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Veröffentlicht am 16.04.2019

drei Freundinnen und ihr chaotisches Leben- schön gesprochen

Stück für Stück ins Glück - Folge 01
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Drei junge Freundinnen erstellen in einer geheimen Aktion eine Liste mit den Dingen, die sie im Leben einmal machen wollen. Eine Liste, die gut geschützt und von allen schon fast vergessen an einem einsamen ...

Drei junge Freundinnen erstellen in einer geheimen Aktion eine Liste mit den Dingen, die sie im Leben einmal machen wollen. Eine Liste, die gut geschützt und von allen schon fast vergessen an einem einsamen Ort darauf wartet, wieder ans Tageslicht zu kommen. Zwanzig Jahre später hat sich bei Dani, Lu und Kate viel verändert. Alle haben sich ein Leben aufgebaut, auch wenn es nicht immer dem entspricht, was sie sich vorgenommen haben. Und nun könnte sich erneut einiges ändern – wegen der Liste.

Mit knapp zwei Stunden ist dieses Hörbuch nicht besonders lang, man bekommt aber einen sehr schönen ersten Eindruck von den drei Freundinnen, die wohl kaum unterschiedlicher sein könnten. Jede hat ihr eigenes Leben, mit eigenen Sorgen, Wünschen und Hoffnungen. Die Träume der Jugend sind längst vergessen und scheinen auch kaum mehr relevant zu sein, obwohl die drei sich immer wieder fragen, was wäre wenn…
Mir hat die Mischung an Charakteren gut gefallen. Man merkt gleich, dass jede Frau so ihre Ecken, Kanten und Macken hat. Das macht es sehr interessant, ihr erneutes Aufeinandertreffen zu verfolgen. Einige Dinge werden sich zwischen ihnen wohl nie ändern, doch die vergangene Zeit gibt ihnen auch die Möglichkeit zu kleinen Neuerungen.
Durch die Perspektivwechsel erhält man Einblick in das Leben von Dani, Lu und Kate auch wenn die drei nicht gemeinsam unterwegs sind oder miteinander telefonieren. Anschauliche Formulierungen machen es dabei möglich, sich die drei Frauen, mit ihrem ganz persönlichen Chaos, gut vorstellen zu können. Mit diesem Gespann kann man wohl noch sehr viel erleben und besonders die Entwicklungen gegen Ende der ersten Folge deuten auf eine ereignisreiche Zukunft hin. Ich bin wirklich gespannt, was da noch alles kommen wird und wozu die Frauen bereit sein werden.
Die Stimme ist sehr angenehm, es wird flüssig und ausdrucksstark gelesen. Die Emotionen kommen gut rüber und so wird der Ärger, die Freude, die Hoffnung und Erschöpfung der Figuren greifbar und lebendig. Veränderungen in der Stimmlage, Lautstärke und Betonung machen es leicht, die drei Frauen auseinander halten zu können. Schließt man die Augen, könnte man sich vorstellen, die drei würden neben einem stehen und ihre Geschichte erzählen. Ich habe sehr gern zugehört und habe mich wohl gefühlt in der Geschichte, auch wenn es viele Punkte gibt, an denen die Protagonistinnen wirklich nicht zu beneiden sind.

Fazit
Ein schöner Auftakt, der neugierig macht auf weitere Folgen mit den drei Frauen. Besonders gut gefällt mir, dass ihre Geschichten mitten aus dem Leben gegriffen wirken und man sich gut vorstellen kann, so oder so ähnlich könnte es irgendwo passieren. Die angenehme Sprecherin führt einen gut durch die Handlung und lässt den Inhalt lebendig werden.

Veröffentlicht am 30.08.2023

besser als Band eins, mehr Einblicke zu den Xerks

Farus-Chroniken II - Smaragdgrün
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zweiter Band: es ist zunächst keine direkte Fortsetzung der Ereignisse, das Ende vom Auftakt spielt im Verlauf der Geschichte jedoch eine Rolle und die Handlung geht danach weiter. Um einen Eindruck vom ...

zweiter Band: es ist zunächst keine direkte Fortsetzung der Ereignisse, das Ende vom Auftakt spielt im Verlauf der Geschichte jedoch eine Rolle und die Handlung geht danach weiter. Um einen Eindruck vom Gefüge und den Verhältnissen zwischen den Charakteren und den Rassen (Menschen und Xerks) zu bekommen, ist es auf jeden Fall sinnvoll, „Schwarzrot“ zu kennen. Die Entwicklungen vom ersten Band werden größtenteils nur flüchtig thematisiert und nicht groß wiederholt, wodurch es nicht ausreichen wird, um die kompletten Geschehnisse zu verstehen.

