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Veröffentlicht am 10.02.2023

Der kleine Ritter Kackebart

Der kleine Ritter Kackebart
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Ein kleiner Bauernjunge und sein süßes Einhorn träumen davon als Ritter und Ross im Königreich Anerkennung zu finden. Als eines Tages zu den Ritterspielen geladen wird, wittern die beiden ihre Chance und ...

Ein kleiner Bauernjunge und sein süßes Einhorn träumen davon als Ritter und Ross im Königreich Anerkennung zu finden. Als eines Tages zu den Ritterspielen geladen wird, wittern die beiden ihre Chance und machen sich auf dem Weg zur Burg. Doch schnell werden die beiden ausgelacht und nicht ernst genommen, denn der kleine Junge ist anders als die Anderen. Er hat einen Bart und in diesem klebt auch noch jede Menge Kacke und sein Einhorn trägt eine Windel. Als der Drache Stinkerülps unerwartet die Burg angreift, nimmt der kleine Junge all seinen Mut zusammen und stellt sich dem Drachen in den Weg.
„Der kleine Ritter Kackebart“ hat sofort das Herz meiner Tochter erobert. Kaum aus der Verpackung geholt, habe ich ihr das Buch 3x vorlesen müssen und wir haben uns beide köstlich amüsiert. Die Story und die lustigen und wirklich schön gestalteten Bilder haben für viele Lacher gesorgt. Die Wahl der Namen (z.B. König Pipifax, Einhorn Windelpups, Ritter Tanzimkreis etc.) ist ausgezeichnet und mal etwas völlig Anderes. Im Falle meiner Tochter, hat das Buch also absolut ins Schwarze getroffen. Eine niedliche Geschichte mit dem Hinweis, dass es gut ist, wenn man so ist wie man ist und wir uns nicht zwingend ändern müssen, nur um anderen zu gefallen.
Den Text empfinde ich beim Lesen als aussagekräftig und an Länge völlig ausreichend. David Safier bringt alles was die Story haben muss auf den Punkt - nicht zu lang und nicht zu kurz. Das Buch ist eine außergewöhnliche und klasse Abwechslung zu den vielen Kinderbüchern, die es auf dem Markt gibt.

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Veröffentlicht am 09.02.2023

Alle Zeit

Alle_Zeit
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Viele Menschen klagen über Zeit-Not, zu wenig freie Zeit und zu wenig Zeit, um all das zu schaffen, was am Tag geschafft werden muss. Doch woher rührt die Zeit-Not? Wo hat Sie ihren Ursprung, wie hat sich ...

Viele Menschen klagen über Zeit-Not, zu wenig freie Zeit und zu wenig Zeit, um all das zu schaffen, was am Tag geschafft werden muss. Doch woher rührt die Zeit-Not? Wo hat Sie ihren Ursprung, wie hat sich dieses Empfinden bei Menschen entwickelt und wie wirkt sich diese Zeit-Not auf unseren Alltag und unser gesamtes Leben aus? Teresa Bücker geht in ihrem Buch diesen und noch vielen weiteren Fragen auf den Grund und (er-)öffnet dem/der Hörerinnen/Leserinnen die Augen für ein immens wichtiges Thema, welches uns alle betrifft – Alleinerziehende, Singles, Familien, Jung und Alt, Akademiker*in, die Mittelschicht und von Armut betroffene Menschen. Alle haben wir nur ein begrenztes Kontingent an Zeit zur Verfügung und können diese uns zur Verfügung stehende Zeit nicht aufschieben, nicht bündeln und uns nicht für einen anderen Lebensabschnitt aufheben.
In den Kapiteln wird die Zeit in unterschiedlichsten Themenblöcken analysiert und die Erkenntnisse oftmals durch Studien belegt. So wird ein großer Fokus auf die (unbezahlte und nicht ausreichend gewürdigte) Care-Arbeit(szeit), die bezahlte (Erwerbs-)Arbeitszeit und die Freizeit, von der zu viele Menschen aus unterschiedlichen Gründen zu wenig haben, gelegt. („Dass Menschen spontane Entscheidungen vermissen, zeigt, dass sie es als Einschränkung erleben, freie Zeiten planen zu müssen. Wir haben Sehnsucht nach Ungeplantem.“)
Auch die Wünsche von Kinder und Jugendlichen zum Thema Zeitgestaltung erhalten hier eine Stimme und das Thema Politik zieht sich durch fast das gesamte (Hör-)Buch, welches auf vielen Ebenen vielschichtig, gut argumentiert und nachvollziehbar ist. Wir erhalten einen guten und strukturierten Einblick in das Thema Zeit und die Not der Menschen, die über zu wenig Zeit verfügen.
Ein großes Lob muss ich der Sprecherin Abak Safaei-Rad aussprechen, denn sie hat mit ihrer angenehmen Stimme wundervoll durch das Hörbuch geführt.

