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Veröffentlicht am 22.02.2023

Es geht immer nur ums Geld....

Tod in Masuren
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Marie kann ein wunderschönes Fleckchen Erde in Masuren ihr Eigen nennen und genießt ihre Ferien in vollen Zügen. Aber die Idylle bekommt einen empfindlichen Knacks, als ausgerechnet auf ihrem Grundstück ...

Marie kann ein wunderschönes Fleckchen Erde in Masuren ihr Eigen nennen und genießt ihre Ferien in vollen Zügen. Aber die Idylle bekommt einen empfindlichen Knacks, als ausgerechnet auf ihrem Grundstück eine Leiche gefunden wird und sie in den Fokus der Ermittelnden rückt. Das kann und will Marie nicht auf sich sitzen lassen und so beginnt sie eigene Nachforschungen anzustellen. Und was sie dabei in Erfahrung bringt, wird plötzlich für sie zur Bedrohung....

Mit dem wunderschönen Cover entführt Ella Sophie Lindow an die polnische Seenplatte und ermöglicht ihren Leser:innen, das polnische Seenparadies kennen- und lieben zu lernen. Ihre Landschaftsbeschreibungen lesen sich wie eine Liebeserklärung und es fällt leicht, sich vor Ort einzufinden, dem Rauschen der Bäume in den riesigen Wäldern zu lauschen und die Sonne in den kleinen Flüssen, Kanälen und Seen glitzern zu sehen. Und doch ziehen dunkle Wolken auf, denn mit dem Fund der Leiche zeigt das Böse sein Gesicht.

Manchmal verliere ich leider die Orientierung, denn die vielen polnischen Namen, die fast alle gleich klingen, verwirren mich und ich kann dadurch manchmal nicht richtig den Bezug innerhalb der doch recht undurchsichtigen Familienverhältnisse herstellen. Marie deckt zwar historische Zusammenhänge auf, die interessant sind, aber mit fehlt hier mehr Tiefe, um das realpolitische Geschehen mit der fiktiven Geschichte in Einklang zu bringen. Das geht leider zu Lasten des Spannungsbogens, der so gut wie nicht vorhanden ist. So liest sich der Roman zwar angenehm von der Hand weg, aber für einen Krimi ist mir das einfach zu wenig. Mir fehlt der stete Wechsel zwischen Nervenkitzel, falschen Fährten und der Möglichkeit, eigene Ermittlungen anzustellen, denn hier fügt sich fast alles nahtlos ineinander und die Autorin bringt schon recht früh zwei Personen in Misskredit, sodass sich die Lösung dadurch wie auf dem Silbertablett präsentiert.

Am Ende geht es, wie fast immer, ums Geld und auch hier bleibt die Schreibende recht vage. Die Ferienregion Masuren wird mit tollen Landschaftsbeschreibungen in Szene gesetzt, aber am Plot hätte ruhig noch etwas geschraubt werden können, um den Kontrast zwischen malerischen Seen und menschlichen Abgründen noch krasser darzustellen.

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Schön anzuschauen, aber der Lesefluss will nicht so richtig in Gang kommen

Auf geht's!
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Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen...so oder ähnlich könnte das Buch umschrieben werden, denn hier geht es um das Versprechen, das ein Vater seiner Tochter gibt und es fällt ihm schwer, ...

Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen...so oder ähnlich könnte das Buch umschrieben werden, denn hier geht es um das Versprechen, das ein Vater seiner Tochter gibt und es fällt ihm schwer, sich an sein gegebene Wort zu halten. Viel lieber möchte er einfach nur Fußball schauen und seine Ruhe haben. Doch die Tochter gibt nicht auf und drängt ihn so lange, bis er mit ihr den versprochen Ausflug macht. Und was sie auf ihrem Weg durch das Dickicht erleben, gleicht schon einem echten Abenteuer. Und am Ende wartet eine atemberaubende Belohnung auf beide....


Dieses wirklich zauberhaft illustrierte Kinderbuch erinnert Eltern auf sanfte Weise daran, ihren Kindern doch mehr Zeit zu widmen und sie nicht mit leeren Versprechungen regelrecht abzuwimmeln. Denn da draußen warten unzählige Abenteuer, die einfach nur erlebt werden wollen... Und das am besten gemeinsam.

