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Veröffentlicht am 08.02.2023

Naturthemen mit Krimi vereint

Aufblattelt
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Inhalt:
Isabella und Ferdinand haben eines gemeinsam: ihre Liebe zur Natur. Dafür ketten sie sich sogar an Bäume, um den Wald vor einer Rodung zu schützen. Ihre Herkunft jedoch könnte unterschiedlicher ...

Inhalt:
Isabella und Ferdinand haben eines gemeinsam: ihre Liebe zur Natur. Dafür ketten sie sich sogar an Bäume, um den Wald vor einer Rodung zu schützen. Ihre Herkunft jedoch könnte unterschiedlicher nicht sein. Während Isabella im Dorf als Tochter eines Alkoholikers bekannt ist, kommt Ferdinand aus einer Grafenfamilie. Umso erstaunlicher ist es für die Einheimischen, dass die beiden heiraten. Die Hochzeit wird zum Erstaunen aller in alter burgenländischer Landtradition abgehalten. Doch beim Brautstrauß werfen passiert es: Ferdinands Stiefschwester bricht zusammen und stirbt. Und das ist erst der Anfang.....

Leseeindruck:
"Aufblattelt" ist Band 3 aus der Klub der Grünen Daumen Reihe, kann aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Wie man unschwer am Titel erkennen kann, spielt der Krimi im Südburgenland und man bekommt es auch ab und an mit Dialekt zu tun. Hierzu gibt es dann meist Fußnoten am unteren Seitenrand. Auch muss man wissen, dass man keinen klassischen Krimi zu lesen bekommt, der das Hauptaugenmerk auf die Ermittlungen legt. Vielmehr geht es um Naturthemen und enthält hierzu einiges an Informationen. Die Figuren haben alle so ihre Eigenarten. Durch ihre lebendige Art konnten sie mich gut unterhalten. Bei der einen oder anderen Szene hatte ich ein breites Grinsen im Gesicht. Der Fall selbst kommt erst ab etwa der Hälfte des Buches so richtig ins Rollen und die Lösung ist nicht ganz so einfach als gedacht.

Fazit:
"Aufblattelt" verbindet Krimi mit viel Wissenswertem rund um Wald und Garten. Das muss man wissen und mögen, wenn man danach greift. Mich konnte die Geschichte gut unterhalten und bekommt von mir eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.12.2022

Liebevoll gestaltetes Weihnachtsbuch

Sterne glitzern auch im Schnee
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Inhalt:
Bei Anni und Thies verläuft die Vorweihnachtszeit anders als in den Vorjahren. Anni steht wegen ihrer Arbeit unter Druck. Thies, ein großer Weihnachtsfan, hat kein Interesse das Haus zu schmücken. ...

Inhalt:
Bei Anni und Thies verläuft die Vorweihnachtszeit anders als in den Vorjahren. Anni steht wegen ihrer Arbeit unter Druck. Thies, ein großer Weihnachtsfan, hat kein Interesse das Haus zu schmücken. Selbst seine geliebten Zimtsterne backt er nicht. Dafür aber gesunde Kekse. Während Anni sich noch fragt was los ist, klingelt es und Morlen, die Tochter ihrer besten Freundin, steht vor der Tür. Jetzt scheint das Chaos perfekt. Wird Heiligabend dieses Jahr ausfallen?

Leseeindruck:
"Sterne glitzern auch im Schnee" ist ein besonderer Weihnachtsroman. Schon das Cover ist ein Hingucker. Wenn man dann das Buch aufschlägt, erwarten einen wunderschöne Illustrationen und Sprüche vor jedem Kapitel. Das hatte ich in dieser Form bisher nur in Kinderbüchern und hat mich positiv überrascht. Die Geschichte beginnt 8 Tage vor Weihnachten und man lernt Anni und Thies kennen. Lesende, die bereits Bücher von Meike Werkmeister gelesen haben, kennen die beiden bereits aus dem ersten Roman der Autorin. Die Geschichte selbst ist liebevoll erzählt, hat mich streckenweise gerührt, enthält auch ein bisschen Drama und ganz viel Schnee. Lediglich gegen Ende war es mir persönlich etwas zu kitschig geworden. Erwähnenswert ist am Ende der toll gestaltete Adventskalender. Dieser enthält illustrierte Weihnachtssprüche, Rezepte und Basteltipps sowie Platz für eigene Notizen.

Fazit:
"Sterne glitzern auch im Schnee" ist nicht nur eine schöne Weihnachtsgeschichte sondern auch ein ideales Geschenk. Endlich mal ein Erwachsenenbuch zur Weihnachtszeit, welches mit Illustrationen aufwartet. Das liebe ich nämlich an Kinderbüchern so. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.12.2022

Regionalkrimi pur

Wen die Specht holt
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Inhalt:
Ausgerechnet an Heiligabend wird auf dem Kirchplatz im kleinen Oberpfälzer Dorf Holzwiesenreuth ein grauenhafter Fund gemacht. Der Bürgermeister wurde an einem Baum aufgehängt, der Bauch aufgeschnitten ...

