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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2017

Witzig, durchgedreht und ein bisschen verrückt

Per Anhalter durch die Galaxis
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„Du hast ab jetzt nix anderes zu tun als das alles zu lesen!“, waren die Worte eines Fans von Per Anhalter durch die Galaxis. Und wenn jemand keine Bücher liest, aber diese 5 Bände besitzt, macht mich ...

„Du hast ab jetzt nix anderes zu tun als das alles zu lesen!“, waren die Worte eines Fans von Per Anhalter durch die Galaxis. Und wenn jemand keine Bücher liest, aber diese 5 Bände besitzt, macht mich das neugierig.

>>„Was? Bist du verrückt?“
„Das ist eine Möglichkeit, die ich noch nicht ganz ausgeschlossen habe“, sagte Zaphod ruhig.<< (S.143)

Das beschreibt das Buch eigentlich am besten. Oder auch „Was habe ich da gerade gelesen?“ Per Anhalter durch die Galaxis ist eigentlich ein Reiseführer. Und der Titel dieses grandiosen Buches. Ein Buch im Buch. So etwas liebe ich ja besonders.
Es beginnt ganz harmlos mit Arthur, der im Matsch liegt, um zu verhindern, dass sein Haus wegen einer Umgehungsstraße abgerissen wird. Doch dann kommt Ford und nötigt ihn dazu in einer Bar drei Bier zu trinken. Und dann wird die Erde abgerissen, für eine Umgehungsstraße in der Galaxis, und für Arthur beginnt ein Abenteuer der ganz besonderen Art.
Ihr seid verwirrt? Ich auch. Die beste Voraussetzung für dieses Buch. Ehrlich! Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Geschichte kurbelt die Fantasie an und schießt sie an ihre Grenzen. Mit dem Unwahrscheinlichkeitsdrive. Nebenbei erfahren wir mehr über den Reiseführer, die Antwort auf alle Fragen, und wer das Universum eigentlich wirklich regiert. Kurz und bündig: Lesen!

Veröffentlicht am 22.07.2017

Lesenswert für alle Fans

Percy Jackson erzählt: Griechische Göttersagen
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Wer die Percy Jackson Reihe gelesen hat, und vielleicht auch noch die Helden des Olymp, der muss schon ein wirklich großer Fan von Percy sein. Ich mag den kleinen Chaot jedenfalls total. Und wenn er Göttersagen ...

Wer die Percy Jackson Reihe gelesen hat, und vielleicht auch noch die Helden des Olymp, der muss schon ein wirklich großer Fan von Percy sein. Ich mag den kleinen Chaot jedenfalls total. Und wenn er Göttersagen erzählt, kann das ja nur sehr unterhaltsam sein. Und was soll ich sagen? Es ist genau so, wie ich es mir vorgestellt habe.
Percy ist einfach ein sehr witziger Erzähler, der die griechischen Göttersagen nicht nur leicht verständlich erzählt, sondern auch mit so viel Witz, dass man die Absurdität einiger Geschichten nicht übersehen kann. Auch seine Kommentare sind einfach zum Brüllen komisch. Ehrlich, ich kann mich nicht erinnern, wann ich bei diesem Thema jemals so gelacht habe. Ich kenne die Göttersagen eher aus dem Lateinunterricht, aber die von Percy hätten mir vermutlich auch auf Latein gefallen.
Zuerst erzählt Percy, woher die Götter eigentlich kommen. Also die Weltgeschichte aus Sicht der Griechen. Und dann erzählt er so grob die wichtigsten Errungenschaften, Eigenschaften und Geschichten der 12 Götter. Dabei spart er nicht an schmutzigen Details. Eben sehr unterhaltsam. Und ein wenig bezieht er sich auch, aber nur in Nebensätzen, auf seine eigenen Abenteuer. Aber spoilerfrei, und eigentlich nur zu verstehen, wenn man die Reihe gelesen hat.
Also alles in allem kann ich dieses Buch nur empfehlen, wenn man sich für Göttersagen interessiert. Es gibt auch noch Percy Jackson erzählt griechische Heldensagen. Aber das Buch habe ich leider noch nicht.