Kenjarg ist ein Xerk, erfüllt seine Aufgaben in der Gemeinschaft pflichtbewusst, pflegt seine Blutbindungen und achtet seinen Gefährten. Als ihm bei einer der Versammlungen Mirotan begegnet, wird sein recht sortiertes Leben etwas aus der Bahn geworfen. Der Xerk mit der unglaublichen Anziehungskraft hat es ihm einfach angetan. Er bekommt ihn nicht mehr aus dem Kopf, geht sogar das Risiko ein, seinen Gefährten zu verärgern, nur um dem bis dahin Unbekannten näher zu kommen. Als die beiden entdecken, wieso sie so eine starke Verbindung haben, finden sie gemeinsam mit ihren Gefährten einen Weg, der zwar ungewöhnlich sein mag, der aber für sie selbst funktioniert. Nur ihre Leidenschaft für Schmerzen verheimlichen Mirotan und Kenjarg eisern.
Als ihr Locan Deejen eines Tages einen Menschen mit in ihre Höhlen bringt, wird das Gefüge der Xerks ziemlich durcheinander gerüttelt. So etwas gab es noch nie, die Coralmitglieder sind unruhig und auch die anderen Locan tolerieren diese Entwicklung absolut nicht.
Als enge Vertraute ihres SicLocan geraten Mirotan und Kenjarg ebenfalls mitten hinein in die Intrige, die alles verändern könnte.

In „Smaragdgrün“ begleitet man den Xerk Kenjarg aus der Ich-Perspektive, wodurch man sehr detaillierte Einblicke in seine Gedanken- und Gefühlswelt bekommt. Für ihn war schon früh klar, dass er Deejen, einen der Protagonisten aus dem Auftaktbuch, als seinen Locan möchte. Damit wird auch direkt eine Verbindung zwischen den Figuren der Bücher geschaffen, auch wenn der Locan selbst weite Teile der Geschichte nur am Rande eine Rolle spielt oder in Gesprächen erwähnt wird, ohne selbst viel auf der Bildfläche zu erscheinen.
Einen Teil des Buches befinden wir uns mit der Handlung vor den Ereignissen, die in „Schwarzrot“ geschehen, bzw. läuft es eine Weile auch schon parallel dazu, ohne dass es einem so ganz bewusst ist, weil Sain, der Ich-Erzähler aus dem Auftakt, erst im Verlauf dann Thema wird. Aktiv in Erscheinung tritt er hier allerdings nur wenig. Das dramatische Ende des Trilogieanfangs erlebt man allerdings noch mal mit und daraus resultiert dann die weitere Handlung des zweiten Buches. Die Ereignisse haben tiefgreifende Folgen für das Coral und auch für Kenjarg persönlich.

Insgesamt konzentriert sich die Handlung sehr auf Kenjarg und Mirotan und auf deren Gefährten, die sie ursprünglich hatten, bevor ihre Farus-Symbiose sie aneinander gebunden hat. Ich hatte auch das Gefühl, man kann etwas besser Bezug zu den Charakteren aufbauen, als es im ersten Buch der Fall gewesen ist. Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl für sie und wie sie in der Gemeinschaft funktionieren. Auch zu den Xerks insgesamt gibt es jetzt deutlich mehr Einblicke, so dass es leichter zu verstehen ist, wie sie als Coral funktionieren, warum sie gewisse Verhaltensweisen an den Tag legen, welche Regeln sie befolgen, welche Hierarchien es gibt und was für Bestrafungen, wenn sie sich bestimmten Gesetzen widersetzen. Das macht die Gestaltwandler greifbarer.
Der Schreibstil war nicht mehr ganz so ungewohnt, wirkte insgesamt allerdings auch etwas weniger altertümlich und damit leichtgängiger. Manche Ausdrücke waren natürlich weiterhin enthalten, es hätte auch nicht so gepasst, wenn es plötzlich ganz „modern“ geworden wäre. Für mein Empfinden wirkte aber vieles etwas flüssiger und auch nicht mehr so extrem distanziert, wie im ersten Buch. Die allermeisten Unterhaltungen werden weiterhin per Gedanken über die Blutbindungen geführt. Diese Sachen sind dann kursiv geschrieben, wodurch man es direkt einordnen kann.
Die erotischen Momente spielen ebenfalls eine größere Rolle, als zuvor. Kenjarg und Mirotan entdecken dabei ihre Leidenschaft für Schmerzen, die sie auf sehr unterschiedliche Weise ausleben. Zu Beginn des Buches gibt es eine Szene, die ich als besonders heftig empfunden habe. Dabei ging es noch gar nicht um eine sexuelle Handlung, es war aber sehr brutal. Wäre es das gesamte Buch so weitergegangen, hätte es mir vielleicht etwas viel werden können, auch wenn ich denke, dass jeder eben tun sollte, was er mag und was sein gegenüber dann auch mag und möchte. So extrem ging es dann jedoch zum Glück nicht weiter, die beiden leben ihre Vorlieben aber schon aus. Das heißt, Schmerzen spielen auf unterschiedliche Weise immer wieder eine Rolle, es gibt Verletzungen, Dominanz und Unterwerfung und weitere Spielarten, mit denen sie ihre Erregungen anfachen. Ob man diese Vorliebe nun teilt oder nicht, ist sicher sehr individuell. Aber auch wenn es jetzt nicht meinen persönlichen Wünschen entspricht, was die beiden da miteinander machen, empfand ich die Szenen als ganz gut geschrieben. Es geschieht, trotz der dominanteren Rolle des einen, auf Augenhöhe und mit Respekt zueinander. Sie achten aufeinander und darauf, dass sie nicht zu weit gehen. Sollte doch mal eine Grenze erreicht sein, geschieht es auf diese Weise nicht wieder. Mit rein spielt aber auf jeden Fall auch, dass die Gestaltwandler eben eine tierische Seite in sich haben, die sie teilweise wilder macht.