Inhalt:
Ausgerechnet an Heiligabend wird auf dem Kirchplatz im kleinen Oberpfälzer Dorf Holzwiesenreuth ein grauenhafter Fund gemacht. Der Bürgermeister wurde an einem Baum aufgehängt, der Bauch aufgeschnitten und mit Stroh befüllt. War das etwa die Specht? Denn nach einer uralten Tradition macht diese genau das mit den Unartigen. Kommissar Johann Kranzfelder und seine Kollegin Klara Stern glauben jedoch nicht daran und beginnen im Umfeld des Toten zu ermitteln.....

Leseeindruck:
"Wen die Specht holt" ist das Debüt von Yvette Eckstein. Wenn ein Buch die Bezeichnung Regionalkrimi verdient, dann dieses. Es hat alles zu bieten. Brauchtum aus der Gegend, authentische Figuren und einige Dialoge auf Oberpfälzisch. Letzteres hat mir den Einstieg etwas erschwert. Es hat schon einige Seiten gebraucht bis ich in einen Lesefluss gekommen bin. Zudem bin ich anfangs mit der Art von Kommissar Johann Kranzfelder nicht ganz klar gekommen. Aber....einmal angekommen, war es für mich fast unmöglich den Krimi auf die Seite zu legen. Immer mehr haben mir Johann Kranzfelders trockene, direkte Bemerkungen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, aus dessen Sicht die Geschichte auch erzählt wird. Seine Kollegin Klara Stern tat mir anfangs bei so einem Chef richtig leid. Doch schnell habe ich gemerkt, sie weiß sich durchaus zu wehren und ihre Retourkutschen waren nicht minder unterhaltend. Auch die anderen Figuren tragen zu einem guten gelingen bei. Ja, und an den Dialekt hatte ich mich schnell gewöhnt. Zumal es dadurch authentisch wirkt und bei mir ein Kopfkino angesprungen ist. Der Fall selbst ist spannend und eingebettet in einen zugegeben ziemlich grauslichen Brauchtum. Ich hatte vorher noch nie etwas von der Specht gehört.

Fazit:
"Wen die Specht holt" ist ein spannendes Debüt und macht Lust auf weitere Fortsetzungen. Mehr Regionalität geht fast nicht mehr. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.12.2022

Sterz reist in seine Vergangenheit

Sterz und der Mistgabelmord
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Inhalt:
Inspektor Ferdinand Sterz, ursprünglich aus der Steiermark, lebt in Köln und ist bei Europol tätig. Die Brücken zur Heimat hat er weitestgehend abgebrochen. Da bekommt er unerwartet von seiner ...

Inhalt:
Inspektor Ferdinand Sterz, ursprünglich aus der Steiermark, lebt in Köln und ist bei Europol tätig. Die Brücken zur Heimat hat er weitestgehend abgebrochen. Da bekommt er unerwartet von seiner früheren Freundin Lena einen Anruf. Ihr Bruder Ludwig wurde mit einer Mistgabel ermordet. Ferdinand soll den Mörder finden. So macht er sich auf in die alte Heimat und schafft es sogar in die laufenden Ermittlungen hinzugezogen zu werden. Doch auch er kann einen zweiten Mord nicht verhindern. Außerdem holt ihn seine Vergangenheit ein.....

Leseeindruck:
"Sterz und der Mistgabelmord" ist der Auftakt einer Reihe um Inspektor Ferdinand Sterz. Anfangs werden die Hintergründe zu ihm ausführlicher beleuchtet. So hat es nach meinem Empfinden etwas gedauert bis die Geschichte Fahrt aufnimmt. Das war bald vergessen. Ist Isabella Archans Erzählstil doch lebendig und mit einigem Humor gespickt. Besonders gut hat mir das zusammengewürfelte Ermittlerduo Ferdinand Sterz und Gitte Busch gefallen. Während Ferdinand, bedingt durch seine Vergangenheit, meist in trüber Stimmung, wortkarg und eigenbrödlerisch ist, besticht Gitte genau durch das Gegenteil. Sie ist meist fröhlich und schafft es durch ihre Art, den neuen Kollegen aus der Reserve zu locken. Für mich war das Zusammenspiel der beiden in jeder Szene ein Highlight. Schmunzeln inklusive. Der Fall selbst ist spannend und verzwickt. Ich hatte mir zwar gedacht wer der Mörder ist, was aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan hat.

