Agatha Christie ist bereits 1926 eine schillernde, weltbekannte Autorin. Mit ihrem Mann und der kleinen Tochter lebt sie in London, genießt ihren aufkommenden Ruhm, feiert Partys und verbringt die Wochenenden auf exklusiven Landgütern. Als Agatha aus dem Nichts für elf Tage verschwindet, entspannt sich eine Geschichte voller Irrungen, Wirrungen, Täuschungen und Überraschungen, die einzig die geheimnisvolle Nan O‘Dea auflösen kann.
Die junge Nan kommt aus einer anderen Welt: Nach einer schmerzvollen Kindheit und Jugend im erzkatholischen Irland während des Ersten Weltkriegs lässt sie ihre Vergangenheit hinter sich und beginnt ein neues Leben in England – und sucht die Nähe zur Familie Christie. Denn Agatha hat etwas, das Nan zutiefst begehrt …
»Nur ich kenne die Wahrheit über Agatha Christies Verschwinden. Ich bin nicht Hercule Poirot. Ich bin die Geliebte ihres Mannes.«
"Auch geteiltes Leid kann unerwartete Wärme hervorbringen, selbst wenn es die Ruinen unserer Welt gleichzeitig mit grellem Licht ausleuchtet."
1926 verschwindet die bekannte Autorin Agatha Christie, halb ...
"Auch geteiltes Leid kann unerwartete Wärme hervorbringen, selbst wenn es die Ruinen unserer Welt gleichzeitig mit grellem Licht ausleuchtet."
1926 verschwindet die bekannte Autorin Agatha Christie, halb England sucht nach ihr. Ich habe erwartet, diese elf Tage aus Sicht von Agatha zu erleben. Der Roman wird jedoch aus Sicht von Nan, der Affäre von Agathas Ehemann Archie erzählt. Agatha ist hier eher ein Nebencharakter.
Nan tritt oftmals als allwissende Erzählerin in Situationen auf, in denen sie nicht anwesend war und gar nicht wissen konnte was passiert ist. Auch beschreibt sie bereits Situationen aus der Zukunft und nimmt somit in Teilen das Ende vorweg. Diese
Form des Schreibstils habe ich bisher noch nicht gelesen. Zu Beginn hat mich das etwas irritiert, ich konnte mich aber daran gewöhnen. Nan war mir anfangs sehr unsympathisch und erscheint berechnend. Im Laufe der Geschichte wird Nans Vergangenheit ausführlich dargestellt, was ihre Beweggründe erklärt. Archie ist für mich ein unfassbar egoistischer und wankelmütiger Charakter.
Es handelt sich hier um Historical Fiction und keinesfalls um eine Beschreibung der wahren Geschehnisse. Dies im Hinterkopf und davon abgesehen, dass Agatha hier nicht die Hauptfigur ist, hat mich das Buch wirklich gut unterhalten. Als Hommage an Agatha Christie gibt es außerdem einen Mordfall zu lösen.
Vielen Dank an den Insel Verlag, der mir in Kooperation mit Lovelybooks ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.
Wieder eine Rezension, die mir schwer fällt. Es ist nicht einfach dieser Geschichte von Nina de Gramont gerecht zu werden und während ich hier die ersten Zeilen schreibe, bin ich mir noch immer unsicher, ...
Wieder eine Rezension, die mir schwer fällt. Es ist nicht einfach dieser Geschichte von Nina de Gramont gerecht zu werden und während ich hier die ersten Zeilen schreibe, bin ich mir noch immer unsicher, wie ich den Roman bewerten werde.
Der Klappentext zum Roman weckt falsche Hoffnungen. Man vermutet eine Story über Agatha Christie und einen geheimnisvollen Einblick in die elf mysteriösen Tage, die sie im Dezember 1926 verschwunden war.
Früh am Morgen des vierten Dezembers hatte man ihren grünen Morris Cowley verlassen am Rand einer Kalkgrube gefunden, nahe dem See Silent Pool. Im Auto lag ihr Führerschein, ein Koffer und ihr Pelzmantel Dies sind die Fakten, die wir alle auf sämtlichen Onlineseiten nachlesen können.