Für mich persönlich gab es jetzt kein übermäßig Spannungskurve, trotzdem war es interessant zu erfahren, wie es weitergeht, besonders nach den Ereignissen, die man aus dem Auftakt kannte. Da bekommt die Handlung auch noch mal eine andere Atmosphäre als zuvor. Mir haben auch die Einblicke zu den Xerks, zu ihren Verbindungen und ihrer Lebensweise gefallen, auch wenn es dort jetzt größtenteils eben icht so turbulent und ereignisreich war. Streckenweise war es schon eher ruhig bzw. dann geprägt von der Beziehung und den erotischen Momenten.
Im Verlauf spielen dann auch Intrigen, Manipulation und Auseinandersetzungen eine Rolle, so dass die Handlung schon eine gewisse Spannung und Anspannung bekommt, aber keine direkten Schockmomente. Zumindest für mich nicht. Allerdings gab es dann auch noch ein paar Informationen, die manche Dinge aus dem ersten Buch erklären oder deutlicher machen können. Zwar spielen Deejen und Sain keine so dominante Rolle, aber man erfährt besonders zu dem Locan noch Aspekte, die vorher so nicht bekannt waren, weil er Sain gegenüber ja schon eher verschlossen gewesen ist.
Durch den Titel vom dritten Band und den Andeutungen am Ende von Buch zwei, habe ich eine kleine Vorstellung, was Thema werden könnte. Ganz so packend und dramatisch wie beim Auftakt war das Ende von „Smaragdgrün“ allerdings nicht.
Fazit

Eine Fortsetzung, die einem jetzt deutlich mehr Einblicke in das Leben und die Verhaltensweisen der Xerks geben. Auch werden die Ereignisse vom Ende des Auftakts noch mal aufgegriffen und in gewisser Weise weitergeführt bzw. weiter thematisiert. Sehr im Fokus stehen dieses Mal jedoch Kenjarg und Mirotan, zwei Gestaltwandler, wodurch die Fehde zwischen den Menschen und den Xerks kaum eine Rolle spielt. Von der Dynamik und Stimmung war das Buch anders als der Auftakt, es wirkte nicht mehr so distanziert und für mich persönlich war es auch etwas leichtgängiger zu lesen. Es war interessant zu verfolgen, auch wenn es jetzt nicht ständig Überraschungen oder große Spannungsmomente gab.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Vermischung von Realität und virtueller Welt

Askendor – Spiel mit der Wirklichkeit
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Auch wenn verschiedene Menschen so ihre Vorstellungen und Erwartungen davon haben, wie Florentine ihr Leben gestalten wird, weiß sie Fünfzehnjährige selbst noch nicht so richtig, was sie von ihrer Zukunft ...