Fazit:
Als der Motor in "Sterz und der Mistgabelmord" erst einmal zum Laufen gekommen ist, war es schwer den Krimi aus der Hand zu legen. Nach anfänglicher Eingewöhnungsphase bin ich bestens unterhalten worden. Gerne empfehle ich diesen Steiermark Krimi im besonderern Gewand weiter.

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Veröffentlicht am 03.12.2022

Ein Stück Geschichte, die nicht in Vergessenheit geraten darf

Das letzte Versprechen
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Inhalt:
Lazarfeld 1944. Die 5-jährige Anna, genannt Anni, lebt mit ihren Eltern und Verwandten im Banat. Sie sind die sogenannten Banater Schwaben. Vor über 100 Jahren haben ihre deutschen Vorfahren das ...

Inhalt:
Lazarfeld 1944. Die 5-jährige Anna, genannt Anni, lebt mit ihren Eltern und Verwandten im Banat. Sie sind die sogenannten Banater Schwaben. Vor über 100 Jahren haben ihre deutschen Vorfahren das Land fruchtbar gemacht. Bisher war das Zusammenleben mit ihren anderssprachigen Nachbarn friedlich. Doch das ist nun vorbei. Hass macht sich breit. Zu viel Leid hat das Hitler Regime überall verbreitet. An Weihnachten 1944 bricht Annis heile Welt auseinander. Die Mutter wird in ein Arbeitslager nach Sibirien verschleppt und Anni landet in einem jugoslawischen Kinderheim. Ganz alleine ist sie jedoch nicht. Ihre Oma konnte heimlich beim Abtransport der Kinder mitfahren und gibt ihrer Enkelin Halt. Der ist bitter nötig, denn der Überlebenswille aller wird auf eine harte Probe gestellt....

Leseeindruck:
Mit "Das letzte Versprechen" hat sich Hera Lind an harten Stoff gewagt. Der Roman ist nach einer wahren Geschichte geschrieben und nichts für schwache Nerven. Einen Unterhaltungsroman sollte man nicht erwarten. Die Geschehnisse sind alles andere als leichte Kost. Dabei fängt es harmlos an. Zumindest für Anni. Mit ihren 5 Jahren kann sie noch nicht begreifen was gerade passiert. Die Erwachsenen tun alles, um ihr eine heile Welt vorzuspielen. In dieser Phase, die aus Annis Sicht geschrieben ist, werden deshalb Phrasen wie "mein lieber Vater" oder "meine wunderschöne Mutter" benutzt, die den Eindruck fördern. Mich hat es dazu verleitet mit den Augen zu rollen. Solche Verniedlichungen mag ich in keinem Buch lesen. Doch nach etwa 20 Seiten wird der Ton rauer. Das hat sich unterschwellig angedeutet. Man findet solche Aussagen kaum noch. Anni wird in der Überschrift der Kapitel zu Anna. Für sie und alle anderen bricht eine wahre Hölle aus. Ab dem Zeitpunkt habe ich fassungslos an den Zeilen gehangen und auch verstanden warum das Buch so beginnt. Denn die Erwachsenen wussten alles schon vorher, wollten Anni jedoch so lange wie möglich schützen, indem sie versuchten normal weiter zu leben. Bis zum Ende hin konnte ich den Roman kaum aus der Hand legen. Anni hat es auch später nicht leicht. Ich habe förmlich auf den nächsten Schicksalsschlag gewartet. Aber es gab auch schöne Momente, die mich berührt haben. Ich habe Anni bewundert. Eine richtige Stehauffrau, die sich einfach nicht unterkriegen lässt. Abgerundet wird das Ganze mit einigen Kapiteln aus Amalies (die Mutter von Anni) Sicht, in denen man etwas aus ihrer Kindheit erfährt und ihren Überlebenskampf im Arbeitslager. Das war wichtig, um ihre Handlungen später besser zu verstehen. Gefallen hat mir auch ein eingeschobes Kapitel, in dem Hera Lind die unterdessen 82-jährige Anna besucht. Hier konnte ich mir noch einmal ein zusätzliches Bild machen. Weniger gefallen haben mir die eingeschobenen Gedichte, die wohl hauptsächlich Annis Großvater über das Leid der Banater Schwaben und deren ehemalige Heimat verfasst hat. Mich hat es im Lesefluss gestört und ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich sie überblättert habe. Gerne hätten sie aber am Ende des Buches sein dürfen. Wo sie lesen kann wer möchte. Denn sie sind wichtig. Schließlich wurde damit das Erlebte verarbeitet.

Fazit:
Danke an Hera Lind, dass sie sich nach jahrelangem Zögern doch dieser Geschichte angenommen hat. Von den Banater Schwaben hatte ich bis dato noch nichts gehört. Diese grausame Vertreibung sollte nicht in Vergessenheit geraten. Von mir eine Leseempfehlung.

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