgen nach der Party wird seine Leiche angespült. Da der Tatort sich genau an der Grenze befindet, ermitteln nun der englische DC Leo Brady und die walisische DC Ffion Morgan zusammen. Verdächtige finden sie viele, denn sowohl die Hausbesitzer als auch die Dorfbewohner waren nicht gut auf Lloyd zu sprechen.

"Die letzte Party" ist der erste Fall für Ffion Morgan. Claire Mackintosh erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und sowohl in der Gegenwart - und das ist das Besondere - in der Vergangenheit, die rückwärts erzählt wird, man sich also immer weiter nach hinten bewegt. Man muß dabei schon etwas aufpassen, um nicht den Faden zu verlieren, jedoch ist dies auch eine geschickte Art, die Spannung zu steigern. Hier wird man richtig an die Handlung gefesselt. Dazu bekommt man es mit einer Menge Verdächtiger zu tun, so daß man genug zu rätseln hat. Dies hat zur Folge, daß man das Buch förmlich inhaliert, was von dem flüssigen und locker-leichtem Schreibstil noch gefördert wird. Die Charaktere der Hausbesitzer und Dorfbewohner sind schwer zu durchschauen. Irgendwie hatte jeder etwas zu verbergen. Vertrauen konnte man hier niemandem.
Mit Ffion Morgan hat Claire Mackintosh eine sympathische neue Ermittlerin als Serienstar geschaffen. Ich hoffe auf mehr Fälle für sie!

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Veröffentlicht am 10.02.2023

Faszinierend

Auf Schwingen um die Welt
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Scott Weidensaul, Ornithologe und preisgekrönter Autor, erzählt in seinem Werk "Auf Schwingen um die Welt" von "seinen" Zugvögel. Auf sehr einprägsame Art beschreibt er, was für Leistungen Vögel auf ihrer ...

Scott Weidensaul, Ornithologe und preisgekrönter Autor, erzählt in seinem Werk "Auf Schwingen um die Welt" von "seinen" Zugvögel. Auf sehr einprägsame Art beschreibt er, was für Leistungen Vögel auf ihrer Reise erbringen müssen. Hier kann man sich nur staunend die Augen reiben, denn wenn man sich vorstellt, was Menschen in Relation zur Körpergröße leisten müßten... Nun ja, die Menschheit wäre verloren. Der Autor schafft es, sein Wissen auf leicht verständliche und unterhaltsame Art zu vermitteln, so daß dies Buch wirklich jeder lesen kann, der sich für die Thematik interessiert- egal ob man Laie ist oder Vorkenntnisse besitzt. Scott Weidensaul ist von der Ornithologie begeistert - und schafft es, diese Begeisterung auf den Leser überspringen zu lassen. Dabei schaut er auch über den berühmten Tellerrand hinüber und läßt Umweltschutz und Klimawandel mit in seinen Text einfließen, zeigt auf, welche Folgen dies alles für die Vogelwelt hat und wie geholfen werden könnte. Dabei belehrt er jedoch nicht mit erhobenem und ermahnendem Zeigefinger, sondern bleibt sachlich. Interessant sind die Einblicke in seine Forschungsarbeit. Hier erfährt man von Erfolgen und Schwierigkeiten. Beschönigt wird hier nichts. In der Mitte des Buches befindet sich ein kleiner Bildteil mit wunderschönen Fotos - hier hätte ich mir noch mehr Fotos gewünscht!
Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der sich für dieses Fachgebiet auch nur ansatzweise interessiert. Denn auch wenn es sich um ein Fachbuch handelt, ist es alles andere als trocken geschrieben - ganz im Gegenteil. Man erhält hier ein wunderbar zu lesendes Werk voller wertvoller Informationen, die man aufgrund des leichten Schreibstiles versteht und behält. Eines sollte man allerdings für dieses Buch mitbringen: Zeit. Denn es ist einfach zu schade, um es nur mal eben zu lesen. Dieses Buch sollte man tatsächlich genießen!

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Veröffentlicht am 09.02.2023

Spannende Fortsetzung

Amissa. Die Vermissten
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Die Privatermittler Jan und Rica Kantzius bekommen es mit einem neuen spannenden Fall zu tun. Es geht um "Missing Order". Wer genug Geld dorthin überweist, kann sich alles bestellen - sogar Menschen. Das ...

Die Privatermittler Jan und Rica Kantzius bekommen es mit einem neuen spannenden Fall zu tun. Es geht um "Missing Order". Wer genug Geld dorthin überweist, kann sich alles bestellen - sogar Menschen. Das Treffen mit einer Informantin endet in einer Katastrophe. Als auch noch Rica verschwindet, muß Jan alles daran setzen, der Organisation auf die Spur zu kommen.

