Der Traum eines jeden Machos
Through my Heart – Ich begehre nur dichVielleicht hätte sich Ariana Godoy vorher informieren sollen, wofür Artemis steht: Göttin der Jagd, der Jungfräulichkeit, des Waldes, der Geburt und des Mondes, Hüterin der Frauen und Kinder. Artemis ist ...
Vielleicht hätte sich Ariana Godoy vorher informieren sollen, wofür Artemis steht: Göttin der Jagd, der Jungfräulichkeit, des Waldes, der Geburt und des Mondes, Hüterin der Frauen und Kinder. Artemis ist eine der zwölf großen olympischen Gottheiten. Leserinnen mit einer auch nur rudimentären Allgemeinbildung wissen wofür Artemis steht. Auf keinen Fall für einen Mann. Ein Fauxpas, den Godoy mit einem einfachen Klick im Internet hätte umgehen können.
Das Buch weist etliche Schwächen auf,sowohl was die Handlung anbelangt, als auch die Charaktere. Die agierenden Personen kommen flach rüber, sind nicht richtig ausgearbeitet. Zum Beispiel, ein Siebzehnjähriger will eine 14-15 Jährige küssen, die ihn abweist. Fast forward vier Jahre, der junge Mann kommt nach abgeschlossenem Studium zurück und rächt sich an dem jungen Mädchen von einst, indem er sie entwürdigend behandelt. Vier Jahre und kein Reifeprozess? Im Märchen von Dornröschen wacht der Koch nach 100 Jahren Schlaf auf und haut dem Küchenjungen noch die Ohrfeige runter, zu der er vor einem Jahrhundert ausgeholt hatte. Auch kein Reifeprozess. Aber der Koch hat wenigstens die Entschuldigung, geschlafen zu haben.Aber Artemis? Wenige Tage später nimmt er seine strengen Regeln wieder zurück, nur um sie dann wieder einzuführen. und das geht so gut ⅔ des Buches. Mal Hü, mal Hott.
oder nehmen wir Claudia: seit ihrer Kindheit liebt sie Artemis, muss ihn aber auf Druck von Artmeis Mutter abweisen, aber sie liebt Artemis heimlich weiter. Trotzdem lässt sie sich auf viele one night stands ein, weil ihr ds als modernes Mädchen zusteht, außerdem lässt sie sich von Artemis jüngsten Bruder sexuell befriedigen. Wie gesagt, dabei hat sie ständig ARtemis im Herzen. Ziemlich verwirrend diese Haltung.
Claudia und Artemis lieben sich, streiten sich, gehen sich aus dem Weg, ohne jedoch voneinander loszukommen, getreu dem Motto: Was sich neckt, das liebt sich.
Die Mutter der drei Hidalgo-Brüder ist ein richtiges Biest. Sie betrügt ihren Mann, ist ihren Söhnen gleichgültig gegenüber, aber gleichzeitig liebt ie die Söhne abgöttisch und geht so weit, sich in ihre persönlichen Belange einzumischen. Also entweder ist sie ein eiskaltes Miststück oder eine Helikoptermutter.
Die Ungereimtheiten ziehen sich durch das ganze Buch wie ein roter Faden.
Der Roman hat auch einige positive Seiten: zum einen verbale Schlagabtausche, die das Ganze ungemein auflockern. Und zum anderen explizite Sexszenen, die die Lektüre schneller vergehen lassen.
Fazit: Einmal lesen und dann fort mit Schaden.