Veröffentlicht am 18.07.2017

Hervorragende Reihe

Die Shannara-Chroniken 3 - Das Lied der Elfen
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Wenn Allanon auftaucht, heißt das nie was gutes. Er ist der letzte Druide, und taucht nur in den Vier Landen auf, wenn sie in Gefahr sind. 20 Jahre sind seit dem Abenteuer von Wil Ohmsford vergangen. In ...

Wenn Allanon auftaucht, heißt das nie was gutes. Er ist der letzte Druide, und taucht nur in den Vier Landen auf, wenn sie in Gefahr sind. 20 Jahre sind seit dem Abenteuer von Wil Ohmsford vergangen. In dieser Zeit hat er die Macht der Elfensteine fürchten gelernt, und hat auch seinen beiden Kindern Brin und Jair versucht zu erklären, was Magie bewirken kann. Denn dass beide magisch sind, ist kein Geheimnis.
Doch Allanon braucht genau diese Magie. Die Magie des Wünscheliedes, und ein herausragendes, aber auch gefährliches, Abenteuer beginnt.

Muss man dieses Buch in der Reihe lesen? Nein. Man versteht auch alles, ohne die Geschichte von Wil oder von Shea und Flick zu kennen. Schön ist es trotzdem alte Bekannte zu treffen. Und manchmal auch weniger schön.
Brin ist ein spannender Charakter. In aller ihrer Stärke, hat sie doch auch Schwächen. Aber sie versucht sie nicht zu überspielen, stellt sich ihnen sogar, und das macht sie nur noch stärker.
Ihr Bruder Jair ist eigentlich ein ganz niedlicher, und doch steckt mehr dahinter, als man anfangs vermutet. Wirkt er doch eher wie der jüngere, nichtsnutzige Bruder, wird schnell klar, dass er das gar nicht ist.
Aber auch die Gefährten der Geschwister sind so abwechslungsreich und aufregend, wie die Vier Lande selbst. Wer die ersten beiden Bände kennt, weiß was ich meine.
Alles in allem eine mehr als aufregendes Abenteuer! Ich kann es nur jedem empfehlen, der die Reihe angefangen hat. Und jeder, der die Reihe anfangen will, empfehle ich trotzdem Band 1.

Veröffentlicht am 13.07.2017

schön

Das Glück und wir dazwischen
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„In seiner Nähe fühle ich mich wie ich. Und in seiner Nähe mag ich mein Ich. Es gefällt mir, wie ich mich bislang in dieser Stadt fühle. Ich komme mir vor wie eine lang vergessene Version meiner selbst, ...

„In seiner Nähe fühle ich mich wie ich. Und in seiner Nähe mag ich mein Ich. Es gefällt mir, wie ich mich bislang in dieser Stadt fühle. Ich komme mir vor wie eine lang vergessene Version meiner selbst, ein Version, mit der ich mich viel wohler fühle […].“ (S.139)

Hannah ist ein Hurricane. Wo sie ist, herrscht Chaos. Und deswegen zieht sie wieder zu ihrer besten Freundin Gabby nach L.A., denn in New York ist sie fertig. Mit der Stadt, und ihrem Freund Michael. Er ist nämlich verheiratet und hat Kinder, und Hannah nichts davon gesagt.
In L.A. ist nicht nur ihre beste Freundin, sondern auch ihre erste große Liebe Ethan. An ihrem ersten Abend steht sie vor der Entscheidung, ob sie nach Hause fährt oder den Abend mit ihm verbringt.

Dieses Buch ist mehr als überraschend. Ich wusste nicht, was mich erwartet, bin aber positiv überrascht. Das Buch erzählt abwechselnd, wie sich Hannahs Leben entwickelt, wenn sie nach Hause fährt, oder wenn sie den Abend mit Ethan verbringt. Es gibt unterschiedliche Tragödien, unterschiedliche schöne Momente, und doch ist vieles gleich. Es ist schön zu erleben, wie Hannah an ihrem Schicksal wächst, wie die Menschen um sie herum mit ihr wachsen, und wie alles irgendwie zu einem Happy End wird.
Der Schreibstil ist sehr flüssig. Und Anfangs vielleicht etwas verwirrend, weil es keine Kapitelüberschriften gibt. Doch sobald man sich darauf einlässt, ist es ganz leicht. Man springt zwischen den beiden Universen hin und her, ohne durcheinander zu kommen. Es erinnert ein wenig an Ein Tag, zwei Leben. Nur eben doch ganz anders. Alles in allem hat mir das Buch sehr gefallen, ich habe es quasi weg geatmet, und bin ein wenig traurig, dass es nun vorbei ist.