Auch wenn verschiedene Menschen so ihre Vorstellungen und Erwartungen davon haben, wie Florentine ihr Leben gestalten wird, weiß sie Fünfzehnjährige selbst noch nicht so richtig, was sie von ihrer Zukunft erwartet. Aber dass sie mal so intensiv in die virtuelle Welt von Askendor eintauchen würde, das hätte sie nun wirklich nicht gedacht. Völlig fasziniert aber auch irritiert von der Erkenntnis, dass die Spielfigur Thosse von Baar Flo zu sehen scheint, obwohl diese vor dem Computer von Finn sitzt, fängt Flo selbst an, das Rollenspiel zu spielen. Zunächst heimlich, doch dann wird die Sache immer größer und sie zieht ihre Freunde ins Vertrauen, die ihr in der kommenden Zeit dann auch dabei helfen, mit all den unerwarteten Entwicklungen und anstehenden Herausforderungen umzugehen. Wer würde schon damit rechnen, dass der Thronfolger von Askendor plötzlich in ihrem Jugendzimmer auftaucht und was er für Probleme im Gepäck hat?

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der fünfzehnjährigen Florentine geschildert, wodurch man von ihr am meisten mitbekommt. Es gibt Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt, viel dreht sich aber auch einfach darum, was sie mit den neuen Erkenntnissen anfangen und wie es nun weiter gehen wird. Viele der anderen Charaktere bleiben dagegen eher etwas blass. Mit der Zeit erfährt man zwar auch von ihnen das eine oder andere, viel mehr erlebt man aber die Dynamik zwischen den Jugendlichen bzw. mit den Familienmitgliedern, so dass man sich dadurch ein Bild von ihnen machen kann. Neben Flo steht Thosse von Baar noch am meisten im Fokus der Geschichte, ganz greifbar mit jeder Facette wird er nicht, aber mit der Zeit bekommt man zumindest ein gewisses Gefühl für ihn. Umso mehr Flo ihn durchschaut, umso mehr lässt sie auch die Gefühle zu, die in ihr brodeln, wenn sie an ihn denkt oder ihn sieht. Hinter der finsteren Fassade steckt nämlich nicht nur ein Thronfolger, der viele Aufgaben und Pflichten hat, sondern auch jemand, der zu beschützen weiß und nett sein kann.
Gern mochte ich auch Flo in der Verbindung mit ihrer besten Freundin Paula. Die beiden waren irgendwie cool zusammen. Und auch die Familiendynamik ist jeweils eine völlig andere in der Familie von Paula und von Flo. Das zeigt, wie unterschiedlich das so sein kann und sorgt auch immer mal wieder für Momente zum Schmunzeln.
Ich mochte Flo als Protagonistin echt gern. Besonders ihre oft sarkastischen und ironischen Zwischenkommentare, die sich auch optisch durch die Kursivschrift abheben, haben mich oft zum Schmunzeln oder Lachen gebracht. Sie hat einfach eine herrliche Art, irgendwie lag sie mir einfach. Und ich glaube, es wird auch zahlreiche Jugendliche geben, die sich mit ihr oder ihren Gedanken und Problemen identifizieren können.
Vielleicht hätte sie früher gegen ihre Mutter „rebellieren“ können, sie lässt sich da einiges gefallen, sagt viel Ja und Amen und denkt sich dann still ihren Teil, den man als Leser dann eben oft mitbekommt, um nicht wieder Diskussionen zu provozieren. Sicherlich auch nicht völlig unrealistisch, dass Jugendliche Stress umgehen und eben zumindest augenscheinlich fügsam sind und bis zu einem gewissen Punkt dann doch ihr eigenes Ding machen. Am Ende bricht sie dann doch etwas aus ihren Fesseln aus, was ihre Mutter sehr irritiert, insgesamt wird das Thema aber dann schon ziemlich rasch abgehandelt.
Nichtsdestotrotz mochte ich die Dynamik in der Geschichte gern und vor allem die Art der Protagonistin, die mich gut mitgenommen und unterhalten hat. Auch wenn andere Dinge eben auf der Strecke blieben und einiges auch einfach nicht so viel Tiefe hatte, wie es hätte haben können.

