Wer die vorherigen Bücher der Reihe gelesen hat, wird auch an dem Abstecher nach Asien seine Freude haben. Normalerweise mache ich mir während des Lesens Notizen für die spätere Rezension – das war hier ...
Wer die vorherigen Bücher der Reihe gelesen hat, wird auch an dem Abstecher nach Asien seine Freude haben. Normalerweise mache ich mir während des Lesens Notizen für die spätere Rezension – das war hier erfreulicherweise nicht nötig.
Die Handlung konzentriert über weite Strecken auf Fiona Hanning und Gabriel Burnett. Der erste Name klingt vertraut? Richtig! Fiona war – in einer Nebenrolle – bereits in Kopenhagen mit von der Partie. Das mag ich an den „Romantic Escapes“ von Julie Caplin: mit England gibt es einen gemeinsamen Nenner und ab und an gibt es ein Wiedersehen mit altbekannten Protogonisten. (Daher empfiehlt es sich die Bücher der Reihe nach zu lesen…)
Der Klappentext gibt einen guten Überblick, was den Leser auf den folgenden 400 Seiten erwartet. Aber zurück zu Fiona und Gabe: die Geschichte ist stellenweise ein bisschen rosarot und vorhersehbar – aber das macht die Reihe doch so charmant, oder? Die authentische Gastfamilie um Haruka, Setsuko sowie Mayu komplettiert nahezu den überschaubaren Kreis der Protagonisten.
Überaus gelungen finde ich wieder einmal den Einblick in eine fremde Kultur. Ich habe mich gedanklich mit Fiona auf die 2-wöchige Reise nach Japan begeben. Ohne die Pandemie wäre das Land mein diesjähriges Reiseziel gewesen – die Reiselust wurde auf jeden Fall neu entfacht ;)
Noch ein Tipp: das Frühjahr erweist sich als günstiger Lesezeitpunkt – die Handlung spielt im April!
Letztens habe ich von "Blind Dates" mit Büchern gehört - eine perfekte Beschreibung meiner aktuellen Lesevorliebe. Ich möchte überrascht werden, mag das Unerwartete..."Ein letzter erster Augenblick" fällt ...
Letztens habe ich von "Blind Dates" mit Büchern gehört - eine perfekte Beschreibung meiner aktuellen Lesevorliebe. Ich möchte überrascht werden, mag das Unerwartete..."Ein letzter erster Augenblick" fällt in diese Kategorie. Als Rezensionsexemplar erhalten, war ich sowohl gegenüber der Handlung als auch der mir unbekannten Autorin unvoreingenommen. Als Schauplatz dient die (fiktive) Kleinstadt Eversford in England. Die Geschichte ist in 4 Teile gegliedert und erstreckt sich über knapp 500 Seiten.
Inhalt:
"Fast schon mein gesamtes Leben habe ich prophetische Träume. Klare, lebensechte Visionen, die mich aus dem Schlaf reißen. Sie zeigen mir, was passieren wird, Tage, Wochen, Jahre später. Und die Betroffenen sind immer Menschen, die ich liebe."
Joel ist ein Mittdreißiger, dessen Leben seit früher Kindheit von seinen Träumen bestimmt wird. Früher war er passionierter Tierarzt und hält sich jetzt als Hundesitter für ehemalige Kunden über Wasser. Seine Gabe ist Fluch und Segen zugleich: er erhält Einblicke in schöne, bevorstehende Ereignisse, aber auch Krankheiten, Schmerz und Unglück sind ihm nicht unbekannt. Joel steht permanent unter Strom und sein Alltag ist davon bestimmt, Schlimmes zu vermeiden. Auf sein Umfeld wirkt sein Verhalten befremdlich und so zieht er sich immer mehr zurück.
Eines Tages begegnet er Callie: sie ist studierte Ökologin, führt aber nach einem Schicksalsschlag ein Café. Insgeheim träumt sie jedoch von Vogelbeobachtungen in Chile statt Kaffeekochen. Als Callie mit ihrem Hund Murphy unwissend in Joel's Haus zieht, nimmt das Schicksal seinen Lauf...
Meinung:
Kürzlich wurde in einem Interview die Frage gestellt, ob man lieber den Zeitpunkt ODER den Grund seines eigenen Todes erfahren würde... Die Geschichte hat mich dahingehend nachdenklich gestimmt und meine Meinung differenziert. Ich würde das Buch daher nicht als kurzweilige Unterhaltung empfehlen.
Hervorheben möchte ich den schönen Schreibstil bzw. die angenehme Übersetzung! Ebenfalls bin ich ein Fan von Ich-Erzählern - aufgrund der Wechsel zwischen Joel und Callie muss man jedoch aufpassen, wessen Perspektive gerade geschildert wird. Ich konnte mich - vielleicht aufgrund der gleichen Altersgruppe - leicht mit den Protagonisten identifizieren. Der Punktabzug ergibt sich für mich aus einigen weniger nachvollziehbaren Entscheidungen bzw. Ungereimtheiten. Außerdem hat der letzte Teil etwas distanziert auf mich gewirkt und einen Bruch zu den ersten 3 Teilen dargestellt.