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Die Rache des Lombarden

Die Rache des Lombarden
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Aleydis de Bruinker hat auch im dritten und (leider) letzten Teil der „Lombarden-Reihe“ nicht nur mit der Schattenwelt ihres verstorbenen Mannes zu kämpfen, sondern muss auch ihre Verwandtschaft und ihr ...

Aleydis de Bruinker hat auch im dritten und (leider) letzten Teil der „Lombarden-Reihe“ nicht nur mit der Schattenwelt ihres verstorbenen Mannes zu kämpfen, sondern muss auch ihre Verwandtschaft und ihr Gesinde vor gewaltsamen Eindringlingen schützen. Diese entführen sogar ihre Enkelinnen, was Aleydis große Sorge bereitet. Die empathische und intelligente Frau kommt einfach nicht zur Ruhe. Doch die Eindringlinge werden völlig unerwartet von Unbekannten attackiert und zum Teil schwer verletzt. Keiner weiß wer hinter diesem Angriff steckt und kaum ist der Schock über den Angriff verdaut, schon passiert der nächste Überfall durch die mysteriösen Unbekannten. Viele Einwohner Kölns beschuldigen plötzlich Aleydis hinter den Überfällen zu stecken und werfen ihr Rachegelüste vor. Doch Aleydis wehrt sich standhaft gegen diese Behauptungen und erhält Unterstützung von einem alten Bekannten – Vinzenz van Cleve. Der attraktive Gewaltrichter steht wieder mit Rat und Tat hinter Aleydis und versucht den Fall mit ihr zusammen zu lösen.

Das Erscheinen des Buches „Die Rache des Lombarden“ habe ich sehnsüchtig erwartet, denn mir haben die beiden Vorgänger schon unglaublich gut gefallen. Auch bei diesem Buch wurde ich nicht enttäuscht und all meine Erwartungen und Hoffnungen wurden gestillt. Petra Schier hat einen ausgesprochen gut zu lesenden Schreibstil, so dass auch dieses Buch ein regelrechter page turner war. Es war schön vielen bekannten Charakteren wieder zu begegnen und diese auf einer spannenden Reise zu begleiten. Ein Hauch von Erotik und Liebe durfte natürlich auch hier nicht fehlen und hat der Story das gewisse I-Tüpfelchen aufgesetzt. Ich konnte das Buch wirklich nur schwer aus der Hand legen und kann die Triologie allen Fans von historischen Romanen nur wärmstens ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 30.12.2017

Olga

Olga
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Olga verliert sehr früh ihre Eltern und muss zu ihrer Großmutter ziehen, von der sie notgedrungen erzogen wird. Das wissbegierige Mädchen freundet sich mit Viktoria und ihrem Bruder Herbert an, die so ...

Olga verliert sehr früh ihre Eltern und muss zu ihrer Großmutter ziehen, von der sie notgedrungen erzogen wird. Das wissbegierige Mädchen freundet sich mit Viktoria und ihrem Bruder Herbert an, die so wie Olga eher eine Außenseiterrolle innehaben. Mit dem Alter entwickelt sich zwischen Olga und Herbert eine Liebelei, die allerdings immer wieder über einen längeren Zeitraum unterbrochen werden muss. Zum einen, weil Herbert sich verpflichtet hat und zum anderen, weil er viele entfernte und abenteuerliche Reisen unternimmt, die die beiden Liebenden über Monate von einander trennen. Olga bleibt Herbert stets treu und ergeben und konzentriert sich in seiner Abwesenheit vorzugsweise auf ihr Lehramtsstudium und ihren späteren Beruf der Lehrerin.