Veröffentlicht am 09.07.2017

Ein Lesemuss Gegen das Vergessen

Anschlag von rechts
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„Doch so, wie die Grenzbeamten sie ansahen, wussten alle sofort, hier waren sie nicht willkommen.“ (S.31)

Wenn Menschen ihre Heimat verlassen müssen, hat das meistens wirklich schlimme Gründe. Niemand ...

„Doch so, wie die Grenzbeamten sie ansahen, wussten alle sofort, hier waren sie nicht willkommen.“ (S.31)

Wenn Menschen ihre Heimat verlassen müssen, hat das meistens wirklich schlimme Gründe. Niemand verkauft freiwillig sein Hab und Gut, um in einem fremden Land bei Null anzufangen, ohne dass man die Sprache kennt. Niemand begibt sich in Gefahr, wenn es nicht sein muss. Alle Flüchtlinge, die ihr Land verlassen, um bei uns Asyl zu finden, haben nichts außer dem, was sie am Leib tragen. Sie fliehen vor Terror, Krieg, Gewalt, Hass, Mord und Totschlag, Armut, Krankheiten, Elend und Leid.
Und doch gibt es Menschen hier, die sie nicht willkommen heißen. Die ihnen genau das entgegen bringen, wovor sie geflüchtet sind. Abneigung, Hass, Gewalt. Doch warum tun sie das? Sind die Politiker mit ihren Hassreden Schuld? Die fehlende Bildung in einigen Gebieten? Wodurch sind diese Menschen so voller Hass? Von wem wurden sie so beeinflusst?
Matze, Robert und Beate sind solche Menschen, die genug von diesen Flüchtlingsschwemmen haben. Und sie beschließen, mehr oder weniger, etwas dagegen zu tun. Sie werfen einen Molotowcocktail in ein Asylantenheim. Und dieses Buch durchleuchtet die Tat von allen Seiten.

Dieses Buch bietet einen Rundumblick. Es beschreibt die Umstände der Flüchtlinge. Warum sie geflohen sind, woher sie kamen und wie sie nach P. gekommen sind. Und am wichtigsten, was sie zu der Flucht aus ihrer Heimat bewogen hat. Ich denke das ist ganz wichtig.
Es beschreibt aber auch, warum Robert, Matze und Beate diese Tat begangen haben. Wer sie beeinflusst hat, was sie dazu bewogen hat, und wie sie sie verübt haben.
Ist dieses Buch eine Wertung? Nein. Ist es neutral geschrieben? Ich denke schon. Es ist eben ein Rundumblick. Da muss jeder selbst entscheiden, was er daraus nimmt. Ich kann nur hoffen, dass dieses Buch einigen Menschen die Augen öffnet. Dass es einen Aha-Effekt gibt und mehr nachgedacht wird. Und dass nicht mehr weggesehen wird bei rechten Anschlägen. Denn sie sind real, präsent, und wahr. Kein Mythos, der von den Flüchtlingen in die Welt gesetzt wird, damit „wir Deutschen“ uns schuldig führen. Genauso wenig, wie sie uns die Arbeitsplätze wegnehmen, alles „in den Arsch geschoben kriegen“, unseren „Sozialstaat ausnutzen wollen“ und dabei nur in Markenklamotten und mit Smartphone rumlaufen. (Tut mir leid, das ist etwas eskaliert.)
Ich hoffe, dieses Buch lässt Menschen nachdenken, bevor sie reden. Aber ich befürchte auch, dass die Menschen, die dieses Buch lesen werden, das sowieso schon tun.
Ich kann es trotzdem nur jedem ans Herz legen. Gerade in Zeiten von G20, den bösen Linksradikalen, den bösen Flüchtlingen, den bösen Menschen.