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Veröffentlicht am 15.04.2023

Die Idylle trügt

Diabolisch
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BÖSE von Jonas Wagner hatte mich begeistert und auch „Diabolisch“ hat mich nicht enttäuscht.
27. Februar 1995: Lotte schreibt in ihr Tagebuch „Alex ist nicht heimgekommen“. Der Tag, an dem jeder im Dorf ...

BÖSE von Jonas Wagner hatte mich begeistert und auch „Diabolisch“ hat mich nicht enttäuscht.
27. Februar 1995: Lotte schreibt in ihr Tagebuch „Alex ist nicht heimgekommen“. Der Tag, an dem jeder im Dorf nur an sich selbst gedacht hatte. An dem niemand da war, um zwei Kinder nach Hause zu bringen. Niemand sich um einen Notruf gekümmert hatte.
Heute: Lottes Mutter stirbt. Lotte verzeiht ihr nicht, dass die Eltern ihr die Schuld am Tod des kleinen Bruders gegeben haben. Was war damals passiert?
Holzhausen, ein kleines Dorf in Baden-Württemberg. Eine Reihe blutiger Verbrechen geschieht. Ein Bewohner nach dem anderen muss auf grausame Weise sein Leben lassen. Oberkommissarin Larissa Flaucher entdeckt einen Zusammenhang...
Erzählt wird - teilweise in Rückblenden - die Geschichte mehrerer Personen, deren Schicksal miteinander verwoben ist. Gekonnt seziert der Autor Schritt für Schritt menschliche Abgründe und deren Folgen. Die Vergangenheit wirft lange Schatten, die Jonas Wagner gründlich ausleuchtet.
„Diabolisch“ punktet mit vielen grausigen Einfällen. Mir war schnell klar, was Sache ist. Zumal im Klappentext etwas von Rache steht. Das tut der Spannung und dem Lesegenuss jedoch keinen Abbruch. Manchmal schwer zu ertragen, wenn vom Tod des kleinen Alex die Rede ist.

Fazit: Ein Horror-Trip! Gut, aber nicht ganz so gut wie der Vorgänger.

Veröffentlicht am 12.03.2023

Sommer, Sonne, Meer

Kretische Nacht
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„Kretische Nacht“ von Nikos Milonás, der fünfte Fall für Kommissar Michalis Charisteas aus Chania, habe ich mit Freude gelesen. Worum geht es?
Juli auf Kreta. Michalis wird zu einem Tatort im äußersten ...


„Kretische Nacht“ von Nikos Milonás, der fünfte Fall für Kommissar Michalis Charisteas aus Chania, habe ich mit Freude gelesen. Worum geht es?
Juli auf Kreta. Michalis wird zu einem Tatort im äußersten Nordwesten Kretas, zur Lagune von Balos gerufen. An diesem malerischen Ort ist in der Nacht eine Motorjacht gegen die Felsen gerast. Drei Menschen sind tot. Handelt es sich um einen Unfall oder ein Verbrechen?
Michalis und sein Partner und Freund Pavlos Koronaios ermitteln…
„Kretische Nacht“ ist spannend und unterhaltsam. Kunst und Kulinarik gibt es gratis obendrauf. Auch das Privatleben des Protagonisten nimmt wieder viel Raum ein. Mir war es diesmal ein bisschen „too much“. Was aber nicht an Michalis‘ Freundin Hannah liegt, sondern an Michalis‘ Familie.
Es geht um Rache und Gerechtigkeit. Für meinen Geschmack wird auf Kreta eindeutig zu viel geschossen. So viel Gewalt und so viele Tote. Opfer und Täter zugleich.
Aber auch Kreta-Flair und Urlaubsfeeling kommen gut rüber.

Fazit: Fall Nr. 5 für Michalis Charisteas. Spannende Lesestunden sind garantiert!

Veröffentlicht am 17.02.2023

Ich weiß, was du getan hast

Die Drohung
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„Das Gerücht“ und „Die Lügen“ von Lesley Kara hatte ich mit Freude gelesen und auch „Die Drohung“ überzeugt. Worum geht es?
Astrid ist trockene Alkoholikerin. Um von ihrer Sucht loszukommen, zieht sie ...

„Das Gerücht“ und „Die Lügen“ von Lesley Kara hatte ich mit Freude gelesen und auch „Die Drohung“ überzeugt. Worum geht es?
Astrid ist trockene Alkoholikerin. Um von ihrer Sucht loszukommen, zieht sie zurück zu ihrer Mutter in die Küstenstadt Flinstead und besucht dort die Treffen der Anonymen Alkoholiker.
Doch dann bekommt sie unheimliche Briefe - ein Foto ihres Exfreundes, der vor einigen Monaten scheinbar Suizid begangen hatte, und auf der Rückseite ein blutiger Handabdruck. Zudem fühlt Astrid sich beobachtet. Stimmt es, dass sie Simon umgebracht hat?
„Die Drohung“ ist ein Slow Burner, der einen längeren Anlauf benötigt, um Spannung aufzubauen. Danach wandelt sich das Buch zu einem perfekten Psychothriller. Aber das Wichtigste sind all die Wendungen, die gegen Ende des Buches immer mehr werden.
Lesley Kara erzählt die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht von Astrid. Zwischendurch sind immer wieder Abschnitte in Kursivschrift eingestreut. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen. Lügen, Geheimnisse - und Rache.