Nach Ausbruch des ersten Weltkrieges bricht Herbert zu einer waghalsigen Expedition in die Arktis auf und lässt Olga wieder einmal zurück. Die junge Frau bangt Tag und Nacht um ihren Liebsten, schreibt ihm regelmäßig Briefe und muss doch um ihr eigenes Wohl in Kriegszeiten kämpfen. Glücklicherweise überlebt Olga den Krieg, doch eine heimtückische Krankheit fordert ihr Hörvermögen und so muss sie sich beruflich und psychisch umorientieren.

Als fähige Näherin lernt sie in einer Familie Ferdinand kennen. Von klein auf bis ins hohe Alter verbringen beide regelmäßig Zeit miteinander und führen anregende Gespräche über die Politik, Geschichte, Kunst, Filme und die Gesellschaft. Auch Olgas große Liebe Herbert kommt zur Sprache. Ferdinand, Olgas engster Vertrauter, ist es schließlich, der sich auf die Suche nach den von Olga an Herbert geschriebenen Briefen macht und so ihm fehlende Informationen zu der Lebens- und Liebesgeschichte einer einzigartigen Frau einholen möchte.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen, weil es so vielschichtig ist. In den drei Abschnitten lernt der Leser eine starke und mutige Frau kennen und begleitet diese über die Jahrzehnte hinweg, erhält einige geschichtliche Informationen und fühlt mit Olga mit, als sich ihre Liebe in ein Drama umwandelt. „Olga“ ist ein tragisches Buch mit viel Gefühl, interessanten Wendungen und voller Liebe einer Frau, die trotz allem nie aufgegeben hat zu liebe

Veröffentlicht am 10.12.2017

Das Gold des Lombarden

Das Gold des Lombarden
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Aleydis Golatti muss den schmerzlichen Verlust ihres geliebten Ehemannes, eines berühmten lombardischen Geldverleihers in Köln, verkraften. Ihr Mann war zwar um einige Jahre älter als sie, doch er behandelte ...

Aleydis Golatti muss den schmerzlichen Verlust ihres geliebten Ehemannes, eines berühmten lombardischen Geldverleihers in Köln, verkraften. Ihr Mann war zwar um einige Jahre älter als sie, doch er behandelte sie stets respektvoll, kaufte ihr schöne Kleidung und Schmuck und überließ ihr sogar die Buchhaltung seines Geschäfts. Doch von einem Tag auf den anderen droht die heile Welt der jungen und attraktiven Frau zusammenzubrechen, als ihr Mann erhängt vor den Toren Kölns aufgefunden wird. Vieles deutet auf einen Selbstmord hin, doch daran kann und will Aleydis einfach nicht glauben. Sie wendet sich an die Männer im Rathaus und das Gericht und will mit allen Mitteln herausfinden was wirklich vorgefallen ist.
Der Gewaltrichter Vinzenz van Cleve nimmt sich dem Fall an, obwohl seine Familie und der Lombarde stets im hitzigen Konkurrenzkampf und nicht im Guten zueinander standen. Er versucht hier professionell seinem Beruf nachzugehen, doch bleibt es nicht aus, dass auch er heimlich dem Charme von Aleydis verfällt. Bei ihren aufwendigen Recherchen stoßen beide zeitweise an ihre Grenzen und müssen einige bedrohliche Situationen meistern, der Hetzjagd vieler Bürger entkommen und diverse Beleidigungen ertragen.

Von der ersten Seite durchlebt der Leser eine authentische Zeitreise und durchstreift mit den Hauptprotagonisten die Straßen Kölns, versucht selber Hinweise und erlangtes Wissen zur Aufklärung zusammenzufügen und erhält einen Einblick in das Leben der Menschen zu der damaligen Zeit. Durch die gut recherchierten Informationen, die im Buch vermittelt werden, die gelungene Einteilung der Szenen, aufgrund des aussagekräftigen und nicht zu verschnörkelten Schreibstils und eines effektiven Plots, liest sich das Buch flott und ohne störende Nebenhandlungen. Man mag das Buch kaum aus der Hand legen und genau dies macht u.a. für mich einen hervorragenden Roman aus. Das schön gestaltete Cover und eine Stadtkarte Kölns im inneren des Buches tragen noch ein wenig zu meiner Begeisterung bei.

Wer historische Romane, die in Deutschland spielen, mag wird ein Lesevergnügen mit „Das Gold des Lombarden“ erleben.