Das Buch lebt von der mehr als prächtigen Flora und Fauna und ist ein Fest fürs Auge. Die Farbe Grün in all ihren Schattierungen wirkt wie ein geheimnisvolles kühlendes Blätterdach, die schillernd bunten Vögel und das Rot der Blüten werden zu echten Eyecatchern. Vor- und Nachsatzblatt machen Lust auf das Abenteuer. Doch was so vielversprechend beginnt, entpuppt sich beim Lesen leider als kleiner Stolperstein, denn die Erzählung ist in einer Art Versform gehalten und mit einigen kreolischen Wörtern versehen, die zwar eine gewisse Authentizität vermitteln, aber ein richtiger Lesefluss kommt nicht wirklich auf. Dadurch wird die Geschichte komplett aus ihrem Zusammenhang gerissen und die Kinder verlieren die Lust am Zuhören.

Viele wunderbare Details lassen die großformatigen Seiten lebendig wirken, aber sprachlich kann nicht wirklich umgesetzt werden, was das Auge erfasst. Schade :(

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Veröffentlicht am 09.02.2023

Es tickt leise die Uhr mit Tendenz zur Langeweile

Die Totenuhr
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Ann hat sich eigentlich vorgenommen, eine entspannte Auszeit auf Gräsö zu genießen. Doch daraus wird nichts. Statt Beine und Seele baumeln lassen, hängt Ann mitten in einem Fall, der mehr als rätselhaft ...

Ann hat sich eigentlich vorgenommen, eine entspannte Auszeit auf Gräsö zu genießen. Doch daraus wird nichts. Statt Beine und Seele baumeln lassen, hängt Ann mitten in einem Fall, der mehr als rätselhaft ist. Das Verschwinden von Cecilia Karlsson wirft mehr Fragen auf, als es Antworten zu geben scheint, denn angeblich ist sie wieder auf der Bildfläche aufgetaucht. Ann kann nicht anders, als zu ermitteln und ahnt nicht, dass sie zu einer Schachfigur in einem bösen Spiel wird...


Ich habe mich vom Titel und vom Cover dazu verleiten lassen, dieses Buch zu lesen, denn beides verspricht Hochspannung, düstere Szenen und einen abwechslungsreichen, gut durchdachten Plot, der mich an die Seiten fesselt. Nun ja, was soll ich sagen - der Plot ist ganz gut angelegt, aber irgendwie doch nicht das, was ich mir erhofft habe.

Das Inselfeeling kommt sehr gut rüber und auch die Tatsache, dass es eben aus eben jenem Mikrokosmos kein Entkommen gibt, wenn es darum geht, die eigene Haut zu retten. Doch hier hätte wesentlich mehr Spannung und Nervenkitzel vorhanden sein können, um diese unterschwellige Bedrohung Seite für Seite noch mehr herauszukitzeln. Mit fehlt das Kribbeln in den Fingern, das ungute, brennende Gefühl im Nacken, wenn ich einer dauerhaften Bedrohung ausgesetzt bin.

Der Fall ist zwar der 9. Band einer Reihe, kann aber genau so gut für sich gelesen werden, da alles in sich abgeschlossen ist und nicht aufeinander aufbaut. So können auch neue Leser:innen sich von Anns Qualitäten als Ermittlerin überzeugen. Was mir allerdings komplett fehlt ist eine psychologische Grundspannung, die sich immer weiter hochschraubt, wenn es darum geht, die Lesenden zu eben jenen Schachfiguren im gut geplanten Vorhaben von Cecilia werden zu lassen. Der Autor lenkt mir zu mechanisch die Vorgehen in die richtige Richtung, sodass ich zwar beim Lesen alles in mir aufnehme, aber so richtig drin bin ich nie im Buch. Der Lesesog fehlt mir, um mich mit unverhohlener Neugier durch die Seiten zu peitschen.

Die Totenuhr tickt, aber nicht, weil mir die Zeit davon läuft, sondern sie schlägt leider eine Tendenz zur Langweile an, die sich langsam, aber beständig einschleicht und sich breit macht. Die behandelten Themen sind eher klassisch, bieten also nicht viele überraschenden Wendungen. Auch die Figuren können nicht ganz von sich überzeugen, denn sie wirken allesamt blass und ihnen fehlt das gewisse Etwas, im einen Adrenalinkick bei ihren Auftritten auszulösen. Lediglich Ann weiß von sich zu überzeugen und merzt über weite Strecken den ein oder anderen Schnitzer aus, der mich manchmal überlegen lässt, das Buch nur quer zu lesen.

Idee und Gestaltung des Buches gefallen mir sehr gut, jedoch ist die Umsetzung unteres Mittelfeld - neutrale 3 Sternchen

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Veröffentlicht am 28.01.2023

Nur bedingt hilfreich, wenn es darum geht, Kinder für ihre eigenen Gefühle stark zu machen

Das alles sind Gefühle
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Lars ist wütend, auf sich selbst und auf seine Mama. Warum ? Er hat das Glas mit Marmelade fallen lassen, dann ist es auf den Fiesen zersprungen und Mama hat ihn ordentlich ausgeschimpft. Ganz rot vor ...