Manche der Aspekte haben sich mir auch nicht endgültig erschlossen. Aber durch einen Laptop in eine Parallelwelt/Spielewelt zu springen, ist nun eben auch nicht ganz so realistisch. Manches habe ich dort dann einfach hingenommen, auch wenn es sich mir vielleicht nicht vollständig erklärt hat oder ich nicht sicher war, ob die gegebenen Erklärungen nun wirklich nachvollziehbar und umfassend genug sind. Einige Fragen sind für mich schon offen geblieben und manches wirkte nicht ganz vollständig durchdacht und aufgeschlüsselt. Das ist schade, weil ich denke, man hätte auf jeden Fall noch mehr rausholen können, noch mehr an Spannung, noch mehr an Tiefe, vielleicht auch hier und da noch etwas mehr Dramatik und Probleme. Trotzdem hat mir das Lesen Spaß gemacht. Der Stil ist flüssig und mitnehmend, immer wieder humorvoll und ein paar turbulentere Momente gab es auch. Askendor ist schon sehr anders als die Welt, in der wir leben. Manches wirkt eher mittelalterlich, es gibt aber auch phantastische Wesen und einige Errungenschaften und Fähigkeiten, die wir so nicht haben. Eine Mischung aus verschiedenen Rassen, die teilweise harmonisch miteinander leben, sich teilweise aber auch ausspionieren und bekriegen, übernatürlichen Wesen und Möglichkeiten und den Spielern, die vor ihren Computern sitzen und mimischen mit den Aufträgen, die sie erfüllen sollen oder den Schlachten und Herausforderungen, denen sie sich anschließen.
Ich mochte Askendor als Welt, auch wenn ich hier und da gern noch mehr darüber erfahren hätte. Auch wieso Thosse so ein Programmiergenie ist, hätte ich gern gewusst, wo es vor Ort keine Computer zu geben scheint, zumindest hat man keine aktiv gezeigt bekommen. Er ist in vielen Punkten schon ein ziemlicher Überflieger und nicht besonders irritiert, in der Menschenwelt anzukommen. Damit hätte man auf jeden Fall noch mehr spielen können oder besser erklären, wieso er es nicht ist.

Umso intensiver man darüber nachdenkt, umso mehr Punkte ergeben sich, die anderes vielleicht noch mehr aus der Geschichte rausgeholt hätten. Oder die eigentlich nicht ganz so glücklich gelöst sind oder gefehlt haben, um ein runderes Gesamtbild zu ergeben und einem auch die Figuren und die Entwicklungen noch näher zu bringen. Beim Lesen selbst hat mich manches davon aber nicht so sehr gestört, weil ich mich gut unterhalten und mitgenommen fühlte und ich dadurch auch nicht permanent alles hinterfragt habe, auch wenn immer wieder Dinge aufkamen, die sich nicht vollständig erschlossen.

Fazit
Eine Geschichte, die virtuelle und reale Welt miteinander verknüpft und dabei immer wieder für Herausforderungen sorgt und clevere Pläne notwendig macht. Es stecken einige kreative Ideen und zahlreiche sarkastische Kommentare zwischen den Buchrücken. Mir hat das Lesen viel Spaß gemacht, ich habe Flo gern bei ihrem Abenteuer in Askendor und mit dem Thronfolger Thosse von Baar begleitet. Insgesamt fehlt dem Jugendbuch hier und da schon etwas an Tiefe und Erklärungen, manches wurde sehr zügig abgehandelt und verlor damit fast ein wenig an Bedeutung. Aus meiner Sicht hätte man noch deutlich mehr rausholen können, auch an Spannung. Aber mir hat die Dynamik in der Geschichte trotzdem gefallen und ich fühlte mich gut mitgenommen, trotz einiger Kritikpunkte hier und da.

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Veröffentlicht am 05.03.2023

unterschiedliche, schnelle, gesunde Rezepte – bietet Inspiration, auch wenn nicht alles dem persönlichen Geschmack entspricht

Iss dich fit mit Caro
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Das Buch ist übersichtlich aufgebaut und in verschiedene Bereiche unterteilt, so dass man sich gut zurechtfinden kann. Bevor es zu den einzelnen Rezeptbereichen geht, gibt es ein kurzes Vorwort und ein ...