Der Roman beschäftigt sich zwar mit diesen elf Tagen, aber es steht nicht wirklich Agatha Christie im Mittelpunkt, sondern die Geliebte von Archie, die hier Nan O'Dea genannt wird. Aus ihrer Sicht und aus der eines allwissenden Erzählers lesen wir eine fiktive Geschichte rund um diese elf Tage.
Sie beginnt mit dem Ausgangspunkt, dass Archie Agatha zugunsten seiner Geliebten verlassen möchte. Hier erhalten wir nur die Sichtweise von Nan und durch einem allwissenden Erzähler auch diese von anderen Figuren des Romans. Wer diesen Roman lesen möchte, wird einen Teil der Lebensgeschichte von Nan bekommen. Agatha ist nur eine Randfigur und die Zeit ihres Verschwindens ist rein fiktiv....es sind Vermutungen aus der Sicht von Nan. Doch ist sie eine zuverlässige Erzählerin?
Neben dem Erzählstrang, der 1926 spielt, werden immer wieder größere Abschnitte aus der Kindheit und Jugend von Nan O'Dea eingeschoben. Diese sind teilweise sehr spannend erzählt und führen uns nach Irland. Interessant fand ich vorallem ihren Aufenthalt im Magdalenenheim für schwangere Frauen und ledige Mütter. Darüber habe ich schon einiges gelesen und werde demnächst wieder zu einem Roman mit diesem Thema greifen. Hier spielt diese Zeit allerdings nur eine kleine Rolle, hat aber große Auswirkungen auf Nan und ihre große Liebe Finnbar.
Nan tat mir manchmal sehr leid, aber größtenteils war sie mir trotzallem unsympathisch. Sie ist gerissen, setzt sich über alle Menschen hinweg, die ihr nahestehen und zieht ihre Pläne durch - koste es, was es wolle. Nan ist eine Egoistin und versucht nur Vorteile aus ihrem Handeln zu ziehen. Trotzdem gibt es auch Taten, die ich verstehen konnte und musste dieser Frau leise applaudieren. Warum sie ihr Ziel niemals aus den Augen verliert, deckt die Autorin nach und nach auf.
Noch unsympathischer war mir allerdings Archie, Agathas Ehemann. Agatha selbst bleibt sehr blass und wird eher unbedarft dargestellt.
Obwohl die Hauptfiguren eher unsympathisch sind, hat mich das nicht wirklich gestört und hat keinerlei Auswirkungen auf meine Bewertung.
Die Erzählweise hat mir nicht immer gefallen. Die Stränge aus der Sicht von Nan und die aus der Sicht des allwissenden Erzählers wechseln oft plötzlich mitten im Kapitel ohne nennenswerte Kennzeichung. Das hat mich teilweise sehr gestört. Vieles wirkt sehr konstruiert und zu zufällig, wie auch das Ende des Romans.
Der Schreibstil der Autorin ist jedoch angenehm zu lesen und einige ihrer Ideen fand ich richtig gut.
Bevor man zu diesem Buch greift, sollte man wissen, dass hier eine reine fiktive Geschichte rund um die wenigen Fakten, die man von diesen elf Tagen hat, erzählt wird - aber nicht aus der Sicht von Agatha. Sie ist nur Randfigur. Beim Lesen sollte man das immer im Hinterkopf behalten und das Buch nehmen, wie es ist - eine Romanerzählung.
Fazit:
Eine fiktive Geschichte rund um die elf Tage, die Agatha Christie spurlos verschwunden war. Sie steht hier allerdings nicht im Fokus, sondern ist nur eine Randfigur. Eine Erzählung, die damit spekuliert, was in diesen elf Tagen passiert ist, sich aber um die Geliebte von Agathas Mann dreht. Dies sollte man wissen, wenn man zu diesem Roman greift!
