Cover-Bild Haie in Zeiten von Erlösern
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Luchterhand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 17.08.2022
  • ISBN: 9783630877051
Kawai Strong Washburn

Haie in Zeiten von Erlösern

Roman
Cornelia Holfelder-von der Tann (Übersetzer)

Ein starker, außergewöhnlicher Roman, der die Legenden über die Götter von Hawaii mit einer aufrüttelnden Familiengeschichte verbindet.

Nainoa ist sieben Jahre alt, als er von einem Ausflugsboot in den Pazifik fällt und bald von mehreren Haien umkreist wird. Alle befürchten das Schlimmste, doch der größte Hai trägt ihn sanft im offenen Maul zu seiner Mutter zurück – eine Legende ist geboren. Nainoas Familie gehört nicht zu den Reichen auf Hawaii, und als die Zuckerrohrindustrie zusammenbricht, haben sie mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Was sie als Gunstbeweis der alten hawaiianischen Götter gedeutet haben, weicht mit der Zeit der harschen Realität, alle drei Kinder gehen aufs amerikanische Festland, um ihren Weg zu machen, aber die Sehnsucht nach ihrer Heimat und auch die magischen Kräfte, die sie dorthin zurückziehen, sind stärker …

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Bewegende Geschichte

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Der Roman „Haie in Zeiten von Erlösern“ von Kawai Strong Washburn behinhaltet nicht nur die Geschichte einer hawaiianischen Familie, sondern auch viele Sagen, Mythen und die Erzählungen über alte Götter ...

Der Roman „Haie in Zeiten von Erlösern“ von Kawai Strong Washburn behinhaltet nicht nur die Geschichte einer hawaiianischen Familie, sondern auch viele Sagen, Mythen und die Erzählungen über alte Götter aus Hawaii.

Nainoa ist gerade einmal sieben Jahre alt, als ihm etwas sehr Seltsames passiert. Er ist mit seiner Familie auf einer Bootstour und fällt dabei ins Meer. Voller Sorge sehen seine Familie und die anderen Menschen auf dem Boot dabei zu, wie der kleine Junge zu ertrinken droht. Dazu soll es aber nicht kommen, denn er wird von einem ganzen Schwarm Haien wieder sicher zum Boot zurückgebracht. Der größter der Haie trägt ihn in seinem Maul ganz sanft und vorsichtig zu seiner Mutter zurück ohne dem Jungen dabei nur ein Haar zu krümmen. Seit dieser Begebenheit hält man Noa für ein ganz besonderes Kind. Dies liegt nicht nur an der Tatsache, dass ihn die Haie verschonten, sondern auch daran, dass er besondere Fähigkeiten entwickelt hat. Er kann Menschen in Not helfen und lindert deren Schmerzen und Verletzungen. Bald schon kommen immer mehr Menschen in das Haus seiner Familie und wollen etwas von dem Wunder erfahren, welches Nainoa vollbringen kann. Dass dies einen enormen Druck mit sich bringt, merkt auch Nainoa ganz schnell. Mit der Zeit kommen immer weniger Nachbarn und Bekannte vorbei und schließlich hören die Besuche ganz auf. Schlecht für seine Familie, denn mit seinen Wundern hat er sie finanziell immer über Wasser gehalten. Als Nainoa und seine Geschwister Dean und Kaui immer älter werden, möchten sie weg von ihrer hawaiianischen Insel und rauf auf’s Festland. Alle drei Kinder haben unterschiedliche Vorstellungen vom Leben. Eines haben sie jedoch gemeinsam: Sie möchten erfolgreich sein in dem was sie tun und etwas bewirken. So verliert sich Dean weiter im Basketball, Kaui studiert an der Universität und Nainoa wird Rettungssanitäter. Die drei verfolgen weiterhin ihr Ziel im Leben, während ihre Eltern Malia und Augie auf der Insel zurückgeblieben sind. Es kommt jedoch der Tag, an dem bei allen drei Kindern etwas schief zu laufen scheint und sie von ihrem Weg abdriften. Es zieht sie auch wieder nach Hause und dort bekommen sie auch alle ihre „eigene, spezielle Aufgabe“ im Leben.