Das Buch ist übersichtlich aufgebaut und in verschiedene Bereiche unterteilt, so dass man sich gut zurechtfinden kann. Bevor es zu den einzelnen Rezeptbereichen geht, gibt es ein kurzes Vorwort und ein paar persönliche Lebensmittelfavoriten der Autorin. Hier erklärt sie ein paar allgemeine Dinge und nimmt auch Bezug darauf, wie sie selbst gewisse Dinge handhabt, auf was sie persönlich verzichtet und was ihr wichtig ist. Dabei wird auch kurz thematisiert, dass man verschiedene Nährstoffgruppen benötigt und über welche Lebensmittel die Autorin diese gern zu sich nimmt. Tiefer in die Grundlagen wird hier nicht gegangen, was ich aber auch okay finde, da es ja ein Buch mit Rezepten und Inspiration sein soll. Das eine oder andere hätte man vielleicht noch etwas mehr erklären oder Hinweise zu Zusatzprodukten geben können. Wer diese nutzen möchte, muss sich eben dann selbst damit beschäftigen. Insgesamt macht die Autorin einen sympathischen Eindruck, auch wenn ich nicht alle ihrer Ansichten teile und man teilweise schon spürt, dass sie in social media aktiv ist.
Auch wird früh im Buch gesagt, dass man eigene Favoriten finden kann und darf und dass man gewisse Dinge in Rezepten recht problemlos austauschen kann. In einigen der Rezepte gibt es dann auch direkt Hinweise, was man gut dazu kombinieren könnte oder was man innerhalb der Rezepte austauschen kann, zum Beispiel um es dann vegetarisch oder vegan zu machen . Hin und wieder gibt es auch innerhalb der Zutatenliste eine Auswahl an Möglichkeiten, mit denen man das Rezept zubereiten kann. Vermutlich gibt es auch genau deswegen keine Nährstoffangaben, weil man in vielen Fällen schauen kann, welche seiner persönlichen Favoriten (z.B. bei Pflanzendrinks, Getreidesorten, Nussmus) man nutzen möchte.
Den Bauplan für Smoothies und Bowles finde ich gut und übersichtlich gestaltet. Hier kann man sich dann selbst die Zutaten zusammenstellen, mit denen man am liebsten arbeitet und bekommt einen Überblick, worauf man dabei achten sollte. Ich hätte es zwar schön gefunden, wenn es dann direkt im Anschluss noch eine Handvoll Rezepte dazu gegeben hätte, ein paar Inspirationen finden sich im Laufe des Buches dann aber noch.
Die Rezepte sind unterteilt in die Bereiche Frühstück, Salate, Hauptgerichte, Desserts und Meal Prep. Die Anzahl der Rezepte ist sehr unterschiedlich. Im Abschnitt zu Meal Prep hätte es für meinen Geschmack sehr gern mehr geben dürfen. Manche der anderen Rezepte lassen sich auch vorbereiten und am kommenden Tag dann z.B. mit zur Arbeit nehmen.
Insgesamt sind die Rezepte vielseitig, so dass sich sicher für jeden etwas finden lassen wird, auch wenn einen bestimmt nicht immer alles anspricht. Manches wird man so oder in etwas abgewandelter Form vielleicht auch schon kennen, anderes ist dann vielleicht neu. Das wird davon abhängen wie viel und auf welche Weise man zuvor gekocht hat. Die Auswahl ist facettenreich und bedient verschiedene Vorlieben, was mir in der Zusammenstellung ganz gut gefallen hat. Von dem einen hätte man vielleicht gern mehr Ideen gehabt, anderes spricht einen nicht so an oder enthält Zutaten, die man persönlich eben nicht mag. So sind auch nicht alle der Rezepte für mich interessant, aber es sind einige dabei, die ich schon ausprobiert habe oder noch ausprobieren möchte.
Viele der enthaltenen Zutaten finden sich in verschiedenen Rezepten wieder, so dass man nicht für jedes einen eigenen Schrank neuer Dinge anschaffen muss. Was man von den Zutaten schon zu Hause hat und was man dann ggf. noch besorgen muss, ist sicher sehr individuell. Das eine oder andere kann man sicher auch einfach austauschen, wenn man etwas vergleichbares zu Hause hat oder eine der enthaltenen Zutaten nicht mag. Ob man z.B. den Proteingehalt durch Pulver erhöhen möchte, ist sicher auch eine sehr individuelle Entscheidung. Nur weil die Autorin das tut, muss das noch lange nicht für jeden sinnvoll sein oder zu den Ansichten passen.
Die Rezepte sind häufig für eine Person, teilweise auch für zwei und von den Zubereitungs- und Vorbereitungszeiten alle nicht zu aufwendig. Manche Sachen gehen sehr schnell, für andere muss man dann ein paar Minuten mehr einplanen, aber nichts dauert stundenlang. Die Seiten sind gut strukturiert aufgebaut, man kann sich schnell orientieren, was man benötigt und wie die Sachen zubereitet werden. Die Anleitungen sind kurz und einfach gehalten. Die Bilder der zubereiteten Rezepte sind sehr ansprechend und machen teilweise direkt Lust darauf, es selbst auch auszuprobieren (auch wenn es bei einem selbst dann vielleicht nicht ganz so ausschaut wie auf dem Foto). Hin und wieder finden sich gleich noch Tipps am Rezept, wie man etwas austauschen oder ergänzen kann.
Etwas unglücklich fand ich, dass in manchen Rezepten Angaben in Eßlöffel waren, zum Beispiel im Bereich der Desserts. Eine Grammzahl hätte das Zubereiten einfacher gemacht, weil man einen Löffel ja sehr unterschiedlich befüllen kann. Ich habe mich dann bemüht, die Löffel immer etwa gleich voll zu machen, damit die Mengenverhältnisse passen, bei mir hat es funktioniert, ich empfand es aber trotzdem als etwas umständlich. In anderen Rezepten ist es sicher nicht so das Problem, aber besonders beim Backen sollte die Konsistenz schon stimmen, damit es gelingt.
In manchen Rezepten werde ich vermutlich auch etwas abwandeln, weil ich den Energieaufwand nicht gerechtfertigt finde für kleinste Mengen den Ofen oder Herd anzustellen. Aber das darf ja dann auch jeder für sich entscheiden. Genauso wie manche sicherlich die herzhaften Frühstücksideen einfach zu einer anderen Tageszeit essen werden, wenn sie kein herzhaftes Frühstück mögen.
Ein paar der Rezepte habe ich schon ausprobiert, ein paar weitere habe ich auf jeden Fall noch vor zu testen. Durch die Leserunde habe ich auch einen kleinen Eindruck der anderen bekommen, was bei ihnen besonders gut oder eben auch nicht so gut funktioniert hat. Da kann ich jetzt noch nicht bei allem aus eigener Erfahrung berichten. Die Rezepte, die ich getestet habe, haben von der Umsetzung funktioniert. Bei anderen gab es da auch mal Schwierigkeiten oder etwas wurde nicht so, wie im Rezept angegeben.
Geschmacklich ist mein Fazit unterschiedlich ausgefallen. Es gab Sachen, die ich wirklich sehr lecker fand, anderes war jetzt nicht mein persönlicher Geschmack. In einem der Rezepte habe ich dann im zweiten Anlauf aber etwas Kleines abgewandelt und dann passte es für mich viel besser. Hier und da fehlt vielleicht noch der letzte Pepp in den Rezepten, aber auch das ist einfach total Geschmackssache. Das Buch bietet auf jeden Fall Inspiration und hat mich dazu angeregt die eine oder andere Zutat mal zu nutzen, die ich vorher nicht im Haus hatte. Nicht alles davon hat mich direkt überzeugt, aber ich will noch weitere Sachen ausprobieren und einfach etwas testen, was für mich am besten passt.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