Zu Beginn sollte man klarstellen, dass es hier hauptsächlich um die Affäre von Archie Christie geht und die Autorin Agatha Christie nicht die Hauptprotagonistin dieses Buches ist. Wer sich daran nicht ...
Zu Beginn sollte man klarstellen, dass es hier hauptsächlich um die Affäre von Archie Christie geht und die Autorin Agatha Christie nicht die Hauptprotagonistin dieses Buches ist. Wer sich daran nicht stört, wird einen spannenden und unterhaltsamen Roman vorfinden.
Die Story wird aus Sicht der Geliebten von Archie Christie hier im Buch Nan O´Dea geschildert bzw. von ihr wird die Geschichte um das verschwinden von Agatha Christie erzählt. Natürlich hängt ihr eigenes Schicksal mit diesem verschwinden zusammen und wir bekommen immer wieder sehr interessante Rückblicke in Nans Jugend.
Eigentlich hat es dieses Buch nicht nötig mit der bekannten Autorin zu werben. Die Geschichte liest sich schnell und dies macht auch der angenehme Schreibstil aus. Auch wenn die Sichtweise wie erzählt wird, zeitweise etwas verwirrend ist. Kleine Längen in der Geschichte um Nan sind vorhanden, aber erforderlich damit das Buch am Ende schlüssig wird.
Die historischen bekannten Details sind größtenteils übernommen und hauptsächlich die Geschichte die im Zusammenhang mit Nan steht und dem verschwinden von Agatha sind frei erfunden, was mehr als deutlich klar wird.
Im Jahr 1926 verschwindet die britische Kriminalschriftstellerin Agatha Christie. Zeitungsaufrufe und eine landesweite Suche bringen zunächst keinen Erfolg. Erst nach elf Tagen wird sie in einem Hotel ...
Im Jahr 1926 verschwindet die britische Kriminalschriftstellerin Agatha Christie. Zeitungsaufrufe und eine landesweite Suche bringen zunächst keinen Erfolg. Erst nach elf Tagen wird sie in einem Hotel in Yorkshire erkannt. Zeit ihres Lebens hat die Autorin behauptet, sie könne sich an diese Episode nicht erinnern. Soweit die Fakten. Nina de Gramont hat um dieses geheimnisvolle Verschwinden eine fiktive Geschichte gesponnen und auf diese Geschichte war ich sehr gespannt.
Erzählt wird die Handlung aus der Perspektive von Nan O'Dea, der Geliebten von Agathas Ehemann Archibald Christie, der plant, seine Ehefrau für die jüngere Nan zu verlassen. Das fand ich zunächst einen spannenden und ungewöhnlichen Einfall. Leider konnte der Roman meine Erwartungen aber nicht erfüllen. Zwar ist die Geschichte teilweise ganz interessant konstruiert, in weiten Teilen jedoch für mich unlogisch und voller unmotivierter Handlungen der Charaktere. Neben dem Erzählstrang, der 1926 spielt, werden immer wieder größere Abschnitte aus der Kindheit und Jugend von Nan O'Dea eingeschoben, die für mich einen anderen Duktus hatten, als die eigentliche Haupthandlung. Thematisch war das sehr interessant, was sich im erzkatholischen Irland abgespielt hat, es harmonierte dann aber nicht mit dem Rest. Der Plot hätte ohne Agatha Christie als "Aufhänger" besser funktioniert. Die Krimiautorin spielt ohnehin eher eine bessere Nebenrolle. Die Protagonistin ist eindeutig Nan, die allerdings eine unsympathische Rolle einnimmt.
Wer sich nicht vom Klappentext täuschen läßt, der geheimnisvoller klingt, als das Buch ist, kann sich dennoch gut unterhalten fühlen. Der Roman läßt sich gut lesen und spielt zweimal auf das Werk von Agatha Christie an, was mir gut gefallen hat. Leider konnte mich das Buch insgesamt aber nicht fesseln und ich habe recht lange gebraucht, um es zu beenden.