An sich kam ich ganz gut durch das Buch und fand auch die Geschichte über alte, hawaiianische Götter sehr spannend. Es gab allerdings viele hawaiianische Begriffe, über die ich ein um’s andere Mal gestolpert bin. Diese werden ganz hinten im Buch zwar genau erklärt und erläutert, aber während des Lesens des Buches wollte ich nicht immer nach hinten blättern und die Begriffe suchen. Dadurch lief das Lesen leider nicht so flüssig. Erzählt wurde die Geschichte rund um Nainoa und seine Familie jedoch ganz gut. Man hat in den schwierigen Situationen der Protagonisten schon mitgelitten und sich gefragt, wie das ganze jetzt für sie ausgehen wird. Das Ende des Buches fand ich sehr gelungen und man blieb mit diesem gewissen, magischen Gefühl zurück, welches solche Inseln auf einen haben können. Die alten Götter und Mythen werden hier perfekt aufgegriffen und man mag fast selbst an sie glauben.

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Veröffentlicht am 10.02.2023

Rettung - Aufstieg - Zerstörung - Wiedererweckung

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…die Teilüberschriften beschreiben die Metamorphose, welche der Leser, gemeinsam mit der Familie Flores durchlebt.

Der Klappentext gibt einen guten Einblick in die Geschichte. Nach einer Reihe Kurzgeschichten, ...

…die Teilüberschriften beschreiben die Metamorphose, welche der Leser, gemeinsam mit der Familie Flores durchlebt.

Der Klappentext gibt einen guten Einblick in die Geschichte. Nach einer Reihe Kurzgeschichten, Familiengründung & Berufstätigkeit als Software-Ingenieur, liegt nun Washburns Debütroman vor. Hauptsächlich in seiner Heimat Hawaii verortet, erzählt das Buch die Geschichte von drei Geschwistern, deren Beziehung nicht ohne Konflikte ist, da die Eltern einen Sohn für auserwählt halten. Als die Geschwister nacheinander aufs Festland gehen, verlieren sie zunehmend den Halt - versuchen aber auch, jedes auf seine Weise, wieder Verbindung mit der Heimat zu finden…

Ich habe das auch im Anschluss an meine 4-wöchige Hawaii-Reise gelesen. Lokale Autoren sind rar gesät, wie ich in den Buchladen vor Ort bemerkt habe. Zugegeben, der zurückliegende Besuch erleichtert die geografische Einordnung und den Umgang mit hawaiianischen Begrifflichkeiten. (Bei Letzterem hilft allerdings auch ein Blick ins Glossar.) Die Beschreibungen des hawaiianischen Lebens auf den Inseln Oahu und Big Island erscheinen mir authentisch. Es geht um Identitätsfindung, Erwachsen werden: das Leben auf der Überholspur. Dabei werden auch einige Klischees bedient. Die hohen Lebenserhaltungskosten sind ein hochaktuelles Thema, ebenso wie die Vorurteile von Randgruppen gegenüber der Gesellschaft. Der Leser ist mittendrin statt nur dabei, was sicher zum Teil der wechselnden Perspektiven der Ich-Erzähler geschuldet ist. Vielfältige Themen werden aufgegriffen, jedoch nicht immer tiefgründig oder abschließend behandelt.

Punktabzug gibt es für die (häufig unnötig) deftige Ausdrucksweise und die spät aufkommende Spannung (ab ca. der Hälfte des Buches). Der Leser braucht einen etwas längeren Atem, um die Geschichte zu erfassen. Wer des Englischen mächtig ist, dem würde ich zudem die Originalversion ans Herz legen. Die Übersetzung war stellenweise doch etwas holprig, was Satzbau und Wortverwendung anbelangt (z.B. „knistrige“ oder „Studentenschaft“ statt Studentenverbindung). Interesse für die hawaiianische Kultur in Gegenwart und Vergangenheit trägt auf jeden Fall zum Verständnis des Buches bei.

Fazit: für mich ein gutes Buch - der Funke ist jedoch nicht übergesprungen.

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