"Still Alice: Mein Leben ohne Gestern." von Lisa Genova ist ein Roman und erzählt die Geschichte von Alice, einer renomierten Professorin für Sprachwissenschaften an der Harvard-Universität, Mutter von drei Kindern, Ehefrau und Großmutter, die mit 50 Jahren plötzlich an Alzheimer erkrankt.
Der Lese beginnt in Alice Leben einzutauchen - mit den ersten Symptomen der Krankheit, als sie die Orientierung ihrer Heimat verliert, der Diagnosestellung, der Leugnung, dem Umgang mit dem Fortschreiten der Krankheit und auch dem Kampf dagegen. Alice ist eine intelligente Frau, die in ihrem Leben noch viel erreichen möchte, als sie die Diagnose Alzheimer bekommt. Für sie und ihren Mann zunächst unvorstellbar. Doch die Probleme und Gedächtnislücken nehmen innerhalb von einem Jahr deutlich zu. Alice versucht dagegen anzukommen. Mit Gedächtnistraining und ihrem Alltag. Sie versucht weiter ihrer Rolle als Ehefrau., Mutter und Professorin so lange gerecht zu werden, wie es geht. Dabei erlebt man als Leser ihre unterschiedlichen Gefühlslagen. Manchmal ist sie deprimiert, traurig, fröhlich oder sogar euphorisch was sie noch kann, gefolgt von Resignation. Sie legt sich einen Plan zurecht, um ab einem gewissen Zeitpunkt einen Strich zu ziehen und der Krankheit ein Ende zu setzen. Gleichzeitig erfährt man, dass nicht nur Alice, sondern ihre ganze Familie mit der Krankheit zu kämpfen hat - oder wie sie ihrer Frau und Mutter helfen wollen oder an ihr festhalten möchten so wie sie ist. Das Buch ist unglaublich gut geschrieben, sehr lebendig und wirkte dadurch für mich sehr intensiv. Ich konnte es nicht am Stück lesen, sondern musste genauso wie Alice nach einem weiteren Vorschub der Krankheit Luft holen und versuchen alles zu verarbeiten. Das Besondere ist an diesem Buch, dass man durch die Protagonistin die Krankheit fast mit erlebt - und wie sich ein Mensch dadurch verändern kann oder auch in manchen Situationen dann wieder genauso ist, wie er immer gewesen ist. Da die Person der Alice mit ihrem Leben, ihren Ambitionen und ihrem Beruf mir sehr ähnlich ist war es für mich gleichzeit faszinierend und schockierend. Aber ich würde dieses Buch definitv weiterempfehlen. Es ist schön, traurig, spannend, frustrierend - einfach emotional bewegend und dabei so gelungen.