„Sich den Mann mit einer Frau zu teilen, gibt einem ein Gefühl der Nähe zu ihr. Manchmal sogar größerer Nähe als zu ihm.“
Im Jahre 1926 blieb die berühmte Krimiautorin Agatha Christie elf Tage lang verschollen. ...
„Sich den Mann mit einer Frau zu teilen, gibt einem ein Gefühl der Nähe zu ihr. Manchmal sogar größerer Nähe als zu ihm.“
Im Jahre 1926 blieb die berühmte Krimiautorin Agatha Christie elf Tage lang verschollen. Dieses mysteriöse Verschwinden inspirierte viele Autoren zu Romanen – Marie Benedict hat mit „Mrs Agatha Christie“ eine Art Romanbiographie rund um dieses Ereignis verfasst. Sprachlich und stilistisch wäre bei Benedicts Roman „mehr drin“ gewesen, ich fand die Ausarbeitung ausbaufähig. Auch Nina de Gramont präsentiert mit „Die Affäre Agatha Christie“ einen Roman, der rund um das Verschwinden „gestrickt“ wurde.
Das Cover ist toll gestaltet, ein echter Hingucker. In der Buchhandlung fiel es mir sofort ins Auge, und nach einem Blick auf den Klappentext war ich mir sicher: Dieses Buch muss ich lesen! Ich freute mich auf eine Agatha – Christie – Geschichte. Nach der Lektüre muss ich leider sagen, dass meine Erwartungen enttäuscht wurden, da die britische Schriftstellerin nicht wirklich im Zentrum des Geschehens steht. Die Geliebte des untreuen Gatten Archie führt als Ich – Erzählerin durch die Geschichte – Nan O‘ Dea liebt Archie zwar nicht, das Leben hat sie jedoch hart und zynisch gemacht, durch eine offizielle Verbindung mit Agathas Mann, so glaubt sie, stünde dem sozialen Aufstieg nichts mehr im Wege. Und es gibt noch einen anderen Grund für Nans Ambitionen …
Der Klappentext zum Roman weckt falsche Hoffnungen, er ist regelrecht irreführend. Schade! Doch sprachlich und stilistisch konnte Nina de Gramonts biographische Fiktion (man sollte den Roman keinesfalls als geschichtswissenschaftliche Quelle benutzen) mich eher begeistern als Marie Benedicts Roman. Für den Erzählansatz muss man sich wohl erwärmen können, ich bin nicht unbedingt ein Fan, auch wenn das Ganze ganz ordentlich gestaltet wurde – das muss ich anerkennen. Irgendwie hat es für mich ein „Geschmäckle“, real existierenden Personen ex post etwas „anzudichten“. Manches fand ich auch dick aufgetragen und fast klischeehaft, obwohl im Kern nicht falsch – Nan 0‘ Dea leidet (wie könnte es anders sein) unter den Untaten der katholischen Kirche in Irland, findet scheinbar ihr Heil in England. Gähn.
Die Figuren sind nicht sympathisch, sie sollen es auch nicht sein. Ist Nan O’Dea eine unzuverlässige Erzählerin?
„Die Affäre Agatha Christie“ wurde im Original vom Buchclub/Lesezirkel der Hollywoodschauspielerin Reese Witherspoon empfohlen. Ich habe schon mehrere „Witherspoon – Tipps“ gelesen, am besten gefiel mir „Daisy Jones and the Six“ von Taylor Jenkins Reid. Wenn es jedoch um Romane geht, von denen ich eine gewisse Faktentreue erwarte, ist Witherspoon für mich nicht die beste Ratgeberin – der Nordirland – Thriller „Northern Spy“ ist historisch inkorrekt, der Historoman „Die Hennakünstlerin“ hat mich wunderbar unterhalten, indische Freunde kritisieren jedoch das verzerrte Indienbild der Autorin. „Die Affäre Agatha Christie“ ist leider auch kein 5-Sterne-Kandidat – dies ist sicher auch dem irreführenden Klappentext geschuldet. Handwerklich ist das Ganze aber ganz ordentlich gemacht, flüssig geschrieben, Langeweile kommt beim Lesen nicht auf. 3 Sterne.