Was bedeutet das Leben eigentlich?
Wenn einem Menschen die Möglichkeit gegeben würde, ein zweites Leben zu beginnen, wären sehr viele geneigt diesem zuzustimmen. Die Angst vor dem Tod, dem endgültigen Nichts hemmt die Menschen seit ihrem ...
Wenn einem Menschen die Möglichkeit gegeben würde, ein zweites Leben zu beginnen, wären sehr viele geneigt diesem zuzustimmen. Die Angst vor dem Tod, dem endgültigen Nichts hemmt die Menschen seit ihrem Bewusstsein ihrer Existenz. Dieser Roman zeigt auf sehr interessante Weise, dass der Tod, dass Ende und gleichzeitig der Anfang zu etwas Neuem sein kann. Die erzählte Story zeigt hierbei schön auf, dass die Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben sehr hilfreich ist, um mit sich selbst ins Reine zu gelangen. In der Geschichte geht es um den erfolgreichen Anwalt Wallace Price, welcher ein Workaholic-Leben führt. Nach seinem plötzlichen Tod geschieht etwas Seltsames. Er wird Zeuge seiner eigenen Beerdigung und gelangt in eine Zwischenwelt. Von der sonderbaren jungen Frau Mei wird er an ein komisches Haus geführt. Dieses Gebäude schaut sehr unwirklich aus, als wären Bauklötze übereinandergestapelt worden. Unten am Haupteingang befindet sich dabei ein Schild „Charons Fähre – Tee und Leckereien“. Dort begegnet der tote Wallace Price dem sonderbaren Hugo und dessen Mitbewohnern und eine ganz eigenwillige Reise beginnt.
Der Hauptcharakter Wallace Price ist eine sehr unsympathische, narzisstische Persönlichkeit. Er ist nur auf seinen Vorteil aus und Arbeit bedeutet ihm alles. Nach seinem Tod hat er nur einen Wunsch, in sein altes Leben zurückzukehren. Doch dank seiner innersten Wünsche, welche tief in ihm geschlummert haben, zeigt er eine Seite an sich, welche man ihm überhaupt nicht zugetraut hätte. Er macht eine Charakterwandlung durch. Als wesentliche weitere elementare Figuren sind neben der jungen Mei und Hugo, der alte Newton, Cameron sowie der Hund Apollo zu nennen. Gerade Newton mit seiner manchmal sarkastischen, aber auch sehr ehrlichen Art hat mir sehr gut gefallen. Auch Apollo obwohl dieser als Hund nicht sprechen kann, sorgt mit seinem Auftreten für eine sehr familiäre und einfühlsame Atmosphäre. Der Aufbau der Geschichte ist stringent und wird durch keine wesentlichen Zeitsprünge unterbrochen. Gefühlvoll, mystisch aber auch lustig und dialogorientiert ist der Sprachstil des Autors. Gerade die detaillierte Darstellung der Zwischenwelt hat mir gut gefallen. Auch wenn das Ende etwas vorhersehbar war, hat es mir imponiert. Auch wenn ich mich von einer Person leider verabschieden musste. Das Fazit ist positiv. Einfühlsam und liebevoll ist dieser Roman eine Hommage an das wesentliche im Leben, Spaß und Liebe im Leben sind wichtiger als Geld und Macht. Ich würde mir wünsche, dass dies zukünftig auf unserer Welt ein Motto wäre, dem sehr viele Menschen folgen könnten.