DDR-Krimi

Der Henker mit dem Totenkopf
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Achtung zweiter Band: Die Fälle, die behandelt werden, stehen nicht im Zusammenhang. Dem Krimi an sich kann man also auch gut folgen, sollte man kein Vorwissen mitbringen. Die Geschichte rund um den Polizisten ...

Achtung zweiter Band: Die Fälle, die behandelt werden, stehen nicht im Zusammenhang. Dem Krimi an sich kann man also auch gut folgen, sollte man kein Vorwissen mitbringen. Die Geschichte rund um den Polizisten und seine Freundin Sabine geht jedoch weiter, in dem Bereich schadet es nicht, wenn man die Ereignisse aus dem ersten Buch kennt, damit einem die Zusammenhänge klar sind.

Für Volkspolizist Uwe Friedrich gibt es einiges zu tun. In einer Nacht sind gleich zwei Frauen im Großen Garten in Dresden vergewaltigt und ermordet worden. Wer ist zu solch grausamen Taten fähig? Wir der Täter wieder zuschlagen? Kann man denjenigen aufhalten, bevor es so weit ist? Die Recherchen laufen auf Hochtouren, Verdächtige kristallisieren sich heraus, aber passt wirklich alles zusammen? Die Möglichkeiten der Spurenauswertung waren 1983 noch lange nicht so fortschrittlich, wie man es aus der heutigen Zeit kennt, was manche Aspekte komplizierter macht.
Für Uwe und seine Kollegen beginnt eine schwierige Zeit, nicht nur aufgrund der Ermittlungen. Auch im privaten Bereich muss der Volkspolizist einige Strippen ziehen, um eine Gefahr von seiner Familie abzuwenden.

