Die Glasgeschichte von Murano
Das Geheimnis der GlasmacherinEine Zeitreise durch das Venedig von gestern bis heute untermalt mit der Kunst des Glashandwerks. Die Reise beginnt im Jahr 1468 und die junge Orsola Rosso muss nach dem Tod ihres Vaters, dem Inhaber einer ...
Eine Zeitreise durch das Venedig von gestern bis heute untermalt mit der Kunst des Glashandwerks. Die Reise beginnt im Jahr 1468 und die junge Orsola Rosso muss nach dem Tod ihres Vaters, dem Inhaber einer familiären Glasmanufaktur auf Murano, mit ihrer Familie versuchen zu überleben. Dabei versucht sie gegen die Meinung ihres großen Bruders Marco sich selbst in das Handwerk einzuarbeiten. Doch das Leben ist in dieser Zeit sehr hart und Orsola wird vor verschiedenste Probleme gestellt. Dabei scheint auf einmal ein Lichtblick, der ihr Hoffnung verleiht. Doch die Probleme werden nicht weniger. Wie wird Orsolas Weg aussehen?
Orsola hat mir als Charakter gut gefallen. Sie ist eine Frau, die trotz der damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse versucht in dem vermeintlichen “Männerberuf” der Glasherstellung Fuß zu fassen. Dabei nimmt sie es auch mit ihrem manchmal herrischen Bruder Marco auf, den ich persönlich nicht so gut leiden konnte. Er wirkte sehr plump und undankbar und ich fragte mich öfters, warum Orsola sich sowas bieten lässt, aber es war wohl in dieser Zeit leider üblich, sich öfters den Älteren unterwürfig zu verhalten. In nahezu jedem Kapitel sind Zeitsprünge über einen größeren Zeitraum zu erkennen. Diesen kann man durchaus folgen, was mir dabei persönlich sehr schwerfiel, war die Tatsache, dass die Figuren in diesem Zeitraum nur sehr langsam gealtert sind. Und so über eine Spanne von über 500 Jahren gelebt haben.
Ich habe es verstanden, was die Autorin damit auszudrücken vermag, da es mehr um die Historie des Glasmachens und der Verwandlung der Orte Murano und Venedig um die Zeit von 1468-2019 geht. Gerade das Handwerk des Glasmachens wird sehr detailliert und auch interessant geschildert. Allerdings fiel es mir öfters sehr schwer dabei die Figuren im Blick zu behalten. Das ist ein Balanceakt wie die Autorin es in ihrem Nachwort auch ausgedrückt hat. Ich hätte mir sehr gerne z.B. eine Lösung über einige Generationen etc. Gewünscht, wobei mir bewusst ist, dass sich die Autorin dann eventuell für wenige Zeiträume in der Geschichte entscheiden hätte müssen.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr schön beschreibend und gut lesbar. Aufgrund der schön erzählten Geschichte bin ich nicht enttäuscht, aber auch nicht richtig begeistert. Das Fazit ist ein schön erzählter Roman, der aufgrund seiner Zeitfülle den Charakteren nicht immer gerecht werden kann.