Fazit: Fesselnder Psychothriller mit tiefen Einblicken in die menschliche Seele.

Veröffentlicht am 14.02.2023

Die Rügen-Gate-Affäre

Die letzte Lügnerin
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„Die letzte Lügnerin“ von Florian Schwiecker und Michael Tsokos, der dritte Fall für den Berliner Anwalt Rocco Eberhardt und den Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer, habe ich mit Freude gelesen, auch wenn ...

„Die letzte Lügnerin“ von Florian Schwiecker und Michael Tsokos, der dritte Fall für den Berliner Anwalt Rocco Eberhardt und den Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer, habe ich mit Freude gelesen, auch wenn er nicht ganz an das Niveau des Vorgängers heranreicht.
Es geht spannend los: Ein einzelner Kopf wird gefunden. Der Körper fehlt. Hat sich der Tote wirklich selbst das Leben genommen, wie Jarmer vermutet?
In einem anderen Handlungsstrang soll Bausenator Dieter Möller den Tontechniker Dirk Stecher ermordet haben. Zusammen mit Carlo Junghans, ein Mann, den man anruft, wenn man verdeckte Film- oder Tonaufnahmen benötigt, hatte Stecher den Bausenator und seinen Staatssekretär heimlich bei einem konspirativen Treffen aufgenommen, das sogenannte Rügen-Gate-Video.
Es geht um Korruption und zwielichtige Immobilien-Geschäfte. Rocco übernimmt den Fall. Auch sein Vater scheint in die Sache verstrickt zu sein.
„Die letzte Lügnerin“ ist kein typischer Krimi. Die Justiz ermittelt sozusagen selbst und mit ihren ganz eigenen Methoden. Über das Wiedersehen mit Rocco und Jarmer habe ich mich gefreut. Auch Privatdetektiv Tobias Baumann ist wieder mit von der Partie. Alles in allem ein Justiz-Krimi, der für meinen Geschmack etwas spannender hätte sein können.

Fazit: Fall Nr. 3 für Rocco und Jarmer. Gut, aber nicht so gut wie der Vorgänger.

Veröffentlicht am 13.02.2023

Harter, rasanter Schweden-Thriller

Spinnennetz
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„Spinnennetz“ von Lars Kepler ist bereits der neunte Fall für Joona „Superstar“ Linna. Ich empfehle dringend, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Denn ab und zu finden sich Verknüpfungen ...

„Spinnennetz“ von Lars Kepler ist bereits der neunte Fall für Joona „Superstar“ Linna. Ich empfehle dringend, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Denn ab und zu finden sich Verknüpfungen zu den Vorgängertiteln.

Zwei Jahre Warten haben sich gelohnt, es geht gleich spannend los: Margot Silverman, Chefin der NOA, wird beim Reiten von einem Unbekannten angeschossen, verschleppt und getötet. Wer ist der Täter? Joona ist sicher, dass Serienkiller Jurek Walter nicht mehr lebt.

Joona ermittelt. Unterstützt wird er von seiner ehemaligen Kollegin Saga Bauer, die inzwischen als Privatdetektivin tätig ist. Und dann gibt es zwei weitere Opfer, ein Pfarrer und ein Polizist. Alle wurden erschossen, mit weißen Patronen. Die Morde wurden Saga vorher angekündigt, mit Postkarten und Zinnfiguren. Wo liegt das Motiv? Geht es um Rache?

„Spinnennetz“ ist ein Thriller mit bewährten Zutaten. Lars Kepler ist das Pseudonym des schwedischen Autorenpaares Alexandra Coelho Ahndoril und Alexander Ahndoril. Dem starken Anfang folgt ein schwächerer Mittelteil. Dabei ist die Konstruktion der Fälle ziemlich abgedreht, aber ab einem bestimmten Punkt auch vorhersehbar und nicht immer glaubwürdig.

Es gilt Anagramme zu entschlüsseln, Rätsel über Rätsel. Das war mir dann doch alles ein bisschen „too much“. Vieles wiederholt sich. Irgendwie ist die Luft raus. Mir hat hier z.B. die Raffinesse von „Lazarus“ gefehlt. Nichtsdestotrotz bin ich schon gespannt auf den Jubiläumsband.

Fazit: Packender Pageturner. Gut, aber nicht das beste Buch der Reihe.

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