Der Einstieg in die Geschichte hat mir gut gefallen und war spannend gestaltet. Man erlebt direkt die Morde mit und bekommt dadurch Einblicke in die Taten und die anlaufenden Ermittlungen. Es werden verschiedene Fragen aufgeworfen und man wird neugierig, was es für Gründe gab, die Frauen umzubringen. Immer wieder stößt die Polizei bei ihrer Arbeit an Grenzen, weil Technik und Methoden eben 1983 noch nicht so fortschrittlich waren, wie wir es heute kennen. So erlangt man zwar Erkenntnisse, vergleicht Taten und recherchiert Parallelen, aber alles dauert seine Zeit und ist viel aufwendiger. Die Atmosphäre, die durch das Setting entsteht, mag ich gern. Es ist einfach mal ein anderes Gefühl, das man beim Lesen bekommt. Es ist alles nicht ganz so hektisch und unter Zeitdruck stehend, wie man es sonst oft kennt. Die Dinge brauchen ihre Zeit. Das bringt natürlich neue Schwierigkeiten und Hürden mit sich, manche Schlüsse können einfach nicht so gezogen werden, manche Dinge nicht so einfach überprüft werden. In gewisser Weise macht das für mich aber auch den Reiz an dem DDR Krimi aus, weil man in die Zeit versetzt wird und miterlebt, wie es damals war. Ich habe selbst zu der Zeit noch nicht gelebt und kann daher nicht aus eigener Erfahrung berichten, es wirkt aber ziemlich schlüssig und authentisch. Ein Glossar am Ende des Buches kann dabei helfen, Begrifflichkeiten zu verstehen, die man eventuell nicht kennt.

Kurze Kapitel und Perspektivwechsel sorgen für Dynamik und auch ein gewisses Tempo in der Handlung. Allerdings muss ich gestehen, dass ich die Abschnitte, in denen man mit dem Täter unterwegs ist, zwar interessant fand, sie für mich aber auch einen Teil der Spannung rausgenommen haben. Man weiß als Lesender dadurch einfach mehr als die Polizisten, was einige der Ermittlungsansätze nichtig macht. Wenn man genau weiß, dass das zu nichts führen wird, weil es jemand anderes war, dann kann das zwar funktionieren und auch Spannung erzeugen, für mich hat es hier aber nicht ganz so gut geklappt. Es war zwar nicht uninteressant zu erleben, wie sie dann weiter ermitteln und versuchen Zusammenhänge herauszufinden, aber der Funke ist nicht komplett übergesprungen.
Einige der Querverbindungen waren recht offensichtlich, andere Wendungen habe ich nicht kommen sehen. So bleibt eine gewisse Spannung im Buch erhalten und ich war auch neugierig, wann die Verbindungen dann aufgedeckt werden, wie sie darauf kommen, was bis dahin noch so passiert und wie genau die Hintergründe am Ende ausschauen werden. Für mich waren aber die Aspekte aus dem Privatleben von Uwe Friedrich fast noch interessanter. Bereits im ersten Band spielte die Stasi eine Rolle, das geht auch im zweiten Buch weiter, allerdings noch auf eine andere Weise, als zuvor. Die Überwachung durch die Institution erfolgt auf unterschiedliche Weise, mit verschiedenen Zielen. Das wird im Laufe der Geschichte immer wieder thematisiert und durch die Perspektivwechsel bekommt man auch Einblicke in diese Bereiche. Wie Sabine und Uwe Ideen entwickeln, um Vorteile aus der ungünstigen Situation zu ziehen, fand ich schön zu verfolgen.
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es anderen Lesenden vielleicht nicht so ergehen wird und der Charme der Zeit gut klappt und sie sich dauerhaft mitgenommen fühlen. Der Schreibstil an sich ist angenehm, der Zeit angepasst und erzeugte für mich ein bisschen ein nostalgisches Gefühl. Manches wirkt ein wenig reduziert, einfach weil es in den 80er Jahren noch anders lief, man anderes sprach, nicht jeder ein Auto besaß und so weiter.

Fazit

Ein DDR-Krimi, der sich aus verschiedenen Handlungssträngen zusammensetzt. Es geht zum einen um die Ermittlungen rund um die Mordfälle im Großen Garten, bei denen es immer wieder neue Aspekte und Ungereimtheiten gibt, es spielt aber auch das Privatleben von Volkspolizist Uwe Friedrich eine Rolle, ebenso wie Verstrickungen rund um die Stasi, die in dem Kriminalfall und anderen Bereichen mitwirkt. So entsteht ein komplexes Bild der damaligen Zeit, das Probleme aufzeigt, mit denen sich die Polizei damals rumschlagen musste, aber auch thematisiert, wie anders das Leben an sich noch gewesen ist, welche Wege man gehen musste, um sich einen Vorteil zu erarbeiten und solche Dinge. Auch wenn durch die Perspektivwechsel unterschiedliche Einblicke in die Handlung gegeben werden und sie die Dynamik fördern, hat es für mich an einigen Stellen die Spannung ein wenig rausgenommen.

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