In einer anderen Rezension wurde bemängelt, dass der Klappentext zu viel von der Handlung Preis geben würde. Ich habe ihn daher erst nachträglich gelesen und kann dem nicht zustimmen. Anmerken möchte ich noch, das der Originaltitel - "The sight of you" - für mich besser zum Inhalt passt...
Obwohl ich großer Fan der Autorin bin und letztes Jahr in der Schweiz war, habe ich mehrere Anläufe für den neusten Teil der Romantic-Escapes-Reihe gebraucht. Kaum war ich jedoch über die erste Seite hinaus, ...
Obwohl ich großer Fan der Autorin bin und letztes Jahr in der Schweiz war, habe ich mehrere Anläufe für den neusten Teil der Romantic-Escapes-Reihe gebraucht. Kaum war ich jedoch über die erste Seite hinaus, waren die Anlaufschwierigkeiten auch schon vergessen...
Dem Klappentext gibt es nur wenig hinzufügen. Ein unerwarteter Geldsegen ebnet Engländerin Mina (und ihrer Schwester Hannah) den Weg für einen Neuanfang. Sie hat jedoch keine Ahnung, was sie mit ihrem Leben anfangen will… Ein Besuch bei ihrer Patentante in der Schweiz soll für Klarheit sorgen, beschert ihr jedoch eine schicksalhafte Begegnung – oder doch nicht?
3 Teile, 26 Kapitel, knapp 400 Seiten sorgen erneut für kurzweilige Unterhaltung. Ich hege wahrlich keine Leidenschaft für Wintersport, fand die Schilderungen samt Schauplatz und Zeitpunkt (Februar) jedoch äußerst passend. Die Protagonisten sind glaubhaft charakterisiert und - bis auf eine Ausnahme - sehr sympathisch. Die obligatorische Gruppe findet sich diesmal in Amelie's Chalet als zentralem Anlaufpunkt wieder. Julie Caplin überrascht einfach immer wieder mit neuen Ideen für Handlung und Figuren. (Vor allem das Ende hat es mir diesmal angetan!) Kulinarik-Fans kommen voll auf ihre Kosten. Alles in allem eine schöne Fortsetzung der Reihe, welche jedoch nicht an meinen Überraschungshit aus Kopenhagen heranreicht. Gespannt bin ich trotzdem wie es Mina’s Schwester Hannah als Nächstes in Irland ergehen wird… Hinweis: es handelt sich nicht um ein Weihnachtsbuch!
PS Und wer es noch nicht wusste: chocolate = happiness :)
»Die Herausforderungen, die das vietnamesische Volk im Lauf der Geschichte meistern musste, sind so groß wie die höchsten Berge. Wenn du zu nah davorstehst, kannst du ihre Gipfel nicht sehen. Doch wenn ...
»Die Herausforderungen, die das vietnamesische Volk im Lauf der Geschichte meistern musste, sind so groß wie die höchsten Berge. Wenn du zu nah davorstehst, kannst du ihre Gipfel nicht sehen. Doch wenn du von den Strömungen des Lebens zurücktrittst, wirst du alles überblicken«
Ein treffendes Zitat, welches dem ergreifenden Einstieg in den Roman vorangestellt wurde und einen Ausblick gibt, was den Leser auf den folgenden 400 Seiten erwartet: eine Reise in die Vergangenheit - von der französische Besatzung sowie die japanische Invasion, über die große Hungersnot, Landreform und den Vietnam-Krieg - bis in die Gegenwart.
Dem prophezeiten Schicksal von Huong's Großmutter Dieu Lan folgt ein hartes Leben voller Entbehrung und Enttäuschung, aber auch voller Freude und Zusammenhalt. Die Tragik der Familie steht beispielhaft für die vielen Schicksale Vietnams, welche die Autorin bei ihren Recherchen zusammengetragen hat. Ich finde die Aufarbeitung der Geschehnisse, mit dem Leben Dieu Lan’s als “rotem Faden“, sehr gut umgesetzt. Sie ist fehlbar und menschlich. Allerdings ist es schwer sich vorzustellen, dass eine Familie von wirklich allen Schrecken und Tragödien des Landes heimgesucht wurde. Für mich hätte das Buch gern etwas umfangreicher ausfallen dürfen. Einige Themen wurden leider nur angerissen. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Tiefe gewünscht.