Frank Kodiak hat mit "Amissa - Die Vermissten" bewiesen, daß er sich zum grandiosen ersten Teil der Trilogie noch steigern kann. Man sollte hier allerdings tatsächlich mit dem ersten Teil beginnen, da meiner Meinung nach sonst der Bezug leidet. Frank Kodiak erläutert zwar immer einmal kurz das Wissenswerte aus Band 1, jedoch würde trotzdem etwas fehlen. Gerade bei Jan und Rica finde ich Vorkenntnisse immens wichtig, um ihre Handlungsweisen zu verstehen. Frank Kodiak schreibt auch hier wieder immens spannend. Die einzelnen Handlungsstränge lassen den Leser nicht los, ständig möchte man wissen, wie es gerade dort weitergeht. Dieser Lesezwang hält von Anfang bis Ende konstant durch, so daß man das Buch gar nicht mehr zur Seite legen mag. Selbst das Ende schraubt die Spannung in die Höhe - denn das Buch hat eigentlich gar kein Ende, dafür muß man dann schon auf die Fortsetzung warten.

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Veröffentlicht am 08.02.2023

Herzerwärmend

Der Hund ohne Namen
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"Der Hund ohne Namen" ist das neueste Werk von Uwe Krauser. Dieses wunderschöne Kinderbuch wurde von Franziska Frey illustriert. Diese Illustrationen sind genauso schön, wie es die Geschichte selbst ist. ...

"Der Hund ohne Namen" ist das neueste Werk von Uwe Krauser. Dieses wunderschöne Kinderbuch wurde von Franziska Frey illustriert. Diese Illustrationen sind genauso schön, wie es die Geschichte selbst ist. Eine weiße Hündin zieht in einer Scheune 9 Welpen groß - 8 weiße Welpen und ein grauer mit verkrüppeltem Pfötchen. Während die weißen Welpen schnell neue Familien finden, bleibt der graue Welpe zunächst außen vor - bis eine Familie kommt und der kleine Junge Luca sich in genau diesen Welpen verliebt. Der Hund ohne Namen hat nun auch ein liebevolles Zuhause und wird zu einem ganz besonderen Hund.
Diese Geschichte hat definitiv an meinem Herzen gerüttelt. Sie ist wunderbar einfühlsam geschrieben. Ich hatte glatt durchaus auch mal eine Träne im Auge, denn zunächst hatte ich unheimlich Mitleid mit dem grauen Welpen, der so gern mit seinen vierbeinigen Geschwistern gespielt hätte. Danach waren es Freudentränen, denn es war so wunderschön über die Freundschaft von Luca und ihm zu lesen. Uwe Krauser vermittelt mit seinem Buch eine klare Botschaft - Jeder Hund verdient ein Zuhause, in dem er geliebt wird. Ganz egal, ob er ein Handicap hat oder nicht. Denn jeder Hund ist ein besonderer Hund und kann für jemandem zum größten Glück der Erde werden!

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Veröffentlicht am 08.02.2023

Bitte mehr davon

Altes Leid
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Im Jahr 1947 wird in Hamburg durch die britischen Besatzer eine Abteilung für die weibliche Polizei gegründet. Nach kurzer Ausbildung tritt Ida Rabe ihre Stelle in der Davidswache an. Sie kennt sich in ...

Im Jahr 1947 wird in Hamburg durch die britischen Besatzer eine Abteilung für die weibliche Polizei gegründet. Nach kurzer Ausbildung tritt Ida Rabe ihre Stelle in der Davidswache an. Sie kennt sich in der Hamburger Unterwelt gut aus, denn sie hat selbst einige Zeit dort gelebt. Von ihren männlichen Kollegen wird Ida verspottet und in ihrer Arbeit behindert. Als immer wieder Frauen bei den Hamsterfahrten ins Umland grausam vergewaltigt werden, scheint das niemanden zu interessieren. Nur Ida kümmert sich um die Opfer. Doch dann wird eine bestialisch zugerichtete Frauenleiche gefunden. Nun muß die Kriminalpolizei ermitteln. Aber Ida Rabe und ihre Kollegin Heide Brasch sind den männlichen Kollegen immer einen Schritt voraus. Sie werden dabei von dem Gerichtsmediziner Ares Konstantinos unterstützt. Ziemlich spät erst merken sie, daß sie dem gefährlichen Täter viel zu nahe gekommen sind.

"Altes Leid" ist der Anfang einer neuen Krimiserie um Lea Stein. Die Geschichte ist ziemlich bedrückend, was wohl daran liegt, daß das Jahr 1947 durch Hunger und Zerstörung geprägt wurde. Das wird sehr gut dargestellt, da sogar die Ermittler mit knurrenden Mägen ihrer Arbeit nachkommen mußten. Lea Stein bringt den Geist dieser Zeit gut zum Ausdruck. Der Krieg ist zwar vorbei, aber das alte Denken steckt noch in vielen Köpfen. Der Kriminalfall ist unheimlich spannend. Beim Lesen ist Gänsehaut vorprogrammiert. Die Polizistin Ida ist im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen sehr einfühlsam. Sie geht behutsam mit den Opfern und sogar mit manchen Kriminellen um. Das macht sie sehr sympathisch.
Das Buch verspricht eine neue Krimiserie, die sich sehen lassen kann. Bitte mehr davon!

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