Lars ist wütend, auf sich selbst und auf seine Mama. Warum ? Er hat das Glas mit Marmelade fallen lassen, dann ist es auf den Fiesen zersprungen und Mama hat ihn ordentlich ausgeschimpft. Ganz rot vor Zorn rennt Lars in den Garten, denn so,wie er gerade ist, will er eigentlich gar nicht sein. Doch ein kleiner Gartenbewohner erklärt ihm, dass Gefühle zu uns gehören und wichtig sind...


Ich mag normalerweise die Bücher von Michael Engler, denn sie gehen auf unverkrampfte, liebevolle Weise Themen an, die Kinder interessieren und ihnen Werte wie Achtsamkeit und Selbstfürsorge vermitteln. Doch mit dem vorliegenden Buch "Das alles sind Gefühle" bin ich nicht ganz so glücklich.

Zwar bekommen Kinder durch den Maulwurf die Möglichkeit, ein paar der unterschiedlichsten Gefühle, die in ihnen wohnen, kennenzulernen. Aber warum katalogisiert der Autor in "gute" und "blöde" Gefühle ? Warum werden von ihm Wut und Angst negativ dargestellt und suggerieren so den Kindern, dass sie, wenn sie eben jene "negativen" Gefühle empfinden, ganz schnell etwas dagegen tun müssen, um wieder ein "gutes " Gefühl zu erleben ?

Hier wird leider keine Beziehung zu den Kindern hergestellt und das Kind kann nicht nachvollziehen, warum die Wut plötzlich da ist. Viel hilfreicher wäre hier der Hinweis gewesen, dass Wut nur eine der Facetten auf der Gefühlsskala ist. Sie kommt und geht wie alle anderen Gefühle. Das Buch hingegen suggeriert den Kindern, dass Wut etwas ist, was sie negativ beeinflusst.

Das Buch ist zwar schön illustriert, bietet aber in meinen Augen nur bedingt eine Möglichkeit, mit Kinder entspannt über die eigenen Gefühlswelt ins Gespräch zu kommen und sie zu ermutigen, ihre eigenen Gefühle offen auszuleben.

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Veröffentlicht am 25.01.2023

Und plötzlich ist der Schnuller weg

Lili Lausemaus braucht keinen Schnuller mehr
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Mit Lili Lausemaus bekommt die Geschichtenwelt rund um den neugierigen Leo weiblichen Zuwachs. Auch Lili steht ihrem großen Bruder in nichts nach und versucht möglichst alters- & kindgerecht die Themen ...

Mit Lili Lausemaus bekommt die Geschichtenwelt rund um den neugierigen Leo weiblichen Zuwachs. Auch Lili steht ihrem großen Bruder in nichts nach und versucht möglichst alters- & kindgerecht die Themen aufzugreifen, die schon für die Allerkleinsten geeignet sind.

In diesem stabilen Pappbilderbuch mit abgerundeten Kanten geht es um die Entwöhnung vom Schnuller. Lili ist ganz in ihr Spiel vertieft und merkt nicht, dass sie ihren Schnuller verliert. So verschwendet sie auch keinen Gedanken an den geliebten Nuckel und ist völlig frei im Spiel und ihren gemeinsamen Aktionen mit den anderen Kindern.

Erst als das Baby anfängt zu weinen, wird die Aufmerksamkeit wieder auf den Nuckel gelenkt. Doch Lili beschließt von jetzt auf gleich, dass sie von nun an keinen Schnuller mehr braucht und zu den Großen gehört.

Die Zeichnungen sind im typischen Lausemaus-Stil gehalten und haben daher einen hohen Wiedererkennungswert für die Kinder. Jedoch finde ich die Handlung der Geschichte ein wenig zu abgehackt und übereilt, sodass für Kinder nicht unbedingt schlüssig ist, warum der Nuckel einfach nicht mehr wichtig ist. Zum sanften Heranführen an die Thematik Schnuller abgewöhnen geht es einfach zu schnell, um den Entschluss von Lili nachvollziehen zu können. Hier wäre eventuell empfehlenswert, die Geschichte mehrmals in gewissen Abständen vorzulesen, damit der Wandel im Kind vom Gebrauch des Nuckels bis zum vollständigen Weglassen stattfinden kann.

Eine süße Idee, aber in der Umsetzung noch nicht ganz so glücklich.

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