Den Schreibstil würde ich als angenehm, jedoch nachdrücklich bezeichnen. Er erinnert mich an „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens. Als Leser ist man mitten im Geschehen dabei, was verhindert, dass man das Buch einfach nur "nebenbei" liest. Da es im Verlauf des Romans verschiedene Ich-Erzähler gibt, sorgen die den Kapiteln vorangestellten Jahreszahlen für Orientierung. Den beigefügten Stammbaum erachte ich ebenfalls als sehr hilfreich, um die ungewohnten Namen leichter einordnen zu können. Wer sich mit dem Vietnamesischen schwer tut, dem sei gesagt, dass sich Wörter & Redewendungen in der Landessprache durch das gesamte Buch ziehen. Die vietnamesischen Weisheiten zeigen Analogien zu bekannten deutschen Sprichwörtern. Für mich sind sie eine Bereicherung, da sich jeder damit identifizieren und aus den jeweiligen Situationen etwas für sich mitnehmen kann. Die Anzahl der Protagonisten ist überschaubar und gut zu überblicken. Auch die Gestaltung des Covers finde ich äußerst ansprechend und passend.
Nachdem ich das Land 2019 bereisen durfte, war ich natürlich besonders auf die Schauplätze gespannt und freute mich über die Einblicke in den vietnamesischen Alltag und das Familienleben. Die geschichtlichen Hintergründe waren mir teilweise bekannt, jedoch konnte ich durch die personifizierten Schicksale die Zusammenhänge besser verstehen und in einen größeren historischen Kontext setzen. Vorkenntnisse sind für die Lektüre nicht erforderlich, aber sich bei der ein oder anderen Thematik von Vorteil. (Hinweis: Nachdem ich das Kriegsopfermuseum in Ho-Chi-Minh-Stadt (ehemals Saigon) besichtigt habe, empfand ich die Beschreibungen im Buch eher als zurückhaltend - nichtsdestotrotz sollten sich Zartbesaitete auf einige Grausamkeiten einstellen.)
Abschließen möchte ich meine Rezension mit einem weiteren Zitat, welches die Grundaussage dieses wichtigen Buches zusammenfasst: »Das Wissen [über die Zukunft] ist nutzlos... Die Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen, haben einen Sinn. Diejenigen, die sie meistern und anderen gegenüber freundlich bleiben...werden alles überstehen, was das Schicksal ihnen zumutet.«
»Dieser religiöse Text«, hat Kühn dem Reporter erzählt, »ist mein Lieblingsbuch unter den zahlreichen Geheimnissen, die in unseren Regalen schlummern. 1732 in Paris erschienen, ist es ein sehr seltenes ...
»Dieser religiöse Text«, hat Kühn dem Reporter erzählt, »ist mein Lieblingsbuch unter den zahlreichen Geheimnissen, die in unseren Regalen schlummern. 1732 in Paris erschienen, ist es ein sehr seltenes Buch, aber das ist nicht, was es so außergewöhnlich macht. Es ist einzigartig, weil wir darin ein faszinierendes Rätsel finden: eine Art Code. Wem hat es gehört? Was hat der Code zu bedeuten? Wie kamen die Deutschen während des Kriegs in seinen Besitz? Das sind die Fragen, die mich verfolgen.«
Im Jahr 2005 begegnet der Leser einer resoluten und überaus rüstigen Eva Abrams. Mit 86 Jahren arbeitet sie noch immer in einer nahe gelegenen Bibliothek und scheut auch vor einer spontanen Reise nach Berlin nicht zurück, nachdem sie in einer Zeitung ihr verloren geglaubten Buch aus Kriegszeiten entdeckt hat. Ihre Familie betrachtet sie als "Heimchen am Herd", da Eva ihnen ihre Vergangenheit verschwiegen hat...
Frankreich 1942: die jüdische Eva Traube, Tochter polnischer Einwanderer, strebt im Alter von 23 Jahren einen Doktortitel in englischer Literatur an. Als ihr Vater mitten im der Nacht von der deutschen Polizei abgeholt wird, ist es an Eva, ihre Mutter und sich selbst zu retten. Doch dann trifft sie Rémy...
Ich freue mich immer auf die Bücher von Kristin Harmel (vor allem jene, die auf zwei Zeitebenen spielen). Spätestens seit "Heute fängt der Himmel an" zählt sie zu meinen Lieblingsautoren und ich greife bei Neuerscheinungen quasi blind zu. Obwohl ich wenig Lust auf einen weiteren Abstecher ins besetzte Frankreich hatte, wurde ich schnell eines Besseren belehrt. In jeder Geschichte der Autorin findet sich etwas Neues, Unerwartetes.
Eva war mir vom ersten Moment an sympathisch und ich habe sie gern auf ihrem Lebensweg begleitet. Die Protagonisten sind glaubwürdig und gut charakterisiert, allerdings konnte ich das fordernde Verhalten von Eva's Mutter nicht immer nachvollziehen und empfand dies als recht anstrengend. Das Ende hätte hingegen gern ein wenig ausführlicher sein dürfen.
Interessant fand ich außerdem die "stillen Helden": ein hochaktuelles Thema - wenn auch in anderem Kontext unserer Gesellschaft - welchem für mein Dafürhalten zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird.