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Veröffentlicht am 20.04.2023

Gemütlicher Regionalkrimi für Zwischendurch

Windstärke Tod (WaPo Cuxhaven 1)
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Als die Wasserschutzpolizistin Agatha Christensen an einem scheinbar entspannten Tag von ihrem Boot aus eine Leiche im Wasser findet, fragt sich die Polizei zunächst, wer der nur in Badehose bekleidete ...

Als die Wasserschutzpolizistin Agatha Christensen an einem scheinbar entspannten Tag von ihrem Boot aus eine Leiche im Wasser findet, fragt sich die Polizei zunächst, wer der nur in Badehose bekleidete Mann ist. Schnell finden sie heraus:Es ist der Mediator, der in der politischen Diskussion rund um den geplanten Windpark im idyllischen Cuxhafen vermitteln sollte. Agathas Erfahrung wird nun zwar nicht mehr gebraucht, weil ihr Zuständigkeitsbereich lediglich das Wasser ist, jedoch wird ihr Spürsinn geweckt und sie kann es nicht lassen, auf eigene Faust zu ermitteln. Ist der Mediator ertrunken oder steckt mehr dahinter? Dabei gerät sie immer wieder mit dem jungen Ermittler Victor aneinander, der ebenfalls versucht, die Ereignisse zu rekonstruieren.
Was haben die Teilnehmer der Diskussionsrunde um den Windpark mit dem Tod des Mediator zu tun? Und welche schmutzigen Geheimnisse verbirgt der Tote?

Da ich mir bei diesem Buch einen gemütlichen, langsam vor sich "hinplätschernden" Krimi erhofft habe, würde ich keinesfalls enttäuscht. Der plakativ Titel gepaart mit dem harmonischen Cover haben mein Interesse geweckt und ich finde Nordsee - Setting im Allgemeinen immer sehr ansprechend. Auch als sehr angenehm empfand ich die kurzen Kapitel, die einem das Lesen deutlich flüssiger gestaltet haben.

Anfangs war ich etwas verwirrt von den plötzlich so zahlreich auftretenden Figuren. Neben den Ermittlern bzw. Wasserschutzpolizisten, ein paar anderen Bewohnern von Cuxhafen sowie den Teilnehmenden an den Verhandlungen bezüglich des Windparks waren auch noch deren politisches Standig, die geschäftlichen Beziehungen und auch die persönlichen Beziehungen untereinander aufgetreten. Es hat zunächst also etwas gedauert, bis ich mich auf die Handlung so richtig einlassen konnte.

Die Gliederung der Kapitel hat es leider nicht einfacher gemacht, denn die Geschichte wird aus zahlreichen Sichtweisen erzählt (was ich eigentlich immer sehr gut finde), aber ich hätte es gut gefunden, wenn über den Kapiteln kurz der Name der Person, um die es gerade geht genannt wird.

Die Charaktere waren vielseitig und hielten immer wieder Überraschungen bereit, die die Geschichte in eine völlig neue Richtung brachten, das hat mir sehr gut gefallen. Leider konnte ich manche Handlungen der Protagonistin Agatha nicht ganz nachvollziehen, weil es ihr etwas an Tiefgang fehlte. Umso besser fand ich hingehen die Figur der Oberbürgermeisterin Helene ausgearbeitet. Andere Figuren und Handlungsstränge waren für mich jedoch etwas "Fehl am Platz". Ich kann mir vorstellen, dass diese in weiteren Bänden relevant werden, jedoch war mir das im Buch etwas "too much".

Richtig gut gefallen hat mir das Setting der Hafenstadt und auch die Einblicke in die Arbeit der Wasserschutzpolizei. Auch die Aufarbeitung des Falls hat mir sehr gut gefallen und war größtenteils auch nachvollziehbar dargestellt.

Ich kann hier eine Leseempfehlung für Krimi Fans aussprechen, die es nicht gerne blutig mögen und etwas leichtes für zwischendurch suchen.

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Veröffentlicht am 10.02.2023

Eine süße Geschichte in cozy Kleinstadt Setting - leider zu vorhersehbar

Lights of Darkness
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Frankie fühlt sich nur bei absoluter Helligkeit sicher und wohl. Dunkelheit? Für sie seit traumatischen Erlebnissen in ihrer Kindheit undenkbar. Ihr bester Freund Tyler hingegen ist eine absolute Nachteule. ...

Frankie fühlt sich nur bei absoluter Helligkeit sicher und wohl. Dunkelheit? Für sie seit traumatischen Erlebnissen in ihrer Kindheit undenkbar. Ihr bester Freund Tyler hingegen ist eine absolute Nachteule. Kaum jemand weiß, was Tyler in der Nacht macht und wohin er sich nachts immer flüchtet, nach einem tragischen Ereignis vor ein paar Jahren. Als Tyler und Frankie sich auf eine Weise annähern, die über ihre Freundschaft hinaus geht, vertrauen sie sich nach und nach einander an. Kann eine Anziehung zwischen zwei so gegensätzlichen Charakteren - zwischen Licht und Schatten, Nacht und Tag - langfristig funktionieren?

Bereits in Sounds of Silence ist mir Frankie als beste Freundin der Protagonistin zu Beginn positiv aufgefallen und im Laufe des Buches auch sehr ans Herz gewachsen. Durch ihre optimistische, fröhliche und extrovertiert Art ist mir Frankie schnell ans Herz gewachsen, daher habe ich mich besonders auf das Buch gefreut und darauf, dass Frankie ihre eigene Geschichte bekommt.

Was mir wieder sehr gut gefallen hat, war das Kleinstadt Setting und die Einblicke in Frankies Arbeit im "Le Petit Pain", der Bäckerei. Zu sehen, wie Frankie in ihrer Leidenschaft beim Backen auf geht und welche leckeren Kreationen sie zaubert, tat wirklich gut. Auch die Momente mit ihrer besten Freundin Tatum waren wirklich süß.
Passend fand ich auch, dass das Thema Traumabewältigung & Psychotherapie wieder Raum bekommen hat. Auch als wirklich schön empfand ich die Momente, in denen Tyler Frankie ihre Angst vor der Dunkelheit durch Einbezug des Sternenhimmel nehmen wollte.

Leider hat die Geschichte dennoch nicht ganz meinen Geschmack getroffen. Dabei möchte ich auch wirklich darauf hinweisen, dass es hier um meine persönliche Meinung geht - Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

Mir waren die Dialoge zu oberflächlich und in meinen Augen wurden dabei zu viele überflüssige Anglizismen verwendet. So kamen mir die Gespräche nicht authentisch vor und ich war tatsächlich auch im Laufe des Buches sehr genervt davon.

Auch empfand ich den Zeitpunkt des ersten Kusses zwischen den Protagonist_innen wirklich unangebracht. Aber um nicht zu viel zu verraten, kann ich darauf nicht näher eingehen.

Mir kam die Story zum Ende hin sehr zäh und langwierig vor und ich hatte den Eindruck, sie dreht sich immer wieder im Kreis. Ich habe dann auf den großen Plot Twist gewartet. Darauf, dass ich davon endlich berührt werde. Aber leider habe ich das Ende bereits zu Beginn erahnen können.

Ich bin der Überzeugung, dass das hier kein schlechtes Buch ist - auf keinen Fall! Ich war einfach nur die falsche Leserin dafür.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Idee mit viel Potential

My Christmas Wish
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Lydia beschließt nach einer Schicksalhaften Begegnung mit einer traurigen und sehr einsamen alten Dame am kalten Thanksgiving Abend ein Projekt zu starten, um einsame Menschen zu Weihnachten eine Freude ...

Lydia beschließt nach einer Schicksalhaften Begegnung mit einer traurigen und sehr einsamen alten Dame am kalten Thanksgiving Abend ein Projekt zu starten, um einsame Menschen zu Weihnachten eine Freude zu bereiten, indem sie diese an Familien "vermittelt", die an Weihnachten bereitwillig eine Platz an ihrem Tisch anbieten. Dabei wird sie neben zahlreichen Kommilitonen von Shawn unterstützt, auf den sie schon lange ein Auge geworfen hat. Eine Sache weiß sie zunächst jedoch nicht über Shawn und diese Sache steht schließlich zwischen den beiden.

Der Schreibstil in diesem Buch hat mich leider nicht ganz erreicht, für mich waren oft die Dialoge viel zu lange und viele Aussagen klangen in meinen Augen nicht der Situation angemessen.

Ein intensiverer Einblick in das Gefühlsleben der Charaktere hat mir gefehlt, weshalb ich vermutlich auch die Anziehung der Protagonisten zu Beginn nicht ganz nachvollziehen konnte.
Der große "Plottwist" war mir auch etwas zu vorhersehbarund das Drama darum empfand ich auch als vermeidbar.

Was mir an der Geschichte allerdings sehr gut gefallen und mich stellenweuse auch immer mal berührt hat, war das gemeinnützige Projekt der beiden Protagonisten und deren ehrenamtliche Arbeit in Krankenhaus und Altenheim. Diese Idee der Nächstenliebe und des "Zeit verschenkens" fand ich gerade zur Adventszeit richtig schön.

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